Brechdurchfall
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Viele Menschen waren schon einmal von dem sogenannten Brechdurchfall betroffen. Umgangssprachlich bezeichnet man die Erkrankung auch als Magen-Darm-Grippe. Medizinisch handelt es sich hierbei um eine Gastroenteritis. Meist klingen die Symptome binnen 48 Stunden wieder ab. Häufig sind Noroviren die Ursache für die Erkrankung.
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Was ist Brechdurchfall?
Die Gastroenteritis - wörtlich übersetzt: Magen-Darm-Entzündung - ist der klassische Brechdurchfall. Wie der Name schon sagt, sind die klassischen Symptome Durchfall und Erbrechen. Das liegt daran, weil eine Entzündung im Magen-Darm-Trakt vorliegt.
Der Brechdurchfall ist mit der Grippe nicht verwandt; die Influenza unterscheidet sich in wesentlichen Punkten. Die Ursache von Brechdurchfall ist unterschiedlich. Die Behandlung selbst erfolgt meist mit symptomlindernden Medikamenten.
Ursachen
Kinder sind häufig von Brechdurchfall betroffen. Das liegt in erster Linie daran, da sich diese beim gemeinsamen Spiel oft anfassen. Somit ist die Chance bei Kindern höher, dass sich diese gegenseitig anstecken. Die Symptome sind gleichzeitig das Programm. Der Brechdurchfall äußert sich - wie der Name schon sagt - auf Grund Erbrechen und Durchfall. Beide Symptome treten gleichzeitig und spontan auf. Viele Patienten klagen über Bauchschmerzen und starker Übelkeit.
Weitere Symptome sind Fieber, starke Kopfschmerzen oder auch Gliederschmerzen. Die Beschwerden dauern höchstens drei Tage. Kinder und ältere Personen empfinden den Brechdurchfall "intensiver" - oftmals dehydrieren (austrocknen) die Patienten.
Wann zum Arzt?
Bei einem spontan auftretenden Erbrechen und Durchfall sollte ein Arzt aufgesucht werden. In den meisten Fällen liegt eine Viruserkrankung vor, die innerhalb weniger Stunden zu einer deutlichen Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes führt. Halten die Beschwerden über mehrere Tage an, ist es ebenfalls notwendig, einen Arzt zu konsultieren. Treten weitere Symptome auf, sollten Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden, damit eine Ausbreitung der Erkrankung verhindert werden kann.
Fieber, Übelkeit, Abgeschlagenheit oder ein diffuses Schwächegefühl sind einem Arzt vorzustellen. Bei Kopfschmerzen, Schwindel und Apathie ist ein Arztbesuch notwendig. Ein Brechdurchfall führt zu einer Berufsunfähigkeit, da der Stuhlgang nicht mehr willentlich reguliert werden kann. Eine Konsultation bei einem Arzt ist nötig, sobald der Betroffene durch den instabilen Zustand das Haus nicht mehr verlassen kann.
Bauchschmerzen, eine gereizte Haut am After und Gliederschmerzen treten bei einem Brechdurchfall auf und sind ebenfalls von einem Arzt abzuklären. Können alltägliche Aufgaben nicht mehr wie gewohnt erfüllt werden, ist es ratsam, wenn ein Arzt konsultiert wird. Bei einem anhaltendem Brechdurchfall droht dem Betroffenen zusätzlich eine Dehydration. Es ist ohne einen weiteren Arztbesuch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da die Gefahr eines lebensbedrohlichen Zustandes besteht. Stellt sich das Gefühl einer inneren Austrocknung ein, muss unverzüglich ein Arzt kontaktiert werden.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von Brechdurchfall:
Diagnose
Der Verlauf der von Brechdurchfall ist bei den Patienten gleich. Wenige Stunden nach der Übertragung durch die Krankheitserreger bricht die Krankheit aus. Die Krankheit selbst ist oft tagelang ansteckend; Noroviren bleiben oft wochenlang im Körper und können somit gesunde Personen anstecken. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Patient wochenlang an Brechdurchfall leidet; beim Norovirus besteht sogar eine Ansteckungsgefahr nach dem Abklingen der Krankheit.
Der Brechdurchfall dauert im Regelfall nicht länger als drei Tage. Eine ärztliche Behandlung ist nicht notwendig. Der Patient muss lediglich auf die Flüssigkeitszufuhr achten. Komplikationen sind das bekannte "Austrocknen" des Patienten sowie auch Erkrankungen der Nieren. Durch den hohen Wasserverlust sind Kreislaufbeschwerden möglich. Sollte das Unwohlsein andauern, ist ein ärztlicher Besuch empfehlenswert.
Komplikationen
Brechdurchfall ist nicht nur unangenehm, sondern kann schnell sehr gefährliche Formen annehmen. Da der Körper sowohl durch das Erbrechen als auch durch den Durchfall sehr große Mengen Flüssigkeit verliert, entsteht sehr schnell ein Elektrolytmangel im Körper und es kann zur schweren Dehydration kommen. Da allerdings der Patient ohnehin schon mit dem Auslöser des Brechdurchfalls zu kämpfen hat, schwächen diese Folgeerscheinungen den Körper möglicherweise so sehr, dass er an keiner Front mehr angemessene Abwehr betreiben kann. Brechdurchfall kann deswegen schnell zum lebensbedrohlichen Zustand werden, wobei meist Menschen von solchen Krisen betroffen sind, die gesundheitlich ohnehin schon angeschlagen waren.
Säuglinge und Kinder, ältere oder vorerkrankte Menschen erleiden am häufigsten Komplikationen durch anhaltenden Brechdurchfall. Tritt er in sehr starker Ausprägung aus und hält sich über Stunden, kann natürlich auch ein gesunder erwachsener Mensch schnell weitere Komplikationen entwickeln. Hierzulande wird meist zeitnah erkannt, dass Behandlungsbedarf bei Brechdurchfall besteht, sodass die notwendige Behandlung dafür in die Wege geleitet werden kann.
In Dritte-Welt-Ländern stehen dagegen oft die erforderlichen Medikamente nicht zur Verfügung, sodass es durchaus schon Todesfälle wegen der Komplikationen bei Brechdurchfall gegeben hat. Selbst, wenn das nicht passiert, entsteht durch Brechdurchfall ein erheblicher Schaden an der Darmflora, die fast vollständig verschwunden sein kann. Sie muss danach durch Zuführung von außen wieder hergestellt werden, andernfalls ist die Aufnahme von Nährstoffen beim Betroffenen empfindlich beeinträchtigt.
Behandlung und Therapie
Brechdurchfall ist eine von wenigen Krankheiten, die der Patient auch selbst diagnostizieren kann. Da Brechdurchfall häufig auftritt, gibt es dutzende Hausmittel, die bekannt sind. Aus diesem Grund gehen viele Patienten nicht zum Arzt und behandeln den Brechdurchfall selbst. Dennoch bedeutet das nicht, dass der Patient auf jeglichen Ärztekontakt verzichten sollte.
Bei schweren Verlaufsformen der Erkrankung ist es wichtig, dass der Patient ärztlichen Rat aufsucht. Kinder und ältere Personen sollten ebenfalls rechtzeitig den Arzt aufsuchen. Der Arzt stellt die Diagnose erstmals auf Grund der Schilderung der Symptome. Um den Erreger bestimmen zu können, wird eine Probe des Stuhlgangs durchgeführt. Die Untersuchung des Stuhlgangs wird dann durchgeführt, wenn der Arzt den Norovirus vermutet. Ist der Patient bereits geschwächt und verfügt über einen schlechten Allgemeinzustand, wird nebenbei eine körperliche Untersuchung durchgeführt.
Vorbeugung
Für die Flüssigkeitszufuhr eignen sich ungesüßter Tee oder Wasser. Auf schwere verdauliche Kost sollte der Patient während dem Brechdurchfall verzichten. Ratsam ist leichte Kost wie Zwieback. Oftmals klagen die Patienten über Appetitlosigkeit und essen oft ein bis zwei Tage gar nicht. Der Verzicht auf Nahrung ist nicht so schlimm, solange der Patient genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Bei einer Erkrankung durch Bakterien verordnet der Arzt Antibiotika.
Ärzte verschreiben auch immer wieder Medikamente gegen die Übelkeit bzw. Erbrechen wie auch gegen den Durchfall. Der Arzt kann unter gewissen Umständen auch eine stationäre Aufnahme verordnen. Dies kommt selten vor und tritt nur dann ein, wenn eine Erkrankung durch den Norovirus vorliegt und die Erkrankung den Kreislauf angreift. Der Arzt empfiehlt die stationäre Aufnahme auch dann, wenn der Flüssigkeitsverlust zu hoch ist.
Die Ansteckung und Erkrankung durch Brechdurchfall kann der Patient im Regelfall nicht verhindern. Eine Möglichkeit ist die Stärkung des Immunsystems; eine andere ist die Händedesinfektion nach der Toilette.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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