Fußschmerzen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Fußschmerzen können im Alltag eine hohe Belastung darstellen und die Bewegung stark einschränken. Während sie in der Regel meist ungefährlich und nur von kurzer Dauer sind, kann in anderen Fällen jedoch eine ernstzunehmende Ursache hinter den Fußschmerzen stecken, welche möglichst schnell diagnostiziert und behandelt werden sollte.
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Was sind Fußschmerzen?
Fußschmerzen beschreiben im Allgemeinen Druck-, Belastungs- oder Reibungsschmerzen im Bereich des Fußes. Neben den 3 Hauptkomponenten des Fußes, zu welchen die Fußzehen, der Mittelfuß und die Fußwurzelknochen zählen, befinden sich am Fuß ebenfalls zahlreiche Bänder, Sehnen, Nerven und Muskeln, sodass Fußschmerzen nicht nur an einem bestimmten Punkt, sondern überall am Fuß auftauchen können. Weist auch nur eine dieser Komponenten eine Fehlfunktion auf, kann es bereits zu Schmerzen kommen.
Die Fußschmerzen können hierbei von einem leichten bis hin zu einem stechenden Schmerz reichen und teilweise sogar von Schwellungen, Rötungen oder auch von Fieber begleitet werden. Somit stellen Fußschmerzen ein deutliches Warnsignal des Körpers dar, welches bei längerem Andauern auf keinen Fall unterschätzt werden sollte.
Ursachen
Bei Fußschmerzen, welche länger als 3 Tage anhalten, ist jedoch von anderen Ursachen auszugehen. So können beispielsweise Entzündungen an Gelenken, Sehnen und Knochen (Fersensporn) akute Schmerzen auslösen. Auch Verletzungen am Fußgelenk sowie an den Bändern, Sehnen oder Muskeln stellen mögliche Ursachen für Fußschmerzen dar.
Ebenso können Fußdeformitäten wie der angeborene Plattfuß oder der Klumpfuß ein Hintergrund für langanhaltende Fußschmerzen sein. Aber auch zahlreiche Erkrankungen können Ursachen für Fußschmerzen repräsentieren. Hierzu zählen unter anderem Pilz- und Bakterieninfektionen, eingeklemmte Nerven, Durchblutungsstörungen oder auch rheumatische und Diabetes-Erkrankungen.
Wann zum Arzt?
Fußschmerzen stellen ein ernstes Warnsignal dar und sollten immer fachärztlich abgeklärt werden. Ein Arztbesuch ist besonders dann anzuraten, wenn die Beschwerden länger als drei Tage bestehen bleiben, bei Belastung zunehmen oder in Verbindung mit einer anderen Erkrankung auftreten. Bei Einschränkungen im Alltag, verursacht durch etwaige Gehschwierigkeiten und die mitunter starken Schmerzen, empfiehlt sich zur raschen Abklärung ebenfalls der Gang zum orthopädischen Facharzt.
Treten die Fußschmerzen in Zusammenhang mit einer Gelenkschwellung oder einer Verstauchung auf, muss dies ebenfalls abgeklärt werden. Selbiges gilt, wenn eine erhöhte Körpertemperatur, rötliche Färbungen am betroffenen Fuß oder Muskelkrämpfe zu den Fußschmerzen hinzukommen. Fußschmerzen, die auf Hühneraugen, Fersensporn oder einen Fußpilz zurückzuführen sind, bedürfen dagegen nicht immer einer ärztlichen Behandlung.
Bleiben die Beschwerden allerdings bestehen, verstärken sich mit dem Fortschreiten der Grunderkrankung oder führen zu Komplikationen wie Muskelkrämpfen oder Fiebersymptomen, ist fachärztliche Hilfe nötig. Die meisten Arten von Fußschmerzen können durch eine frühzeitige Behandlung schnell und effektiv behandelt werden.
Diagnose und Verlauf
Der Krankheitsverlauf bei Fußschmerzen kann je nach Ursache unterschiedlich ausfallen. Während es einerseits zu einem Brennen unter der Fußsohle kommen kann, entstehen in anderen Fällen wiederrum durch ständigen Druck Nervenreizungen an bestimmten Fußpartien.
Kommt es zu langanhaltenden Fußschmerzen, ist es ratsam, einen Besuch bei einem Facharzt in Anspruch zu nehmen um erste Erkenntnisse über die Schmerzursache zu gewinnen. Vor allem durch die Tatsache, dass Fußschmerzen im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen stehen können, ist eine schnelle und sichere Diagnose häufig notwendig.
Bei einem entsprechenden Arztbesuch können zunächst durch eine Befragung sowie einer genauen Beschreibung der Fußschmerzen erste Hinweise für die mögliche Ursache gewonnen werden. Um die möglichen Gründe der Fußschmerzen weiter einzugrenzen, kommt es dann zu einer genauen Untersuchung des Fußes, bei welcher einige Bewegungstests durchgeführt werden. In der Regel wird ebenfalls eine Röntgenaufnahme zur sicheren Diagnose erstellt, aber auch neurologische sowie Blut- und Ultraschalluntersuchungen können je nach den anzunehmenden Ursachen der Fußschmerzen erfolgen.
Komplikationen
Fußschmerzen stellen meist eine Komplikation von Fehlbelastungen der Füße dar. Bleiben chronische Fehlstellungen unbehandelt, können sich unter Umständen bleibende Deformationen der Füße wie Plattfüße, Spreizfüße oder Spitzfüße mit starker Bewegungseinschränkung und Schmerzen entwickeln. Häufig führt auch falsches Schuhwerk zu Blasen, Druckstellen oder Geschwüren an den Füßen. Wenn keine passenden Schuhe getragen werden, droht langfristig ebenfalls eine Deformation der Füße.
In den meisten Fällen sind die Beschwerden jedoch nur kurzfristig und heilen von alleine aus. Manchmal handelt es sich jedoch nicht um orthopädische Fußbeschwerden. Unter Umständen liegt dann sogar eine ernste Erkrankung zugrunde. Fußschmerzen können sich unter anderem bei schwerwiegenden Erkrankungen wie rheumatischer Arthritis, Knochenentzündungen, Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose), Nervenschädigungen, Osteoporose oder Knochenkrebs entwickeln.
Im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen droht wiederum die völlige Deformation der Füße bis zur Bewegungsunfähigkeit. Auch Knochenentzündungen verursachen unbehandelt oft bleibende Schäden. Bei Durchblutungsstörungen aufgrund von Arteriosklerose kann es in schweren Fällen zum Absterben eines oder beider Füße kommen. Besonders bei Diabetes können die Füße schwarz werden, weil sie nicht mehr richtig versorgt werden. Dabei wird von einem diabetischen Fuß gesprochen, der meist auch amputiert werden muss. Ebenfalls bei Diabetes, Nierenerkrankungen, schweren Infektionen mit Viren oder Bakterien sowie bei Alkoholismus treten manchmal chronische Nervenschädigungen (Polyneuropathie) in den Füßen auf. Neben Schmerzen kommt es dabei zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen.
Behandlung und Therapie
Nachdem die jeweilige Ursache der Fußschmerzen diagnostiziert wurde, kann mit der Behandlung durch entsprechende Therapien begonnen werden. Hierbei hängt es ganz von den jeweiligen Ursachen ab, ob den Fußschmerzen eher mit Schonung oder mit Bewegung entgegen gewirkt werden sollte.
Therapiemöglichkeiten sind neben gelenkschonenden Sportarten wie dem Schwimmen oder der Aquagymnastik beispielsweise die Wasser- und Bädertherapie, Krankengymnastik oder ein intensives Muskeltraining. Auch die Wärme- bzw. Kältetherapien kommen in einigen Fällen zum Einsatz.
Entzündungshemmende Schmerzmittel (Antiphlogistika) zur Schmerzlinderung können ebenfalls bei bestimmten Diagnosen verabreicht werden. Daneben werden häufig Bandagen, Salbenverbände sowie Gipsschienen als orthopädische Hilfsmittel verwendet, um den Fußschmerzen entgegenzuwirken.
Werden Fußschmerzen lediglich durch ein ungeeignetes Schuhwerk oder zu langes Stehen verursacht, verschwinden sie in der Regel nach kurzer Zeit wieder von alleine. Sie können jedoch auch durch spezielle Behandlungsmethoden in kurzer Zeit behoben werden. Bei einem Wechselbad werden die Füße zum Beispiel ca. 5 Minuten in kaltes und anschließend ca. 5 Minuten in warmes Wasser getaucht. Dieser Vorgang wird einige Male wiederholt, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße und einer Anregung des Blutkreislaufes führt.
Ebenfalls können 10 bis 15-minütige Fußbäder mit Eukalyptusöl Fußschmerzen entgegenwirken. Bei schwerwiegenden Fällen, welche nicht mit herkömmlichen Therapien und Methoden behandelt werden können, kann es auch zu operativen Eingriffen am Fußgelenk kommen.
Aussicht und Prognose
Die Prognose der Fußschmerzen hängt von der vorliegenden Grunderkrankung ab und kann von einer vollständigen Heilung bis zu dauerhaften Beeinträchtigungen gehen. Eine einheitliche Aussage zum Entwicklungsverlauf lässt sich daher nicht geben.
Löst ungesundes Schuhwerk die Fußschmerzen aus, ist mit einer Wiederkehr der Beschwerden zu rechnen. Eine Beschwerdefreiheit kann erst erfolgen, wenn das Schuhwerk den individuellen Gesundheitsbedürfnissen angepasst wurde.
Vorhandene Fehlstellungen der Füße oder Zehen sowie Probleme beim Bewegungsablauf müssen erst gefunden und korrigiert werden, damit sich die Fußschmerzen lindern. Dies kann durch gezielte Übungen und Trainings oder einen operativen Eingriff erfolgen. Bei einer Fehlhaltung müssen ausgleichende Belastungsmaßnahmen ergriffen werden, um eine Minimierung der Beschwerden zu erreichen. Andernfalls bleiben die Schmerzen unvermindert bestehen und es droht eine Zunahme der Symptome.
Werden die Fußschmerzen durch Defekte der Gefäße, Nerven, Muskeln oder Knochen ausgelöst, bestehen im Normalfall gute Heilungsaussichten. Hauterkrankungen können ebenfalls gut behandelt werden, so dass auch hier die Prognose als gut einzustufen ist.
Vorbeugung
Quellen
- Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
- Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
- Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024
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