Schilddrüsenknoten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Symptome Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten sind eine Vergrößerung im Schilddrüsengewebe, die in Knoten- oder Zystenform auftreten. Sie können unauffällig und symptomfrei sein, in ernsteren Fällen jedoch auf Schilddrüsenfehlfunktionen oder sogar Krebs hinweisen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schilddrüsenknoten?

Symptome von Schildrüsenknoten (Kalter und Heißer Knoten).

Schilddrüsenknoten sind feste oder mit Flüssigkeit gefüllte Knoten, die sich innerhalb der Schilddrüse bilden. Diese befindet sich am Halsansatz, direkt über dem Brustbein. Der überwiegende Teil der Schilddrüsenknoten sind ungefährlich und lösen keine Symptome aus.

Schilddrüsenkrebs steht nur mit einem kleinen Prozentanteil von Knoten in Verbindung. Viele Patienten bemerken ihren Schilddrüsenknoten überhaupt nicht und er wird erst bei einer Routineuntersuchung vom Arzt entdeckt.

Einige Schilddrüsenknoten jedoch werden so groß, dass sie gegen die Luftröhre drücken und das Schlucken erschweren können. Einige Erweiterungen können auch ein hormonelles Sekret ausscheiden, das zu plötzlichen Gewichtsverlust, Nervosität oder erhöhtem Herzschlag führen kann.

Ursachen

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die einen oder mehrere Schilddrüsenknoten hervorrufen können. Dazu gehören: Jodmangel: Ein Mangel an Jod in der Ernährung kann die Schilddrüse zur Knotenbildung veranlassen. Dieser Mangel jedoch kommt in Europa nur selten vor, da Jod den meisten Speisen und Salzen zugeführt wird.

Überwucherung des normalen Schilddrüsengewebes: Die Ursachen hierfür sind nicht eindeutig. Doch diese Wucherungen sind in den meisten Fällen ungefährlich und symptomfrei, bis sie durch ihre Größe andere Funktionen (Schlucken, Atmen) einschränken.

Schilddrüsenentzündung: Auch die Entzündung kann zu einer Knotenbildung im Gewebe führen, zudem entwickelt sich meist eine Reduzierung der Schilddrüsenfunktion.

Mehrknotige Struma: Dies bezeichnet mehrere partielle Vergrößerungen der Schilddrüse, die unterschiedliche Ursachen haben können, wie Jodmangel oder eine Schilddrüsenfehlfunktion.

Schilddrüsenkrebs: Das Risiko dafür dass ein Schilddrüsenknoten bösartig und Ursache einer Krebserkrankung ist, ist sehr gering. Doch falls die Knotenbildung sehr hart und schmerzhaft ist, sollte dringend eine Untersuchung erfolgen, um auszuschließen, dass der Schilddrüsenknoten durch eine Krebserkrankung hervorgerufen wurde.

Wann zum Arzt?

Stellt der Betroffene Knoten an oder in der Nähe der Schilddrüse fest, sollte er unverzüglich einen Arzt konsultieren. Erkrankungen der Schilddrüse sind komplex und müssen behandelt werden. Eine Spontanheilung oder eine Abnahme der Beschwerden ohne eine ärztliche Versorgung, kommt nur in äußerst seltenen Fällen vor. Wahrscheinlicher ist eine Zunahme der Beschwerden und das Eintreten weiterer Symptome.

Ändert der Schilddrüsenknoten seine Struktur von weich auf hart sowie von verschiebbar auf fest, muss ein Arzt aufgesucht werden. Nimmt der Knoten an Umfang zu oder bilden sich weitere Knoten in der Region der Schilddrüse, ist ein Arztbesuch notwendig. In einigen Fällen werden Schilddrüsenknoten mit Schwellungen der Lymphe verwechselt. Diese treten häufig bei Erkältungserkrankungen auf. Ein Arzt muss dennoch konsultiert werden, da diese Erkrankungen ebenfalls medizinisch versorgt werden müssen.

Leidet der Betroffene unter nicht erklärbaren Stimmungsschwankungen, ist ein Arztbesuch notwendig. Eine weinerliche Stimmung ohne Grund und plötzliche übermäßige Euphorie weisen auf hormonelle Veränderungen hin, die auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse hindeuten und abgeklärt werden müssen. Kommt es zu einer depressiven Phase oder manischen Zügen, sollte der Betroffene schnellst möglich ein Arzt kontaktiert werden. Bei Veränderungen der Haut, Nägel oder Haare, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Ursache zu ermitteln.

Diagnose und Verlauf

Ein Schilddrüsenknoten bildet sich in der Regel am Halsansatz, direkt über dem Brustbein. Falls hier ein Knoten oder eine Zyste entdeckt wird, sollte ein Untersuchungstermin mit einem Arzt ausgemacht werden. Der Betroffene sollte bei Terminabsprache in Erfahrung bringen, ob er bestimmte Vorkehrungen für die Untersuchung vornehmen sollte.

Zusätzlich sollten dem Arzt besondere Symptome genannt, sowie alle Medikamente aufgezählt werden können, die zurzeit genommen werden. Auch eine familiäre Krankengeschichte, besonders in Bezug auf Schilddrüsenstörungen und Schilddrüsenkrebs unterstützt die Diagnose.

Bei der anschließenden ärztlichen Diagnose liegt das Hauptinteresse darin die Krebserkrankung auszuschließen. Dies geschieht durch eine physische Abtastung des Schilddrüsenknotens, sowie eines Tests der Schilddrüsenfunktion. Auch Ultraschall oder Biopsie kommen bei einer Diagnose in Frage.

Schilddrüsenknoten mit einer hormonellen Überfunktion werden Heiße Knoten genannt, jene mit einer Unterfunktion Kalte Knoten. Letztere sind seltener bösartig.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung eines Schilddrüsenknotens hängt von der Art des Knotens ab. Wenn es sich nicht um eine Krebserkrankung handelt, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Eine Möglichkeit kann lediglich daraus bestehen, den gutartigen Knoten zu beobachten und regelmäßig eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion durchzuführen.

Wenn sich keine Veränderungen und Beeinträchtigungen ergeben, kann davon abgesehen werden den Schilddrüsenknoten je zu behandeln. Eine fragwürdige Behandlung beinhaltet die hormonelle Therapie durch Einnahme von Pillen. Diese Therapie soll dazu führen, dass weniger TSH produziert wird, das Hormon, das das Wachstum des Schilddrüsengewebes stimuliert. Doch ein Beweis für den Erfolg der Behandlung steht noch aus.

Falls ein gutartiger Schilddrüsenknoten so weit anwächst, dass er andere Funktionen wie Schlucken und Atmen beeinträchtigt, sollte er durch einen operativen Eingriff entfernt werden. Dies ist ebenfalls das Verfahren zur Behandlung von unbestimmten oder verdächtigen Schilddrüsenknoten.

Falls die Vergrößerung zu einer starken Überfunktion der Schilddrüse und zur vermehrten Ausschüttung von Hormonen führt, wird ein Arzt die Behandlung mit radioaktiven Jod Kapseln in Erwägung ziehen oder die Behandlung mit einem Arzneistoff, der die Schilddrüsenfunktion hemmt (bspw. Thiamazol).

Letztere ist langfristig und kann zu starken Nebenwirkungen führen. Vor- und Nachteile sollten gut abgewogen werden. Krebsartige Schilddrüsenknoten müssen mit dem Großteil des Schilddrüsengewebes entfernt werden. Nach einem solchen Eingriff muss hormonelle Versorgung ein Leben lang durch Medikamente sichergestellt werden.


Vorbeugung

Eine Vorbeugung von Schilddrüsenknoten liegt vor allem in der frühzeitigen Erkennung, somit auch in der frühzeitigen Erkennung einer möglichen Krebserkrankung.

Falls in Krankengeschichte der eigenen Familie mehrere Fälle von Schilddrüsenerkrankungen oder Schilddrüsenkrebs vorkamen, sollte regelmäßig alle paar Jahre eine vorsorgliche Kontrolle durchgeführt werden. Zu einer weiteren Risiko-Gruppe gehören Frauen, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Im Allgemeinen wird jedem Erwachsenem über 35 Jahre eine vorsorgliche Kontrolle mit Abstand von 5 Jahren empfohlen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Faller, A., Schünke, M.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Zilles, K. et al.: Anatomie. Springer Verlag, Berlin 2010
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

Sie sind hier: Startseite Symptome Schilddrüsenknoten

Das könnte Sie auch interessieren