Bellender Husten
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Husten kann in zahlreichen verschiedenen Arten vorliegen. Bellender Husten ist für den Betroffenen und sein Umfeld in erster Linie unangenehm. In der Regel tritt dieses Symptom im Zuge einer Erkrankung auf. Meistens handelt es sich dabei um eine harmlose Krankheit. Neben Erwachsenen und älteren Menschen sind auch Kinder sehr häufig vom bellenden Husten betroffen.
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Was ist bellender Husten?
Der bellende Husten hat seinen Namen aufgrund der Ähnlichkeit zum Bellen eines Hundes erhalten. Diese Art des Hustens zeichnet sich durch kurze, kräftige Expirationsbewegungen aus. Dieses Phänomen tritt meistens aufgrund einer Reizung der Atemwege auf. Der bellende Husten ist in der Regel sehr laut und hart. Der Betroffene empfindet den Husten meistens als sehr trocken und durch den mangelnden Auswurf nicht als ergiebig oder als lindernd.
Der bellende Husten tritt außerdem meistens nachts auf, was die betroffene Person häufig am Schlafen hindert. Damit ist der bellende Husten neben den meist verbundenen Symptomen und Erkrankungen auch sehr lästig. Die Ursachen für den bellenden Husten sind vielfältig und sollten eingehend überprüft werden, denn in einigen Fällen kann eine damit verbundene Erkrankung durchaus auch gefährlich sein.
Ursachen
Der bellenden Husten hat jedoch, unabhängig von der Erkrankung, immer den gleichen Entstehungsort: die Atemwege. Vor allem der Kehlkopf und tiefer gelegene Bereiche der Atemwege führen zu diesem Symptom. Dabei kann es sich sowohl um entzündliche als auch um nicht entzündliche Ursachen handeln, in beiden Fällen führt die Erkrankung jedoch zu einer Verengung der Luftleitung. Dadurch entsteht der bellende Husten.
Auch Irritationen der Atemwege können zu diesem Symptom führen. Dabei kann es sich zum Beispiel um große Mengen an Staub handeln, die eingeatmet wurden. Dadurch werden die Atemwege gereizt, woraus wiederum der Husten ohne Auswurf entsteht. Manchmal kann auch eine übermäßige Belastung der Stimme, zum Beispiel bei Schreien oder Singen, zu dieser Hustenart führen.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Bellender Husten, der in Verbindung mit Atemnot auftritt, ist auf jeden Fall immer Grund für einen Arztbesuch. Bei Kindern kann es sich um Pseudokrupp handeln, vor allem wenn der Husten nachts auftritt. Diese Erkrankung kann zu lebensbedrohlichen Erstickungsanfällen führen und gehört in ärztliche Behandlung.
Bellender Husten bei Erwachsenen zusammen mit Symptomen wie Atemnot oder hohem Fieber sollte ebenfalls durch einen Mediziner abgeklärt werden. Die Symptome können auf eine Kehlkopfentzündung hinweisen, die unter Umständen mit Antibiotika behandelt werden muss.
Ein weiterer Anlass für einen Besuch beim Arzt besteht, wenn der Husten über mindestens zwei bis drei Wochen trotz einer Behandlung mit Hausmitteln nicht abklingt. Auch in einem solchen Fall müssen ernstere zugrunde liegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. Schmerzen im Bereich der Brust oder auch beim Husten selbst sind weitere Symptome, die einen Arztbesuch nötig machen. Wenn bei einem bellenden Husten Blut im Auswurf auftritt, sollte ebenfalls dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und Abgeschlagenheit zählen ebenfalls zu den Symptomen, die gemeinsam mit einem bellenden Husten auftreten können. Vor allem wenn sie länger als einige Tage bestehen oder sich verschlimmern, sollte ein Mediziner zu Rate gezogen werden. Diese Krankheitszeichen können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, welche gründlich medizinisch abgeklärt werden müssen.
Diagnose und Verlauf
In manchen Fällen ist bei dem vorliegenden Husten ärztliche Hilfe notwendig: Etwa, wenn der bellende Husten auch nach mehreren Tagen noch vorhanden ist oder wenn Begleitsymptome wie ein rasselnder Atem, Fieber oder pfeifende Geräusche bei der Atmung auftreten. Diese Symptome können auf die Erkrankung Pseudokrupp hinweisen, die im weiteren Verlauf unbehandelt sogar zu Herzrasen und Luftnot führen kann. Aufgrund der schwammigen Symptomatik ist die frühzeitige Diagnose in Abgrenzung zu anderen Erkrankungen häufig schwierig.
Grundsätzlich gilt: Erfolgt nach wenigen Tagen keine Linderung und kein Auswurf während des Hustens, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dann ist eine Erkältung unwahrscheinlich. Eine Kehlkopfentzündung geht meistens auch mit Heiserkeit und Schmerzen im Kehlkopfbereich einher. Diese Diagnose erfolgt bei Symptomen wie einer stark geröteten Kehlkopfschleimhaut sowie enorm gereizten und ebenfalls geröteten Stimmbändern, die häufig mit zähen, weißlichen oder eiterähnlichen Belägen versehen sind. Ein Abstrich kann die Diagnose sichern. In manchen Fällen liegt bei bellendem Husten auch eine chronische Erkrankungen der Atemwege vor. Dabei handelt es sich häufig um COPD, die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Hier gibt ein Lungenfunktionstest Aufschluss.
Komplikationen
Bellender Husten ist mit einer starken Beanspruchung der Atemwege verbunden. Es kommt zu einer Reizung der Gefäße und Risse in der Gefäßwand können entstehen. Tritt der bellende Husten während des Nachtschlafes auf, so ist die Ruhephase unterbrochen und führt zu einer mangelnden Regeneration. Der Betroffene fühlt sich kraft- und energielos. Gleichzeitig kann er unter Unruhe leiden. Die Ursachen des bellenden Hustens sind individuell. Der Husten kann einmalig während der Einatmung giftiger Stoffe auftreten oder einen Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung geben. Der bellende Husten ist ein trockener Husten. Dies führt dazu, dass der Betroffene oft hinterher das Gefühl hat, keine Verbesserung des Wohlbefindens zu erreichen.
Darüber hinaus kann es zu einem Gefühl von Mundtrockenheit kommen. Sind Viren für den Husten verantwortlich, so sollte beachtet werden, dass diese ansteckend sind. Sie können bereits bei der Berührung von Gegenständen oder bei einer Begrüßung übertragen werden. Der bellende Husten kann durch eine Überlastung der Stimme ausgelöst werden. Schreien oder intensives Singen sollten dann vermieden werden, um keine dauerhaften Schäden oder Ausfälle der Stimmproduktion zu bewirken. Der bellende Husten kann mit weiteren Komplikationen auftreten. Oftmals gehören zu ihnen Fieber, Kopfschmerzen, Geräusche bei der Atemtätigkeit oder Herzrasen. Die Bronchien oder die Kehlkopftätigkeit können beeinträchtigt sein.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung des bellenden Hustens richtet sich nach den vorliegenden Symptomen sowie der diagnostizierten Erkrankung. In der Regel klingt Husten nach wenigen Tagen von selbst ab oder wird nach wenigen Tagen von einem Auswurf begleitet, der die Anstrengung des bellenden Hustens lindert. Hier können Hausmittel zur Unterstützung der Linderung eingesetzt werden: In der Regel hilft es hier, viel zu trinken. Häufig werden auch Quarkwickel eingesetzt. Ebenso ist eine Befeuchtung der Raumluft durch nasse Tücher sinnvoll.
Handelt es sich um einen sehr trockenen Reizhusten, kann ein Hustenstiller angewandt werden. Dieser hilft der betroffenen Person, nachts Ruhe zu finden und schlafen zu können. Tagsüber lohnt es sich bei einer klassischen Erkältung, einen Hustenlöser zu verwenden. Dieser fördert den Auswurf. Leidet ein Kind unter dem bellenden Husten im Zuge einer Pseudokrupp-Erkrankung, ist es für die Eltern wichtig, das Kind zu beruhigen.
Unruhe und Angst könnten die Symptome nämlich verstärken. Die Zugabe von Glucocorticoide, einem Steroidhormon, erweist sich bei Pseudokrupp als besonders effektiv. Bei schweren Fällen wird zusätzlich Adrenalin gegeben. Eine Kehlkopfentzündung wird in schweren Fällen mit Kortison behandelt, in vielen Fällen reicht es allerdings auch aus, die Stimmbänder zu schonen. Sind Bakterien an der Erkrankung beteiligt, wird auch hier ein Antibiotikum angeordnet.
Die Behandlung einer chronischen Erkrankung wie der COPD ist erheblich schwieriger. Häufig werden hier Medikamente mit den Wirkstoffen Bronchodilatatoren verabreicht, die die Atemwege wieder erweitern und dem bellenden Husten so entgegenwirken.
Aussicht und Prognose
Bellender Husten ist ein Symptom, das verschiedene Ursachen hat. Er entsteht durch Reizung der Atemwege. Wird beispielsweise ein Fremdkörper aspiriert, kommt es zum anfallsartigem Husten, um den Fremdkörper wieder aus den Atemwegen zu entfernen. Im günstigsten Fall wird der Fremdkörper vollständig aus der Luftröhre ausgehustet. Die Prognose ist jedoch von der Größe und der Aspirationstiefe des Fremdkörpers abhängig. Rutscht der Körper tiefer in die Luftröhre, so wird es schwieriger ihn zu entfernen. Es kommt wahrscheinlich zu Atemnot und weiterem Husten.
Aber auch Infektionskrankheiten wie die Bronchitis verursachen bellenden Husten. Bei einer akuten Bronchitis, die meist durch Viren verursacht wird, ist die Prognose sehr gut und lässt sich durch einen Besuch beim Arzt und der verschriebenen Medikation gut behandeln. Bei einer chronischen Bronchitis, die meist durch Rauchen verursacht wird, ist die Prognose schon nicht mehr so gut. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es daneben noch zur Verlegung der Atemwege kommt und dies zur COPD führt. Die Lebenserwartung eines Patienten mit COPD ist verkürzt.
Bei der Pseudokrupp, einer viralen Erkrankung der Atemwege, kommt es zum Husten und meist zur Atemnot. Die Krankheit heilt meistens spontan aus und hat eine gute Prognose zur vollständigen Genesung. Keuchhusten ist ebenfalls für bellenden Husten verantwortlich. Es ist eine bakterielle Erkrankung und kann Monate anhalten. Durch die Gabe von Antibiotika lässt sich die Krankheit gut zurückhalten und die Ansteckungsgefahr erniedrigen. Jedoch entwickelt einer von vier Betroffenen Folgeerkrankungen wie eine Lungen- oder Mittelohrentzündung aus.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024
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