Breitwegerich

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Breitwegerich (Plantago major) zählt zu den Wegerichgewächsen und ist auch unter dem Namen Großer Wegerich oder Ackerkraut bekannt. Als Heilpflanze wird er vor allem zur Wundheilung eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Der Breitwegerich ist eine krautige Pflanze, die zwischen 3 und 25cm groß wird. Die Laubblätter sind in einer Blattrosette angeordnet und haben die Form eines Löffels. Der Breitwegerich blüht zwischen Juni und Oktober, wobei die Blüten geruchlos sind. Die Früchte der Pflanze sind Deckkapseln, die sechs bis zwölf Samen enthalten. Die Ausbreitung erfolgt dabei vorwiegend über die Samen, die an Schuhen oder Tierpfoten haften bleiben.

Der Breitwegerich war ursprünglich nur in Europa zu finden, hat sich mittlerweile aber weltweit ausgebreitet. Er ist eine so genannte "trittfeste" Pflanze, das heißt, er zeigt Stellen an, die häufig begangen werden. Die Indianer bezeichneten ihn auch als die "Fußstapfen des weißen Mannes". Der Breitwegerich ist äußerst widerstandsfähig und wächst auf Rasenflächen und in Pflasterritzen. Da seine Wurzel sehr lang wird, gedeiht er auch auf verdichteten Böden. Insgesamt gibt es vom Breitwegerich drei Unterarten:

  • Gewöhnlicher Breitwegerich (auch Großer Wegerich)
  • Salzwiesen-Breitwegerich
  • Vielsamiger Breitwegerich

Der Breitwegerich wird vom Frühjahr bis in den Herbst geerntet. Dann können die Blätter getrocknet und in einem gut verschlossenen Gefäß gelagert werden. Die Samenstände der Pflanze werden häufig als Vogelfutter verwendet.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Der Breitwegerich ist ein sehr altes Heilmittel und fand bereits bei den Assyrern Erwähnung. In der griechischen Antike bzw. im Mittelalter wurde er bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Plinius berichtete außerdem, dass die Pflanze sogar bei Tierbissen oder Stichen von Skorpionen half. Der Breitwegerich enthält Iridoid-Glykoside, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Polyphenole. Der Saft, der aus den Blättern gewonnen werden kann, hat eine entzündungshemmende Wirkung und wird auch zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.

Solange die Blätter jung sind, können sie auch als Salat gegessen werden, die älteren Blätter sind hingegen eher zäh. Diese können jedoch beispielsweise für einen Eintopf verwendet werden. Darüber hinaus besitzt der Breitwegerich auch eine schleimlösende Wirkung, sodass er auch bei chronischer Bronchitis, Husten oder Asthma eingesetzt werden kann. Des Weiteren wird der Saft bzw. Absud der Pflanze bei Gastritis und Magen- bzw. Darmgeschwüren verwendet, Breitwegerich wirkt aber auch fiebersenkend und trägt zur Stärkung des Immunsystems bei.

Wogegen hilft Breitwegerich?

Bedeutung für die Gesundheit

Da der Breitwegerich direkt auf Wegen wächst, wird er häufig von Wanderern verwendet, die an schmerzenden Füßen leiden. Dafür werden die Blätter der Pflanze gepflückt, mit einem Stein platt gedrückt und dann in den Schuh gelegt. Der Saft des Blattwegerichs wirkt in diesem Fall wundheilend und kühlend. Die zerdrückten Blätter werden außerdem bei Kratz- und Schnittwunden aufgelegt, sodass die Heilung beschleunigt werden kann. Als Tee wird die Pflanze bei Halsschmerzen und Husten eingesetzt, lindert aber auch Verdauungsbeschwerden.

Für einen Tee wird ein Teelöffel Breitwegerich-Blätter mit einer Tasse heißem Wasser übergossen. Dieser muss dann etwa zwei Minuten ziehen, wobei zwei bis drei Tassen pro Tag getrunken werden können. Bei Magen-Darm-Erkrankungen soll der Tee zwei Stunden lang ziehen, dann wird ein Esslöffel davon vor dem Essen eingenommen. Für einen Sirup werden zwei Hände voll Wegerichblätter durch einen Fleischwolf gedreht bzw. kleingeschnitten. Anschließend fügt man Wasser, 250g Honig sowie 300g Zucker hinzu. Die Mischung muss dann unter ständigem Rühren und bei schwacher Hitze sieden, bis der Saft dickflüssig ist. Der Sirup wird in einem Glas im Kühlschrank aufbewahrt und viermal täglich vor einer Mahlzeit eingenommen.

Für eine Waschung von Augen oder Wunden werden zwei Esslöffel Breitwegerich-Blätter mit 1 1/2 Tassen heißem Wasser für etwa zwei Stunden angesetzt, anschließend abgeseiht und für die Waschung verwendet. Wer eine Tinktur herstellen möchte, gibt frische Breitwegerich-Blätter in ein Glas und füllt es dann mit Doppelkorn auf, sodass die Blätter bedeckt sind. Der Inhalt muss zwischen zwei und sechs Wochen im verschlossenen Glas ziehen, dann wird die Tinktur abgeseiht und in eine Flasche gefüllt.

Betroffene Körperstellen können dann mit der Tinktur behandelt werden. Sie hilft aber auch gegen Bronchialkatarrh und Husten. Die Blätter des Breitwegerichs werden darüber hinaus auch zu Salben oder Lotionen verarbeitet, die Wurzel kann im Mund gekaut werden. Sie hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung und hilft bei Entzündungen im Rachen bzw. im Mund. In homöopathischer Form wird der Breitwegerich auch zur Raucherentwöhnung eingesetzt, da dadurch eine Abneigung gegen Nikotin hervorgerufen wird. Darüber hinaus verwenden Homöopathen das Mittel auch bei Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit.

Ist der Breitwegerich giftig?

Der Breitwegerich (Plantago major), auch als Gemeiner Wegerich oder einfach nur Wegerich bekannt, ist eine weit verbreitete Pflanze, die häufig auf Wiesen, Wegen und in Gärten zu finden ist. Aufgrund seiner Robustheit und der Fähigkeit, in verschiedensten Umgebungen zu gedeihen, gilt der Breitwegerich als eine der häufigsten Pflanzenarten in Europa. Eine häufig gestellte Frage ist, ob der Breitwegerich giftig ist und ob er bedenkenlos verwendet werden kann.

Der Breitwegerich ist nicht giftig. Im Gegenteil, er wird seit Jahrhunderten in der Volksmedizin und als Nahrungsmittel verwendet. Die Blätter, Samen und sogar die Wurzeln des Breitwegerichs sind essbar und enthalten eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Dazu zählen Vitamine (wie Vitamin A und C), Mineralstoffe (wie Kalzium und Kalium), Ballaststoffe sowie entzündungshemmende und antimikrobielle Verbindungen.

Medizinische Verwendung des Breitwegerichs

In der Naturheilkunde wird Breitwegerich häufig zur Behandlung von Hautverletzungen, Insektenstichen und kleineren Verbrennungen verwendet. Die frischen Blätter werden zerquetscht und als Umschlag auf die betroffene Stelle gelegt, um die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Auch bei Atemwegserkrankungen, wie Husten oder Bronchitis, kommt Breitwegerich zum Einsatz. Er wird in Form von Tee oder Sirup zur Linderung von Reizungen und zur Förderung des Schleimauswurfs getrunken.

Verwendung in der Küche

Breitwegerich kann auch als Nahrungsmittel verwendet werden. Die jungen, zarten Blätter können roh in Salaten oder gekocht in Suppen und Eintöpfen verwendet werden. Die Samen des Breitwegerichs sind essbar und können als Zusatz zu Brot oder Müsli dienen. Sie sind reich an Ballaststoffen und tragen zu einer gesunden Verdauung bei.

Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl der Breitwegerich ungiftig ist und allgemein als sicher gilt, sollten Personen, die allergisch auf Pflanzen der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) reagieren, Vorsicht walten lassen. Es können selten allergische Reaktionen auftreten. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Breitwegerich nicht an stark befahrenen Straßen oder verschmutzten Gebieten gesammelt wird, da die Pflanze Schadstoffe aus der Umgebung aufnehmen kann.

Der Breitwegerich ist eine ungiftige und vielseitig nutzbare Pflanze, die sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche wertvolle Dienste leistet. Seine entzündungshemmenden, schleimlösenden und heilungsfördernden Eigenschaften machen ihn zu einem geschätzten Mittel in der Volksmedizin. Auch als Lebensmittel bietet er aufgrund seiner Nährstoffdichte viele Vorteile. Insgesamt ist der Breitwegerich eine sichere Pflanze, die bei sachgemäßer Verwendung unbedenklich ist.

Verwechslungsgefahr: Wie erkenne ich Breitwegerich?

Der Breitwegerich (Plantago major) ist eine weit verbreitete Pflanze, die auf Wiesen, Wegrändern und in Gärten häufig anzutreffen ist. Aufgrund seiner robusten Natur und seiner vielseitigen Verwendung in der Naturheilkunde und Küche wird er oft gesammelt. Bei der Bestimmung und dem Sammeln von Pflanzen ist es jedoch immer wichtig, Verwechslungen zu vermeiden, da manche Pflanzen giftig sein können. Doch wie leicht ist es, den Breitwegerich mit anderen Pflanzen zu verwechseln?

Erkennungsmerkmale des Breitwegerichs

Breitwegerich zeichnet sich durch seine breiten, eiförmigen bis ovalen Blätter aus, die in einer bodennahen Rosette wachsen. Die Blätter sind dunkelgrün, haben deutliche, parallel verlaufende Blattnerven und sind leicht gewellt. Sie können bis zu 30 cm lang und 10 cm breit werden. Die Blütenstände des Breitwegerichs sind lange, dünne Ähren, die aus der Mitte der Blattrosette herausragen. Diese Blütenähren sind unscheinbar, grünlich bis bräunlich und werden bis zu 50 cm hoch.

Mögliche Verwechslungen

Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Die häufigste Verwechslung passiert mit dem Spitzwegerich, einer verwandten Art, die ebenfalls in Wiesen und an Wegrändern wächst. Der Spitzwegerich hat schmalere, lanzettliche Blätter, die länglicher und schmaler sind als die des Breitwegerichs. Beide Pflanzen sind ungiftig und essbar, sodass eine Verwechslung keine gesundheitlichen Risiken birgt.

  • Mittlerer Wegerich (Plantago media):

Auch der Mittlere Wegerich kann leicht mit dem Breitwegerich verwechselt werden. Diese Art hat ebenfalls breite Blätter, die jedoch kürzer und runder als die des Breitwegerichs sind. Die Blätter des Mittleren Wegerichs sind zudem oft behaart, was sie vom Breitwegerich unterscheidet.

  • Fremde Wegerich-Arten:

In einigen Regionen können exotische oder weniger bekannte Wegerich-Arten auftreten, die ähnliche Blattformen aufweisen. Es ist wichtig, auf die typischen Merkmale wie Blattform, Blattnervatur und Blütenstände zu achten, um Verwechslungen zu vermeiden.

  • Einige Unkräuter:

Unter bestimmten Bedingungen können junge Pflanzen von Breitwegerich mit anderen bodennah wachsenden Unkräutern verwechselt werden. Beispiele sind junge Löwenzahnpflanzen oder Ampfer-Arten. Diese Verwechslungen sind jedoch meist nur vorübergehend und können durch genaues Hinsehen und Betrachten der Blattnerven sowie der Blattstruktur leicht vermieden werden.

Sicherheit beim Sammeln

Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man sich gut mit den charakteristischen Merkmalen des Breitwegerichs vertraut machen. Das Studium von Bestimmungsbüchern oder die Teilnahme an Wildkräuterführungen kann hilfreich sein. Außerdem ist es ratsam, beim Sammeln von Pflanzen immer vorsichtig zu sein und im Zweifel eine Pflanze nicht zu verwenden, wenn man sich unsicher über ihre Identität ist.

Zusammenfassung

Obwohl es einige Pflanzen gibt, die dem Breitwegerich ähnlich sehen, sind schwere Verwechslungen selten und in der Regel ungefährlich. Der Breitwegerich ist durch seine typischen breiten Blätter und die markante Blattnervatur gut zu identifizieren. Mit ein wenig Übung lassen sich Verwechslungen mit anderen Wegerich-Arten oder Unkräutern leicht vermeiden, sodass die vielseitigen Vorteile des Breitwegerichs sicher genutzt werden können.

Breitwegerich im Rasen bekämpfen: Effektive Methoden

Breitwegerich (Plantago major) ist eine hartnäckige Unkrautpflanze, die häufig in Rasenflächen vorkommt. Die robuste Pflanze hat eine Rosettenform und breite Blätter, die sich flach über den Boden ausbreiten und Rasenflächen überwuchern können. Dies kann das ästhetische Erscheinungsbild des Rasens beeinträchtigen und gesunde Graswachstumsbedingungen erschweren. Glücklicherweise gibt es verschiedene Methoden, um Breitwegerich effektiv zu bekämpfen und einen dichten, gesunden Rasen zu fördern.

Mechanische Entfernung

Eine der direktesten Methoden, um Breitwegerich loszuwerden, ist die mechanische Entfernung. Dies ist besonders wirksam bei kleineren Befallsflächen oder wenn die Pflanzen noch jung sind:

  • Händisches Ausstechen:

Verwenden Sie ein Unkrautstecher-Werkzeug oder ein Messer, um die Pflanzen samt Wurzel aus dem Boden zu entfernen. Es ist wichtig, die gesamte Wurzel zu entfernen, da Breitwegerich aus Wurzelresten nachwachsen kann.

  • Ausreißen nach Regen:

Das Ausstechen ist am einfachsten, wenn der Boden feucht ist, zum Beispiel nach einem Regen. Der Boden ist dann lockerer, was das Herausziehen der Pflanzen erleichtert.

Rasenpflege verbessern

Ein gesunder und dichter Rasen ist die beste Prävention gegen Unkraut wie Breitwegerich, da das Gras dann wenig Platz und Licht für Unkraut lässt:

  • Regelmäßiges Mähen:

Mähen Sie den Rasen regelmäßig auf die richtige Höhe (meistens etwa 4 bis 5 cm). Lassen Sie das Gras nicht zu kurz, da dies Unkräuter begünstigt, die niedrig wachsen.

  • Düngen:

Ein gut gedüngter Rasen wächst dichter und kräftiger, was Unkräutern weniger Chancen gibt, sich auszubreiten. Verwenden Sie einen Rasendünger, der auf den Nährstoffbedarf des Grases abgestimmt ist.

  • Belüften:

Verdichteter Boden kann das Graswachstum hemmen und Unkraut fördern. Belüften Sie den Rasen, indem Sie Löcher in den Boden stechen, um die Durchlässigkeit zu verbessern und den Graswurzeln mehr Sauerstoff zu geben.

Chemische Bekämpfung

Wenn der Breitwegerich-Befall stark ist und die mechanische Entfernung nicht ausreicht, können chemische Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden:

  • Selektive Herbizide:

Verwenden Sie Herbizide, die speziell gegen Breitwegerich und andere zweikeimblättrige Unkräuter wirken, aber das Gras nicht schädigen. Diese Produkte sind im Fachhandel erhältlich. Achten Sie darauf, die Gebrauchsanweisung genau zu befolgen, um die Umwelt zu schonen und eine Überdosierung zu vermeiden.

  • Spot-Behandlung:

Tragen Sie Herbizide gezielt auf die betroffenen Stellen auf, um den Einsatz von Chemikalien auf ein Minimum zu reduzieren. Verwenden Sie dazu einen Pinsel oder ein Sprühgerät.

Präventive Maßnahmen

  • Nachsaat:

Säen Sie nach der Entfernung des Breitwegerichs die kahlen Stellen im Rasen nach, um schnell neues Graswachstum zu fördern. Eine dichte Grasnarbe verhindert das erneute Aufkommen von Breitwegerich.

  • Mulchen und Bewässern:

Mulchen kann helfen, den Boden feucht zu halten und gleichzeitig die Ausbreitung von Unkraut zu verhindern. Gießen Sie den Rasen regelmäßig, aber nicht übermäßig, um ein gesundes Graswachstum zu fördern.

Zusammenfassung

Breitwegerich kann ein lästiges Problem in Rasenflächen darstellen, lässt sich jedoch mit der richtigen Kombination aus mechanischer Entfernung, Rasenpflege, chemischen Mitteln und Präventivmaßnahmen effektiv bekämpfen. Indem Sie für einen dichten, gesunden Rasen sorgen, reduzieren Sie nicht nur das Auftreten von Breitwegerich, sondern fördern auch die allgemeine Gesundheit und das Erscheinungsbild Ihrer Grünfläche.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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