Granatapfel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Granatapfel kommt in unseren Breiten meist im Herbst in den Handel. Die Frucht ist nicht zuletzt auf Grund ihrer vielen Kerne im asiatischen Raum ein Symbol für Kinderreichtum und Fruchtbarkeit. Nicht nur in Süßspeisen oder als Begleiter zu Wildgerichten sind die Früchte beliebt, seine Inhaltsstoffe machen den Granatapfel auch medizinisch wertvoll.
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Definition und Vorkommen
Der Grantapfel, der auch Grenadine genannt wird, zählt zur Familie der Weiderichgewächse. Dabei stellt die Gattung Punica mit nur zwei Arten die Unterfamilie Punicoideae dar. In einigen Schriften wird diese Unterart auch als eine eigene monotypische Pflanzenfamilie bezeichnet. Punica stellt in diesem Zusammenhang eine Ableitung des lateinischen Wortes "punisch" dar, welches für die Phönizier in ihrer römischen Bezeichnung steht.
Die zahlreichen im Granatapfel enthaltenen Samenkörner haben ihm die Bezeichnung "granatum" für "Kern" oder "Samen" verliehen. Granatäpfelsträucher können bis zu fünf Meter hoch werden und ein Alter von mehr als 100 Jahren erreichen. Da die Geschichte der Frucht sich über 5.000 Jahre zurückverfolgen lässt, bleibt die Frage nach der genauen Herkunft größtenteils offen. Es wird davon ausgegangen, dass die Frucht aus West- oder Mittelasien stammt.
Als symbolträchtige Frucht wird der Granatapfel bereits in der Bibel genannt. Seine Anzahl an Kernen beträgt 613, gleichbedeutend mit den im alten Testament festgeschriebenen Gesetzen. Das Verbreitungsgebiet der Frucht reicht von der Türkei über Georgien, Armenien, Usbekistan oder Tadschikistan bis nach Pakistan den Iran und China. Es werden heute auch im Mittelmeerraum Granatäpfel kultiviert.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Seine Antioxidantien machen den Granatapfel besonders wertvoll. Die Zahl dieser Radikalfänger soll sogar die Konzentration in Rotwein oder Heidelbeersaft in den Schatten stellen. Das enthaltene Kalium ist wertvoll für den Muskelaufbau, Nerven und Herz. Der Granatapfel kann bei Herz- Kreislauferkrankungen, Entzündungen oder auch Prostatakrebs hilfreich wirken. Bereits ein Glas Granatapfelsaft kann somit direkten Einfluss auf die Gesundheit nehmen, wenn auch entsprechende Studien bislang fehlen und der Gehalt an Vitamin C geringer ist, als weithin angenommen.
Wer die natürlichen Wirkstoffe für Körper und Seele nutzen möchte, der sollte auf Granatapfelsaft zurückgreifen. Hierbei ist darauf zu achten, dass es sich um den Muttersaft handelt, dem keine weiteren Zusätze hinzugefügt wurden. Vorsicht geboten ist bei der Verwendung des Saftes, denn die darin enthaltene Gerbsäure kann zu sehr hartnäckigen Flecken auf Kleidungsstücken führen.
Granatäpfel können auch, ähnlich einer Kiwi, mit dem Löffel ausgehöhlt werden. Der Handel bietet heute einige weitere Darreichungsformen an. Dazu zählen Kapseln mit Granatapfelextrakt, Granatapfelwein, das Kernöl der Frucht oder diverse Kosmetikprodukte. Als Dosierungsempfehlung gelten etwa 500 mg Polyphenole täglich. Da sich die angebotenen Granatapfelprodukte im Hinblick auf die Qualität stark unterscheiden, ist auf den Gehalt an Polyphenolen zu achten. Bio-Qualität ist generell für den Granatapfel empfohlen.
Wogegen hilft der Granatapfel?
Bedeutung für die Gesundheit
Bereits im Mittelalter wurde der Granatapfel zu Heilzwecken eingesetzt. So sollten zum Beispiel Rinde und Wurzel der Frucht gegen Bandwürmer helfen. In jüngster Zeit sind zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, welche dafür sprechen, dass der Granatapfel eine positive Heilwirkung bei Herz-Kreislauf-Beschwerden, Arthritis oder Krebs besitzt. Da ein Großteil der Studien mit Tieren oder mit Zellkulturen durchgeführt wurde, lässt sich nicht mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sagen, dass die Wirkung auch in jedem Fall auf den Menschen zutrifft.
Zu derzeit laufenden klinischen Studien bei Prostatakrebs-Patienten liegen noch keine verwertbaren Ergebnisse vor. Mit Sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass die hohe Konzentration an Polyphenolen einen positiven Gesundheitsaspekt des Granatapfels untermauert. Studien haben gezeigt, dass fermentierter Saft die Wirkung gegenüber frischem Saft noch verdoppeln kann. Granatapfelsaft kann die Ausbreitung von Tumoren eindämmen, indem die entarteten Zellen abgetötet werden oder sich zu gesunden Zellen zurückbilden.
Die Zellen werden widerstandsfähiger gegen freie Radikale und die allgemeinen Abwehrkräfte werden gestärkt. Die Durchblutung des Herzmuskels kann verbessert werden und auch bei Gelenkbeschwerden kann der Granatapfel wertvolle Dienste leisten. Ebenso ist bei der Demenzvorbeugung oder der Verlangsamung des Alterungsprozesses von einer positiven Beeinflussung durch den Granatapfel auszugehen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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