Chronisches Erschöpfungssyndrom (CSF)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das chronische Erschöpfungssyndrom wird auch als CFS (chronic fatigue syndrom) oder Enzephalomyelitis bezeichnet. Bisher gilt diese Erkrankung als nicht heilbar und es lassen sich vorrangig keine körperlichen Ursachen, jedoch Symptome finden.
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Was ist das chronische Erschöpfungssyndrom?
Beim chronischen Erschöpfungssyndrom zeigen sich vor allem Symptome, die sich keiner konkreten körperlichen Erkrankung zuordnen lassen. Das Gesamtbild des CFS kann so umfangreich sein, dass es sich oft schwer diagnostizieren lässt.
Zunächst werden meist körperliche Erkrankungen für die vielfältigen Beschwerden gesucht, was die Zeit bis zur endgültigen Diagnose über Jahre hinziehen kann. Es gibt ähnliche Symptomerscheinungen bei anderen Erkrankungen, beispielsweise der Fibromyalgie.
Ursachen
Schwermetallentgiftungen konnten keine Verbesserung oder Heilung erzielen, sondern verschlechterten sogar im Regelfall die Symptomatik. Letztendlich besteht eine Vermutung darin, dass der Stoffwechsel zwischen Immun-, Hormon- und Nervensystem aus der Balance geraten ist.
Wann zum Arzt?
Bei einem chronischen Erschöpfungssyndrom ist ein Arzt aufzusuchen, sobald die vorliegenden Beschwerden für mindestens vier Wochen unvermindert anhalten. Zu den Symptomen, die untersucht werden sollten, zählen eine andauernde Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Teilnahmslosigkeit. Eine allgemeine Schwäche, Kraft- und Lustlosigkeit sollten ebenfalls einem Arzt vorgestellt werden.
Kann die Teilhabe am beruflichen, privaten sowie gesellschaftlichen Leben nicht mehr wie gewohnt erfolgen, ist es ratsam, sich untersuchen zu lassen. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Beschwerden der Knochen sowie Gelenke, die über mehrere Wochen fortdauern, geben Anlass zur Sorge und sollten medizinisch abgeklärt werden.
Nehmen die Beschwerden in ihrer Intensität zu oder kommt es zu weiteren Symptomen, ist es nötig, dass ein Arzt konsultiert wird. Sinkt das gewohnte Leistungsniveau drastisch und nachhaltig ab oder kommt es zu Problemen der Konzentration sowie Aufmerksamkeit, ist ein Arztbesuch notwendig. Die Ursache muss ermittelt und Behandlungsmaßnahmen müssen eingeleitet werden.
Befindet sich der Betroffene in einer Lebenskrise oder steht er vor herausfordernden Aufgaben seines Alltags, kann sich ein chronisches Erschöpfungssyndrom entwickeln. Ein Arzt oder Therapeut sollte aufgesucht werden, sobald die innere Bereitschaft vorhanden ist, für die aktuelle Lebenssituation emotionale Hilfe und Unterstützung anzunehmen. Darüber kann der Betroffene lernen, wie er sich mit Verhaltensänderungen den Herausforderungen besser stellen kann.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome:
Die Symptomatik des chronischen Erschöpfungssyndroms ist vielfältig. Insgesamt zeigt sich eine übermäßige, bleiernde, körperliche, wie auch seelische Erschöpfung nach körperlicher oder geistiger Arbeit. Die besonderen Kennzeichen sind vor allem ständige Müdigkeit, die sich auch durch ausreichenden oder sogar teils übermäßigen Schlaf einfach nicht bessern lässt, Außerdem kommen noch Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen hinzu.
Patienten können sich oftmals auch schwer konzentrieren und haben Empfindungen, die bis zur Benommenheit reichen. Die betroffenen Personen haben nicht die Möglichkeit, sich durch Erholungs- und Entspannungsübungen zu regenerieren, da die Wirkung solcher Angebote nicht nachhaltig ist. Frauen sind von der Erkrankung häufiger betroffen als Männer, vergleichsweise etwa doppelt so oft.
Diagnose
Die Diagnose des chronischen Erschöpfungssyndroms gestaltet sich für die behandelnden Ärzte sehr schwierig und ist langwierig. Damit die Diagnosestellung des CFS in Erwägung gezogen werden kann, muss das Krankheitsbild ohnehin schon drei bis sechs Monate bestehen.
Andere Erkrankungen, die ähnliche Krankheitsbilder aufweisen, müssen zunächst ausgeschlossen werden. Dies können beispielsweise bösartige Erkrankungen, autoimmune Erkrankungen, Infektionen sowie ähnliche psychische Krankheitserscheinungen, zum Beispiel Depressionen, sein.
Darüber hinaus muss eine Abhängigkeit von Suchtmitteln ausgeschlossen werden. Bis es zu einer Diagnose des chronischen Erschöpfungssyndroms kommt, vergeht in den überwiegenden Fällen mindestens ein Jahr. Mehrere Ärzte stellen Teildiagnosen und arbeiten in Mit- und Weiterbehandlung zusammen, sodass letztendlich nur aus dem Gesamtbild die Krankheitsfeststellung erfolgen kann.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung des chronischen Erschöpfungssyndroms ist bisher nicht einheitlich und zielt eher auf die Linderung der Symptome ab. Teilweise können Kortison- oder Immunpräparate hilfreich sein, in anderen Fällen evtl. Psychopharmaka. Dies ist jedoch nicht bei allen Patienten der Fall und wegen der vielfältigen Nebenwirkungen werden manche Medikamente nicht über einen längeren Zeitraum hinweg verordnet.
Viele der eingesetzten und getesteten Medikamente zeigen auch nur eine anfänglich gute Wirkung, verbessern das Krankheitsbild aber nicht dauerhaft. Nahrungsergänzungspräparate können eine unterstützend positive Wirkung haben. Den meisten Patienten hilft als erstes ein strukturiertes und regelmäßiges Schlafverhalten sowie zwar ausreichende, aber nicht übermäßige Aktivität, die langsam gesteigert wird. Hierbei gilt: Soviel Aktivität wie möglich, aber auch soviel Ruhezeiten wie nötig- denn bei einer Überlastung beginnt der Kreislauf praktisch von neuem und man fängt wieder bei Null an mit der Therapie der CFS.
Ein fein differenziertes und über lange Zeit geplantes Therapiekonzept führen am ehesten zum Erfolg. Einigen Patienten hilft auch eine länger dauernde Psychotherapie, jedoch hat sich eine reine Gesprächstherapie als nicht hilfreich erwiesen. Hier ist nur eine auf den einzelnen Patienten ausgerichtete Verhaltenstherapie ein Weg zum Erfolg. Je mehr der Patient über seine Erkrankung und die Auswirkungen weiß, desto besser kann er angeleitet in aller Regel damit umgehen. Die begleitende Aufklärung und Transparenz zeigt bei diesem Krankheitsbild eine Verbesserung der Symptomatik.
Vorbeugung
Die Behandlung und Beobachtung des Patienten muss dauerhaft auch nach Beschwerdebesserung feinmaschig erfolgen und hilfreiche Therapien sind lange genug einzusetzen. Erlernte Verhaltensweisen sollten vom Patienten beibehalten werden und plötzlich auftretende Belastungssituationen soweit möglich gemieden werden, um eine Überbelastung- und damit erneute Erschöpfung- von Körper und Seele zu vermeiden.
Quellen
- Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
- Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
- Bergner, T. M. H.: Burnout-Prävention. Schattauer, Stuttgart 2012
- Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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