Erythem

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Mediziner versteht unter Erythem eine Hautrötung. Diese Hautrötung entsteht durch eine verstärkte Durchblutung, die vor allem an der betroffenen Körperstelle auftritt. Die Ursachen sind unterschiedlich; bevor der Dermatologe mit der zielgerichteten Behandlung beginnen kann, ist es jedoch unerlässlich, dass dieser weiß, wodurch das Erythem entsteht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Erythem?

Ein Erythem ist eine Hautrötung, die als Warnung für eine bestimmte Erkrankung dienen kann.

Das Erythem tritt auf Grund einer Grunderkrankung des Patienten auf. Nach einer gewissen Zeit verschwindet das Erythem von selbst und heilt sich somit selbst. Das Wort leitet sich aus dem Begriff erythema ab - dieses stammt aus dem Altgriechischen. Übersetzt bedeutet das Wort soviel wie "Entzündung" oder "Röte". Somit beschreibt das Erythem das einzige Symptom der Krankheit - nämlich die Rötung der Haut an einer bestimmten Körperstelle.

Es gibt unterschiedliche Auswirkungen der Rötung. So unterscheidet sich das Erythem in seiner Größe, Intensität der Farbe sowie auch der Stärke und Ausweitung der betreffenden Körperstelle. Das Erythem zählt zu den Primäreffloreszenzen. Diese Primäreffloreszenzen sind Hautrötungen wie Hautveränderungen. Diese ergeben sich auf Grund von krankhaften Prozessen im Körper, die direkt unter an der Haut stattfinden.

Auf das Erythem wirkt keine andere Krankheit. Das bedeutet, dass die Primäreffloreszenzen eine relativ hohe diagnostische Aussagekraft aufweisen. Primäreffloreszenzen sind unter anderem auch Hautrötungen wie Pigmentstörungen, Macula oder auch Zysten wie Papeln.

Ursachen

Die Ursachen von Erythemen sind unterschiedlich und vielseitig. Es ist daher für Mediziner nicht möglich eine allgemeine Aussage zu treffen, warum das Erythem auftritt. Jedoch ist das Erythem eine typische Hautrötung, die bei Menschen immer wieder auftritt. Jedoch gilt das Erythem auch als Warnung für viele Krankheiten und ist daher ein nicht zu verachtendes Symptom.

Viele Hauterkrankungen führen auf das Erythem zurück, welches hier das erste Symptom darstellt. So ist etwa die Scheibenrose oder auch das "Verbrühte-Haut Syndrom" wie auch das Stevens-Johnson-Syndrom mitunter möglich. Bei all diesen Erkrankungen ist das Erythem das erste Symptom. Es gibt jedoch auch spezielle Formen des Erythem. Etwa die Erythrodermie.

Von der Erythrodermie spricht der Mediziner dann, wenn mehr als 90 Prozent der Körperfläche von der Hautrötung betroffen sind. Das Wort leitet sich von der altgriechischen Sprache ab und bedeutet soviel wie "rote Haut". Patienten leiden durch die entstandene Gefäßerweiterung durch die starke Durchblutung an Wärmeverlust. Das bedeutet, dass diesen Patienten immer wieder kalt ist.

Wann zum Arzt?

In der Regel stellt das Erythem selbst keine besondere Beschwerde oder Komplikation dar und muss aus diesem Grund auch nicht umgehend behandelt werden. Allerdings verbirgt sich hinter dem Erythem immer eine Grunderkrankung, die auf jeden Fall untersucht und diagnostiziert werden sollte. Auch wenn es nicht zu weiteren Beschwerden oder Symptomen kommt, sollte der Patient bei einem Erythem immer einen Arzt aufsuchen. Ein Arzt sollte daher immer dann aufgesucht werden, wenn es unerwartet oder ohne besonderen Grund zu Rötungen auf der Haut oder zu einer sehr starken Durchblutung des Körpers kommt.

Auf jeden Fall ist der Besuch beim Mediziner dann notwendig, wenn diese Beschwerden über einen längeren Zeitraum auftreten und dabei nicht von alleine verschwinden. Sollte es nur sehr kurzzeitig zu Rötungen kommen und diese wieder verschwinden, so ist in der Regel keine Behandlung notwendig. Der Betroffene kann direkt einen Hautarzt aufsuchen, um das Erythem zu behandeln. Weiterhin ist allerdings auch die Behandlung der Grunderkrankung notwendig, wobei eventuell ein weiterer Arzt notwendig ist.

Symptome und Verlauf

So gibt es etwa die Schamesröte, die mit dem Erythem gleichzusetzen ist. Umgangssprachlich beschreiben viele Mediziner auch das Erythem als die bekannte Röte, die im Sprichwort "Der Röte ins Gesicht treiben" bekannt ist. Diese ist jedoch harmlos und bedarf keiner Behandlung durch den Mediziner.

Vor allem Jugendliche erkranken immer wieder an der Scheibenrose. Die Scheibenrose zeichnet sich durch scheibchenartige und etwa fingernagelgroße Erytheme im Gesicht auf. Die weiteren Symptome der Scheibenrose sind leichtes Fieber, Müdigkeit sowie Gelenkschmerzen. Jedoch heilt die Scheibenrose nach einer gewissen Zeit wieder selbständig ab. Personen, die jedoch am Steven-Johnson Syndrom erkranken, klagen über ein gestörtes Allgemeinbefinden und fühlen sich unwohl. Vor allem tritt hier das Erythem als erstes und klassisches Symptom auf. Weitere Symptome sind hohes Fieber, eine Bindehautentzündung oder auch Bläschen im Mundbereich. Eine Bläschenbildung ist auch im Genitalbereich möglich. Oftmals wird das Syndrom mit Herpes verwechselt.

Unter dem "Verbrühte Haut Syndrom" hingegen - das Mediziner als Lyell-Syndrom bezeichnen, tritt ein lebensgefährlicher Umstand auf. Hier löst sich die Haut vom Körper des Betroffenen. Die Haut stirbt ab - der Betroffene erlebt somit eine massive Störung der Schutzfunktion seiner Haut. Auch hier ist das Erythem ein Symptom im Anfangsstadium.

Diagnose

Typische Symptome eines Erythem sind Hautrötungen sowie Hyperämie. Die Betroffenen bemerken relativ schnell die Symptome und begeben sich zum Dermatologen. Bei der Terminvereinbarung ist wichtig, dass der Dermatologe im Vorfeld über den Zustand in Kenntnis gesetzt wird. Viele Dermatologen sind oft wochenlang ausgebucht; jedoch liegt die Dringlichkeit des Erythems relativ hoch. Ein guter Dermatologe schiebt seine Patienten deswegen - bei Verdacht von Erythem - ein.

Komplikationen

In den meisten Fällen kommt es bei einem Erythem nicht zu Komplikationen oder schwerwiegenden Beschwerden. Die Beschwerde selbst ist zwar sehr unangenehm, kann allerdings relativ einfach wieder bekämpft werden. Die Betroffenen leiden dabei an sehr starken Hautrötungen, die relativ große Hautregionen betreffen können. Dadurch ist in der Regel auch die Ästhetik des Patienten deutlich eingeschränkt, sodass es nicht selten zu Minderwertigkeitskomplexen oder zu einem verringerten Selbstwertgefühl kommen kann.

Weiterhin kommt es nicht selten zu einem depressiven Verhalten oder zu anderen psychischen Verstimmungen. Weiterhin leiden die Patienten oft an Blutungen, die auf der Haut auftreten. Die Lebensqualität des Patienten wird durch das Erythem nicht beeinflusst. Weiterhin wird auch die Lebenserwartung des Betroffenen in der Regel durch die Krankheit nicht verändert.

Die Behandlung selbst richtet sich nach der Grunderkrankung und führt nicht zu weiteren Komplikationen. Die Beschwerden selbst können einfach eingeschränkt werden. In einigen Fällen ist eventuell das Absetzen oder Verändern von Medikamenten nach Absprache mit einem Arzt notwendig.

Behandlung und Therapie

Der Dermatologe erkennt im Regelfall das Erythem auf den ersten Blick. Er erkennt auch weiter, ob es sich um eine Hautblutung oder etwa um ein Ekzem handelt. Der Arzt stellt die Diagnose auf Grund des Drucktests. Er übt Druck auf das Erythem aus. Verfärbt sich die Haut, liegt die Bestätigung vor: Der Patient leidet unter einem Erythem.

Der Dermatologe verweist den Patienten bei einem gewöhnlichen Erythem auf einen Allgemeinmediziner. Dieser ist für die Behandlung der Grunderkrankung zuständig. Jedoch ist es wichtig, dass das Erythem im Vorfeld durch den Dermatologen abgeklärt wird. Das deshalb, da dieser andere Erkrankungen im Vorfeld ausschließt und gegebenenfalls andere Hauterkrankungen behandelt. Die Behandlung richtet sich im Endeffekt nach der Grunderkrankung.


Vorbeugung

Eine Vorbeugung des Erythems ist im Regelfall nicht möglich. Die Erkrankung tritt spontan auf und liegt im Endeffekt an der Grunderkrankung.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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