Knoten am Hals
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Knoten und Schwellungen am Hals – egal welcher Form und Größe – entpuppen sich oft als harmlos und verschwinden ohne größeren medizinischen Aufwand so schnell, wie sie erschienen sind. In seltenen Fällen kann es sich aber auch um eine ernsthafte Erkrankung handeln – dann ist die richtige Diagnose und Behandlung lebenswichtig.
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Was sind Knoten am Hals?
Knoten am Hals können je nach Ursache in verschiedenen Formen und Größen auftreten. Manchmal sind sie kaum tastbar, gerade erbsengroß und unbeweglich. Andere wiederum können gar die Größe eines Tennisballs erreichen, sind leicht verschiebbar und dabei sehr hart.
Ausgangspunkt hierfür sind in der Regel die Lymphstrombahnen auf denen sich die Lymphknoten befinden. Diese wiederum sind dafür zuständig, Giftstoffe und Krankheitserreger im Körper abzubauen. Je nach Ursache für die Knoten am Hals können diese zum Beispiel unter dem Kinn beziehungsweise dem Unterkiefer, hinter oder unterhalb des Ohres oder seitlich am Hals auftauchen.
Ursachen
Vor allem bei Kindern, die ein weitaus aktiveres Abwehrsystem haben als Erwachsene, treten diese Schwellungen sehr häufig auf, verschwinden aber normalerweise mit Abklingen der Infektion. Ebenfalls durch Krankheitserreger und Grippeviren kann es zu Abszessen und Erkrankungen der Speicheldrüse kommen, die entsprechende Knoten am Hals zur Folge haben.
Relativ harmlos und gut behandelbar sind auch Knoten am Hals, die durch eine Erkrankung der Schilddrüse oder sogenannte Halszysten entstehen. Bei letzteren handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die zwar ungefährlich sind aber sich auch entzünden können. In den schlimmsten aber auch seltensten Fällen können Lymphdrüsenkrebs oder Metastasen der Halslymphknoten Ursache für Knoten am Hals sein.
Krankheiten
- Lymphome
Wann zum Arzt?
Bei einem Knoten am Hals ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Es können harmlose wie auch schwere Erkrankungen vorliegen, die durch weitere medizinische Untersuchungen abgeklärt werden müssen. Bei einer Entzündung, einem Infarkt oder einer Erkältung kommt es zu Schwellungen der Lymphe oder weiterem umliegenden Gewebe. Es können Knoten am Hals ertastet werden, die häufig eine bewegliche Struktur haben und weich sind. Da die Erkrankungen von Viren oder Bakterien ausgelöst werden, kommt es meist innerhalb weniger Stunden meist zu weiteren Beschwerden. Daher ist es ratsam, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen.
Breiten sich die Knoten am Hals aus, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Es kann eine Tumorerkrankung vorliegen, die abgeklärt werden muss. Bei Krebs sind ein frühzeitiges Erkennen und das rechtzeitige Ergreifen von Behandlungsmaßnahmen notwendig, um die Heilungschancen zu erhöhen.
Treten weitere Beschwerden wie Schmerzen, Problemen beim Schluckakt oder Kieferprobleme auf, ist ebenfalls unverzüglich ein Arzt zu konsultieren. Die vorliegende Grunderkrankung hat einen progressiven Verlauf. Daher ist es wichtig, diese zu ermitteln und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Bei Problemen mit der Schilddrüse treten zusätzliche hormonelle Veränderungen auf. In vielen Fällen sind diese nur schleichend erkennbar. Eine rechtzeitige ärztliche Untersuchung gibt darüber Aufschluss und kann das Ausbrechen weiterer Erkrankungen verhindern.
Diagnose und Verlauf
In der Regel entdeckt der Betroffene die Knoten am Hals selbst durch einen Zufall oder entsprechendes Tasten. Hält sich der Knoten nicht länger als 7-10 Tage und tritt in Verbindung mit einer Erkältung oder einem Infekt auf, kann die Schwellung auch vom Arzt einfach darauf zurückgeführt werden.
Diese Knoten sind in der Regel fest und nicht beweglich. Auch die Schmerzempfindlichkeit der betroffenen Stelle kann Anhaltspunkte auf die Ursache geben. Hält sich der Knoten jedoch über diese Erkrankung hinaus, ist eine weitere Beobachtung wichtig. Dabei kann zunächst mithilfe einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden, ob es sich um einen geschwollenen Lymphknoten, eine Zyste oder eine anderweitige Schwellung handelt.
Ergibt sich dabei der Hinweis auf eine ernsthaftere Erkrankung, kann dies durch Blutuntersuchungen, in manchen Fällen auch durch Computer- oder Kernspintomografie abgeklärt und genauer untersucht werden.
Komplikationen
Knoten am Hals können auf eine Bildung von Metastasen hinweisen. Die bösartige Krebserkrankung ist mit vielen Risiken verbunden. Körperlich besteht Lebensgefahr. Die Behandlung führt zu verschiedenen Symptomen, die das Leben intensiv beeinflussen. Es kommt zu Haarausfall, Schmerzen im gesamten Körper, anhaltender Müdigkeit und Kraftlosigkeit sowie Gewichtsverlust. Auf der emotionalen Ebene ist die Angst vor dem Sterben allgegenwärtig und wirkt sich auf den Patienten sowie seine Angehörigen aus. Das allgemeine Wohlbefinden ist herabgesetzt und psychische Erkrankungen sind begünstigt. Depressionen, Apathie und eine Teilnahmslosigkeit treten auf.
Die Knoten am Hals können durch Infektionen ausgelöst werden. Ein operativer Eingriff am Hals oder Krankheitserreger, die durch den Mund in den Organismus gelangt sind, gelten häufig als Ursache. Die Keime breiten sich im Körper aus und führen zu verschiedenen Erkrankungen.
Die Knotenbildung kann durch Funktionsstörungen der Schilddrüse ausgelöst werden. Das Hormonsystem ist gestört und führt zu weiteren Erkrankungen. Eine Diabetes, Morbus cushing oder ein Kalter Knoten können auftreten. Darüber hinaus sind Veränderungen der Libido oder die Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel weitere Komplikationen, die auftreten können.
Ein Knoten am Hals kann durch Probleme im Zahn- und Kieferbereich ausgelöst werden. Fehlstellungen der Zähne oder ein beschädigtes Kiefergelenk können zu einer Beeinträchtigung des Schluckaktes oder Veränderungen der Phonotonie führen.
Behandlung und Therapie
Bringen erste Untersuchungen zu Tage, dass der Knoten am Hals auf einer harmlosen bakteriellen oder grippalen Erkrankung basiert, werden je nach Intensität fiebersenkende Mittel oder Antibiotika verschrieben, die das Abklingen von Krankheit und Schwellung beschleunigen. Hat sich bereits ein Abszess gebildet oder ist es gar zur Mandelentzündung gekommen, ist ein entsprechender Eingriff zur Öffnung der Entzündung oder Entfernung der Mandeln notwendig.
Ist die Schilddrüse Ausgangspunkt für den Knoten im Hals, gibt es 3 Herangehensweisen: Im Fall einer Entzündung wird der Schwellung mit Antibiotika zu Leibe gerückt. Handelt es sich um eine sogenannte Schilddrüsenüberfunktion, bei der die Schilddrüse sozusagen überproduktiv ist, kann mit entsprechenden Medikamenten und Zuführung von Jod über einen längeren Zeitraum dagegen angegangen werden.
Zeigt auch diese langwierige Behandlung keine Erfolge, kann im schlimmsten Fall eine Operation der Schilddrüse vonnöten sein. Unbedenkliche Eingriffe sind auch bei auftretenden Halszysten meist unumgänglich. Wird durch weiterführende Untersuchungen festgestellt, dass Metastasen oder Lymphknoten- bzw. Schilddrüsenkrebs die Ursache für Knoten am Hals sind, ist natürlich eine umfassendere und andauernde Behandlung vonnöten.
Aber auch hier ist die Vorgehensweise davon abhängig, wie weit fortgeschritten und gefährlich die Erkrankung ist. Nicht in jedem Fall sind Bestrahlungen und Chemotherapie nötig – befindet sich der Krebs im Anfangsstadium und hat noch nicht gestreut, kann bereits eine operative Entfernung des betroffenen Gewebes in Verbindung mit medikamentöser Behandlung ausreichend sein.
Aussicht und Prognose
Ein Knoten am Hals kann durch viele verschiedene Krankheiten und Erkrankungen auftreten, wobei eine allgemeine Prognose dieser Erkrankung nicht gegeben werden kann. Der weitere Verlauf und die Möglichkeiten der Behandlung hängen dabei stark von der Grunderkrankung ab. In den meisten Fällen sind allerdings Erkrankungen der Schilddrüse oder der Speicheldrüse für den Knoten am Hals verantwortlich. Da es dabei in der Regel zu keiner Selbstheilung kommt, muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Im Falle eines Tumors kommt es nicht in jedem Falle zu einem positiven Krankheitsverlauf. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich schon Metastasen ausgebildet haben und sich der Krebs in andere Regionen des Körpers ausgebreitet hat. Sollte der Knoten am Hals durch eine Grippe oder durch die Erkältung auftreten, so kann diese Beschwerde einfach wieder behandelt werden. Auch verschiedene Mangelerscheinungen können zu diesem Symptom führen und lassen sich relativ einfach und schnell wieder beheben. Der weitere Verlauf hängt allerdings sehr stark von der Grunderkrankung ab.
Vorbeugung
Was Knoten am Hals im Zusammenhang mit einer Infektion betrifft, ist dies sicherlich am einfachsten umzusetzen, nämlich so, wie man einer Erkältung eben zuvorkommt:
Mit der richtigen Kleidung zur richtigen Jahreszeit, gesunder Ernährung und vor allem vielen Vitaminen. Auch die vorgestellte Schilddrüsenüberfunktion lässt sich mit der richtigen und ausgewogenen Ernährung vermeiden. In allen anderen Fällen gilt es, bei langanhaltenden Knoten am Hals nicht mit einem Arztbesuch zu zögern.
Quellen
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
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