Schmerzmittel (Analgetikum)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Chronische und auch akute Schmerzen sind Teil unseres Alltags geworden. Heutzutage sind sie jedoch mittels Schmerzmitttel (Analgetikum) leicht zu bekämpfen und teilweise rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schmerzmittel?

Schmerzmittel wirkt schmerzstillend und wird in Form von Medikamenten verabreicht. Diese Medikamente können einwirken, ohne die Leistungsfähigkeit des Patienten zu beeinträchtigen.

Schmerzmittel kann auf unterschiedliche Weise eine Wirkung erzielen. Es kann zum einen die sensorische Weiterleitung der Erregung von Organen ins Zentralnervensystem (ZNS) unterdrücken und zum anderen eine Veränderung der Wahrnehmung im ZNS hervorrufen. Schmerzmittel lässt sich, aufgrund der unterschiedlichen Wirkung, in zwei Arten aufteilen.

Wirkung und medizinische Anwendung

Die Unterscheidung erfolgt zwischen Opiaten und Schmerzmitteln, die keine Opiate sind. Der Mensch besitzt zunächst einmal ein natürliches Schmerzmittel (Analgetika), sogenannte Endorphine, die schmerzlindernd wirken. Diese werden im Zentralnervensystem bei Stress produziert. Sie wirken nicht nur schmerzdämpfend, sondern tragen ebenfalls zur Hochstimmung bei. Demzufolge kann Schmerzmittel Stimmungen emotional beeinflussen.

Opiate ähneln Endorphinen in ihrer molekularen Struktur. Dementsprechend binden diese an denselben Rezeptorproteinen und können somit ähnliche Effekte hervorrufen. Opiate wie Heroin, Codein oder Morphium wirken ebenfalls schmerzstillend und euphorisierend. Sie haben zudem eine einschläfernde Wirkung. Das Einwirken erfolgt schnell. Opiate bringen jedoch die Gefahr einer Sucht mit sich, in Form körperlicher und psychischer Abhängigkeit. Nicht-opioid-Schmerzmittel, wie Phenacetin, Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen entfalten eine andere Wirkung, da sie nicht an Opiatrezeptoren binden können. Sie können sowohl im peripheren Nervensystem als auch im Zentralnervensystem eine Wirkung erzielen.

Formen und Gruppen

Als die bekanntesten Schmerzmittel gelten Ibuprofen und Aspirin (ASS). Die Wirkung exitatorischer Neurotransmitter, welche für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind, wird unterdrückt, indem Ibuprofen eine Signalkaskade verhindert. Ohne die Bildung chemischer Botenstoffe kann kein Signal zur Bildung der schmerzwahrnehmenden Hormone erfolgen. Ibuprofen wird zudem bei Entzündungen und Fieber eingesetzt.

Acetylsalicylsäure erzielt eine ähnliche Wirkung. Hormone, welche eine Schmerzwahrnehmung vermitteln, werden außer Kraft gesetzt, indem deren Produktion blockiert wird. Paracetamol ist ein weiteres Schmerzmittel, welches sowohl bei starken als auch bei schwachen Schmerzen, oft eingesetzt wird. Es eignet sich im Gegensatz zu Ibuprofen nicht für Entzündungen, jedoch für Fieber. Paracetamol ist bekannt für seine gute und kinderfreundliche Verträglichkeit. Diese nicht-opioiden-Schmerzmittel eignen sich für schwache Schmerzen. Opiate dagegen werden ausschließlich bei starken Schmerzzuständen angewandt, zum Beispiel bei der Krebsbehandlung oder nach starken Unfällen.

Dosierung

Ibuprofen kann in Form von Kapseln, Tabletten oder Saft verabreicht werden und ist in der Apotheke nicht rezeptpflichtig zu erhalten. Geringe Dosen bis zu 800mg können eine Fiebersenkung hervorrufen. Erst bei einer höheren Dosis kann es auf Entzündungen hemmend wirken. Die Wirkung kann bis zu vier Stunden anhalten. Paracetamol wird bei Kindern auch in Form von Zäpfchen verabreicht. Die Dosis hängt vom Körpergewicht und vom Alter des Kindes ab. Erwachsene dürfen die Dosierung von 4Gramm täglich nicht überschreiten. Aspirin sollte mit etwas Flüssigem oder Festem eingenommen werden. Erwachsene können höchstens 3 Gramm pro Tag zu sich nehmen. Kinder mittleren Alters vertragen bis zu 1,5 Gramm täglich.

Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen

Bei der Einnahme von Schmerzmittel sind Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Die Abhängigkeit von Opiaten lässt sich anhand von Entzugserscheinungen, wie Gelenk- und Gliederschmerzen, Bauchkrämpfen oder unruhigem Verhalten erkennen. Eine zu hohe Dosis von Opiaten kann gravierende Folgen mit sich bringen. Mögliche Wirkungen sind AIDS-Infektion, Hepatitis oder Atemnot.

Psychische Abhängigkeit kann ebenfalls bei Schmerzmitteln, die keine Oiate sind, erfolgen. Die Sucht entsteht insbesondere bei einer ständigen Dosissteigerung. Spätere Folgen machen sich in Kopfschmerzen und Nierenschäden erkennbar. Der jeweilige Patient kann an Schlafstörungen und Verstimmungen erkranken. Die jeweiligen Medikamente weisen unterschiedliche Nebenwirkungen auf. Die Nebenwirkungen von Aspirin beschränken sich auf die Magen-Darm-Gegend. Es kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Unter den weniger häufigen Folgen gehören Magen-Darm-Geschwüre, allergische Reaktionen, eine Beeinträchtigung der Nierentätigkeit, Atemnot, Schockreaktionen und Nasenbluten. Weitere Nebenwirkungen sind Unruhe oder verwirrte Zustände.

Aspirin sollte nicht in Kombination mit Ibuprofen eingenommen werden, da es seine Wirkung beeinträchtigt. Die Nebenwirkungen sind ähnlich zu denen von Aspirin. Häufige Beschwerden sind Schmerzen in der Magengegend und das Gefühl von Übelkeit. Beschwerden in der Kopfregion, wie Schwindelgefühl und Kopfschmerzen sind selten. Die zu hohe Einnahme solcher Medikamente kann auch einen hohen Blutdruck zufolge haben.

Eine Veränderung der Leberwerte und Blutwerte sind weitere Nebenwirkungen, die jedoch bei der Einnahme von Paracetamol auftreten können. Sollte die empfohlene Dosierung von Paracetamol überschritten worden sein, kann es schwere Leberschäden zufolge haben. Die Einnahme von Schmerzmitteln mit Alkohol ist strengsten verboten, da deren Wechselwirkung die Wirkung von Alkohol verstärkt.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Körperliche Nebenwirkungen und Abhängigkeit können mit natürlichen pharmazeutischen Alternativen umgangen werden. Viele natürliche Schmerzmittel können zum Beispiel die entzündungshemmende Wirkung von Ibuprofen ersetzten. Rubax MONO ist eine mögliche Alternative zu den üblichen Schmerzmitteln. Es wirkt schmerzdämpfend, ohne dabei Magen-, Nieren- oder Herzbeschwerden hervorzurufen. Die hohe Verträglichkeit ist darauf zurückzuführen, dass es keine Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten hat. Demzufolge ist die Einnahme auf lange Zeit bei chronischen Schmerzen gut verträglich.

Schwächere Schmerzen lassen sich ebenfalls durch bestimmte Nahrungsmittel lindern. Dazu gehört Olivenöl, welches bei Entzündungen hilft. Bei Verdauungsproblemen eignet sich Pfefferminztee, da es eine beruhigende Wirkung hat.

Ein wirkungsvolles Gewürz ist zudem Curcumin, welches Schmerzen hemmt, indem es die Weiterleitung durch die afferenten Bahnen ins ZNS blockiert. Des Weiteren ist Rucola ein weiteres Nahrungsmittel, welches das allgemeine Gesundheitsbild stärkt und Verdauungsprozesse fördert. Gegen Gelenkschmerzen eignet sich Knoblauch und bei Rückenschmerzen sind Trauben von Vorteil.

Quellen

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 12. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017
  • E. Burgis: Allgemeine und spezielle Pharmakologie. 3. Auflage, Elsevier GmbH, München 2005
  • Lüllmann, H. et al.: Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen - Medikamente gezielt einsetzen. 18. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2016

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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