Schnupfen (gelber Schleim)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schnupfen (gelber Schleim) tritt vorrangig in Verbindung mit einer Erkältung auf. Je nach Ursache und Verlauf geht er mit unterschiedlichen Symptomen einher. Schnupfen – auch als Rhinitis bezeichnet – hat unterschiedliche Ursachen. Die „laufende Nase“ ist ein typisches Leitsymptom, sie produziert je nach Ursache wässriges, schleimiges, durchsichtiges oder auch gelbes bis grünliches Sekret.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schnupfen?

Schnupfen (Rhinitis) gilt oft als akutes Symptom bei einer Erkältung. Er kann jedoch auch auf eine Allergie hinweisen und mitunter sogar chronisch werden. Bei Schnupfen kommt es häufig zu einer Beeinträchtigung des Geruchssinns, zu vermehrtem Sekretfluss aus der Nase und zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut. Für gewöhnlich ist der Schnupfen ein harmloses Symptom einer Erkältung. Gelber Schleim ist eine häufige Begleiterscheinung und gilt als Komplikation des Schnupfens.

Zunächst ist das Sekret oft weißlich und dünnflüssig, später zäh und gelblich-eitrig. Der Schnupfen selbst wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Durch eine örtliche Auskühlung kann aufgrund der schlechten Durchblutung der Nasenschleimhaut bei niedrigen Temperaturen eine Infektion begünstigt werden. Ein Schnupfen ist in der Regel selbstlimitierend. Ist der Schleim aber gelblich-grün, wird in der Medizin von einer bakteriellen Superinfektion gesprochen. Dann sind die Nasennebenhöhlen vereitert und eine ärztliche Behandlung wird notwendig.

Ursachen

Schnupfen hat sehr vielfältige Ursachen. Ein akuter Schnupfen ist meist auf Viren zurückzuführen. Der Katarrh (akuter Erkältungsschnupfen) wird dabei so gut wie ausschließlich durch Viren ausgelöst, die sich in der Luft befinden. Rhinoviren sind in den meisten Fällen Auslöser für Schnupfen, gefolgt von Influenza-, Adeno-, Echo- und Coronaviren. Da die einzelnen Typen sehr unterschiedlich sind, entsteht keine Immunität. So kommt es immer wieder zu zahlreichen Infektionen.

Begünstigt wird Schnupfen durch eine vorgeschädigte Nasenschleimhaut (z. B. durch trockene Raumluft oder Unterkühlung). Viren nisten sich schneller ein. Auch ein geschwächtes Immunsystem (z. B. durch fehlende Bewegung, Stress oder unausgewogene Ernährung) erhöht das Risiko für einen Schnupfen. Bakterien stellen selten eine direkte Ursache dar, sie siedeln sich vielmehr im Rahmen einer Superinfektion an, da der Schleim in den Atemwegen für diese ein optimaler Nährboden ist. Kommt es im Krankheitsverlauf zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, geht der Schnupfen meist mit gelbem bis grünlichem Schleim einher.

Krankheiten

  • bakterielle Superinfektion
Ein chronischer Schnupfen kann zu einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) mit eitrigem Sekretabgang (gelb-grünlicher) führen.

Wann zum Arzt?

Ein Schnupfen muss natürlich nicht immer von einem Arzt behandelt werden. Betroffene können zuerst auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen, die einen Schnupfen mit gelblichen Schleim lindern und effektiv behandeln. Dazu zählen verschiedene Erkältungssalben, die das Atmen um ein Vielfaches erleichtern. Auch das Inhalieren von entzündungshemmenden Wirkstoffen kann einen Schnupfen wirksam lindern und bekämpfen.

Ein frei erhältliches Nasenspray kann ebenfalls zu einer deutlichen Besserung beitragen. Allerdings sollte Nasenspray nicht länger als vier bis fünf Tage verwendet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Nasenschleimhäute austrocknen. Dadurch können sich unterschiedlichste Viren besser einnisten und im Körper verbreiten. Die Bildung von gelblichem Schleim ist die Folge.

Wenn nach den genannten Maßnahmen trotzdem keine Besserung eintritt, sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden. Nur so kann eine entsprechende Behandlung mit wirksamen Medikamenten erfolgen. Ein solcher Arztbesuch sollte keineswegs auf die lange Bank geschoben werden, denn aus einem "harmlosen" Schnupfen, kann sich sehr schnell eine gefährliche Infektion entwickeln. Aus diesem Grund sollte frühzeitig auf eine wirksame und effektive Behandlung zurückgegriffen werden.

Diagnose und Verlauf

Ein akuter Schnupfen mit gelbem Schleim ist anhand der typischen Symptome zu erkennen. Neben gelbem Schleim ist die Nase oft gerötet, die Nasenschleimhaut geschwollen und entzündet und der Riech- und Geschmackssinn eingeschränkt. Er tritt meist in Verbindung mit einer Erkältung und weiteren Symptomen wie Husten, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Fieber auf. Für die Diagnose, ob es sich um einen akuten Schnupfen handelt, wird der Arzt die genauen Beschwerden erfragen.

Die Inkubationszeit für einen Schnupfen liegt zwischen 2 und 7 Tagen. Der Krankheitsverlauf lässt sich in mehrere Stadien einteilen. Zu Beginn ist Schnupfen durch ein trockenes Vorstadium geprägt, in welchem die Nase brennt oder kitzelt. Es kommt außerdem zu einer Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens. Im nächsten Stadium entwickelt sich ein Fließschnupfen mit wässrigem Schnupfensekret, durch häufiges Naseputzen wird die Haut der Nase im äußeren Bereich unter Umständen stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Folge dickt das Sekret immer mehr ein, die Nase verstopft und das Sekret fließt nur noch schwer ab. Kommt es jetzt zu einer zusätzlichen Besiedlung der entzündeten Nasenschleimhaut mit Bakterien, bildet sich der so genannte Stockschnupfen. Er geht mit gelbem und grünem Schleim einher.

Schnupfen ist häufig ein Symptom bei Erkältungskrankheiten. Schnupfen der länger anhält, sollte von einem Hausarzt behandelt werden.

Komplikationen

Ein Schnupfen ist ein typisches Krankheitsbild einer Erkältung, die gleichzeitig auch unterschiedliche Komplikationen hervorrufen kann. Eine sehr häufige Komplikation sind entzündete Nasennebenhöhlen. Wer gänzlich auf die Einnahme von Medikamenten verzichtet, kann unter Umständen auch eine Nasennebenhöhlenentzündung bekommen, die jedoch zwingend mit entsprechenden Medikamenten versorgt werden sollte. Besonders in der Nacht bekommen Betroffene sehr schlecht Luft, sodass es zu einem sehr trockenen Mund kommen kann. Das Luft holen durch die Nase ist mit einem starken Schnupfen überhaupt nicht möglich, da die Atemwege mit Schleim zusitzen. Durch häufiges Nase putzen kann die Haut rund um die Nase außerdem sehr gerötet werden. Dieser Komplikation kann mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme oder Salbe sehr gut entgegengewirkt werden. In vielen Fälle treten mit einem Schnupfen auch noch andere Erkältungsbeschwerden auf. Dazu zählt eine erhöhte Temperatur, Schüttelfrost, Übelkeit oder Erbrechen. Wer diese Symptome aufweist, der hat sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Infekt eingefangen. Mit einer frühzeitigen Behandlung durch einen Arzt und mit den richtigen Medikamenten kann jedoch eine schnelle Besserung erzielt werden.

Behandlung und Therapie

Die Therapie bei Schnupfen mit gelbem Schleim zielt auf die Ursache des Schnupfens ab. Oft ist diese jedoch nicht möglich, denn gerade bei Erkältungen kann ein Schnupfen nicht spezifisch behandelt werden. In der Regel helfen deshalb vor allem Maßnahmen, welche die Symptome lindern. Hierzu gehören körperliche Schonung, viel Flüssigkeitszufuhr sowie die Gabe von schmerzlindernden Medikamenten.

Da Schnupfen mit gelbem Schleim oft auf Bakterien zurückzuführen ist, wird der Arzt möglicherweise auch ein Antibiotikum verordnen. Um das Abschwellen der Nasenschleimhaut zu beschleunigen, können kurzzeitig auch Nasentropfen helfen. Während der Behandlung sollten sich Patienten möglichst nicht in zu trockenen oder rauchigen Räumen aufhalten. Ein Dampfbad ist ein gutes Hausmittel, mit dem die Nasenschleimhaut einfach befeuchtet wird. Salzwassersprays oder eine Nasendusche können ebenfalls sehr hilfreich sein.


Vorbeugung

Die Stärkung des Immunsystems ist die wichtigste Maßnahme zur gezielten Vorbeugung eines Schnupfens mit gelbem Schleim. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten können die niedrigen Temperaturen zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte beitragen. Zu warm anziehen oder nur heiß duschen ist jedoch keine optimale Lösung, denn dadurch wird der Körper noch empfindlicher. Spaziergänge an der frischen Luft bei jedem Wetter, kalte Güsse sowie Saunagänge tragen zu einer Stärkung des Immunsystems bei.

Auch zu wenig Schlaf kann die Anfälligkeit für Schnupfen und Infekte erhöhen. Mindestens 8 Stunden Schlaf pro Nacht sind optimal, um die Abwehr zu stärken. Auf das Immunsystem nimmt zudem auch die Psyche Einfluss. Während „positiver“ Stress das Immunsystem stimuliert, kann „ negativer“ Stress die Abwehrkräfte mindern. Ein ausgeglichenes Gefühlsleben sorgt wiederum für eine Stabilisierung der körpereigenen Abwehrkräfte.

Um Schnupfen mit gelbem Schleim vorzubeugen, sind – gerade bei bereits bestehendem viralem Infekt – hygienische Maßnahmen wie das regelmäßige Waschen der Hände sowie die Desinfektion von Oberflächen besonders wichtig, denn so können sich sowohl Viren als auch Bakterien kaum verbreiten. Das Risiko einer Superinfektion wird so deutlich gesenkt, der Schnupfen kann abklingen, ohne dass sich gelber Schleim bildet.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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