Entzündung der Lymphknoten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Entzündung der Lymphknoten tritt bei vielen verschiedenen Erkrankungen als Symptom oder Folgeerscheinung auf. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um eine Infektionskrankheit, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Entzündete Lymphknoten können unter Umständen sehr schmerzhaft für den Betroffenen sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Lymphknotenentzündung?

Kommt es beim Abtasten der Lymphknoten zu starken Schmerzen, dann liegt eine Entzündung der Lymphknoten vor. Handelt es sich um die Lymphknoten am Hals, dann fällt das Schlucken meist schwer.

In unserem Körper finden sich an vielen verschiedenen Stellen verteilt die so genannten Lymphknoten. Sie sind ein wichtiger Teil der Immunabwehr im menschlichen Körper. In Folge von verschiedenen Infektionskrankheiten kann eine Entzündung der Lymphknoten entstehen. Je nachdem welche Lymphknoten im Körper betroffen sind, kann diese Schwellung von außen durch eine Wölbung sichtbar sein.

Entzündete Lymphknoten bereiten in vielen Fällen auch Schmerzen, die manchmal in die umliegenden Köperteile ausstrahlen können. Eine Entzündung der Lymphknoten wird auch Lymphbahnentzündung genannt, in der Fachsprache auch als Lymphadenitis bezeichnet.

Ursachen

Eine Entzündung der Lymphknoten hat ihre Ursache immer in einer Infektionskrankheit. Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil unseres Immunsystems und unterstützen den Körper bei der Abwehr von Krankheiten. Liegt eine Infektion mit Viren oder Bakterien vor, werden die inneren Zellen der Lymphknoten aktiv um diese zu bekämpfen. Durch die gesteigerte Aktivität der Lymphknoten kann es dann zu einer Schwellung kommen.

Bei manchen Erkrankungen dringen die Erreger auch bis in den Lymphknoten vor. Dies hat dann eine Entzündung der Lymphknoten zur Folge. Die Symptome einer Entzündungen an den Lymphknoten bestehen vor allem aus Schmerzen und tastbaren oder sichtbaren Schwellungen. In manchen Fällen kann es auch zu einer Entzündung an den Lymphknoten kommen, ohne dass eine Erkrankung besteht oder vorausgegangen ist. Wenn sich Bakterien in den Lymphknoten ansammeln, kann dies zu einer Abwehrreaktion in Form eine Entzündung führen.

Wann zum Arzt?

Eine Entzündung der Lymphknoten tritt in der Regel als Begleiterscheinung einer Infektionskrankheit auf. Eine Grippe weist in den meisten Fällen ebenfalls eine Entzündung der Lymphknoten auf, sodass bei ersten Anzeichen einer Grippe definitiv ein Arzt aufgesucht werden sollte. Die Infektionskrankheit macht sich in den meisten Fällen durch leichte Schluckbeschwerden und Halsschmerzen bemerkbar.

Bereits zu diesem Zeitpunkt sollte auf jeden Fall eine ärztliche Behandlung mit entsprechenden Medikamenten erfolgen. Durch die Einnahme von Antibiotika können die bestehenden Beschwerden effektiv und schnell beseitigt werden. Wer allerdings auf eine Behandlung verzichtet, der setzt sich selber einer großen Gefahr aus. Die einzelnen Begleiterscheinungen einer Grippe werden sich bei einer Nichtbehandlung erheblich verschlimmern. Das Fieber kann unter Umständen bis auf 40 Grad steigen, sodass in einem solchen Fall der Besuch beim Arzt unausweichlich wird.

Der Arztbesuch ist unbedingt erforderlich, denn in besonders schlimmen Fällen kann sogar akute Lebensgefahr bestehen. Betroffene Personen, die unter entzündeten Lymphknoten leiden, sollten einen Besuch beim Arzt nicht auf die lange Bank schieben. Nur wenn zeitnah eine ärztliche und medikamentöse Behandlung erfolgt, dann ist eine schnelle und auch vollständige Genesung gewährleistet. Wer vollständig auf eine solche Behandlung verzichtet, der muss mit erheblichen Komplikationen rechnen.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome:

Die Entzündung der Lymphknoten macht sich durch einige charakteristische Anzeichen bemerkbar. Vor allem bei grippalen Infekten kommt es häufig zu Schluckbeschwerden mit Schmerzen oder Halsschmerzen. Fieber und Abgeschlagenheit können ebenfalls ein Symptom sein. Daneben ist natürlich auch eine Schwellung der Lymphknoten vorhanden. Diese ist tastbar und manchmal sogar sichtbar zu erkennen. Unter Umständen kann ein Abtasten der Lymphknoten zu gesteigerten Schmerzen führen.

In der Regel heilt eine Entzündung der Lymphknoten innerhalb von einigen Tagen komplikationslos ab. Wird der Grund für die entzündeten Lymphknoten gefunden und eine entsprechende Behandlung eingeleitet, flachen die Schmerzen und die Schwellung recht schnell ab. In seltenen Fällen, wenn die Ursache keine Infektion ist und die Entzündung der Lymphknoten nicht verschwindet, müssen weitere Maßnahmen getroffen werden um die Ursache ausfindig zu machen.

Diagnose

Die Diagnose einer Entzündung der Lymphknoten startet zunächst mit einem ausführlichen Gespräch zur Anamnese zwischen Arzt und Patienten. Dabei sollte der Betroffene alle Details der Krankheitsgeschichte ausführlich schildern. Anschließen kann der Arzt durch ein abtasten der entzündeten Lymphknoten das Ausmaß der Schwellung feststellen. In manchen Fällen ist die Schwellung auch deutlich optisch zu erkennen. Oft ist eine Entzündung der Lymphknoten für den Arzt sehr leicht zu erkennen.

In der Regel bringt die Infektion, die die Entzündung der Lymphknoten ausgelöst hat, auch weitere Symptome mit sich. Dazu gehören in erster Linie Erkrankungen der oberen Atemwege und alle sonstige typischen Beschwerden für grippale Infekte. Liegt die Ursache für die Entzündung der Lymphknoten nicht in einer Infektion, beschränken sich die Beschwerden auf geschwollene Lymphknoten und eine Schwellung, die mit Schmerzen verbunden sein kann.

Eine Blutuntersuchung kann einen Aufschluss darüber geben, welche Ursache für die Entzündung der Lymphknoten genau vorliegt. Auch eine Punktion der Lymphknoten kann in manchen Fällen ratsam sein, vor allem wenn die Beschwerden länger als gewöhnlich anhalten und keine infektiöse Ursache gefunden werden konnte.

Komplikationen

Bei einer Entzündung der Lymphknoten treten häufig Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf. Außerdem besteht das Risiko, dass sich die Entzündung im Organismus ausbreitet. Durch ein verändertes Essverhalten kann es in schweren Fällen zu einer Essstörung sowie einer Unterversorgung des Körpers kommen. Durch die Entzündung sind Probleme des Herz-Kreislauf-Systems möglich. Herzrasen, Belastungen des Herzmuskels und Bluthochdruck sind Symptome, die eintreten können. Das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls ist deutlich erhöht. Fieber, Unwohlsein, Schwäche und Müdigkeit treten auf, so dass der Betroffene seine alltäglichen sozialen wie beruflichen Aufgaben nicht mehr wie gewohnt erfüllen kann.

Bei anhaltendem Fieber droht eine Dehydration und damit ein lebensbedrohlicher Zustand. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sind weitere häufige Beschwerden. In einigen Fällen liegt eine Tumorerkrankung vor. Ein operativer Eingriff und eine intensive Nachbehandlung sind in diesen Fällen notwendig. Beides ist mit einer Vielzahl von Risiken und Nebenwirkungen verbunden.

Seelische Erkrankungen können zusätzlich zur Tumorerkrankung auftreten, die therapiert werden müssen. Durch die entzündeten Knoten kommt es zu Schwellungen der Haut. Juckreiz, Rötungen und ein Spannungsgefühl können auftreten und das allgemeine Wohlbefinden herabsetzen. Der optische Makel kann emotionale Probleme und Störungen des Selbstwertes verursachen. Schamgefühle treten auf und führen zu einem sozialen Rückzug.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von einer Entzündung der Lymphknoten erfolgt nach der eigentlichen Ursache für die Erkrankung. Oft sind entzündete Lymphknoten das Symptom einer Infektionskrankheit, die z.B. eine Grippe oder eine Erkältung auslösen. Aber auch andere Infektionskrankheiten können für die Schwellung der Lymphknoten verantwortlich sein. Ist ein grippaler Infekt der Auslöser für die Entzündung der Lymphknoten, sind in der Regel keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Mit Abklingen der allgemeinen Beschwerden, bessern sich auch die Symptome an den Lymphknoten innerhalb von wenigen Tagen. Je nach Ursache gibt es verschiedene medikamentöse Möglichkeiten zur Behandlung. Diese kann mit antibiotischen oder antiviralen Präparaten erfolgen. Klingt die auslösende Krankheit ab, verschwinden auch die Beschwerden von der Entzündung der Lymphknoten.

Im schlimmsten Fall, wenn sich durch die Entzündung der Lymphknoten z.B. Eiter in den Lymphknoten bildet, kann es erforderlich werden, diese operativ zu entfernen um Folgeschäden für den Körper zu vermeiden.


Vorbeugung

Eine Vorbeugung gegen eine Entzündung der Lymphknoten ist nur indirekt möglich. Vor allem gilt es, Bakterien und Viren erfolgreich abzuwehren um Infektionskrankheiten zu vermeiden. Dafür ist ein gesundes Immunsystem absolut erforderlich. Für ein intaktes Immunsystem ist vor allem ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichen Bewegung an der frischen Luft erforderlich.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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