Blut am After
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Blut am After kann durch Analblutungen verursacht werden und kann sich unter anderem auch durch Blut im Stuhl bemerkbar machen. Analblutungen können jedoch verschiedenste Ursachen haben, die sowohl harmloser als auch besorgniserregender Art sein können. Deshalb sollte man, sofern man Blut am After bemerkt, so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.
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Was ist Blut am After?
Blut am After deutet meistens auf Analblutungen oder auf Blutungen aus dem Magen-Darm-Bereich hin. Diese machen sich oft nicht nur durch Blut am After, sondern auch durch Blut im Stuhl bemerkbar. Die Ursachen, die dem Blut am After zugrunde liegen können, können von unterschiedlichster Natur und daher sowohl vollkommen harmlos als auch sehr bedenklich sein.
Deshalb ist es empfehlenswert, bei Analblutungen oder bei Blut am After umgehend einen Arzt zu konsultieren. Denn dieser wird nicht nur die Ursache abklären und behandeln, sondern auch die Blutungen so schnell wie möglich stillen. Denn wird eine Analblutung zu lange nicht behandelt, kann sie schwerwiegende Folgen haben.
Ursachen
Weitere mögliche Ursachen können unter anderem Hämorriden, Fissuren (Risse) in der Schleimhaut, Ausstülpungen der Darmwand (Darmdivertikel) oder zum Beispiel auch Neubildungen der Darmwand (Darmpolypen) sein. Blut am After oder Blut im Stuhl kann jedoch auch durch Entzündungen im Magen oder im Darm, durch Infekte oder durch Parasiten hervorgerufen werden.
Während zahlreiche Ursachen wie beispielsweise Fissuren in der Schleimhaut, die bereits durch eine Verstopfung oder durch harten Stuhl verursacht werden können, eher von harmloser Natur sind, müssen viele Auslöser von Blut am After unbedingt ärztlich behandelt werden. Deshalb ist es stets empfehlenswert, bei Blut am After einen Arzt aufzusuchen – auch dann, wenn die Blutungen nur gelegentlich auftreten oder sehr schwach sind.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Bei Blut am After ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, wenn der Blutverlust über mehrere Tage anhält. Breiten sich die Beschwerden aus, ist ebenfalls ein Arztbesuch notwendig. Tritt das Blut am After in geringen Mengen nach häufigen Toilettengängen auf, liegt eine Überreizung der Haut vor. Dies ist eine häufige Nebenwirkung bei Durchfallerkrankungen. In den meisten Fällen genügt es, wenn ein Wechsel des Toilettenpapiers erfolgt. Die Beschwerden verschwinden, sobald der Durchfall geheilt wurde.
Bei einigen Menschen befindet sich nach sexuellen Erlebnissen oder der Durchführung bestimmter sexueller Praktiken, die den After miteinbeziehen, Blut am After. In diesem Fall ist kein Arztbesuch notwendig. Es liegt häufig eine Schädigung der umliegenden Blutgefäße vor, die in den kommenden Tagen ohne weitere Maßnahmen ausheilen. Künftig ist auf die vorgenommen Methoden zu verzichten.
Da Hämorrhoiden oder ein Tumor im Enddarm zu Blut am After führen, ist ein Arzt zu konsultieren, sobald die Beschwerden über mehrere Tage anhalten. Stellt sich zu dem Blut noch ein Juckreiz am After ein, handelt es sich häufig um einen Wurmbefall. Da die Schädlinge sich im After weiter ungehindert ausbreiten und ansteckend sind, ist ein Arzt aufzusuchen. Läuft das Blut am After ohne Unterbrechung, ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren, der die Ursache abklärt.
Diagnose und Verlauf
Da Blut am After durch verschiedene Krankheiten und Ursachen ausgelöst werden kann, wird der behandelnde Arzt erst einmal anstreben, die Blutung zu stillen und die Gründe für diese in Erfahrung zu bringen. Dabei wird er versuchen, alle möglichen bedenklichen und ernsthaften Gründe (etwa Darmkrebs) auszuschließen.
Um dies zu tun, wird er sich an verschiedenen Diagnosemöglichkeiten bedienen: zum Beispiel an Stuhltests, an Magen- und natürlich auch an Darmspiegelungen. Weitere Diagnoseverfahren können aber auch Bluttests, Ultraschall- und Röntgengenuntersuchungen sein. Des Weiteren wird er eine Befragung des Patienten durchführen, bei der er eventuelle Beschwerden, Krankheiten oder andere Ursachen abklären wird.
Komplikationen
Meistens ist Blut am After von harmloser Natur. Es können einerseits schwerwiegende Ursachen und andererseits auch Komplikationen auftreten, die zunächst nicht vermutet werden. So wird häufig von Folgeerkrankungen im Darm berichtet, die im schlimmsten Fall sich auf einen Mastdarmkrebs beziehen. Diese Erkrankung ist relativ früh mit weiteren und zunehmenden Ausscheidungen sowie starken bis sehr starken Schmerzen im Unterleib verbunden. Hinzu kommt eine sich steigernde Übelkeit und eine Ausbreitung der Krankheitserreger.
Im weiteren Verlauf können Entzündungen, Afterrisse und Hämorrhoiden auftreten und zu Blut am After führen. Ist der Dünndarm als Blutungsquelle für Blut am After diagnostiziert, besteht der Verdacht auf weitere Komplikationen und Darmblutungen. Analfisteln sowie Analabszesse und Geschwülste gehören zu den häufigen Komplikationen, die das allgemeine Wohlbefinden drastisch reduzieren können. Kommt es durch Divertikel zu Blut am After, kann es zwar zu vergleichbaren Komplikationen wie beispielsweise Verletzungen am After oder Darm kommen, jedoch handelt es sich in einem solchen Fall um eine natürliche Ursache.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung von Blut am After hängt immer von der Ursache ab, die den Blutungen zugrunde liegt. Bei zahlreichen harmlosen Gründen, beispielsweise bei Frisuren oder Hämorriden, zielt die Therapie beispielsweise durch Medikamente und/oder durch Schonkost darauf ab, dass die Risse und Knötchen abheilen oder sich zurückbilden – sodass die Blutungen gestoppt werden.
Ernsthaftere Erkrankungen wie beispielsweise Darmkrebs fordern darüber hinaus längere und gravierendere Behandlungen. Vor allem bei Darmkrebs können Bestrahlungen, längerfristige medikamentöse Therapien und sogar operative Eingriffe notwendig werden.
Um die richtige Behandlung bei Blut am After einleiten zu können, sollte der erste Weg zum Hausarzt führen. Dieser wird alle möglichen Therapien einleiten und den Patienten gegebenenfalls – etwa bei ernsthaften Ursachen – an einen Spezialisten weiterleiten.
Aussicht und Prognose
Liegt die Ursache für Blut am After an Hämorrhoiden, dann ist die Prognose bei sofortiger Behandlung äußerst positiv. Durch das Auftragen blutungshemmender Salben ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Blutung stoppt. Ohne Behandlung tritt bereits nach wenigen Tagen eine Anämie auf, die unbehandelt lebensbedrohlich sein kann.
Blut am After kann auch bedeuten, dass Analthrombosen ursächlich sind. Typisch ist hier der Austritt dunklen Blutes. Die Abgrenzung zu Hämorrhoiden kann nur ein Facharzt durchführen. Perianalthrombosen können durch das Öffnen der betroffenen Gefäße behandelt werden. Hier besteht die Gefahr darin, dass behandelte Blutgefäße eine erneute Störung des Blutabflusses zeigen und erneute Komplikationen durch Gewebeschäden und Blutgerinnsel entstehen.
Analfissuren treten dann auf, wenn die Haut um den After sehr empfindlich ist und ihr Einreißen zur Bildung eines Geschwürs führt. Betroffene können dem entgegenwirken, indem sie den Stuhl weicher machen. Das geschieht durch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Ballaststoffen. Sehr hilfreich sind hier Salben, die das Blut am After und gleichzeitig Schmerzen reduzieren.
Vorbeugung
Blut am After und Analblutungen kann man unter Umständen und je nach Ursache vorbeugen. Lagen zum Beispiel Frisuren der Darmwand - etwa durch zu harten Stuhl oder durch eine Verstopfung - vor, kann man in Zukunft darauf achten, dass man sich so ernährt, dass beides in Zukunft im Zaum gehalten wird. Ursachen wie Hämorriden sollte man hingegen ärztlich behandeln lassen und regelmäßige Nachuntersuchungen wahrnehmen, sodass diese und Blut am After vermieden werden.
Blut am After kann man in der Regel allerdings nur vorbeugen, wenn man die Gründe meidet, welche die Blutungen ausgelöst haben oder die sie auslösen könnten. Treten Analblutungen häufig vor, sollte man am besten ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Hausarzt führen. Das ist auch bei eigentlich harmlosen Gründen empfehlenswert.
Bücher über Magen-Darm-Erkrankungen
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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