Chondrosarkom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Chondrosarkom ist eine Entartung von Knorpelzellen, die zur Bildung eines Knochentumors führt. Es handelt sich dabei um eine schwere Erkrankung, welche operativ sowie mit einer Chemo- und Strahlentherapie behandelt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Chondrosarkom?

Bei einem Chondrosarkom bildet sich ein maligner Tumor am Knochen. Anders als beim Osteosarkom, bei dem entartete Knochenzellen Tumore bilden, kommt es beim Chondrosarkom zu unkontrolliert wachsenden Knorpelzellen. Ein Chondrosarkom ist die zweithäufigste Knochenkrebsart.

Es sind weitaus mehr Männer als Frauen von einem Chondrosarkom betroffen. Grundsätzlich kann zwischen einem primären und einem sekundären Chondrosarkom unterschieden werden. Das sekundäre Chondrosarkom liegt in etwa 30% der Fälle vor und hat seine Ursache häufig in der Metastasenbildung anderer Tumore im Körper.

Ursachen

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines primären Chondrosarkoms sind bis heute nicht geklärt. Kommt es zu der Erkrankung, kann diese lediglich diagnostiziert werden, ihre Ursache bleibt jedoch meist unbekannt.

Ein sekundäres Chondrosarkom liegt entweder in der Metastasenbildung einer anderen Krebsart im Körper begründet oder in der Entartung von Enchondromen. Bei einem Enchondrom handelt es sich um einen benignen Tumor, der aus Knorpelgewebe entsteht. Obwohl Enchondrome grundsätzlich gutartig sind, besteht die Gefahr, dass ihre Zellen entarten und es zur Bildung eines Chondrosarkoms kommt.

Liegt nur ein Enchondrom vor, besteht kaum das Risiko einer Entartung. Leidet der Patient jedoch an einer größeren Anzahl an gutartigen Enchondromen, steigt das Risiko, dass sich aus einem davon ein Chondrosarkom entwickelt. Es wurde auch beobachtet, dass Menschen nach einer Krebsbehandlung in Form einer Chemo- oder Strahlentherapie ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einem Chondrosarkom zu erkranken.

Symptome und Verlauf

Im Frühstadium und sogar darüber hinaus führt ein Chondrosarkom meist zu keinerlei Symptomen. Erst nach einiger Zeit treten Schmerzen und andere Beschwerden auf, die jedoch nicht selten sehr unspezifisch sind. Betroffene klagen unter Umständen über ein Gefühl der Benommenheit. Sie haben mitunter Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und bemerken ein vermindertes Leistungsvermögen. Einige Betroffene nehmen in kurzer Zeit, ohne ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen, einiges an Gewicht ab. Dieser ungewollte Gewichtsverlust kann durchaus stark sein und die Gesundheit des Patienten gefährden. Meist kommt es auch zu geschwollenen Lymphknoten.

Bei manchen Betroffenen kann eine starke Blässe im Gesicht beobachtet werden. All diese Symptome sind jedoch unspezifisch und können auch auf andere Krankheiten zutreffen. Der Verlauf und die Prognose eines Chondrosarkoms sind meist nicht sehr günstig. Bei einem Chondrosarkom handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Statistisch gesehen, haben Patienten nach der Diagnose durchschnittlich noch fünf Jahre bevor sie an der Krankheit versterben.

Diagnose

Die Diagnose eines Chondrosarkoms besteht aus mehreren Schritten. Zuerst erhebt der behandelnde Arzt eine Anamnese des Patienten und führt eine körperliche Untersuchung durch. Dies dient dem Arzt dazu, eine Verdachtsdiagnose zu erstellen, welcher er dann gezielt mit bildgebenden Verfahren nachgehen kann. Vermutet der untersuchende Arzt eine Krebserkrankung, wird ein Röntgenbild der vermutlich betroffenen Stelle angefertigt. Ist im Röntgenbild Tumorgewebe erkennbar, wird zur genaueren Differenzierung eine CT-Untersuchung bzw. ein MRT angeordnet.

Das Ergebnis der CT- bzw. MRT Untersuchung sollte dann von auf Knochenkrebs spezialisierten Ärzten begutachtet werden. Liegt der Verdacht auf einen malignen Tumor nahe, wird eine Inzisionsbiopsie gemacht. Dabei wird ein kleiner Teil des Tumorgewebes entfernt und im Labor von einem Pathologen untersucht. Die histologische Untersuchung durch den Pathologen ist der letzte Schritt der Diagnosestellung.

Komplikationen

Durch das Chondrosarkom kommt es zu den gewöhnlichen Komplikationen und Beschwerden einer Krebserkrankung. Dabei leidet der Patient in der Regel an starken Schmerzen an den betroffenen Stellen. Körperliche und sportliche Aktivitäten sind damit für den Betroffenen nicht mehr möglich und die Lebensqualität wird extrem eingeschränkt und verringert. Auch die Belastbarkeit der Muskeln und Knochen nimmt durch das Chondrosarkom ab, sodass es schneller und leichter zu Zerrungen und Brüchen kommen kann.

Der Patient leidet darüber hinaus auch an einem allgemeinen Schwächegefühl und an einer Benommenheit. Bestimmte Regionen des Körpers können ebenfalls anschwellen und mit Ruheschmerzen behaftet sein. Leider wird das Chondrosarkom erst spät erkannt, was eine frühzeitige Behandlung verhindert. Der Betroffene leidet aufgrund der Krebserkrankung auch an Untergewicht.

Der weitere Verlauf der Krankheit hängt dabei stark vom Ort und von der Ausprägung des Tumors ab. In vielen Fällen kann dieser allerdings nicht entfernt werden, sodass es zum Tode des Patienten kommt. Mit verschiedenen Behandlungsmethoden kann allerdings die Ausbreitung des Tumors verlangsamt werden. Die Lebenserwartung wird durch das Chondrosarkom stark verringert.

Behandlung und Therapie

Im Rahmen der Diagnosestellung wird festgestellt, ob es sich um ein niedrig-bösartiges oder ein hoch-bösartiges Chondrosarkom handelt. Je nachdem, welche Form vorliegt und wo der Krebs lokalisiert ist, gestaltet sich dann die weitere Therapie. Allgemein sind Chondrosarkome schwer zu behandelnde und therapieresistente Tumore. Bei niedrig-bösartigen Formen wird, besonders wenn die Extremitäten betroffen sind, das betroffene Knochengewebe entfernt.

Liegt das Chondrosarkom an einer schwer zu erreichenden Stelle, muss häufig der gesamte Knochen entfernt werden, was eine schwere Operation darstellt. Nur selten ist es notwendig einen Arm oder ein Bein zu amputieren. Meist muss nur ein Teil des Knochens entfernt werden. Damit nach der Operation die Bewegungsfähigkeit nicht allzu stark eingeschränkt ist, werden Tumorendoprothesen eingesetzt.

Nach der Entfernung des Tumorgewebes wird meist eine Chemo- oder Strahlentherapie eingeleitet. Da sich diese jedoch als wenig wirksam herausgestellt hat, wird die Chemotherapie extrem hoch dosiert und unterstützend eine Strahlentherapie durchgeführt. Es gibt auch Formen des Chondrosarkoms, die auf keine Behandlung ansprechen. In diesen Fällen erfolgt keine Therapie mehr, sondern lediglich eine palliative Versorgung des Patienten.


Vorbeugung

Die Ursachen für die Entstehung von Chondrosarkomen sind weitestgehend unbekannt, daher ist es auch nicht möglich diese Erkrankung durch gezielte Maßnahmen vorzubeugen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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