Entzündete Brustwarzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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An schmerzhaft entzündeten Brustwarzen können nicht nur stillende Frauen leiden. Auch Männer können die so genannte Mastitis bekommen. Doch es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die schnell Erfolg versprechen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind entzündete Brustwarzen?

Stillen beansprucht die Brustwarzen extrem. In einigen Fällen kann es zu einer Entzündung der Brust- oder Milchdrüsen kommen. Sind die Schmerzen nicht mehr zu ertragen, dann wird ein Abstillen nötig.

Eine Mastitis ist eine Entzündung der Brustwarzen. Genauer handelt es sich um eine meist bakterielle Entzündung der Brustdrüse oder der Milchdrüse. Bei stillenden Müttern handelt es sich um eine Mastitis puerperalis. Unabhängig vom Stillen eines Babys tritt sie nur selten auf. Diese Entzündung ist dann eine Mastitis non puerperalis. Während der Wechseljahre kann durch eine Weitung der Milchdrüsen und Einsickern des enthaltenen Sekrets in das umliegende Brustgewebe eine chronische Entzündung auftreten. Diese so genannte periduktale Mastitis ist nicht bakteriell.

Ursachen

Ursache für eine Mastitis sind Keime, die durch Mikrorisse im Gewebe in die Brustdrüse eindringen und dort eine Entzündung verursachen. Es handelt sich meist um Erreger aus dem Mund- oder Rachenraum. Am häufigsten werden diese durch den trinkenden Säugling übertragen.

Die Verletzungen an der Brustwarze entstehen bei stillenden Müttern durch das Saugen des Kindes. Oft führt auch ein falsches Anlegen dazu, dass der Winkel zwischen dem Mund des Kindes und der Brust das Entstehen der Risse noch mit begünstigt. Das Kind hat häufig auch Keime der Mutter oder einer anderen Person an sich, die dann übertragen werden.

Mikroverletzungen entstehen bei nicht stillenden Frauen und Männern auch durch scheuerndes Gewebe von Kleidung. Die Bakterien werden dann oft durch das Betasten der schmerzenden Brustwarze mit nicht keimfreien Fingern übertragen. Im Fall einer periduktalen Mastitis liegt die Ursache in einer Aufweitung der Milchkanäle durch das Stauen des Brustsekrets. Dadurch gelangt das Sekret der Brustdrüsen in das umliegende Gewebe, was wiederum die Entzündung verursacht. Grund dafür ist, dass das Immunsystem das Sekret als Fremdkörper einstuft. Dementsprechend kommt es zu einer Abwehrreaktion mit Entzündungssymptomen.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Schwangere leiden häufig an entzündeten Brustwarzen. Sie können jedoch auch bei Männern oder Frauen außerhalb der Schwangerschaft auftreten. Werden die Schmerzen als belastend erlebt, ist ein Arzt aufzusuchen. Während der Stillzeit kommt es oft zu einer schmerzhaften Entzündung der Brustdrüsen. Das Saugen des Kindes an den Brustwarzen ist für den Körper ungewohnt und kann die Beschwerden auslösen. Es ist ein Arzt aufzusuchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. In schweren Fällen kann das Baby nicht mehr mit der Muttermilch versorgt werden und benötigt eine Nahrungsumstellung.

Die entzündeten Brustwarzen sind häufig ein Hinweis für eine Krebserkrankung. Brustkrebs kann bei Frauen, aber in seltenen Fällen auch bei Männern eintreten. Es ist daher frühzeitig ein Arzt aufzusuchen, damit entsprechende medizinische Maßnahmen eingeleitet werden können.

Entzünden sich die Brustwarzen nach einem intensiven sexuellen Erleben oder nach der Durchführung bestimmter sexueller Praktiken, muss kein Arzt konsultiert werden. Die Brust sollte einige Tage geschont werden, damit die Entzündung ausheilen kann.

Treten weitere Beschwerden wie eine Verhärtung der Brustwarzen, Knotenbildung in der Brust oder unter den Achseln sowie eine Ausbreitung der Schmerzen auf, muss ein Arzt aufgesucht werden. Es können Nervenstörungen, Gefäßverengungen oder Zysten vorhanden sein, die näher untersucht und abgeklärt werden müssen.

Diagnose und Verlauf

Die eindeutigen Symptome einer Brustwarzenentzündung erleichtern die Diagnose. neben den typischen Entzündungssymptomen wie Fieber und Mattigkeit kommt es zu einer Rötung der Brust. Außerdem treten besonders um den Bereich der betroffenen Brustwarze starke Schmerzen sowie eine Verhärtung der Brust auf. Der gesamte Brustbereich schwillt an und ist überwärmt. Teilweise tritt auch ein Sekret aus. Dieses kann benutzt werden, um die auslösenden Bakterien zu bestimmen. Die medikamentöse Behandlung kann dann dementsprechend darauf abgestimmt werden.

Die Diagnose erfolgt meist aufgrund der Beschreibung der Symptome durch die Betroffenen. Zusätzlich wird die Brust oft abgetastet und auf bedenkliche Verhärtungen hin untersucht. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zudem zu einer Bildung von Abszessen kommen. Die periduktale Mastitis weist im Vergleich dazu einen abgeschwächten Verlauf auf. Typisch ist eine schmerzhafte Verhärtung der Brustwarzen und das vermehrte Ausscheiden des Sekrets der Milchdrüsen. Um eine Krebserkrankung auszuschließen, wird zur Diagnose auch eine Mammografie durchgeführt.

Die allgemeine Diagnose erfolgt wie bei den anderen Arten der Brustwarzenentzündung auch auf Grundlage der Beschreibung der Beschwerden durch die Patienten sowie dem Abtasten der Brust.

Die periduktale Mastitis weist im Vergleich dazu einen abgeschwächten Verlauf auf. Typisch ist eine schmerzhafte Verhärtung der Brustwarzen und das vermehrte Ausscheiden des Sekrets der Milchdrüsen. Um eine Krebserkrankung auszuschließen, wird zur Diagnose auch eine Mammografie durchgeführt. Die allgemeine Diagnose erfolgt wie bei den anderen Arten der Brustwarzenentzündung auch auf Grundlage der Beschreibung der Beschwerden durch die Patienten sowie dem Abtasten der Brust.

Komplikationen

Sind die Brustwarzen einmal entzündlich infiziert, gilt es, den Verlauf der Entzündung und ihre Ausbreitung zu stoppen. Eine mögliche Komplikation ist das Voranschreiten der Entzündungszeichen. In diesem Fall kann aus einem kleinen Areal eine großflächige Entzündung der Brustwarzen werden, die im ungünstigen Fall in eine Brustentzündung mündet. Während entzündete Brustwarzen eher lokale Symptome wie Schmerzen an der Warze und Schmerzen insbesondere beim Stillen verursachen, greift eine Brustentzündung den ganzen Organismus an.

Die Frau entwickelt in kurzer Zeit ein schweres Krankheitsgefühl und gegebenenfalls hohes Fieber. In diesem Fall ist ein Gang zum Arzt unerlässlich, um weitere Komplikationen zu verhindern. Erfolgt keine anti-entzündliche Behandlung durch beispielsweise eine gezielte Antibiose, erfasst das Entzündungsgeschehen den ganzen Körper. Im ungünstigen Fall kann so eine Sepsis (Blutvergiftung) entstehen. Unbehandelte septische Erkrankungen können mitunter bis zum Tode führen. Entsprechend sollten entzündete Brustwarzen sorgfältig gepflegt und der Verlauf der Entzündung gut beobachtet werden, um den Übergang zu einer möglichen Brustentzündung nicht zu versäumen.

Behandlung und Therapie

Die Therapie sollte frühzeitig erfolgen. Zunächst sollte die Brust gekühlt werden. Bewährt haben sich Quarkumschläge sowie mit Essig vermengte Tonerde, die direkt auf die Brust aufgetragen wird. Ist keines dieser Mittel zur Hand, kann auch mit Eisbeuteln gekühlt werden. Um den Organismus bei der Bekämpfung der Keime zu unterstützen, werden oft Antibiotika gegeben. Zudem gibt es Medikamente, die die Sekretbildung drosseln. In seltenen Fällen der Mastitis puerperalis wird das Abstillen des Kindes als Therapie eingesetzt. Mittlerweile wird davon jedoch immer häufiger Abstand genommen. Offenbar kommt es durch das Abstillen eher zu einer Verschleppung der Entzündung. Schmerzhafte Abszesse werden meist operativ geöffnet und der enthaltene Eiter entfernt.

Bei einer periduktalen Mastitis ist es zudem oft erforderlich, die erweiterten Milchgänge operativ zu entfernen. Dazu werden diese mit der verbundenen Drüse entfernt. Unterstützend kann ein besonders gutsitzender BH aus einem natürlichen Gewebe getragen werden. Idealerweise handelt es sich dabei um Baumwolle. Ebenso ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden. Diese kann das Wachstum weiterer Bakterien begünstigen. Am einfachsten ist es, die Brust so oft wie möglich unbedeckt zu lassen. Stilleinlagen sollten häufig gewechselt werden.

Bei einer periduktalen Mastitis ist es zudem oft erforderlich, die erweiterten Milchgänge operativ zu entfernen. Dazu werden diese mit der verbundenen Drüse entfernt. Unterstützend kann ein besonders gutsitzender BH aus einem natürlichen Gewebe getragen werden. Idealerweise handelt es sich dabei um Baumwolle. Ebenso ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden. Diese kann das Wachstum weiterer Bakterien begünstigen. Am einfachsten ist es, die Brust so oft wie möglich unbedeckt zu lassen. Stilleinlagen sollten häufig gewechselt werden.


Aussicht und Prognose

In den meisten Fällen kann diese Krankheit relativ einfach behandelt werden. Der weitere Verlauf hängt natürlich auch von der Grunderkrankung oder von der Ursache der Entzündung ab. Die entzündeten Brustwarzen können allerdings derart behandelt werden, dass der Betroffene nicht an besonderen Beschwerden oder Komplikationen leidet. Mit Hilfe von verschiedenen Cremes und Salben kann die Entzündung eingeschränkt werden. Auch Antibiotika können in schwerwiegenden Fällen eingesetzt werden, sodass es stets zu einem positiven Krankheitsverlauf kommt.

Die Lebenserwartung des Patienten wird durch entzündete Brustwarzen nicht verringert. Nicht selten können solche Entzündungen allerdings auch zu psychischen Beschwerden oder zu Depressionen führen und damit die Lebensqualität deutlich einschränken. In diesen Fällen ist dann in der Regel eine psychologische Behandlung des Patienten ebenfalls notwendig. In vielen Fällen kommt es auch ohne Behandlung zu einem positiven Krankheitsverlauf, wenn Maßnahmen der Hygiene stets eingehalten und die Brustwarzen nicht unnötig stark belastet werden.

Vorbeugung

Um einer Brustwarzenentzündung während der Stillzeit vorzubeugen, kommt es zunächst auf die richtige Technik des Anlegens an. Das Kind sollte den gesamten Warzenhof im Mund haben. Ein Einschlafen des Kindes an der Brust begünstigt gerade in der ersten Zeit des Wochenbettes die Entstehung von Mikroverletzungen. Vor dem Stillen sollte die Brust möglich mit lauwarmem Wasser gewaschen werden.

Nach dem Stillen ist es am besten, wenn die Brustwarze an der Luft trocknen kann. Dabei schließen sich kleine Risse schneller und Keime können nicht mehr eintreten. Verschwitzte Kleidung sollte so schnell wie möglich von den Brüsten entfernt werden. Gerade bei Sportlern kommt es häufig zu einer Mastitis, weil das synthetische Gewebe der Sportkleidung in Kombination mit dem Schweiß an der Brustwarze gerieben hat. Die kleinen Wunden sind der ideale Nährboden für Keime, wenn das Milieu weiterhin feucht und warm bleibt.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024

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