Juckende Kopfhaut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Juckende Kopfhaut kann auf eine Vielzahl von Problemen hinweisen. Vom falschen Shampoo, das die Haut austrocknet, über Kopfläuse bis zur Allergie sind verschiedene Ursachen möglich. Gelegentliches Kopfjucken kann man mit entsprechenden Pflegemitteln behandeln. Chronische Verläufe oder akut juckende Kopfhaut größeren Ausmaßes sollte man jedoch vom Arzt untersuchen lassen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Juckende Kopfhaut?

Eine sehr trockene Haut kann dazu führen, dass die Kopfhaut juckt. Häufig sind dann Schuppen zu erkennen.

Bei juckender Kopfhaut bzw. Kopfjucken handelt es sich meist um unangenehme Empfindungen (Empfindungsstörungen) und nachfolgenden oder gleichzeitig auftretenden Hautirritationen (Rötungen, Entzündungen), die die Kopfhaut betreffen. Das Gefühl reicht von leichtem Kribbeln bis zu starkem Brennen auf der Kopfhaut.

Häufig ist eine trockene und überanspruchte Kopfhaut, bedingt durch eine übermäßige Haarpflege, der Grund für den starken und lästigen Juckreiz. Allerdings kann ein chronisches jucken der Kopfhaut auch als Begleitsymptom auf eine Grunderkrankung hindeuten.

Ursachen

Die Ursachen für juckende Kopfhaut können sowohl im psychischen Bereich liegen wie durch Hauterkrankungen oder Parasiten verursacht worden sein. Auch Allergien durch chemische Inhaltsstoffe in Kosmetika, Nahrungsmittel oder Konservierungsmittel können die Ursache für juckende Kopfhaut werden. Selbst mechanische Reizungen können die Kopfhaut irritieren.

Kopfhautjucken kann auf häufiges Haare waschen, auf Überdosierung beim Haarspray oder ein Haarshampoo hinweisen, das die Kopfhaut austrocknet. So tritt juckende Kopfhaut auf, wenn man ständig Anti-Schuppen-Shampoos einsetzt. Die rieselnden Hautschüppchen können auf ausgetrocknete Kopfhaut hinweisen und gar keine Schuppen (Kopfschuppen) sein. Dann wäre dafür eher ein pflegendes Shampoo notwendig, als eines, das den vermeintlichen Schuppen den Kampf ansagt.

Juckende Kopfhaut kann ein Indikator für eine Pilzerkrankung, eine Hauterkrankung wie Psoriasis oder Neurodermitis oder einen Läusebefall sein. Dieser kann durchaus auch Erwachsene betreffen. Angesteckt werden sie meistens bei ihren Kindern. Ausgelöst wird Kopfhautjucken auch durch Histaminüberschüsse. Daher können auch bestimmte histaminhaltige Nahrungs- und Genussmittel zu Hautjucken führen. Rotwein und alter Käse sind Histaminbomben.

Krankheiten

  • Trockene Kopfhaut

Wann zum Arzt?

Eine juckende Kopfhaut kann auf den Befall von Ungeziefern hinweisen. Es sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn die Beschwerden innerhalb weniger Stunden oder Tage zunehmen. Läuse vermehren sich in kurzer Zeit und sind darüber hinaus ansteckend für die Menschen in der näheren Umgebung. Bei einem Pilzbefall können dauerhafte Schädigungen der Haut auftreten, wenn keine Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden.

Tritt die Kopfhautjucken nach dem Haarewaschen oder der Nutzung von Haarstylingprodukten auf, liegt eine Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen vor. Ein Arzt ist zu konsultieren, damit in einem Allergietest die Substanzen ermittelt werden, die für die allergische Reaktion verantwortlich sind.

Die juckende Kopfhaut kann ebenfalls durch eine Überempfindlichkeit gegenüber einer starken Sonneneinwirkung, bestimmter Lebensmittel oder aufgenommenen Konservierungsstoffe auftreten. Leidet der Betroffene zusätzlich an einer Hautrötung oder weiteren Veränderungen der Kopfhaut, können Erkrankungen wie Neurodermitis vorliegen. Ein Arzt muss weitere Untersuchungen einleiten, damit die Ursache ermittelt werden kann.

Der Juckreiz auf dem Kopf kann ein Hinweis auf eine Empfindungsstörung der Haut sein. Breiten sich die Beschwerden über den Hals oder das Gesicht weiter aus, ist ein Arzt aufzusuchen.

Bei einer besonders trockenen Kopfhaut entsteht häufig der Juckreiz. Bestimmte feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte verschaffen eine Linderung. Genügt dies nicht, ist ein Arzt zu konsultieren.

Diagnose und Verlauf

Ob der ständige Juckreiz auf trockene Kopfhaut und falsche Haarpflege, auf Parasiten, Pilz- oder Hauterkrankungen, Allergien oder innere Erkrankungen zurückgeht, muss ein Arzt entscheiden. Man konsultiert ihn, wenn das Problem zu Wundkratzen oder blutigem Schorf führt oder die Lebensqualität beträchtlich mindert. Die Diagnose kann beinhalten, dass man einen Kratzzwang oder psychosomatische Beschwerden hat, die sich über juckende Kopfhaut manifestieren.

Ein Arzt weiß, dass hormonbedingter Haarausfall gelegentlich mit Kopfhautjucken begleitet wird. Juckende Hautausschläge und Ekzeme können sich auf der Kopfhaut entwickeln. Die Gründe dafür sind herauszufinden, damit die Grunderkrankung sachgemäß behandelt werden kann. Eine neue Erkrankung ist die so genannte Trichodynie, die als stressbedingtes Kopfjucken mit Empfindungsstörung auftritt.

Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Haarausfall können sie begleiten. Oft liegt eine Depression zugrunde. Die Diagnose ist nicht ganz einfach, weil die Depression verdeckt auftritt.

Läuse, deren Nissen oder juckende Flohstiche kann man mit der Lupe sehen. Sie gehören zu den häufigsten Auslösern für Kopfhautjucken im Kindesalter. Kopflausbefall kann so sehr jucken, dass sich durch das Kratzen Ekzeme bilden. Die Läuse sind aber die eigentliche Ursache für den Juckreiz, die man heutzutage gut behandeln kann.

Der Verlauf der Beschwerden am Kopf hängt von der Diagnose ab. Kopfhautjucken erfordert meist eine längere äußerliche oder auch innerliche Behandlung. In Einzelfällen kann der Juckreiz auch durch zu enge Mützen, einen verschwitzten Kopf oder zu intensives Bürsten entstehen. Dann sind mechanische Reizungen die Auslöser für die den Juckreiz.

Komplikationen

Die möglichen Komplikationen bei juckender Kopfhaut hängen von der ursprünglichen Erkrankung ab. Das durch das Jucken verursachte Kratzen kann beispielsweise zu Verletzungen der Kopfhaut und dem Eindringen von Bakterien führen. Dies wiederum zieht nicht selten Entzündungen nach sich und liefert damit den Grundnährboden für Pilzinfektionen. Auf der anderen Seite führt das Vermehrte Jucken der Kopfhaut zu einem häufigeren Haarewaschen. Dadurch wird zumeist der gegenteilige Effekt erzeugt. Die Kopfhaut trocknet aus, es bilden sich Schuppen und der Juckreiz nimmt zu.

Andere Komplikationen betreffen die Psyche des Betroffenen. Bei vielen Patienten, die unter juckender Kopfhaut leiden, führt das Symptom zu vermehrtem Stress. Tritt die Reizung vor allem nachts auf, klagen Patienten über schlaflose Nächte und sind reizanfälliger. Liegt dem Juckreiz eine nicht behandelte Infektion zugrunde, kann es im Verlauf zu einer Schädigung des umliegenden Gewebes kommen.

Auch vermehrter Haarausfall ist möglich. Ist ein Befall mit Kopfläusen der Grund für die Probleme, haben Betroffene oftmals mit sozialer Ausgrenzung zu kämpfen. Das auftretende Schamgefühl hat nicht selten eine Isolierung zur Folge. Um den Komplikationen entgegenzuwirken, ist eine umfassende Aufklärung und gezielte Behandlung des Juckreizes durch einen Hautarzt erforderlich.


Behandlung und Therapie

Die Behandlung kann sowohl das Symptom - die juckende Kopfhaut -, als auch die zu Grunde liegende Erkrankung behandeln. Bei einem seborrhoischen Ekzem geht der Arzt anders vor als bei Läusen, Psoriasis oder hormonbedingt trockener Haut.

In Einzelfällen kann der Juckreiz durch ein medizinisches Shampoo, in anderen durch ein Medikament oder eine Ernährungsumstellung behandelt werden. Bei Grunderkrankungen wie Parkinson oder AIDS kann das Kopfhautjucken zusätzlich auch mit immunologischen Maßnahmen behandelt werden.

Bei Hautpilzerkrankungen oder Dermato-Mykosen kann unbehandelt eine Sepsis eintreten. Der Pilz kann auf andere Körperteile übertragen sind oder sich tief einnisten und schwer zu behandeln sein. Daher sollte man nicht lange mit dem Arztbesuch warten, wenn man starke Beschwerden hat oder wund gekratzte Stellen am Kopf entdeckt. Sekundärinfektionen sind ein Folgeproblem bei juckender Kopfhaut, das die Behandlung erschweren kann.

Bei Schuppenflechte bzw. Psoriasis kann die juckende Kopfhaut chronisch verschorft sein. Die Hauterneuerung findet nur noch bedingt statt, obwohl ständig neue Hautzellen gebildet werden. Die Behandlung solcher Hauterkrankungen gestaltet sich langwierig und schwierig. Durch Nahrungsmittel bedingte Urtikaria (Nesselsucht) der Kopfhaut kann ebenfalls schwierig zu behandeln sein, weil es eine Unzahl möglicher Auslöser gibt.

Von chemischen Inhaltsstoffen in der Kosmetik bis zu bestimmten Konservierungsstoffen können die Verursacher für das Kopfhautjucken reichen. Hier sind Allergie-Testungen unerlässlich, um den Auslöser anschließend meiden zu können. Ob eine Desensibilisierungsbehandlung in Frage kommt, entscheidet der Arzt. Bei Trichodynie kann Entspannungstherapie oder Gesprächstherapie Abhilfe schaffen. Manchmal sind für den Juckreiz auch Homöopathika oder naturheilkundliche Therapien angezeigt.

Aussicht und Prognose

Eine juckende Kopfhaut kann durch viele verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Aufgrund der Vielfalt dieser besagten Ursachen ist es sehr schwer eine genaue und präzise Aussicht zu geben. Wenn sich die betroffene Person jedoch für eine ärztliche und medikamentöse Behandlung entscheidet, dann ist mit einer schnellen und vollständigen Heilung zu rechnen.

In den meisten Fällen liegt lediglich eine Irritation der Haut vor, die durch äußere Einwirkungen entsteht. Durch wiederholtes Kratzen kann allerdings eine offene Wunde entstehen, die sehr anfällig für Viren und Bakterien ist. Nisten sich die bestehenden Viren und Bakterien in die Wunde ein, so besteht die akute Gefahr einer Entzündung.

Die Prognose und Aussicht auf eine schnelle Heilung ist in diesem Fall stark abhängig von einer ärztlichen Behandlung. Findet diese statt, so ist die Aussicht auf eine schnelle und zeitnahe Behandlung gewährleistet. Die Irritation der Haut dürfte nach wenigen Tagen bereits zurückgehen. Der Juckreiz lässt ebenfalls nach, sodass nach spätestens einer Woche eine vollständige Genesung zu erwarten ist. Wenn gänzlich auf eine ärztliche Behandlung verzichtet wird, dann wird sich der Juckreiz sehr wahrscheinlich intensivieren. Liegt eine offene Wunde vor, so besteht die Gefahr einer Entzündung, die natürlich weitere Komplikationen hervorrufen kann.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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