Blähungen in der Schwangerschaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Blähungen in der Schwangerschaft sind eine häufige Beschwerde von Schwangeren. Ausgelöst wird das Problem durch hormonelle Veränderungen und eine Umstellung der Lebensweise.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Blähungen in der Schwangerschaft?

Blähungen in der Schwangerschaft sind sehr unangenehm und oft mit Bauchschmerzen verbunden. Sport und eine gesunde Ernährung können Blähungen vorbeugen.

Blähungen während der Schwangerschaft sind eine Beschwerde, die durch die vermehrte Bildung des Hormons Progesteron entsteht. Die Behandlung konzentriert sich auf Hausmittel und die Verabreichung leichter Medikamente. Auch anderweitige Beschwerden wie Durchfall, Krämpfe oder Übelkeit werden auf diese Weise behandelt. Auch zur Vorbeugung werden allgemeine Maßnahmen wie Sport, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel angeordnet. Der Verlauf ist dementsprechend positiv. Langfristige Folgen sind durch Blähungen während der Schwangerschaft nicht zu erwarten.

Ursachen

Die Ursachen von Blähungen in der Schwangerschaft sind unterschiedlich. Meist ist der Organismus einfach damit überfordert, nun zwei Körper zu versorgen. Deshalb gilt es, ihn gut zu unterstützen und während der Schwangerschaft besonders gut auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Auch die hormonellen Veränderungen sollten berücksichtigt werden. So kommt es während der Schwangerschaft zu einem Anstieg der Blutspiegel des Hormons Progesteron. Dieses Hormon entspannt und beruhigt die Darmmuskulatur. Das führt zu einer langsameren Verdauung und zu Blähungen.

Auch das ungeborene Kind kann im späteren Verlauf der Schwangerschaft auf den Darm drücken und dadurch Blähungen und andere Beschwerden auslösen. Eine Ursache sind auch die Umstände während einer Schwangerschaft. Meist ist diese Zeit stressig und geht mit ungewohnten Ernährungsgewohnheiten einher. Beides wirkt sich auf die Verdauung aus und kann zu Problemen führen. Schwangere sollten deshalb frühzeitig einen Arzt aufsuchen, welcher bei Fragen rund um die Ernährung und die Veränderungen im Körper zur Verfügung steht.

Krankheiten

Diagnose und Verlauf

Blähungen während der Schwangerschaft können von den Betroffenen selbst als solche diagnostiziert werden. Um herauszufinden, wodurch sie ausgelöst werden, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Dieser spricht zunächst mit dem Patienten, um zu ermitteln, in welcher Stärke die Beschwerden auftreten, wie sich die Lebensumstände während der Schwangerschaft verändert haben und was bereits gegen die Blähungen unternommen wurde.

Danach führt er eine körperliche Untersuchung durch, in welcher er den Magen abtastet und unter Umständen den Stuhl untersuchen lässt. Auch ein Blick auf die allgemeine Konstitution des Patienten kann helfen, den Auslöser zu ermitteln und dementsprechend zu reagieren. Da Blähungen während der Schwangerschaft vollkommen normal sind, ist es meist nicht notwendig, umfassende Untersuchungen anzustellen. Lediglich, wenn die Beschwerden besonders stark sind und chronisch auftreten, sind weitergehende Maßnahmen notwendig.

Der Verlauf der Beschwerden ist in der Regel positiv. Werden geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen, verschwinden die Beschwerden nach einigen Tagen wieder. Spätestens, wenn das Kind auf der Welt ist, erholt sich der Körper von den Strapazen und kehrt zum Normalzustand zurück. Spätestens dann sollten auch die Blähungen verschwinden.

Behandlung und Therapie

Blähungen in der Schwangerschaft können zumeist mit einfachen Mitteln behandelt werden. So reicht es häufig schon aus, nach jeder Mahlzeit einen Spaziergang zu machen, da dadurch der Stoffwechsel in Schwung kommt und die Nahrung schneller verdaut wird. Die Bildung von Gasen wird somit reduziert, wodurch auch die Blähungen nach und nach weniger werden. Generell ist es wichtig, die Blähungen während der Schwangerschaft nicht zu unterdrücken.

Sinnvoll ist es deshalb, regelmäßig Massagen vorzunehmen und den Bauch im Uhrzeigersinn zu massieren. Auch hiermit sollte etwa ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit gewartet werden. Zudem sollten Maßnahmen dieser Art im Vorfeld mit einem Arzt abgesprochen werden. Dieser kann weitere Informationen zu den Blähungen geben und unter Umständen auch Medikamente verschreiben. Diese enthalten meist die Wirkstoffe Simeticon oder Dimeticon, welche die Gasbildung reduzieren.

Ein altes Hausmittel, welches gegen Blähungen hilft, sind Kräutertees. Diese tragen dazu bei, dass der Darm entkrampft wird und fördern die Verdauung. Vor allem Fenchel und Kümmel sind gut geeignet, um Blähungen vorzubeugen und zu lindern. Darüber hinaus können Homöopathische Mittel angewandt werden, da diese ebenfalls eine schnelle Linderung der Beschwerden versprechen.


Vorbeugung

Die Behandlung und Vorbeugung von Blähungen in der Schwangerschaft sieht im Grunde relativ ähnlich aus. Das heißt, dass ausreichend Bewegung der Bildung von Gasen ebenso vorbeugt wie eine gesunde Ernährung. Es ist auch wichtig, langsam zu essen und sich Zeit für jeden Bissen zu nehmen. Dadurch kommt es schneller zum Völlegefühl und der Magen kann die Nahrung besser verarbeiten.

Zudem wird mit jedem Bissen etwas Luft geschluckt. Wer langsam isst, vermeidet dies. Nahrungsmittel, die Blähungen verursachen, sollten vermieden werden. Dazu gehören Kohl, Lauch, Hülsenfrüchte sowie frittierte und fette Speisen. Auch Getränke, die viel Kohlensäure enthalten, sollten gemieden werden. Zuletzt sollte darauf geachtet werden, dass der Bauch nicht zu stark zusammengedrückt wird.

Schreibtischarbeiten sollten aufrecht ausgeführt und regelmäßige Gymnastikübungen eingeplant werden. Werden erwähnte Maßnahmen ergriffen, lassen sich Blähungen während der Schwangerschaft in den meisten Fällen vermeiden oder zumindest stark reduzieren. In jedem Fall sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024

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