Spitzwegerich
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Beim Spitzwegerich handelt es sich um eine altbekannte Heilpflanze. Er besitzt eine gute Wirkung gegen Atemwegskatarrhe.
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Allgemeiner Überblick
Als Spitzwegerich (Plantago lanceolata) wird eine Pflanze bezeichnet, die Bestandteil der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) ist. Die Bezeichnung Wegerich ist dem Althochdeutschen entlehnt und bedeutet „Weg“ (wega) und „König“ (rih). Weitere Benennungen des Spitzwegerichs sind Lungenblattl, Schlangenzunge sowie Spießkraut. Als Heilmittel ist der Spitzwegerich den Menschen bereits seit Tausenden von Jahren bekannt. Dabei dient er in erster Linie zur Behandlung von Katarrhen der Atemwege sowie von Rachen- und Mundschleimhautentzündungen. Im Jahr 2014 wurde der Spitzwegerich zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Vorkommen und Anbau
Beheimatet ist der Spitzwegerich im gesamten Europa. Im Laufe der Zeit breitete sich die Pflanze aber weiter auf andere Kontinente wie Amerika, Afrika und Asien aus. Am liebsten gedeiht der Spitzwegerich an Wegrändern und auf Wiesen. Mitunter kommt er auch an Gräben oder auf Ödland vor. Der Spitzwegerich wird zu den krautigen ausdauernden Pflanzen gezählt. Seine Wuchshöhen schwanken zwischen 5 und 50 Zentimetern. Seine Wurzel kann bis zu Tiefen von 60 Zentimetern vordringen. Die ungestielten Laubblätter befinden sich in einer grundständigen Rosette.
Vom Boden aus geht das Wachstum der lanzettenförmigen Blätter in die obere Richtung. Auf ihrer Vorderseite weisen sie eine Spitze auf. Innerhalb der Blätter sind fünf Blattadern vorhanden. Ab dem Monat Mai kommt es zum Austreiben des kantigen Stängels, der senkrecht nach oben wächst. Auf seiner Spitze befindet sich eine bräunliche Blüte. Aus der Blütenähre gehen im weiteren Verlauf die Früchte des Spitzwegerichs mit ihren Kapseln hervor. In jeder Kapsel kommen zwei Samen vor.
Anwendung und Wirkung
Zur therapeutischen Anwendung gelangen die oberirdischen Spitzwegerichteile oder auch nur seine Blätter. Diese werden nach dem Trocknen zerkleinert und als Spitzwegerich-Tee dargereicht. Der Tee eignet sich auszeichnet zur Behandlung von Asthma bronchiale und Husten. So haben die Blätter des Spitzwegerichs den Effekt, Entzündungen zu lindern und Keime zu bekämpfen. Außerdem wird der Stoffwechsel stimuliert und die Verdauung angeregt.
Um einen Spitzwegerich-Tee zuzubereiten, werden zwei Esslöffel mit Spitzwegerichkraut mit einer Tasse abgekochtem Wasser übergossen. Die Ziehdauer des Tees nimmt rund fünf Minuten in Anspruch. Pro Tag sollte der Patient mehrere Tassen zu sich nehmen. Während die empfohlene Dosis für erwachsene Menschen 3 bis 6 Gramm Spitzwegerichkraut pro Tag beträgt, liegt sie bei Kindern bei 2 bis 4 Gramm.
Mithilfe der Spitzwegerichblätter lassen sich auch kleinere Hautverletzungen, die beim Wandern auftreten, behandeln. Zu diesem Zweck werden einige Blätter des Spitzwegerichs gesammelt, zwischen den Fingern zerrieben und auf die Wunde gegeben. Mithilfe eines weiteren Spitzwegerichblattes lässt sich das andere Blatt befestigen. Auf diese Weise kommt es zum Desinfizieren der Wunde sowie zum Anhalten der Blutung. Außerdem kann der Pflanzensaft des Spitzwegerichs auf Wunden geträufelt werden.
Auch eine innerliche Anwendung zur Behandlung von Magenschmerzen oder Darmentzündungen ist möglich. Eine weitere Darreichungsform des Spitzwegerichs bieten dessen Samen. Diese werden zunächst in Wasser eingeweicht und anschließend aufgekocht. Auf diese Weise gelangen die Samen bei Babys zur Therapie von Soor zur Anwendung. In der Apotheke sind zudem Fertigarzneimittel des Spitzwegerichs erhältlich. Diese dienen zum Lindern von Entzündungen im Mundraum oder Katarrhen der Atemwege.
Wogegen hilft Spitzwegerich?
- Katarrh
Bedeutung für die Gesundheit
Die heilenden Wirkungen des Spitzwegerichs wurden bereits in der Antike geschätzt. Schon seinerzeit gelangte das Heilkraut zur Therapie von Zahnschmerzen, Insektenstichen, Wunden, Geschwülsten im Mundraum und Tierbissen zum Einsatz. Auch in der heutigen Zeit erfreut sich die Heilkraft des Spitzwegerichs großer Beliebtheit. Dabei beschränkt sich seine Wirkung nicht nur auf Atemwegsbeschwerden und Entzündungen in der Mundhöhle, sondern erstreckt sich auch auf weitere Beschwerden und Erkrankungen. Dabei handelt es sich um Hautabschürfungen, Ekzeme, Durchfall, Afterjucken, entzündete Augen, Appetitlosigkeit, Furunkel und Fettsucht. Weitere Indikationen sind eine Entzündung der Magenschleimhaut, Ödeme, leichte Verbrennungen, blutende Wunden, Blasenschwäche, Leberschwäche sowie Quetschungen.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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