Pinien-Prozessionsspinner-Allergie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schuld an der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ist der gleichnamige Prozessionsspinner, von dem ungefähr 100 Arten bekannt sind. Eine Untergruppe der Schmetterlinge, die mit ihren Wanderungen für Aufregung sorgt. Vor allem die herumfliegenden feinen Härchen sind gefährlich und sorgen noch Jahre später für heftige Allergien. Eine Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ist alles andere als harmlos.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Pinien-Prozessionsspinner beim prozessionsartigen Marsch.

Auslöser für die Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ist der Nachwuchs der Raupen, die mit ihrem prozessionsartigen Marsch ihren Namen bekommen haben. Oft erreichen diese Umzüge beachtliche Meter mit typischem hintereinander marschieren. Die wie Zuckerwatte aussehenden Kugeln, in denen sich die Jungen entwickeln, sehen putzig aus, irreführend süß angesichts der drohenden Gefahr durch die kurzen Haare der Raupe und der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie.

Das in den feinen sogenannten Brennhaaren der Pinien-Prozessionsspinnerraupe enthaltene Gift löst eine Raupendermatitis aus. Die Reaktionen sind meist heftig, sodass Vorsicht bei der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie angeraten wird.

Im Grunde steckt hinter der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ein Selbstschutz dieser Tiere, die sich durch ihre Brennhaare natürliche Feinde vom Leib halten. Die nachtaktiven Tiere sind vor allem in den Sommermonaten aktiv und bevorzugen warmes und trockenes Klima.

Die Klimaveränderung, warme Sommer und milde Winter sorgen in Deutschland für eine verstärkte Vermehrung der Raupen und die Pinien-Prozessionsspinner-Allergie. Der Pinien-Prozessionsspinner lebt mittlerweile auch in der Schweiz und ist auf allen vertretenen Kieferarten zu finden. En Europa gibt es sechs Arten, drei davon findet man auch in Mitteleuropa. Damit steigt das Risiko einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie.

Symptome und Verlauf

Leicht bis sehr stark juckende Quaddeln sind typisches Symptom einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie.

Mögliche Anzeichen einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie:

Die Symptome der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie sind Schmerzen und Juckreiz, sobald man mit den Brennhaaren der Raupen in Kontakt gekommen ist. Weitere Symptome sind Quaddeln auf der Haut, möglicherweise auch Atembeschwerden – in extremen Fällen Atemnot. Es kann bei einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie zu Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel oder akuter Bindehautentzündung kommen, wenn die giftigen Brennhaare ins Auge kommen.

Meist reagiert man nicht so heftig, aber Betroffene sollten die Dermatitis sofort behandeln und bei Haustieren mehr Vorsicht walten lassen. Das Eiweißgift in den sehr feinen Brennhaaren ist für die Reaktionen verantwortlich. Möglich ist ein schwerer allergischer Schock mit einem Abfall des Blutdrucks. Das Aufwirbeln beim Wegfegen ist Auslöser genug eine Pinien-Prozessionsspinner-Allergie.

Diagnose

Die Diagnosestellung der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ist einfacher. Nach einer Rötung der Kontaktstelle folgen heftig juckende Beulen, die unter Umständen sehr weh tun. Durch die Ausschüttung von Histamin als Abwehrreaktion, kommt es zu dem Hautausschlag, der zu mehr Kratzen und damit zu einer weiteren Ausschüttung von Histamin führt. Sollten bei Kleinkindern oder Haustieren durch die Pinien-Prozessionsspinner-Allergie Schwellungen an den Schleimhäuten auftreten, ist eine ärztliche Behandlung dringend erforderlich. Atemnot oder Schwellungen im Kopfbereich, wie sie durch diese Härchen, die eventuell in den Mund gelangen, entstehen, sind ein Notfall und leider Folge dieser Pinien-Prozessionsspinner-Allergie.

Behandlung und Therapie

Eine rasche Behandlung beim Auftreten der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie ist wichtig. Die Verabreichung von Antihistaminika reduziert mitunter den Juckreiz, aber nicht immer. Auch mentholhaltige Pulver und Cremes sind sinnvoll. In schwereren Fällen wird möglicherweise Cortison verabreicht, das entscheidet jedoch allein der Arzt. Dieser stellt die Diagnose Pinien-Prozessionsspinner-Allergie, denn Kortison kann andere Erscheinungsbilder von Hautausschlägen verschlechtern.

Wichtig ist, den Betroffenen während einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie möglichst viel Ruhe zu verschaffen, weil sich das Gift dann langsamer im Körper verteilt. Die Raupenhaare sollten mit einer Pinzette oder ähnlichem entfernt werden, auf keinen Fall mit einer unbedeckten Hautstelle weiter in Kontakt kommen bei der Entfernung. Die betroffene Stelle mehrmals mit Tesa-Film abkleben und so die Giftstoffe und Haare entfernen, jeweils mit einem neuen Stück Tesa.

Für die vollständige Entfernung und als Schutzmaßnahme nach dem Auftreten einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie empfiehlt sich eine Dusche und das Waschen sämtlicher Kleidungsstücke, die möglicherweise mit der Raupe in Berührung gekommen sind. Mit einem kühlenden Pad die betroffene Stelle für 15 bis 20 Minuten kühlen, danach erneuern.

Als Hausrezept bei einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie kann man eine Paste aus Wasser und Backpulver auftragen. Zur Reduktion auftretender Schwellungen die betroffene Stelle, sofern möglich, hochlagern.

Schmerztabletten wirken ebenfalls erleichternd nach dem Erstkontakt einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie. Ob Hausrezept, Kühlung oder anderes: Bei Verfärbung, Quaddelbildung, Schwellung oder wenn die Stelle zu nässen beginnt, ist unverzüglich ärztliche Behandlung ratsam.

Allergiker sollten bereits beim ersten Kontakt mit den Prozessionsspinnern einen Arzt aufsuchen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Um noch besser reagieren zu können im Ernstfall der Pinien-Prozessionsspinner-Allergie empfiehlt es sich, die Raupenart zu dokumentieren.


Vorbeugung

Zur Vorbeugung gegen die Pinien-Prozessionsspinner-Allergie gilt es, in der Natur umsichtiger zu agieren. Besondere Vorsicht ist bei Raupen mit Haaren oder Warnfarben geboten, auch Kinder sollten behutsam über die mögliche Gefahr aufgeklärt werden. Fällt einem eine auffallende Anzahl dieser Tiere auf, sollte man das den Behörden melden, damit diese fachmännisch dagegen vorgehen können. Die Giftwirkung der Brennhaare hält über Jahre hinweg an. Die Härchen brechen außerdem leicht ab und werden oftmals viele hundert Meter weiter geweht. Vorsicht ist bei einer Pinien-Prozessionsspinner-Allergie geboten.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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