Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, in der Fachsprache als Algurie bezeichnet, deutet in den meisten Fällen auf eine Infektion der Harnwege (Harnwegsinfektion) hin. Besonders Frauen, sind häufig infolge einer Blasenentzündung (Zystitis) oder einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) davon betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Beschwerden beim Wasserlassen?

Wenn jeder Gang auf die Toilette mit Schmerzen und Brennen verbunden ist, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen werden in der Medizin als Algurie bezeichnet. Abhängig von der Ursache treten die Schmerzen zu Beginn, zum Ende oder während des gesamten Wasserlassens auf.

Probleme beim Wasserlassen werden oft von einer Pollakisurie begleitet, womit die Medizin häufiges Wasserlassen von sehr kleinen Urinmengen bezeichnet.

In schweren Fällen weiten sich die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen bis in den gesamten Unterleib aus, die Patienten klagen zudem über Krämpfe im Unterbauch.

Ursachen

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind unangenehm und deuten auf Infektionen der Harnwege hin. Diese werden durch Pilze, Bakterien oder Viren hervorgerufen. In leichteren Fällen ist eine Entzündung der Harnwege der Auslöser dafür.

Blasen- und Harnröhrenentzündungen sind die häufigsten Ursachen für Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Da bei Frauen die Harnröhre kürzer ist, gelangen die Bakterien leichter in die Blase. Daher sind Frauen öfter von Harnwegsinfektionen betroffen als Männer.

Neben oben genannten Auslösern gibt es noch weitere Ursachen für Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen: Blasen- oder Harnröhrensteine bzw. andere Fremdkörper, eine Entzündung oder ein Abszess der Prostata, Prostata- oder Harnröhrenkrebs, Verletzungen der Harnröhre zum Beispiel nach Geschlechtsverkehr.

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen können auch durch eine Reizblase oder eine Scheidenentzündung entstehen.

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind typische Symptome einer Harnwegsinfektion (Blasenentzündung).

Wann zum Arzt?

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, die über mehrere Tage anhalten, sollten von einem Arzt abgeklärt werden. Häufig liegen Entzündungen vor, deren krankheitsauslösende Keime sich im Organismus ausbreiten und zu einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes führen. Stellt sich ein Druckgefühl im Unterleib ein oder kommt es zu einer Zunahme der Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden. Treten die Schmerzen auch während des Sexualaktes auf, sollte ein Arzt weitere Untersuchungen durchführen. Ein Arztbesuch ist ebenfalls notwendig, wenn sich die Schmerzen oder das Brennen in der Vagina einstellen.

Sind die Schmerzen so stark, dass sie über mehr als 1 ½ Tage zu einer Unterdrückung des Wasserlassens führen, muss ein Arzt aufgesucht und ein Katheter gelegt werden. Es drohen Erkrankungen der Blase, denen vorgebeugt werden muss. Kommt es durch die Beschwerden zu einer geringeren Flüssigkeitszufuhr, droht eine Dehydration. Da es sich hierbei um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt, muss ein Arzt aufgesucht werden, wenn die täglich empfohlene Menge an Flüssigkeit deutlich unterschritten ist.

Stellen sich weitere Beschwerden wie ein Juckreiz, Rötungen der Haut im Genitalbereich oder Blutungen ein, muss ein Arzt konsultiert werden. Die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen können auf eine Reizblase hindeuten. Liegen psychische Probleme vor, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Diagnose und Verlauf

Bei anhaltenden Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser stellt eine erste Diagnose anhand der genauen Beschreibung durch den Patienten. Weiterhin wird er in der Regel den Urin untersuchen, in dem er die auslösenden Bakterien oder Pilze finden kann.

Liegt die Ursache eher in einer sexuell übertragbaren Krankheit oder ist im Urin nichts zu finden, wird der behandelnde Arzt zusätzlich eine Blutuntersuchung durchführen sowie einen Abstrich machen. Hilft dies alles nichts oder treten die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen regelmäßig und häufig auf, so gibt es weitere Methoden zur Untersuchung: Restharnbestimmung, Ultraschalluntersuchung, Zystoskopie (Blasenspiegelung), Röntgenuntersuchung.

Komplikationen

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind Symptome, die in natürlich auch verschiedene Komplikationen hervorrufen können. In den meisten Fällen deutet ein Brennen beim Wasserlassen auf eine Infektion der Harnwege hin. Bei so einem Krankheitsbild können natürlich unterschiedliche Komplikationen entstehen, die eventuell sogar von einem Arzt begutachtet bzw. behandelt werden sollten. In der Regel wird eine Infektion der Harnwege auch von einem allgemeinen Unwohlsein begleitet. Betroffene Personen klagen häufig über eine erhöhte Temperatur, Schüttelfrost oder auch über dauerhafte Übelkeit. Wer bei diesen Komplikationen auf eine ärztliche und medikamentöse Behandlung verzichtet, der geht ein großes Risiko ein.

Die einzelnen Krankheitsbilder können sich unter Umständen erheblich verschlechtern, sodass ein Arztbesuch unausweichlich wird. In einigen Fällen entsteht sogar ein Abszess, sodass in so einem Fall höchste Vorsicht geboten ist. In so einem Fall muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Andernfalls drohen erhebliche Komplikationen, die eventuell sogar Folgeschäden hinterlassen können. Dazu zählt zum Beispiel eine Blutvergiftung, die durch einen Abszess hervorgerufen werden kann. Bakterien und Viren gelangen in den Blutkreislauf und sorgen für eine Vergiftung des Blutes. Wer diese und weitere Komplikationen vermeiden möchte, der sollte bereits bei ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen. Auf diese Weise können früh genug Maßnahmen getroffen werden, damit oben genannte Krankheitsbilder gar nicht erst entstehen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen ist abhängig von der Ursache für die Probleme. Bakterielle Entzündungen von Harnröhre oder Harnblase werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Zur Unterstützung dieser Therapie oder als Erste – Hilfe - Maßnahme bei den ersten Schmerzen beim Wasserlassen sollte der Patient viel trinken. Besonders Tee hilft gut, die Erreger auszuschwemmen.

Harnsteine oder Fremdkörper in Harnröhre oder Blase werden während einer Endoskopie entfernt. Zuvor werden größere Steine per Ultraschall zertrümmert.

Nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig. Bei anderen Ursachen, die nicht durch Steine oder Bakterien ausgelöst werden, wird nach diesen geforscht.

Andere Krankheiten wie zum Beispiel Krebs werden dann behandelt und im Rahmen der Behandlung sollten die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen verschwinden. Zunächst können sie mittels Schmerzmittel behandelt werden.

Eine Therapie, die bei chronischen Blasenentzündungen helfen kann, ist die Behandlung mit Uro Vaxom. Die Behandlung dauert drei Monate (täglich eine Tablette), wird dann für einen Monat ausgesetzt und dauert dann noch einmal einen Monat.

Zunächst scheint es, als würde keine Besserung eintreten, doch nach etwa einem Monat beginnt das Medikament zu wirken. Zahlreiche Berichte von betroffenen Frauen zeigen, dass die chronische Blasenentzündung nach der Behandlung mit Uro Vaxom verschwindet. Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen gehören fortan der Vergangenheit an.


Vorbeugung

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen bedingt durch Infektionen der Harnwege können vorgebeugt werden, indem folgende Punkte bewachtet werden: Besonders im Winter warm anziehen, keine kalten (und nassen) Füße bekommen, sowohl die Scheide als auch den After von vorn nach hinten abwischen. Dazu immer ausreichend trinken (Tee) und Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen werden in Zukunft seltene Gäste sein.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
  • Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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