Dehnungsstreifen am Bauch
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Dehnungsstreifen am Bauch handelt es sich um Veränderungen in der Unterhaut. Diese zeigen sich als parallel verlaufende und spindelförmige Stränge, die häufig bläulich bzw. rötlich auftreten und sich mit der Zeit meistens zu hellen Streifen verändern, die narbenartig erscheinen.
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Was sind Dehnungsstreifen am Bauch?
Zu den Dehnungsstreifen am Bauch, den anormalen und unschönen Irritationen mit Langzeitwirkung, können bestimmte Einwirkungen führen. Diese Streifen werden umgangssprachlich auch als Schwangerschaftsstreifen bezeichnet und tatsächlich treten sie bei den schwangeren Frauen vermehrt auf. Für die Definition der Dehnungsstreifen ist die Bezeichnung hinsichtlich der Ursachen und Entstehung zutreffend.
Sie sind das Zeichen einer physiologischen oder auch krankhaften Überdehnung im Unterhautbindegewebe. Treten die Dehnungsstreifen am Bauch während einer Schwangerschaft auf, sind sie physiologisch, im Rahmen von Übergewicht hingegen krankhaft, also pathologisch. Dehnungsstreifen am Bauch beeinträchtigen das Gesamtbild ganz erheblich, sodass viele Betroffene unter der deutlich sichtbaren Hautveränderung leiden.
Ursachen
- 1. Dehnungsstreifen am Bauch aufgrund einer Schwangerschaft
Oftmals kommen die Dehnungsstreifen am Bauch während der Schwangerschaft vor. Der Grund hierfür ist, dass das Gewebe zu stark gedehnt wird, denn die Haut dehnt sich im Laufe der Schwangerschaft immer weiter. Dadurch reißen die Hautfasern auf, insbesondere in den Bereichen des Bauches, aber auch der Brust, Oberschenkel, Hüfte und des Gesäßes.
Zudem schüttet der Körper während einer Schwangerschaft vermehrt Kortisol, ein Hormon, aus, wodurch die Elastizität der Haut zusätzlich vermindert wird. Die bläulichen sichtbaren Risse entstehen dadurch, dass die Blutgefäße, die unter der Haut liegen, durchscheinen. Dehnungsstreifen am Bauch treten bei rund 80 Prozent der schwangeren Frauen auf, insbesondere bei sehr jungen Damen oder die ihr erstes Kind erwarten.
- 2. Dehnungsstreifen am Bauch außerhalb der Schwangerschaft
Auch außerhalb einer Schwangerschaft kann es aufgrund verschiedener Einflüsse zu Dehnungsstreifen am Bauch kommen, beispielsweise durch das Wachstum, eine Gewichtszunahme innerhalb kurzer Zeit, einen starken und schnellen Muskelaufbau (Bodybuilding), eine Bindegewebsschwäche oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Glukokortikoiden.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Dehnungsstreifen am Bauch stellen sich häufig bei Schwangeren und übergewichtigen Menschen ein. Darüber hinaus betrifft es auch Menschen, die an einer Bindegewebsschwäche leiden. Im Normalfall stellen die Dehnungsstreifen am Bauch kein klinisches Krankheitsbild dar, aufgrund dessen ein Arztbesuch notwendig ist.
Ein Arzt ist dennoch zu kontaktieren, sobald die Beschwerden zu einer Belastung des Betroffenen werden. Mit der Unterstützung des Arztes wird herausgefunden, welche Schritte für den Patienten zur Linderung seines Zustandes eingeleitet werden müssen.
Werden die Dehnungsstreifen am Bauch aus kosmetischen Gründen als störend empfunden, ist ein Fachmann aufzusuchen. Dieser behandelt die Dehnungsstreifen mit einer Lasertherapie. Hilfreich sind ebenfalls die Methode des Microneedling oder des gezielten Peelings. Ziel der Methoden ist die Reduzierung vorhandener Dehnungsstreifen. Das Auftreten neuer Beschwerden kann nicht ausgeschlossen werden.
Dehnungsstreifen stellen einen Riss unterhalb der oberen Hautschicht dar. In den meisten Fällen kann der Betroffene selbst durch die vorbeugende Pflege der Haut eine Ausbreitung der Streifen beeinflussen. Treten zusätzlich zu den Dehnungsstreifen am Bauch weitere Beschwerden wie Hautrötungen oder ein Juckreiz auf, liegt eine Unverträglich der genutzten Pflegeprodukte vor. Diese sind künftig zu vermeiden. Bei einem Arzt kann ein Allergietest durchgeführt werden, der Aufschluss darüber gibt, welche Inhaltsstoffe bei den Präparaten vermieden werden müssen.
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose der Dehnungsstreifen am Bauch erfolgt durch eine genaue Inspektion des Hautareals. In der Unterhaut gibt es viele Blutgefäße, welche beim Entstehen der Streifen leicht durchschimmern und ihnen daher eine rötliche bis bläuliche Färbung verleihen. Die Risse sind zwar sehr zart, jedoch nicht mehr rückgängig zu machen, sodass sie als Hautirritation lebenslang erhalten bleiben. Dehnungsstreifen sind letzten Endes Risse unterhalb der Haut, die vergleichbar mit Narben sind. Die Dehnungsstreifen am Bauch sind aber harmlos.
Die Farben können sich verändern. Zuerst sind sie rötlich, dann bläulich bis hin zu violett, doch nach einigen Jahren verblassen sie ein wenig, sind dann aber immer noch sichtbar. Mit jeder Gewichtszunahme oder während einer Schwangerschaft werden die Dehnungsstreifen am Bauch in der Regel deutlicher. Es ist sehr wichtig, nicht zu kratzen. Die Haut ist bereits angegriffen, anfällig und brüchig. Durch ein Kratzen wird sie noch mehr gereizt. Dem Juckreiz kann stattdessen mit einer sanften Massage entgegengewirkt werden.
Behandlung und Therapie
Da die Dehnungsstreifen am Bauch die Gesundheit der Betroffenen keinesfalls gefährden und sie vielmehr ein rein kosmetisches Problem sind, ist keine medizinische Behandlung notwendig. Durch extrem ausgeprägte Dehnungsstreifen kann jedoch die psychosoziale Gesundheit gefährdet sein. Nach dem aktuellen Stand der Medizin können sie jedoch nicht komplett entfernt werden. Es ist lediglich möglich, den Zustand optisch zu verbessern. Viele Betroffene, die unter Dehnungsstreifen leiden, haben mit verschiedenen Ölen gute Erfahrungen gemacht. Diese werden auf die betroffene Hautstelle einmassiert, was dem Ziel dient, das Hautbild zu glätten.
Die Hautpartien sollen zudem regenerieren, sodass die Dehnungsstreifen am Bauch schneller verblassen. Die orale Einnahme einer Vitamin-A-Säure, die in Tablettenform zur Verfügung steht, stellt ebenfalls einen Therapieversuch dar, denn dies soll zu einer besseren Narbenrückbildung führen. Zum völligen Verschwinden der Dehnungsstreifen am Bauch kann dies aber nicht verhelfen. Für die Behandlung stehen außerdem, je nach der Art, dem Umfang und der Lokalisation, verschiedene therapeutische Maßnahmen wie Peeling, Lasertherapie oder Microneedling zur Verfügung. Dies kann einzeln oder kombiniert eingesetzt werden. Die Dehnungsstreifen am Bauch können dadurch verschmälert, die Pigmentierungen aufgehellt und tiefe Rillen geglättet werden.
Für ein gutes Ergebnis sind jedoch meist mehrere Sitzungen und die Kombination der verschiedenen Behandlungsmethoden erforderlich. Da es sich bei den Dehnungsstreifen am Bauch gewöhnlich "nur" um ein kosmetisches Problem handelt, werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen meist nicht übernommen. Mit dem verbesserten Ergebnis geht allerdings bei vielen Betroffenen eine höhere Lebensqualität einher. Letzten Endes gestaltet sich eine effektive Behandlung der Dehnungsstreifen am Bauch aufgrund des chronischen und lebenslangen Verlaufes jedoch schwierig. Eine ästhetische Operation zur Beseitigung der Streifen wird aufgrund der Strukturen des Unterhautbindegewebes nur in schweren Fällen in Erwägung gezogen. Im Rahmen der Operation erfolgt ein Abtragen der Narben, allerdings stellt dies auch keine Garantie dar, dass keine neuen Dehnungsstreifen am Bauch auftreten.
Vorbeugung
Für die Vorbeugung von Dehnungsstreifen am Bauch sind einige Maßnahmen hilfreich. Zum einen hilft Sport. Da Sport das Bindegewebe stärkt, ist es damit möglich, Dehnungsstreifen zu vermeiden. Die Haut reißt dadurch nicht mehr so schnell. Zum Teil kann dies auch die Streifen in der Schwangerschaft minimieren, beispielsweise durch Gymnastik und Schwimmen. Durch Bewegung und eine gesunde Ernährung wird zudem eine übermäßige Einlagerung von Fettzellen vermieden, was ebenso sehr wichtig ist.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
- Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 200
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024
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