Pathologie des Schlafes

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Dezember 2018
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Etwa jeder vierte Erwachsene leidet gelegentlich unter Ein- und Durchschlafstörungen. Die Ursachen dafür sind in der Regel harmloser Natur. Doch manchmal steckt auch eine ernst zu nehmende Erkrankung hinter der gestörten Nachtruhe. Der folgende Ratgeber beschäftigt sich mit den Funktionen des Schlafes, betrachtet im Zusammenhang mit der Pathologie des Schlafes ausgewählte Schlaferkrankungen, behandelt die physiologischen und psychologischen Folgen von dauerhaftem Schlafmangel und geht auf Therapiemöglichkeiten sowie Optionen der Selbsthilfe ein.

Inhaltsverzeichnis

Hypothesen zur Funktion des Schlafes

Bis heute wird intensiv geforscht, um den biologischen Funktionen des Schlafes auf den Grund zu gehen. Einige Hypothesen wurden in der Vergangenheit zum Teil bereits durch physiologische und psychologische Experimente gestützt. Im Folgenden sollen sechs Theorien zur Funktion des Schlafes beleuchtet werden, nämlich:

Die regenerative Theorie

Die regenerative Theorie geht davon aus, dass Schlaf für die Regeneration der Organe unverzichtbar ist. Dafür spricht auch, dass die Körperfunktionen besser ablaufen, wenn ausgeschlafen wurde und dass sich der Organismus nach einer langen Wachphase nicht mehr so wohl fühlt.

Zwar sind die Körperfunktionen während des Schlafens nicht gänzlich ausgeschaltet, sie laufen aber nicht mit der gleichen Intensität ab, wie im Wachzustand. Zudem hemmt Schlafentzug die Wundheilung, ein weiterer Punkt, der die regenerative Theorie des Schlafes stützt. Schlaf wirkt sich ebenfalls positiv auf das Immunsystem aus und senkt den Energieverbrauch des Körpers.

Die Theorie der Gedächtnisstabilisierung

Es wird davon ausgegangen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Schlaf und vielen komplexen Funktionen des Gedächtnisses besteht. Nach dieser Hypothese werden während des Schlafens zahlreiche Erlebnisse aus den Wachphasen verarbeitet und nützliches Wissen wird von unnützem Wissen getrennt. Träume dienen ebenfalls der Verarbeitung von positiven und negativen Erlebnissen, so die Theorie. Studien haben zudem ergeben, dass die Leistung des Arbeitsgedächtnisses unter Schlafentzug abnimmt.

Die Kalibrations-Hypothese

Die Kalibrations-Hypothese nimmt an, dass der Schlaf dazu dient, einzelne Körpersysteme wieder in einen gemeinsamen Ablaufrhythmus zu bringen. So sollen alle Orange und sonstigen Körperfunktionen nach ausreichend Schlaf entsprechend dem ihnen zugeordneten inneren Programm ablaufen. Über den Tag hinweg kommt es dann allerdings zu Unregelmäßigkeiten im Ablauf, welche erst durch ausreichend Schlaf wieder beseitigt werden. Es findet also eine Kalibrierung der Systeme während des Schlafens statt, so die Hypothese.

Die Theorie der Ontogenese

Die Theorie der Ontogenese besagt, dass der REM-Schlaf, diejenige Schlafphase, die sich durch eine sehr schnelle Bewegung der Augen auszeichnet und in welcher die meisten Träume stattfinden, von besonderer Bedeutung für die Entwicklung eines Neugeborenen ist. Weiterhin kann Schlafmangel bei einem Kleinkind zu Verhaltensstörungen, dauerhaften Schlafproblemen, hoher Nervenzellsterblichkeit sowie einer reduzierten Gehirnmasse führen.

Die adaptive Hypothese

Die adaptive Theorie geht davon aus, dass Schlaf nicht grundsätzlich der Erholung dient, sondern die Schlaflänge eines Lebewesens genetisch festgelegt ist, um ein bestimmtes Gleichgewicht innerhalb eines Ökosystems aufrechtzuerhalten. Raubkatzen schlafen 18 Stunden täglich, nicht etwa, so die Theorie, um sich von den sechs anstrengenden Stunden des Wachseins zu erholen, sondern um eine Überweidung ihrer Jagdgründe zu vermeiden.

Die synaptische Homöostase-Hypothese

Laut dieser Hypothese ist der Tiefschlaf notwendig, um ein Grundniveau der synaptischen Aktivität herzustellen. Die Theorie fußt auf der Erkenntnis, dass es im Tiefschlaf zu einer Art Gleichschaltung bestimmter neuronaler Gruppen kommt, welche bewirkt, dass die Verbindungsstärke der Synapsen und somit auch die Synapsenanzahl abnehmen. Diese Rückbildung der Synapsen dient wohl der Selektion, damit möglichst viel Energie für die „stärksten Synapsen“, welche für neue Lern- und Verarbeitungsvorgänge benötigt werden, zur Verfügung steht.

Die Pathologie des Schlafes

Rund 15 Prozent der Deutschen leiden an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen. Es gibt eine Reihe an Schlaferkrankungen, die negative Folgen auf Körper und Psyche haben. Anbei werden vier davon näher vorgestellt, wobei die Symptome, die Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten beleuchtet werden.

Das Schlafapnoe-Syndrom

Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom handelt es sich um eine der am häufigsten auftretenden und folgenschwersten Schlafstörungen. Wahrscheinlich leiden rund fünf bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung an dieser Form der Schlafstörung, viele jedoch, ohne es zu wissen. Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine nächtliche Atemstörung, die gesundheitliche Folgen, wie Bluthochdruck, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall nach sich ziehen kann. Anbei eine Auflistung der Symptome, die auf eine Schlafapnoe hinweisen können:

Symptome

Ursachen

Während des Schlafes entspannt sich die Muskulatur. Dies kann bei Rückenlage dazu führen, dass Unterkiefer und Zungengrund so weit zurückrutschen, dass sie den Eingang der Luftröhre verschließen. Das Fachvokabular für diese Verengung, die das Fließen des Luftstroms verhindert, lautet Obstruktion.

Die Atmung setzt in diesem Fall kurzzeitig, teilweise bis zu zwei Minuten, aus. Dieser Sauerstoffmangel belastet dann wiederum das Herz-Kreislaufsystem, was zu hohem Blutdruck und Herzrhythmusstörungen führen kann. Zudem verhindert das durch die Atemnot ausgelöste häufige kurze Erwachen den Tiefschlaf, was eine mangelnde Erholung während der Nacht und Müdigkeit am Tag mit sich bringt.

Durch die Blockade der Atemwege kommt es zum Schnarchen. Häufig ist eine entspannte Muskulatur die Ursache.

Behandlung und Therapie

Als am effektivsten zur Behandlung des Schlafapnoe-Syndroms hat sich die nasale Überdruck-Therapie erwiesen. Mit Hilfe von speziellen Geräten werden die obstruktiven Atemstillstände während des Schlafens verhindert. Die Atemhilfe wird über Nacht oder auch beim Mittagsschlaf auf die Nase aufgesetzt und der

Zungengrund schwebt auf den kontinuierlichen Luftströmen wie auf einem Polster. So wird verhindert, dass er den Eingang der Luftröhre blockiert. Soll die nasale Überdrucktherapie erfolgreich sein, muss sie jede Nacht angewendet werden. Der optimale Überdruck wird dabei im Schlaflabor für jeden Patienten einzeln abgestimmt, bevor das Gerät mit nach Hause genommen werden darf.

Die Narkolepsie

Bei der Narkolepsie handelt es sich um eine Störung des Schlaf-wach-Rhythmus. Diese neurologische Erkrankung kommt nur selten vor und ist nicht lebensbedrohlich, allerdings, nach heutigen medizinischen Erkenntnissen, auch nicht heilbar.

Laut der Deutschen Narkolepsie-Gesellschaft e.V. wird die Zahl der in Deutschland von Narkolepsie Betroffenen auf circa 40.000 geschätzt. Die Dunkelziffer könnte allerdings durchaus höher sein, was darauf zurückzuführen ist, dass es oft Jahre dauert, bis die Krankheit richtig diagnostiziert wird.

Symptome

  • Tagesschläfrigkeit
  • Gestörter Nachtschlaf
  • Schlaflähmungen
  • Halluzinationen
  • Automatisches Verhalten (im Zustand des automatischen Verhaltens werden die Situationen der Umwelt nicht mehr wahrgenommen, die Handlung aber fortgeführt, was mitunter gefährlich werden kann)
  • Kataplexien (plötzlicher und vorrübergehender Verlust der Muskelspannung)

Ursachen

Es wird davon ausgegangen, dass Narkolepsie eine Autoimmunerkrankung ist. Autoimmunerkrankung ist ein Überbegriff in der Medizin, der Krankheiten bezeichnet, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist.

Behandlung und Therapie

Wie bereits erwähnt, ist Narkolepsie bisher nicht heilbar. Die Krankheit kann jedoch behandelt werden, was bedeutet, dass die Symptome bis zu einem gewissen Grad beeinflussbar sind. Bestimmte Medikamente, unter anderem Ritalin, wirken der Tagesschläfrigkeit entgegen. Andere Medikamente sorgen für einen erholsameren Nachtschlaf.

Die zirkadiane Schlaf-wach-Rhythmusstörung

Hierunter werden Schlafstörungen zusammengefasst, die auf einen gestörten Biorhythmus des Betroffenen zurückgehen. Menschen, die an zirkadianen Schlaf-wach-Rhythmusstörungen leiden, sind von einer Verschiebung der Schlafphasen betroffen.

Sie schlafen nicht dann, wann sie es wollen oder entsprechend der gesellschaftlichen Norm sollten und sind nicht ausgeschlafen und wach, wenn dies erwünscht ist. Vor allem in Bezug auf das Arbeitsleben können sich daraus Probleme ergeben.

Auch vorübergehende Schlafprobleme, welche zum Beispiel durch einen Jet lag ausgelöst werden, zählen zu dieser Klassifikation.

Symptome

  • Gestörter Nachtschlaf
  • Einschlafprobleme (vor allem Probleme, zu „normalen“ Zeiten einzuschlafen)
  • Massive Tagesschläfrigkeit
  • Verfrühtes morgendliches Erwachen
  • Frühe Müdigkeit am Abend
  • Ein- und Aufwachzeiten verschieben sich täglich um ein bis zwei Stunden
  • Auftreten von mehreren willkürlich über den Tag verteilten Schlafphasen
  • Konzentrationsstörungen
  • Appetitlosigkeit

Ursachen

  • Wechsel der Zeitzonen (Jet lag)
  • Schichtarbeit
  • Fehlstellung der inneren Uhr (zum Beispiel bei Demenzkranken)
  • Dem biologischen Rhythmus zuwiderlaufende Lebensgewohnheiten (vor allem bei jungen Menschen)

Behandlung und Therapie

Die Therapiemöglichkeiten sind sehr vielfältig und richten sich vor allem nach den Ursachen der Schlaf-wach-Rhythmusstörungen. So können eine Verschiebung des Schlaf-wach-Rhythmus, bis irgendwann der normale Rhythmus erreicht ist sowie eine Lichttherapie helfen. Auch eine unterstützende medikamentöse Therapie ist möglich.

Die letale familiäre Insomnie

Bei der letalen familiären Insomnie handelt es sich um eine extrem seltene, familiär vererbte und tödliche Erkrankung. Sie tritt in der Regel zwischen dem 20. und 70. Lebensjahr auf. Die Betroffenen sind nicht fähig zu schlafen.

Die Krankheit beginnt wie eine normale Schlafstörung, jedoch bessern sich die Symptome nicht, sondern verschlimmern sich, bis der Patient überhaupt nicht mehr in der Lage ist, zu schlafen, was letztlich zum Versagen der Körperfunktionen und zum Tod führt.

Symptome

Ursachen

Wie dem Lexikon von arzt-auskunft.de zu entnehmen ist, handelt es sich bei letaler familiärer Insomnie um eine autosomal-dominate Erbkrankheit. Gendefekte sind die Ursachen dieses Leidens. Der Begriff „autosomal-dominat“ bedeutet, dass Kinder, die ein verändertes Prionprotein-Gen von ihren Eltern geerbt haben, immer auch erkranken. Die veränderten Prioprotein-Gene schädigen die Nervenzellen des Gehirns, was die typischen Symptome hervorruft.

Behandlung und Therapie

Trotz intensiver Forschungsarbeit ist die letale familiäre Insomnie bisher unheilbar. Eine entsprechende Therapie ist lediglich in der Lage, bestimmte Symptome eine Zeit lang zu lindern, die Krankheit führt aber in jedem Fall zum Tod. Nach Eintreten der ersten Symptome leben die Betroffenen durchschnittlich noch sieben bis 13 Monate.

Psychiatrisch bedingte Schlafstörungen und ihre Folgen

Psychisch bedingte Schlafstörungen, welche auf konkrete psychiatrische Krankheitsbilder zurückgehen, gehören zu den häufigsten Ursachen für ein gestörtes Schlafverhalten beziehungsweise dauerhaftem Schlafmangel. Dies können unter anderem Depressionen, manische Zustandsbilder, Suchtkrankheiten, Persönlichkeitsstörungen oder auch Überforderungsreaktionen sein. Im Folgenden soll sich allerdings nicht mit den einzelnen Krankheitsbildern, die zu Schlafstörungen führen, sondern mit den Folgen anhaltenden Schlafmangels befasst werden.

Psychologische und physiologische Konsequenzen des Schlafmangels

Wer mal eine Nacht oder auch mehrere Nächte schlecht schläft, wird sich am Tag vielleicht etwas müde und gereizt fühlen, muss sich um seine Gesundheit deshalb aber keinerlei Sorgen machen. Wird der Schlafmangel jedoch zur Regel und hält über Wochen oder sogar Monate an, kann es zu einer Reihe von psychologischen und physiologischen Konsequenzen kommen.

Physiologische Konsequenzen des anhaltenden Schlafmangels

  • Verschlechterung des Kohlenhydratstoffwechsels
  • Erhöhte Blutzuckerwerte
  • Hohe Werte des Stresshormons Cortisol im Blut
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Ständige Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Einschränkung mentaler Fähigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel und Gleichgewichtsprobleme
  • Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Hautirritationen
  • Verzögerte Wundheilung

Psychologische Folgen das anhaltenden Schlafmangels

  • Verringerung der Stressresistenz und damit einhergehende leichte Reizbarkeit
  • Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit
  • Depressive Verstimmung
  • Sinnestäuschungen und Halluzinationen

Therapie und Selbsthilfe

Viele von psychisch bedingten Schlafstörungen Betroffene haben ein ungesundes Verhältnis zum Thema Schlaf und beurteilen die Qualität und Quantität ihres Schlafes in besonderem Maße. Wie die nachstehende Statistik zeigt, gaben nur 10,98 Prozent der Befragten an, mit ihrem Schlaf ganz und gar zufrieden zu sein.

Die meisten Befragten schätzen die Qualität ihres eigenen Schlafes mit einer 8 von 10 ein (© SOEP – das sozioökonomische Panel / In: Statista 2014)

Von psychisch bedingten Schlafstörungen Betroffene sind häufig von Angst geplagt und meinen, wer nicht genug schläft, würde geisteskrank oder nur wer die Nacht durchschläft, ohne einmal aufzuwachen, habe einen gesunden Schlaf. Dabei handelt es sich jedoch um Irrglauben, der in der Regel dazu führt, die Schlafstörungen noch zu verschlimmern. Wer sich vor dem Zubettgehen schon vor dem potentiellen „Nicht-Einschlafen-Können“ fürchtet, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht so schnell einschlafen. Können körperliche Ursachen sowie schwerwiegende psychische Erkrankungen, wie Depressionen als Grund für die Schlafstörungen ausgeschlossen werden, gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten sowie praktische Tipps zur Selbsthilfe, die im Folgenden erläutert werden.

Therapeutische Maßnahmen

Als besonders wirkungsvoll bei anhaltenden Schlafstörungen hat sich in der Praxis die kognitive Verhaltenstherapie erwiesen. Sie hilft Betroffenen dabei, langfristig ihre Verhaltensstrukturen und Schlafmuster zu verbessern. Bei einigen Störungen, wie zum Beispiel Winterdepressionen, kann auch eine Lichttherapie erfolgsversprechend sein. Entspannungstechniken, wie autogenes Training oder auch Atemübungen helfen ebenfalls vielen Betroffenen, besser ein- und durchzuschlafen.

Medikamentöse Behandlung

Schlafmittel können eine kurzzeitige Linderung der Beschwerden bewirken, auf Dauer jedoch abhängig machen und die Schlafproblematik noch verschlimmern, weshalb sie nie ohne Absprache mit einem Arzt eingenommen werden dürfen. Auch pflanzliche Schlafmittel wie Baldrian oder Hopfen sollten nicht ohne ärztliche Rücksprache über einen längeren Zeitraum angewandt werden. Besser bei psychisch bedingten Schlafstörungen ist in jedem Fall eine Verhaltenstherapie beziehungsweise die Anwendung der folgenden Vorgehensweisen zur Selbsthilfe.

Tipps zur Selbsthilfe

  • Vier bis sechs Stunden vor dem Zubettgehen sollten keine koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränke konsumiert werden.
  • Schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen sind tabu.
  • In den Stunden vor dem Schlafengehen sollte kein Sport getrieben werden.
  • Licht- und Lärmquellen haben im Schlafzimmer nichts zu suchen.
  • Das Schlafzimmer sollte so gestaltet sein, dass der Betreffende dort leicht zur Ruhe kommen kann (Kein PC oder Fernseher im Schlafzimmer).
  • Studien haben ergeben, dass Personen, die ein Wasserbett nutzen, schneller einschlafen und längere Tiefschlafphasen haben.
  • Nicht auf die Uhr sehen. Zeitdruck kann das Einschlafen erschweren, der Wecker sollte deshalb außerhalb des Sichtfeldes stehen.
  • Feste Ein- und Aufstehzeiten können helfen, den Schlafrhythmus zu festigen. Dennoch sollte niemand ins Bett gehen, wenn er noch gar nicht müde ist.
  • Die Schaffung eines Einschlafrituals (etwa das Lesen eines Kapitels im aktuellen Lieblingsbuch oder ein kleiner abendlicher Spaziergang) kann ebenfalls sehr wirkungsvoll sein.

Fazit

Schlaf erfüllt eine Menge Funktionen, die bis heute nicht eindeutig geklärt sind und auch in Zukunft noch Bestandteil intensiver Forschungen sein werden. Guter Schlaf ist unbezahlbar, doch nicht immer stimmen Qualität und Quantität des Schlafes mit den eigenen Wunschvorstellungen überein. Handelt es sich dabei lediglich um psychisch bedingte Schlafstörungen, etwa aufgrund von Stress im Beruf, können verschiedene Therapien sowie Selbsthilfestrategien Abhilfe schaffen. In manchen Fällen steckt jedoch auch eine ernst zu nehmende körperliche oder psychiatrische Erkrankung hinter den Schlafstörungen, welche ärztlich behandelt werden muss. Wer über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten unter anhaltendem Schlafmangel leidet, sollte deshalb immer einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen der Symptomatik abzuklären.

Quellen

  • Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bergner, T. M. H.: Burnout-Prävention. Schattauer, Stuttgart 2012
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 11. Dezember 2018

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