Osteomalazie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Osteomalazie ist eine schmerzhafte Erkrankung, welche vorwiegend den Knochenapparat betrifft. Patienten, welche von einer Osteomalazie betroffen sind, leiden unter einer Erweichung der Knochen. Vorwiegend entsteht jene Erkrankung auf Grund eines Kalzium- oder Vitamin D-Mangels. Personen, die an einer Osteomalazie leiden, klagen immer wieder über Knochen- sowie Muskelschmerzen. Die Osteomalazie ist gut behandelbar und heilbar.
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Was ist Osteomalazie?
Der Knochen ist - im Regelfall - "knochenhart". Patienten, welcher an einer Osteomalazie erkrankt sind, verfügen jedoch über erweichte Knochen. Das bedeutet, dass der Knochen immer weicher wird. Jener Zustand tritt ein, wenn etwa ein Mangel an Vitamin D gegeben ist. Leidet ein Kind an einer derartigen Erkrankung, spricht der Mediziner aber nicht von einer Osteomalazie, sondern verwendet den Begriff Rachitis.
Personen, die an einer Osteomalazie erkrankt sind, haben natürlich ein deutlich höheres Risiko, dass sie sich die Knochen brechen. Auf Grund der Osteomalazie ist der Knochen brüchig und sehr leicht verletzungsanfällig. Jedoch darf die Osteomalazie nicht mit der klassischen Osteoporose verwechselt werden. Schlussendlich weist die Osteoporose auch ein erhöhtes Bruchrisiko auf; die Ursache der Störung hat jedoch andere Gründe. Während die Osteoporose eine Schwächung der Knochenstruktur darstellt, entsteht bei der Osteomalazie ein Defekt im sogenannten Knochenbildungsprozess.
Ursachen
Der Körper bildet etwa dann Vitamin D, wenn Sonnenstrahlen bzw. Sonnenlicht den direkten Kontakt zur Haut herstellt. Vitamin D ist äußerst wichtig zur Verarbeitung von Kalzium. Das bedeutet, dass etwa Personen, die nur selten in der Sonne sind, an einer Osteomalazie erkranken können. Vorwiegend gefährdet sind Personen, die während der Arbeit über kein Sonnenlicht verfügen oder auch Personen, die in Gegenden beheimatet sind, in denen der Sonnenschein nur von kurzer Dauer oder die Luft derart stark verschmutzt ist, dass nur geringe Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke kommen.
Eine weitere Ursache kann aber auch eine Magenoperation sein. Bei einer Gastrektomie ist es möglich, dass in weiterer Folge eine Osteomalazie ausgelöst wird. Bei Operationen ist es möglich, dass die Vitamin D Aufnahme derart manipuliert wird, dass der Körper keine Produktion mehr durchführen kann. Auch Nieren- und Leberschäden sowie Zöliakie können mitunter eine Osteomalazie auslösen.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der Osteomalazie:
- weiche Knochen
- verminderte Knochendichte
- Buckel
Zu Beginn der Osteomalazie klagt der Patient über Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden und unter anderem auch an Knochenschmerzen. Oftmals werden jene Symptome als Alterserscheinungen akzeptiert. Viele Ärzte diagnostizieren auch Arthrose, wobei dies im Rahmen der Osteomalazie, auch wenn einige Symptome ähnlich bzw. ident sind, eine klassische Fehldiagnose darstellt. Das sind auch die Hauptgründe, weshalb die Erkrankung relativ spät erkannt wird.
Auf Grund der deutlich verminderten Knochendichte, sind Wirbeleinbrüche sowie andere (auch Spontan-)Frakturen möglich. Erfolgen mehrere Wirbeleinbrüche, entsteht der klassische "Buckel". Ein weiterer, klassischer Bruch, ist jener des Oberschenkelhalses, wobei davon primär Frauen betroffen sind.
Diagnose
Vorwiegend muss der Mediziner andere Krankheiten ausschließen und die Ursache der Osteomalazie herausfinden. Zu diesen Zwecken wird ein Blut- sowie Urintest durchgeführt. Hier kann der Mediziner etwaige abnorme Werte von Vitamin D oder auch Phosphat erkennen. Mittels einer Röntgenuntersuchung wird festgestellt, ob bereits klassische Verletzungen der Knochenstrukturen vorhanden sind.
Jene können mittels Röntgenbild erkannt werden. Bei einer Knochenbiopsie wird eine dünne Nadel in den Knochen eingeführt. Danach entnimmt der Mediziner eine Knochenprobe, untersucht diese unter dem Mikroskop und kann dadurch feststellen, ob es sich um eine Osteomalazie handelt. Jedoch wird die Biopsie nur in sehr wenigen Fällen angewandt, da der Mediziner bereits - auf Grund der Voruntersuchungen - zu 99 Prozent sicher sein kann, dass es sich um eine Osteomalazie handelt.
Behandlung und Therapie
Liegt die Ursache in der Fehlernährung oder auch auf Grund zu geringer Sonnenbestrahlung, können jene Mängel relativ leicht behoben werden. Schlussendlich wird der Mediziner nur eine Therapie mittels der Zufuhr von genügend Vitamin D verordnen. Weitere Maßnahmen sind - bei der Ursache der mangelnden Nährstoffe - nicht erforderlich. Die Vitamin D-Präparate werden - über mehrere Monate - oral eingenommen.
Eine direkte Injektion des Vitamin D stellt eine Alternative dar, wird aber nur in den seltensten Fällen durchgeführt. Liegt auch ein Mangel an Phosphor oder Kalzium vor, kann des Weiteren eine dementsprechende Therapie mit diesen Präparaten verordnet werden. Patienten sollten, wenn sie von einer Osteomalazie betroffen sind, vermehrt in die Sonne gehen. Pro Tag sollten Betroffene - mehrmals - 15 Minuten-Einheiten in der Sonne verbringen. So ist es möglich, dass sich die diversen Mängel selbst regenerieren.
Liegt bereits ein fortgeschrittenes Stadium der Osteomalazie vor, kann der Mediziner die bereits stark geschwächten Knochen mittels Orthesen stützen. Klagt der Patient bereits über verformte Knochen, könne jene mittels operativen Eingriffs korrigiert werden. Die Osteomalazie ist eine gut heilbare Krankheit, die - bei richtiger Behandlung - innerhalb vier bis sechs Monate ausgeheilt ist.
Vorbeugung
Ebenfalls ist es wichtig, dass der Kalzium- sowie Vitamin D-Haushalt regelmäßig (im Rahmen einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung) überprüft werden. Bei Feststellung oder Gefahr eines Mangels, kann bereits im Vorfeld dagegen vorgegangen werden.
Quellen
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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