Gipskraut
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Gipskraut wird auch als Schleierkraut bezeichnet und wird der Floristik zugeordnet. Mit seinen weißen, kleinen Blüten lockert es so manchen Blumenstrauß auf. Doch das Gipskraut ist auch ein Heilmittel, wobei das nur wenigen Menschen bekannt ist.
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Definition und Vorkommen
Das Gipskraut ist ein Nelkengewächs, es gibt ca. 120 Arten. Das Mauer-Gipskraut hat seine Heimat in Europa und wird häufig auch als Acker-Gipskraut bezeichnet. Es ist eine einjährige Pflanze, die von Juli bis Oktober blüht. Diese Art wird bis zu 20 cm groß und bildet nierenförmige Samen.
Das Gipskraut ist eigentlich überall zu finden, es wächst von Südeuropa bis zu Skandinavien. In Süddeutschland ist diese Art weit verbreitet, in Norddeutschland hingegen ist sie eher selten zu finden.
Ähnlich verbreitet ist das büschelige Gipskraut, in Deutschland wächst es jedoch vermehrt in Brandenburg und in der Pfalz. Das kriechende Gipskraut hingegen ist mehrjährig, es blüht von Mai bis September. Gips- und kalkhaltige Böden sind für dieses Kraut der richtige Untergrund, in der Natur kommt es daher nur im alpinen Raum vor. Im Garten wird es jedoch gerne als Bodendecker verwendet, hier wird es als Teppich-Gipskraut bezeichnet. Die Pflanze siedelt sich auch gerne in Steinfugen an und ist in Mauerkronen zu finden.
Eine Ausnahme stellt das Schleierkraut dar, es wird deutlich größer, bis zu einem Meter ist keine Seltenheit. Es stammt ursprünglich aus den Rocky Mountains, wächst aber zwischenzeitlich in ganz Europa. Das rispige Gipskraut wird als Zierpflanze kultiviert, es gibt Blumensträußen oft den richtigen Rahmen. Gedeihen wird es allerdings nur an einem trockenen Standort, es zieht nährstoffarme Böden vor und benötigt viel Sonne.
Es wird oft in Gärten angebaut, die dadurch einen „altmodischen“ Charme erhalten. Als schmückendes Beiwerk in Sträußen kennt es jeder, rote Rosen sind ohne Schleierkraut einfach undenkbar. Bei Hochzeiten wird das Schleierkraut ebenfalls sehr häufig eingesetzt, durch die weißen Blüten passt es perfekt zum Brautkleid. Außerdem gilt es als Symbol zur Hingabe, was den gemeinsamen Lebensweg einläutet.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Schleimlösend wirkt das Mittel ebenfalls, in der Apotheke sind etliche Präparate mit Extrakten aus Schleierkraut-Wurzeln versetzt. Die Saponine zeigen eine schleimlösende Wirkung, wenn sie oral eingenommen werden, lindern sie den Reizhusten. Im Falle einer Bronchitis fördern sie jedoch den Auswurf, was wiederum eine Linderung für den Patienten darstellt. Das Gipskraut hat keine Nebenwirkungen, allerdings sollte eine Einnahme von 30 bis 150 Gramm am Tag vorsichtshalber nicht überschritten werden.
Leider sind auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht erforscht. In der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte der Arzt befragt werden, es liegen auch hier keine Studien vor, die die Unbedenklichkeit des Gipskrautes bestätigen. Arzneimittel mit Gipskraut sind in dieser Zeit ebenso zu meiden, wie das Trinken von Tee-Aufguss. Das sind nur Vorsichtsmaßnahmen, wie gesagt, eine bewertbare Studie liegt nicht vor.
Diese Wurzeln dürfen nicht im Übermaß eingenommen werden, bei zu großen Mengen kann es zu Magenschmerzen, Durchfällen und Blasenreizungen kommen. Eher selten kommen Schwindel-Gefühle vor, doch auch das ist möglich. Dem Gipskraut werden im Volksmund mehrere medizinische Eigenschaften nachgesagt, die aber keinesfalls bewiesen sind. So soll das Gipskraut harntreibend wirken und auch der Cholesterinspiegel soll gesenkt werden. Doch diese Wirkung ist mehr als umstritten, ob eingenommene Phytosterole das wirklich leisten können, ist nicht nachgewiesen. Gipskraut soll auch helfen Schädlinge zu vertreiben, doch das dürfte mehr die Gartenbesitzer interessieren.
Wogegen hilft Gipskraut?
Bedeutung für die Gesundheit
Die erhaltene Lauge reicht für ca. 500 Gramm Wäsche. Der Kontakt mit dem Inhaltsstoff Saponin sollte vermieden werden, die Haut und die Schleimhäute könnten lokal gereizt werden.
Die Wirkstoffe Saponin und Phytosterole sind auch heutzutage in vielen Tabletten zu finden, Mittel gegen Husten und Bronchitis enthalten oft die Wurzeln von Gipskraut.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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