Rasselgeräusche beim Atmen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Rasselgeräusche beim Atmen werden in der Regel den Atemwegserkrankungen zugeordnet. Dieses Symptom kann sowohl bei Kindern wie auch bei Erwachsenen und bei älteren Personen auftreten. Bei den Rasselgeräuschen handelt es sich um krankhafte Geräusche beim Atmen. Sie weisen in vielen Fällen auf eine ernstzunehmende Erkrankung im Bereich der Atemwege oder der Lungen hin.
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Was sind Rasselgeräusche beim Atmen?
Gesunde Atemwege sind kaum hörbar. Im Gegensatz dazu sind die Rasselgeräusche beim Atmen deutlich zu hören – auch dann, wenn keine körperliche Anstrengung vorliegt. Die entstehenden Geräusche klingen häufig feucht. Die Rasselgeräusche können sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen entstehen. Auch die Position der betroffenen Person kann variieren: Sowohl im Liegen als auch im Stehen kann dieses Geräuschphänomen auftreten.
Der Begriff „Rasselgeräusche“ wird heutzutage immer seltener verwendet, gängiger ist der synonyme Begriff diskontinuierliche Atemnebengeräusche. Nicht zu verwechseln sind diese Begrifflichkeiten mit der sogenannten Rasselatmung, die das Atmen einer Person kurz vor Eintritt des Todes beschreibt. Unterschieden wird bei den Rasselgeräuschen beim Atmen zwischen großblasigen, mittelblasigen und kleinblasigen Klassifizierungen. Eine Einteilung kann auch in klingende, nicht-klingende und metallische Geräusche erfolgen.
Ursachen
Grundsätzlich gilt: Je größer der Abschnitt der Lunge ist, in dem sich das Sekret befindet, desto großblasiger sind die Geräusche. In manchen Fällen werden die Rasselgeräusche im Stehen nicht bemerkt, sondern machen sich nur in liegender Position bemerkbar: In diesem Fall sammelt sich der Schleim im hinteren Bereich und äußert sich erst dann durch die krankhaften Atemgeräusche. Die Ursache für die Bildung des Schleims selbst liegt in der Regel in einer Erkrankung. Dabei kann es sich sowohl um leichte Krankheiten als auch um chronische Probleme der Atemwege handeln. In einem Diagnoseverfahren stellt der behandelnde Arzt fest, welche Krankheit den Schleim verursacht.
Krankheiten
- Bronchiekstasen
Wann zum Arzt?
Rasselgeräusche beim Atmen können nach dem Verschlucken auftreten. In der Luftröhre sind womöglich noch Substanzen, die zu den ungewöhnlichen Geräuschen führen. Ein Arztbesuch ist notwendig, damit es zu keinen weiteren Erkrankungen oder Entzündungen kommt. Die Atemgeräusche sind ein Hinweis auf ernste Beschwerden. Zu ihnen gehören die Bildung eines Tumors oder Ödems. Diese können sich innerhalb der Atemwege bilden oder von außen auf die Gefäße einwirken. Ein Arzt muss konsultiert werden, wenn die Rasselgeräusche beim Atmen stetig zunehmen.
Halten die Atemgeräusche über eine längere Zeit an, muss ein Arzt konsultiert werden. Atemwegserkrankungen liegen vor, die behandelt werden müssen. Leidet der Betroffene unter einer Erkältung, sind die Rasselgeräusche häufig eine Nebenwirkung der Grunderkrankung. Mit der Linderung der Beschwerden reduzieren sich auch die Geräusche, bis sie vollkommen verschwunden sind. Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen nicht notwendig.
Kommt es zu weiteren Beschwerden wie starkes Husten, Schleimbildung oder einer verringerten Atemtiefe, muss ein Arzt aufgesucht werden. Setzen Schmerzen ein oder kommt es zu einem Druckgefühl im Brustkorb, sollte ein Arzt die Beschwerden abklären und weitere Untersuchungen durchführen. Leidet der Betroffene unter Atemaussetzern, ist schnellst möglich ein Arzt zu konsultieren. Die Lunge ist erkrankt und benötigt eine medizinische Behandlung.
Diagnose und Verlauf
Wer feststellt, dass bei der Atmung rasselnde Geräusche auftreten, sollte einen Arzt aufsuchen. Dieser untersucht dann in der Regel die Atmung mit einem Stethoskop. Dadurch kann festgestellt werden, ob es sich um großblasige, mittelblasige oder kleinbasige Atemgeräusche handelt. Auch der Klang kann so untersucht werden. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse kann der Arzt dann eine Diagnose stellen. In vielen Fällen handelt es sich um eine Bronchitis, also eine Entzündung der Bronchien. Hier befindet sich der Schleim in der Bronchiengegend – es handelt sich dabei um mittelblasige Rasselgeräusche.
Großblasige Rasselgeräusche entstehen häufig, wenn ein Lungenödem vorliegt, aber auch eine sogenannte Bronchiekstase kann die Rasselgeräusche verursachen. Kleinblasige Rasselgeräusche sind ein Anzeichen für eine vorliegende Pneumonie, also eine Lungenentzündung. Manchmal weisen Rasselgeräusche beim Atmen auch auf ernsthaftere Krankheiten oder chronische Erkrankungen hin. Lungenkrebs kann sich zum Beispiel so äußern. Als chronische Erkrankung kann COPD in betracht gezogen werden.
Komplikationen
Rasselnde Geräusche beim Atmen, die nur gelegentlich und nach großen körperlichen Anstrengungen auftreten, sind ein Zeichen momentaner Überforderung und meist ungefährlich. Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen nicht erforderlich. Tritt das rasselnde Geräusch beim Atmen dagegen regelmäßig auf, indiziert dieses Symptom fast immer eine ernsthafte Grunderkrankung. Deshalb sollte stets zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Das Rasselgeräusch entsteht sehr oft durch Sekrete in der Lunge, die von unterschiedlicher Konsistenz sein können. Nicht nur zäher, sondern auch dünnflüssiger Schleim kann für die Nebengeräusche beim Atmen verantwortlich sein.
Die Sekretansammlungen sind nicht selten auf sehr schwere Ursachen zurückzuführen. Dazu zählen neben chronischen Lungenerkrankungen auch eine Herzschwäche. Weniger dramatisch sind rasselnde Geräusche beim Atmen, die auf Sekretablagerungen in den oberen Atemwegen zurückzuführen sind. Auslöser ist hierfür in der Regel eine Erkältungskrankheit. Diese Fälle sind zwar vergleichsweise harmlos, ein Arzt sollte trotzdem konsultiert werden. Chronische Lungenerkrankungen sind nicht selten die Folge anfänglich simpler Infektionen, die nicht rechtzeitig professionell therapiert wurden.
Behandlung und Therapie
Die Therapie der Rasselgeräusche richtet sich in erster Linie nach dem vorliegenden Krankheitsbild. Eine COPD sollte zum Beispiel langfristig und konsequent behandelt werden: Hier beginnt die Therapie in der Regel damit, den Krankheitsauslöser – für gewöhnlich Rauchen oder Umweltbelastungen – zu beseitigen. Die Therapie wird häufig Medikamenten mit dem Wirkstoff Bronchodilatatoren behandelt.
Bei einer Bronchitis muss zwischen einer viralen und einer bakteriellen Erkrankung unterschieden werden. In vielen Fällen wird die Bronchitis mit einem Antibiotikum behandelt, häufig werden zusätzlich passende Hustenmittel verabreicht. Handelt es sich um eine Lungenentzündung, muss zudem das Fieber gesenkt werden, das oft mit der Erkrankung einhergeht. Bei einer akuten Lungenödembildung muss vor allem schnell gehandelt werden, da es sich hier um eine lebensbedrohliche Situation handelt.
Ärzte verabreichen hier Sauerstoff, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Außerdem wird der Oberkörper hier hoch gelagert und Katecholamine verabreicht. Auch, wenn eine Bronchiekstase vorliegt, wird in der Regel mit der Zugabe von einem Antibiotikum behandelt. Auch gezielte Atemgymnastik wird hier empfohlen. Bei jüngeren Patienten kann eine Operation Linderung verschaffen.
Grundsätzlich gilt es natürlich, die Bildung des Schleims zu unterbinden, die bestehenden Sekrete zu beseitigen und der betroffenen Person Linderung zu verschaffen. Bei den meisten Krankheiten geht mit der medikamentösen Behandlung daher auch eine verordnete Bettruhe einher. In den meisten Fällen – vor allem dann, wenn die Rasselgeräusche mit Husten einhergehen – wird daher auch ein Schleimlöser verschrieben.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
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