Ausfluss beim Mann
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Wenn Ausfluss beim Mann bzw. Ausfluss beim Penis austritt, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine Harnröhrenentzündung. Als Ursachen kommen verschiedene Erkrankungen infrage. Ärztlicher Behandlung bedarf Ausfluss beim Mann in jedem Fall, sonst droht die Ausbreitung der Entzündung.
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Was ist Ausfluss beim Mann?
Die Fachbegriffe für Ausfluss beim Mann lauten Fluor genitalis bzw. Fluor urethralis. Diese Begriffe beschreiben zunächst nur das Krankheitsbild. Über die ursächliche Erkrankung sagen sie nichts aus.
Ausfluss aus dem Penis entsteht, wenn die Schleimhäute in der Harnröhre entzündet sind. Das austretende Sekret kann verschiedene Färbungen und Konsistenzen aufweisen. Sowohl weißlicher, klarer Ausfluss ist möglich als auch eitriger, gelblich-grüner und übelriechender Schleim. Schmerzen, Brennen und Jucken können Begleitsymptome von Ausfluss beim Mann sein. Einige Patienten leiden unter Problemen beim Wasserlassen.
Ursachen
Weitere mögliche Krankheitserreger sind Infektionen mit anderen Bakterien, z. B. Mykoplasmen, aber auch Viren, z. B. Herpes-simplex-Viren, sowie Hefepilze und Trichomonaden. Allen Ursachen für Harnröhrenentzündungen ist gemein, dass sie hauptsächlich jüngere, sexuell aktive Männer betreffen, die sich beim Sex nicht ausreichend schützen.
Außer der Harnröhre können sich auch Penisvorhaut und Eichel entzünden. Entzündungen von Vorhaut und Eichel gehen ebenfalls mit stark riechendem Ausfluss einher. Häufig sind Trichomonaden die Auslöser. Auch die Prostata kommt als Entstehungsort des Ausflusses infrage, denn eine Prostataentzündung kann ebenso zu Ausfluss beim Mann führen.
Eine weitere häufige Ursache für Harnröhrenentzündungen sind Katheter oder Sonden, die zu Operationen oder Untersuchungen in den empfindlichen Bereich Penis/Harnröhre eingreifen. Wenn die Partnerin vaginale Verhütungsmittel oder örtlich angewandte Medikamente einsetzt, reagieren einige Männer mit Allergien auf die verwendeten Mittel – eine weiterer möglicher Grund für Ausfluss beim Mann.
Krankheiten
Diagnose und Verlauf
Bei Ausfluss beim Mann sollte stets der Arzt aufgesucht werden. Eine unbehandelte Harnröhrenentzündung kann sich ausbreiten und zu ernsten Folgen führen. Zum einen kann die Entzündung chronisch werden. Weitere mögliche Folgeerscheinungen sind Nebenhodenentzündungen, Harnröhrenverengungen, Gelenkerkrankungen und Unfruchtbarkeit.
Der Hausarzt kann bei Ausfluss ein erster Ansprechpartner sein. Wer gleich zum Facharzt gehen möchte, sollte einen Urologen aufsuchen. Falls der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit im engen Sinne vorliegt, wird er möglicherweise einen Dermatologen hinzuziehen.
Wichtig ist für den behandelnden Arzt zunächst die Krankheitsgeschichte des Patienten. Er wird fragen, ob die Partnerin ähnliche Symptome hat. Auch aus der Beschaffenheit und Farbe des Ausflusses kann der Arzt Rückschlüsse auf die zugrunde liegende Erkrankung ziehen. Zur genauen Abklärung der ursächlichen Erreger wird an der Harnröhre etwas Sekret abgestrichen. Den Ausstrich begutachtet der Arzt unter dem Mikroskop und schickt ihn zur noch genaueren Untersuchung ans Labor. Möglicherweise wird zudem eine Urinprobe untersucht.
Bei einer Infektion mit Chlamydien fallen dem Arzt Rötungen am Harnausgang, teils auch Schwellungen und Rötungen an Eichel und Vorhaut auf. Rötung und Schwellung an Eichel und Vorhaut können ebenso auf eine Entzündung durch Trichomonaden hinweisen. Typisch für eine Infektion mit Herpes-simplex-Viren sind außer Ausfluss brennende und juckende Hautstellen, auf denen sich später entzündliche Bläschen entwickeln.
Behandlung und Therapie
Gegen bakterielle Infektionen wie z.B. Gonorrhö (Tripper), Chlamydien und Mykoplasmen stehen gut wirksame Antibiotika zur Verfügung. Meist sind sie auch gegen weitere Erreger als den Hauptverursacher der Beschwerden wirksam. Steht der Ausfluss mit einer Herpes-simplex-Infektion in Zusammenhang, helfen antivirale Medikamente und lindernde Cremes, die die Abheilung unterstützen.
Bei Pilzinfektionen helfen neben konsequenter Hygiene antimyotische Salben, Cremes und Gels. Auch Tabletten gegen Pilzinfektionen kommen infrage. Wenn sich Pilzinfektionen im Genitalbereich häufen, sollte ggf. über eine Entfernung der Vorhaut nachgedacht werden. Falls Pilzinfektionen wieder und wieder auftauchen, muss auch eine Immunschwäche in Betracht gezogen werden. Hier können allgemein immunstärkende Maßnahmen gegen die Infektionen wirken. Unterstützend können bei Ausfluss nach Absprache mit dem Arzt Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen einsetzt werden.
Vorbeugung
Weitere Bausteine der Vorbeugung gegen Ausfluss und Infektionen im Genitalbereich sind gute Hygiene, ausgewogene Ernährung, immunstärkende Maßnahmen und möglicherweise die Entfernung der Vorhaut.
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
- Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
- Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
- Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
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