Magnetresonanztomographie (MRT)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Magnetresonanztomographie (MRT) oder auch Kernspintomographie wird in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Organen und Struktur und Funktion der Gewebe eingesetzt. Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) oder Röntgenaufnahmen verwendet die MRT keine ionisierende Strahlung, was sie besonders sicher macht, insbesondere für wiederholte Untersuchungen. Sie wird häufig zur Diagnose und Überwachung von Krankheiten wie Tumoren, neurologischen Störungen und Verletzungen eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Magnetresonanztomographie (MRT)?

Moderne offene MRT-Gerät für Patienten mit Platzangst (Klaustrophobie).

Dieses bildgebende Verfahren des MRT stützt sich auf das physikalische Prinzip der Kernspinresonanz, woher auch der weitere Name Kernspintomographie kommt.

Mit ihr kann können Schnittbilder des Körpers erzeugen werden, die für eine Beurteilung der Organe und vieler krankhafter Organveränderungen von Bedeutung sind (siehe Abbildung, Aufnahme des MRTs von einem menschlichen Kopf).

Kernspinn des Kopfes.

Der untersuchten Körperbereiche können zwei- oder dreidimensionale dargestellt werden. Bei diesem Anwendungsverfahren wird im Unterschied zur der schädlichen Röntgenstrahlung, welche bei der Computertomographie oder auch zum Röntgen eingesetzt wird, mit ungefährlichen Magnetfeldern und Radiowellen gearbeitet.

Dieses starke Magnetfeld, welches sich in dem Kernspitomographen befindet, richtet die Atomkerne im Körper des Menschens aus. Durch dieses Ausrichten gelangen die Atomkerne in einen energiereicheren Zustand als zuvor.

Der Kernspintomograph gibt außerdem noch eine Strahlung im Radiofrequenzbereich ab und dadurch geraten diese Atomkerne dann in Schwingung. Wenn dieses Signal wieder abgeschaltet wird, gehen die Atomkerne wieder in den energieärmeren Zustand zurück, wodurch sie Signale aussenden.

Diese können dann durch bestimmte Antennen gemessen werden. Aus diesen gemessenen Signalen können Computer ein Schnittbild durch den Körper errechnen.

Die Dauer der Untersuchung hängt stark von der zu untersuchenden Region ab und beträgt bei der Untersuchung des Kopfes 10-30 Minuten. Die Untersuchung der Lendenwirbel beansprucht etwa 20 Minuten. Während der Untersuchung ist der Patient immer mit dem untersuchenden Arzt durch eine Klingel verbunden, so dass er die Untersuchung jederzeit abrechen kann. Der Preis für ein MRT liegt zwischen 140 und 1200 Euro, abhängig von dem Aufwand der Untersuchung und den zu untersuchenden Organen.

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) oder Kernspintomographie handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren ohne schädliche Röntgenstrahlen.

Anwendung

Das MRT kann bei unterschiedlichen Symptomen und Krankheitsbildern angewandt werden. Die verschiedenen Körperschichten lassen sich so gut unterscheiden, da sich die einzelnen Gewebearten in ihrem Gehalt an Wasserstoff stark unterscheiden.

Besonders gut darzustellen sind die Weichteile, wie das Gehirn oder die inneren Organe, da sie viel Wasserstoff enthalten. Entzündungen und Tumore sind mit diesem Verfahren auch sehr gut zu erkennen, da sich der Wasserstoffgehalt hier stark von gesundem Gewebe unterscheidet.

Bei Knochen ist es schwieriger, da sie sehr wenig Wasserstoff enthalten. Teilweise ist es erforderlich mit Kontrastmitteln zu arbeiten, um so unbekannte Strukturen (wie zum Beispiel Tumore) besser abgrenzen zu können.

Was ist der Unterschied zw. MRT und CT?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) sind beides bildgebende Verfahren, die in der Medizin häufig verwendet werden, um detaillierte Einblicke in das Innere des Körpers zu erhalten. Trotz ihrer ähnlichen Anwendungen gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Techniken, die sie für verschiedene diagnostische Zwecke geeignet machen. Grundprinzipien

MRT (Magnetresonanztomographie):

Technologie:

  • Die MRT nutzt starke Magnetfelder und Radiowellen, um detaillierte Bilder von Organen und Geweben zu erzeugen.

Strahlenbelastung:

  • Die MRT arbeitet ohne ionisierende Strahlung, was sie zu einer sicheren Option für wiederholte Untersuchungen macht.

Bildgebung:

  • Sie bietet exzellente Weichteilkontraste, was besonders nützlich für die Untersuchung des Gehirns, der Muskeln, Gelenke, und innerer Organe ist.

CT (Computertomographie):

Technologie:

  • Die CT verwendet Röntgenstrahlen, die um den Körper rotieren, um Querschnittsbilder (Tomogramme) zu erstellen.

Strahlenbelastung:

  • Die CT setzt den Patienten ionisierender Strahlung aus, was bei häufigen Untersuchungen ein Risiko darstellen kann.

Bildgebung:

  • Sie ist hervorragend für die Darstellung von Knochen, Lungen, und komplexen Frakturen sowie zur schnellen Diagnose in Notfallsituationen geeignet.

Anwendungsbereiche

MRT:

Neurologie:

  • Hervorragend für die Darstellung des Gehirns und des Rückenmarks, einschließlich der Diagnose von Tumoren, Schlaganfällen, und Multiple Sklerose.

Orthopädie:

  • Ideal zur Untersuchung von Gelenken, Bändern, und Muskeln.

Onkologie:

  • Gut geeignet für die Beurteilung von Weichteiltumoren und Metastasen.

Herz-Kreislauf-System:

  • Detaillierte Bilder des Herzens und der Blutgefäße ohne Strahlenbelastung.

CT:

Notfallmedizin:

  • Schnell und effektiv zur Diagnose von Verletzungen, inneren Blutungen, und Schlaganfällen.

Orthopädie:

  • Optimal für die Beurteilung von Knochenbrüchen und degenerativen Knochenerkrankungen.

Lungen und Bauchraum:

  • Hervorragend zur Darstellung von Lungen, Leber, Bauchspeicheldrüse, und Nieren.


Krebsdiagnostik:

  • Schnelle und präzise Erkennung und Stadieneinteilung von Tumoren.

Vor- und Nachteile

MRT:

Vorteile:

  • Keine Strahlenbelastung, exzellenter Weichteilkontrast, vielseitige Anwendungsmöglichkeiten.

Nachteile:

  • Längere Untersuchungsdauer, teurer, mögliche Probleme bei Patienten mit metallischen Implantaten, enger Raum kann bei manchen Patienten Platzangst auslösen.

CT:

Vorteile:

  • Schnelle Untersuchungszeiten, sehr gute Bildqualität bei knöchernen Strukturen, kostengünstiger als MRT.

Nachteile:

  • Strahlenbelastung, weniger geeignet für die Darstellung von Weichteilen im Vergleich zur MRT.

Zusammenfassung

Die Wahl zwischen MRT und CT hängt von der spezifischen medizinischen Fragestellung, der zu untersuchenden Körperregion und den individuellen Umständen des Patienten ab. Während die MRT durch ihre überlegene Weichteildarstellung und fehlende Strahlenbelastung punktet, bietet die CT schnelle und präzise Ergebnisse, insbesondere bei der Beurteilung von Knochenstrukturen und in Notfallsituationen.

Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Bilder des Inneren des Körpers liefert. Sie wird häufig verwendet, um eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen zu diagnostizieren. Hier ist ein detaillierter Ablauf einer MRT-Untersuchung:

Vorbereitung:

  • Vor der Untersuchung wird der Patient gebeten, alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Uhren, Gürtel und Kleidung mit Metallteilen abzulegen, da das MRT-Gerät ein starkes Magnetfeld erzeugt.
  • In einigen Fällen muss der Patient ein Krankenhauskittel tragen.
  • Der Patient wird über den Ablauf der Untersuchung informiert und gefragt, ob er unter Klaustrophobie leidet, da die Untersuchung in einer engen Röhre stattfindet.
  • Bei Bedarf können Beruhigungsmittel verabreicht werden.


Anamnese und Aufklärung:

  • Vor der Untersuchung findet ein Gespräch mit dem Arzt oder Radiologen statt. Dabei wird die Krankengeschichte des Patienten erfasst und geprüft, ob es Kontraindikationen gibt, wie zum Beispiel implantierte medizinische Geräte (z.B. Herzschrittmacher) oder Metallsplitter im Körper.
  • Der Patient erhält eine Einverständniserklärung, die er unterschreiben muss.

Positionierung:

  • Der Patient wird auf einer verschiebbaren Untersuchungsliege bequem gelagert. Die zu untersuchende Körperregion wird in die Mitte des MRT-Geräts positioniert.
  • Kopf- oder Körperspulen, die als Empfänger der Magnetresonanzsignale dienen, werden um die zu untersuchende Körperregion platziert.
  • Gegebenenfalls erhält der Patient Kopfhörer oder Ohrstöpsel, um sich vor dem lauten Klopfgeräusch des Geräts zu schützen und um Anweisungen vom medizinischen Personal zu hören.

Durchführung der Untersuchung:

  • Die Liege wird langsam in die MRT-Röhre geschoben. Es ist wichtig, dass der Patient während der gesamten Untersuchung still liegt, um die Bildqualität nicht zu beeinträchtigen.
  • Der Radiologe oder Technologe startet die Untersuchung und verlässt den Raum, überwacht aber den Patienten durch ein Fenster und per Gegensprechanlage.
  • Während der Untersuchung erzeugt das MRT-Gerät laute Klopf- und Brummgeräusche, die durch die schnellen Bewegungen der Magnetspulen verursacht werden. Dies kann einige Minuten bis zu über einer Stunde dauern, abhängig von der untersuchten Körperregion und der Anzahl der erforderlichen Bildserien.

Kontrastmittel (falls erforderlich):

  • In manchen Fällen wird ein Kontrastmittel intravenös verabreicht, um bestimmte Strukturen oder Gewebe besser sichtbar zu machen. Der Patient wird vorab über mögliche Nebenwirkungen informiert.
  • Nach der Injektion des Kontrastmittels können zusätzliche Bildserien aufgenommen werden.

Nach der Untersuchung:

  • Nach Abschluss der Untersuchung wird der Patient aus der Röhre gefahren und kann sich anziehen.
  • Wenn ein Beruhigungsmittel verabreicht wurde, muss der Patient möglicherweise eine Weile zur Beobachtung bleiben.
  • Der Radiologe wertet die Bilder aus und erstellt einen Befund, der an den behandelnden Arzt weitergeleitet wird.
  • Der Patient wird über die nächsten Schritte informiert und kann in der Regel sofort nach Hause gehen, es sei denn, es wurden besondere Maßnahmen ergriffen oder Medikamente verabreicht, die eine längere Überwachung erfordern.

Die MRT-Untersuchung ist schmerzfrei und sicher, vorausgesetzt, alle Vorsichtsmaßnahmen werden beachtet. Sie bietet eine exzellente Bildqualität, die es ermöglicht, eine Vielzahl von gesundheitlichen Zuständen genau zu diagnostizieren.

Wie lange dauert eine MRT-Untersuchung?

Die Dauer einer MRT-Untersuchung kann je nach untersuchtem Körperbereich und der spezifischen Fragestellung variieren. Im Allgemeinen dauert eine MRT-Untersuchung zwischen 20 und 60 Minuten. Hier sind einige Faktoren, die die Dauer beeinflussen können:

Untersuchungsbereich:

Gehirn, Wirbelsäule oder Gelenke:

  • Diese Untersuchungen dauern oft etwa 20 bis 40 Minuten.

Ganzkörper-MRT:

  • Diese umfassenderen Untersuchungen können bis zu 60 Minuten oder länger dauern.

Untersuchungskomplexität:

  • Standard-MRT: Eine einfache Untersuchung ohne spezielle Anforderungen dauert in der Regel kürzer.

Mit Kontrastmittel:

  • Wenn ein Kontrastmittel verwendet wird, kann die Untersuchung länger dauern, da vor und nach der Verabreichung des Kontrastmittels Bilder aufgenommen werden müssen.

Bewegungsartefakte:

  • Wenn der Patient während der Untersuchung nicht ruhig liegt, kann es notwendig sein, bestimmte Sequenzen zu wiederholen, was die Gesamtdauer verlängert.

Anzahl der Bildserien:

  • Mehrere Bildserien aus verschiedenen Blickwinkeln oder mit unterschiedlichen Techniken können erforderlich sein, um detaillierte Informationen zu erhalten, was die Untersuchung verlängert.

Gerätemodell:

  • Moderne Hochleistungs-MRT-Geräte können schneller sein und dennoch hochauflösende Bilder liefern.

Wann werden Kontrastmittel eingesetzt?

Beim MRT (Magnetresonanztomographie) wird Kontrastmittel eingesetzt, um bestimmte Strukturen und Gewebe im Körper deutlicher sichtbar zu machen. Die Entscheidung, Kontrastmittel zu verwenden, hängt von der zu diagnostizierenden Fragestellung und der zu untersuchenden Körperregion ab. Hier sind einige häufige Situationen, in denen Kontrastmittel beim MRT eingesetzt werden:

Tumorerkennung und -charakterisierung:

  • Kontrastmittel hilft dabei, Tumore von gesundem Gewebe zu unterscheiden, ihre Größe und Grenzen besser zu erkennen und die Tumorart zu bestimmen.

Entzündungen und Infektionen:

  • Entzündliche Prozesse und Infektionsherde heben sich nach der Gabe von Kontrastmittel deutlicher ab, da diese Bereiche verstärkt durchblutet sind.

Gefäßuntersuchungen (MRA):

  • Bei der Magnetresonanzangiographie (MRA) wird Kontrastmittel verwendet, um Blutgefäße sichtbar zu machen und Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen, Stenosen oder Thrombosen zu diagnostizieren.

Beurteilung von Organen:

  • In der Leber, den Nieren, der Bauchspeicheldrüse und anderen Organen kann Kontrastmittel helfen, verschiedene Gewebearten und pathologische Veränderungen besser darzustellen.

Gehirn- und Rückenmarksuntersuchungen:

  • Bei der Untersuchung des Gehirns und des Rückenmarks wird Kontrastmittel verwendet, um Tumore, Entzündungen, Multiple Sklerose oder andere neurologische Erkrankungen präziser zu identifizieren.

Verletzungen und postoperative Veränderungen:

  • Nach Verletzungen oder Operationen kann Kontrastmittel helfen, Narbengewebe von Rezidiven oder anderen pathologischen Veränderungen zu unterscheiden.

Beurteilung von Gelenken und Weichteilen:

  • Kontrastmittel kann verwendet werden, um Entzündungen, Verletzungen oder Tumore in Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken besser darzustellen.

Verabreichung des Kontrastmittels:

Das Kontrastmittel wird in der Regel intravenös injiziert, oft in den Arm. Der Patient wird vor der Injektion über mögliche Nebenwirkungen informiert, die meist mild sind, wie ein vorübergehendes Wärmegefühl oder ein metallischer Geschmack im Mund. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, weshalb eine sorgfältige Anamnese und Überwachung wichtig sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Kontrastmittel beim MRT in vielen diagnostischen Situationen unverzichtbar ist, um genaue und aussagekräftige Bilder zu erhalten. Die Entscheidung für den Einsatz von Kontrastmittel wird individuell getroffen, basierend auf der medizinischen Fragestellung und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten.

Risiken, Gefahren und Nebenwirkungen

Ein MRT sollte nicht gemacht werden, wenn Metall am oder im Körper nicht vorher entfernt werden kann. Dadurch kommt es zu Nebenwirkungen und Bildstörungen. Es kann sogar vorkommen, dass bestimmte Metallfremdkörper, wie zum Beispiel Eisensplitter im Gehirn oder auch im Auge durch die ausgelöste Verlagerung gefährlich wird.

Das moderne Metallimplantat Titan stellt normalerweise kein Problem dar. Außerdem könnten Herzschrittmacher durch die magnetischen Wechselfelder beschädigt werden.

Frauen, die sich in der 1. – 13. Schwangerschaftswoche befinden, sollten auch von einem MRT absehen. Große Tätowierungen können Hautverbrennungen hervorrufen und auch große Piercings sollten abgenommen werden. Bei Patienten, die an Klaustrophobie (Platzangst) leiden, können nur unter Narkose untersucht werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Schwarzmüller, G., Silberstein, E.: Angewandte Magnetresonanztomographie. Facultas, Wien 2010
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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