Kohl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Zur Familie der Kohlgewächse gehören rund 40 verschiedene Arten. Kohl gehört zur Gattung der Kreuzblütengewächse. Wichtige Kulturpflanzen wie der Brokkoli, der Blumenkohl oder der Chinakohl gehören zu dieser Gattung.
Inhaltsverzeichnis |
Wissenswertes über Kohl
Zu den Kohlgewächsen gehören so bekannte Sorten wie der Schnittkohl, der Romanesco, der Rotkohl, der Wirsing, der Kohlrabi, der Grünkohl oder auch die Steckrübe. Die verschiedenen Arten sind untereinander verwandt. So ist der Blumenkohl beispielsweise eine Zuchtsorte des Gemüsekohls.
Typisch für den Blumenkohl sind die weißen Blütensprossen, die in einem Kopf zusammenstehen. Auch der Brokkoli wird hauptsächlich aus Blütenständen gebildet. Die Brokkoliröschen entsprechen den noch nicht vollständig entwickelten Blütenständen. Meistens sind die Knospen allerdings schon sehr deutlich zu erkennen. Während der Blumenkohl eher eine cremefarbene Färbung aufweist, erscheint der Brokkoli in tiefgrüner Farbe.
Auch der Rosenkohl ist eine Variation des Gemüsekohls. Im Handel sind unter der Bezeichnung Rosenkohl die abgeschnittenen Röschen der Pflanze erhältlich. Weißkohl ist eine Variante des Kopfkohls. Er hat vor allem im Herbst und im Winter Saison. Der Rotkohl ähnelt in seinem Äußeren dem Weißkohl, unterscheidet sich aber durch die Farbe. Während die Blätter des Weißkohls hellgrün gefärbt sind, erscheinen die Blätter des Rotkohls in einem dunklen Lila.
Auch der Rotkohl ist ein typisches Wintergemüse. Dasselbe gilt für den Grünkohl, eine Zuchtform des Kohls. Grünkohl war eine der ersten Kohlsorten, die auf dem amerikanischen Kontinent eingeführt wurden. Traditionell wird Grünkohl erst nach dem ersten Frost geerntet. Er soll erst dann sein volles Aroma entfaltet haben. Industriell verarbeiteter Grünkohl wird hingegen häufig schon im September geerntet.
Bedeutung für die Gesundheit
Die Vital- und Nährstoffe, die im Kohl enthalten sind, aktivieren die körpereigenen Abwehrkräfte, stärken das Immunsystem und wirken antientzündlich. Kohl wirkt sich auch positiv auf die Verdauung aus. In der Volksmedizin geht man davon aus, dass Kohl das Blut reinigt. Er wird deshalb zur Behandlung von Gicht, Rheuma und Lebererkrankungen eingesetzt. Studien zeigen, dass Magengeschwüre durch den täglichen Verzehr von Kohlsaft schneller abheilen.
Kohlblätter werden auch bei äußerlichen Wunden angewandt. Dafür werden die Kohlblätter mit einem Nudelholz gewalzt, bis sie weich sind. Sie werden dann auf die Wunde gelegt und mit einem Verband fixiert. Verschiedenen Kohlsorten wird auch eine krebshemmende Wirkung nachgesagt. Ein gut erforschter krebshemmender Inhaltsstoff ist beispielsweise das Sulforaphan aus dem Brokkoli.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 25 kcal/ 104 kj | |
Eiweiß | 1,37 g | |
Kohlenhydrate | 4,16 g | |
Fett | 0,20 g | |
Wasser | 90,50 g | |
Ballaststoffe | 2,96 g | |
Vitamin E | 1700 µg |
Unverträglichkeiten
Einige Menschen vertragen Kohlgemüse nicht gut. Rund ein Viertel der Bevölkerung leidet nach dem Verzehr von Kohl unter Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Wird der Kohl mit Gewürzen wie Fenchel, Anis und Kümmel kombiniert, ist er besser verträglich.
Einkaufs- und Küchentipps
Wirsing, Weißkohl und Rotkohl können für eine Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden. Rosenkohl hält sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage. Der frische Grünkohl sollte möglichst noch am selben Tag verarbeitet werden. Alle Kohlsorten können nach vorherigem Blanchieren eingefroren werden. Im Tiefkühlfach halten sie sich dann acht bis zehn Monate.
Zubereitungstipps
Bei Wirsing, Rosenkohl, Rotkohl und Weißkohl sollten vor der Zubereitung die äußeren Blätter entfernt werden. Sie können Schädlinge und Schadstoffe aus der Umwelt enthalten. Damit die wertvollen Mineralstoffe und Vitamine nicht verloren gehen, sollte der Kohl nur kurz unter Wasser abgewaschen werden.
Bei Rosenkohl muss der Strunk ein Stück entfernt werden. Die kleinen Köpfe sollten vor dem Garen kreuzförmig eingeschnitten werden. So garen sie gleichmäßiger. Damit Grünkohl oder Rotkohl beim Kochen nicht die schöne Farbe verlieren, sollte dem Kochwasser Essig zugefügt werden. Da Kohl auch viele fettlösliche Vitamine enthält, sollte vor dem Verzehr etwas Öl zugegeben werden. So können die Vitamine im Darm besser aufgenommen werden.
Wer den unangenehmen Kohlgeruch beim Kochen vermeiden möchte, sollte dem kochenden Wasser einen Schuss Essig oder Zitronensaft zufügen. Die Garzeit liegt je nach Kohlsorte zwischen wenigen Minuten und einer knappen Stunde. Der Kohl sollte immer nur so lange wie nötig gekocht werden. Andernfalls gehen zu viele wertvolle Vitalstoffe verloren.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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