Impfungen - Schützen Sie sich und Ihren Körper

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Impfungen schützen nicht nur vor Krankheiten, sie können sogar Leben retten. Welche Impfungen nicht nur für Kinder, sondern auch regelmäßig für Erwachsene wichtig sind, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Welche Impfungen sind wichtig?

Impfungen gehören zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Die Schutzwirkung richtet sich nicht nur auf die geimpften Personen selbst, sondern indirekt auch auf nicht geimpfte Menschen in der Umgebung, da eine weitere Ausbreitung der Infektionskrankheit verringert oder gar gestoppt werden kann.

Impfungen sind nicht nur für Kinder wichtig um etwa vor Keuchhusten, Kinderlähmung oder Masern, Mumps und Röteln zu schützen. Auch Erwachsene sollten in regelmäßigen Abständen ihren Immunschutz gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) oder Diphtherie auffrischen lassen. Darüber hinaus kann auch gegen Krankheiten die Grippe, gegen die durch Zeckenbisse ausgelöste FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Meningokokke, die eine Hirnhautentzündung auslösen können, geimpft werden.

Zudem empfehlt die ständige Impfkommission sich gegen den Hepatitis-B Virus zu impfen, der andernfalls chronische Leberentzündungen hervorrufen kann. Jungen Mädchen und Frauen wird zudem zu der HPV-Impfung geraten, sie reduziert das Risiko gegen Gebärmutterhalskrebs, indem sie vor einigen sexuell übertragbaren Papilloma-Viren, die diese Krebsart hervorrufen, schützt.

Welche Impfungen konkret für wen empfohlen sind, sollte am besten mit einem Arzt abgestimmt werden. Er kann über die Notwendigkeit und etwaige Nebenwirkungen beraten.

Dies gilt besonders vor Reisen. Hepatitis A oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sollten auch bei einem Urlaub innerhalb Europas geimpft werden. Bei Fernreisen sind unter Umständen Impfungen gegen Tollwut, Cholera oder Gelbfieber notwendig. Auch hier gilt: Lassen Sie sich vorab unbedingt von einem Arzt oder einer Reiseimpfstelle beraten.

Übersicht der Impfungen

Wie funktioniert das Impf-Prinzip?

Unser Körper hat einen gewissen eigenen Schutzmechanismus. Dringen Krankheitserreger ein, bildet er Abwehrstoffe, also Antikörper, die die Eindringlinge bekämpfen. Genau dieses Prinzip nutzt die Impfmedizin. Die Impfstoffe bestehen aus den jeweiligen Bakterien bzw.

Viren oder aus Teilen von ihnen, allerdings in abgeschwächter Form. Damit sind sie ungefährlich, der Körper lernt dennoch schon einmal den Erreger kennen und kann Antikörper bilden. Bei den echten Erregern kann er sich so direkt wehren.

Bei so eben beschriebenem Prinzip sprechen Experten von der Aktivimpfung. Sie dient also vorsorglicher Schutz. Ihr gegenüber steht die passive Immunisierung. Sie wird angewandt, wenn ein Patient sich bereits mit der entsprechenden Krankheit angesteckt hat, oder schon erkrankt ist. Sie wirkt sofort und kann dem Körper schneller helfen. Denn statt dem Ziel eigene Antikörper zu bilden, erhält der Körper ein Antiserum, in dem die Antikörper bereits enthalten sind.

Die passive Immunisierung hält jedoch nicht so lange an. Gesunde Menschen erhalten daher in der Regel die Aktivimpfung. Auch diese muss gelegentlich aufgefrischt werden. Wann und wie oft weiß ein Arzt. Wichtig ist daher seine erhaltenen Impfungen stets in einem Impfpass festzuhalten.

Tollwutvirus. Ohne Impfung verläuft die Tollwut tödlich.

Impfungen können Krankheiten ausrotten

Welche Bedeutung das Impfen hat wird spätestens klar, wenn man sich deren Erfolge ansieht. Während Medikamente erst im Krankheitsfall Linderung oder Heilung verschaffen, kann die vergleichsweise kostengünstigere Impfung das Ausbrechen der Krankheit und damit auch Behinderungen und Todesfälle gänzlich verhindern.

Einen der größten Erfolge feiert die Impfung am 8. Mai 1980 als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Pocken als ausgerottet erklärt hat. Masern sind immerhin in den USA ausgerottet. In den deutschsprachigen Ländern Europas konnte man dies noch nicht gänzlich erzielen. Grund ist die zu geringe Impfbeteiligung. Sie müsste mindestens bei 95 Prozent liegen um die Krankheit endgültig auszurotten.

Bei der Kinderlähmung (Polio) würden schon 80 Prozent reichen, da die Krankheit nicht so ansteckend ist wie Masern. Dennoch wurde auch diese Impfbeteiligung hierzulande noch nicht erreicht. Impfungen in Deutschland rückläufig

Grund für die sinkenden Impfquoten ist, dass vielen gar nicht mehr bewusst ist wie lebenswichtig der Schutz nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ist. Da viele der tödlichen Krankheiten inzwischen ausgerottet oder zumindest unter Kontrolle sind, sinkt die Bereitschaft sich impfen zu lassen. Statt der lebensrettenden Funktion, machen sich die Menschen vermehrt Gedanken um die Nebenwirkungen.

Der Trend zum Impfen geht in Deutschland daher zurück. Noch ist dieser Rückgang zwar nicht dramatisch. Aber verglichen mit der lebensrettenden Funktion der Impfung, werden die Nebenwirkungen laut ständiger Impfkommission (STIKO) absolut überschätzt. Dies wird sogleich deutlich, wenn man auf einige Länder in Afrika und Asien schaut. Noch immer sterben hier tausende Kinder an den andererorts fast ausgerotteten Masern oder anderen Krankheit, die durch Impfungen vermeidbar wären. Auch hierzulande verläuft jede tausendste oder zweitausendste Masernerkrankung bei Kindern und Erwachsenen noch immer tödlich.

Sicherheit der Impfstoffe

Ob die Impfstoffe sicher sind, prüft die ständige Impfkommission. Dazu wird jeder Impfung auf ihre Nutzen und Risiken untersucht, anschließend geben sie eine Empfehlung heraus wann welche Impfungen ratsam sind. Die STIKO setzt sich aus Ärzten und Wissenschaftlern zusammen, mit Sitz am Robert Koch-Institut. Sie gehört zur Bundesbehörde, die der Krankheitsvorbeugung und Krankheitsüberwachung Deutschland obliegt. Somit gelten alle Impfungen, die die STIKO empfiehlt als sicher. Zudem werden die Kosten von den meisten gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Um sicher zu gehen, sollte man dies bei der eigenen Krankenkasse anfragen. Nur in sehr seltenen Fällen entstehen Impfschäden. Die modernen Impfstoffe sind sehr gut verträglich, wie alle Arzneimittel können aber auch sie Nebenwirkungen aufweisen.

Vermeintliche Nebenwirkungen der Impfstoffe

Rund 10 Prozent aller Impfpatienten klagen über Nebenwirkungen wie kurzzeitige Verhärtung oder Rötungen an der Einstichstelle, schmerzender Arm, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder erhöhte Temperatur. Es wird vermutet, dass weit mehr Menschen auf die Impfstoffe reagieren, dies aber selbst nicht merken oder es nicht mit der Impfung in Verbindung bringen, da die Reaktion so gering ausfällt.

Doch was beim Impfstoff als Nebenwirkung wahrgenommen, ist tatsächlich ein spürbares Zeichen des Körpers darauf, dass der Impfstoff wirkt.

Das eigene Immunsystem stuft den Impfstoff als Krankheitserreger ein und währt ihn ab, indem entzündungsauslösende Botenstoffe sowie Immunzellen zur Einstichstelle geschickt werden. Die Folge: Die Einstichstelle schwillt an, rötet sich oder schmerzt. Etwas intensivere Reaktionen sind Gliederschmerzen oder erhöhte Temperatur.

Wer keine Symptome wahrnimmt, muss nun aber nicht befürchten, dass die Impfung nicht gewirkt hat. Jedes Immunsystem reagiert anders auf die Impfung. Bei manchen ruft die Bildung der Antikörper leichte Schmerzen hervor, bei anderen nicht.

Nur sehr selten ruft die Impfung starke Reaktionen des Körpers hervor. Steigt das Fieber sehr hoch an oder ist der Arm sehr stark geschwollen, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden. Es handelt sich dann vermutlich um eine allergische Reaktion.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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