Schwellungen am Fuß
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. Januar 2023Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Im Alltag oder gerade während des Sports kann es leicht zu einer Bewegung kommen, die außerhalb des Bewegungsradius des Knöchels liegt wodurch Schwellungen am Fuß auftreten können. Nach dem Umknicken schwillt der Fuß an und kann Hämatome aufweisen. Aber Unfälle sind nicht die einzigen Gründe, weshalb der Fuß an Umfang zunehmen kann.
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Was ist eine Fußschwellung?
Eine Schwellung wird auch als Ödem bezeichnet. Es handelt sich um Wassereinlagerungen im Gewebe. Dieses gelangt dann ins Gewebe, wenn die Flüssigkeit außerhalb der Zellen hergestellt wird. Das Wasser verharrt in den Körperinnenräumen und lässt sich identifizieren, indem auf die betroffene Stelle Druck ausgeübt wird. Wenn ein Abdruck bleibt, so handelt es sich meistens um eine Schwellung. Schwellungen können am ganzen Körper auftreten und sind oftmals Symptom einer Krankheit, die diagnostiziert werden sollte.
Schwellungen an den Füßen sind zum Beispiel Zeichen für Überbelastung, Arthrose, Bandverletzungen oder Überdehnungen. Genauso gut kann ein Ödem aber auch ohne vorherige äußerliche Verletzung erscheinen. Dann ist es ein Symptom einer grundlegenderen Krankheit. Ödeme äußern sich oftmals durch ein unangenehmes Spannungsgefühl, Schwere und Schmerzen.
Ursachen
Ursache ist eine Störung der Lymphen. Das Wasser sammelt sich zwischen den Zellen und kann nicht abtransportiert werden. Die Krankheit wird in mehrere Stadien unterteilt. Während das Wasser im ersten Stadium durch das Hochlegen der Beine zurückgeht, verhärtet sich die Schwellung im vierten und letzten Stadium, wodurch auch die Hautstruktur verändert wird. Bei Lymphödemen unterscheidet man zwischen primären und sekundären Lymphödemen. Primäre Lymphödeme sind angeboren, bei sekundären wird das Transportsystem durch Entzündungen, Traumen oder bösartige Erkrankungen geschädigt und in der Funktion eingeschränkt.
Krankheiten
- Lymphstau
- Elephantiasis
Wann zum Arzt?
Bei Schwellungen am Fuß muss ein Arzt aufgesucht werden, sobald die Fortbewegung beeinträchtigt ist. Kann das gewohnte Schuhwerk aufgrund der Beschwerden nicht mehr getragen werden, sollte ein Arztbesuch erfolgen. Ist es dem Betroffenen nicht möglich, den Fuß beim Gehen wie gewohnt aufzusetzen und abzurollen, muss ein Arzt konsultiert werden. Kommt es zu Fehl- bzw. Schiefhaltungen des Körpers, drohen ohne weitere Untersuchungen dauerhafte Beschädigungen des Skelettsystems.
Breiten sich die Schwellungen über die Ferse in die Wade aus, muss ein Arzt medizinische Behandlungsmaßnahmen ergreifen. Es liegen weitere Erkrankungen vor, die durch ihren progressiven Verlauf die Gesundheit maßgeblich beeinträchtigen. Treten die Schwellungen am Fuß spontan und ohne einen ersichtlichen Grund auf, ist ebenfalls ein Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu ermitteln. Weitere Beschwerden wie Fußschmerzen oder Verfärbungen der Haut, müssen von einem Arzt abgeklärt werden. Es liegen häufig Verletzungen des Knochens, der Bänder oder Sehnen vor, die behandelt werden müssen.
Die Schwellungen am Fuß können durch eine Überlastung auftreten. Hat sich der Betroffene einer starken körperlichen Belastung ausgesetzt, sollte er seinen Fuß kühlen und schonen. Im Normalfall kommt es zu einer spontanen Rückbildung der Schwellungen innerhalb der kommenden Stunden. Halten die Schwellungen am Fuß über mehrere Tage an, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Diagnose und Verlauf
Durch den Lymphstau entstehen tiefe Falten im Bereich des Sprunggelenkes und der Zehen. Besonders beim primären Lymphödem verformen sich die Zehen quadratartig. Der Verlauf der Krankheit wird in vier Phasen unterteilt. In der ersten liegt eine Schwellung vor, diese verschwindet jedoch durch das gezielte Hochlegen des betroffenen Beins. Die Schwellungen sind weich und lassen sich durch Druckausübung erkennen. In den folgenden Stadien verhärten die Schwellungen sich zunehmend und auch bei Druck bleibt kein Abdruck mehr zurück.
Die Haut ist rau, aber intakt und nicht verfärbt. In der letzten Phase entstehen Wucherungen des Bindegewebes, falls das Lymphödem unbehandelt bleibt. Die Schwellungen erreichen ihren maximalen Härtegrad und bleiben trotz Hochlagerung der Beine. Haut und Bein verformen sich, es wird von Elephantiasis gesprochen. Bei der Diagnose hilft das Stemmersche Zeichen. Wenn es nicht mehr möglich ist, eine Hautfalte zu separieren, ist dies bereits ein eindeutiges Zeichen. Zudem werden Aterien, Venen, Herz-Kreislaufsystem und Lymphknoten untersucht.
Komplikationen
Ob und welche Komplikationen bei Schwellungen am Fuß zu erwarten sind, hängt von den Ursachen ab, die sehr unterschiedlicher Natur sein können. Sind die Füße nach einem langen Arbeitstag, der im Stehen verbracht wurde, geschwollen, bilden sich die Symptome in aller Regel zurück, sobald die Füße entlastet werden. Mit Komplikationen ist in diesen Fällen nicht zu rechen. Anders sieht die Sache jedoch aus, wenn unbequeme oder unpassende Schuhe für die Schwellungen mitverantwortlich sind. In diesen Fall kann es, gerade beim regelmäßigen Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen, zu einer Verformung der Zehenknochen kommen. In schlimmen Fällen ist mit dauerhaften Schmerzen und Schwellungen sowie mit der Ausbildung eines Hallux valgus (Schiefstand des Großzehs) zu rechen.
Geht die Schwellung auf einen Unfall zurück, muss die Verletzung genau beobachtet werden. Ein verkannter Bänderriss oder eine Sehnenverletzung, die nicht angemessen medizinisch versorgt werden, können zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des betroffenen Gliedes führen.
Schwellungen können auch Anzeichen für den Bruch oder die Verletzung kleiner Knochen im Fußbereich sein. Wird der Knochenbruch nicht erkannt und angemessen therapiert, kann es im Zuge des Heilungsprozesses zu Verwachsungen kommen, die einen erneuten gezielten Bruch des betroffenen Knochens durch den behandelnden Arzt erforderlich machen. Schwellungen an den Füßen können außerdem auf eine Störung der Lymphe hindeuten. Weitere Komplikationen können sich dann aufgrund dieser Grunderkrankung ergeben.
Behandlung und Therapie
Ziel der Therapie ist es, den behinderten Abfluss der Flüssigkeit wieder zu regulieren. Je früher ein Lymphödem diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die meisten Behandlungsmethoden sind physikalischer Natur. Im ersten Stadium kann es sogar schon ausreichen, das betroffene Bein regelmäßig erhöht abzulagern und eng sitzende Socken sowie Schuhe zu vermeiden. Primäre Lymphödeme in fortgeschrittenem Stadium bedürfen einer anderen Behandlung.
Zur Vermeidung von unangenehmen Hautrissen und Verletzungen, die sich infizieren könnten, ist die pflegende Behandlung von Haut und Fuß ein weiterer wichtiger Unterpunkt der Entstauungstherapie. Entzündet die Haut sich immer wieder, hilft Antibiotika.
Neben diesen manuellen Methoden helfen ebenfalls Medikamente die entwässernd wirken. Diese werden besonders zu Beginn einer Therapie verschrieben, dürfen jedoch nicht langfristig eingenommen werden. In besonders schweren Fällen können Lymphgefäße auch chirugisch wiederhergestellt werden, um weitere Lymphödeme zu verhindern. Diese Methode ist jedoch kompliziert und wird nur bei wenigen Patienten angewendet.
Vorbeugung
Primäre Lymphödeme können nicht vorgebeugt werden. Sie entspringen den individuellen Genen. Das Risiko, an einem sekundären Lymphödem zu erkranken, lässt sich hingegen reduzieren. Hier ist es wichtig, kein Übergewicht aufzuweisen und die Beine regelmäßig hochzulagern. Langes Stehen sollte vermieden und regelmäßige Bewegung in den Alltag integriert werden. Besteht der Verdacht auf ein Lymphödem, so ist es ratsam, möglichst schnell medizinische Hilfe aufzusuchen, um eventuelle Konsequenzen in ihrem Umfang einzuschränken.
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 9. Januar 2023
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