Apfelbeeren

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Apfelbeeren handelt es sich um kleine Beeren, die Ähnlichkeit mit der Heidelbeere aufweist. Die gesunde Pflanze wird auch Aronia genannt. Die Apfelbeeren (Aronia) stellen eine Pflanzengattung dar. Sie gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Die Apfelbeere gilt aufgrund des hohen Vitamin-C Gehalts als Heilmittel.

Die Apfelbeere umfasst lediglich drei Arten. Häufig angebaut werden die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) und die Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia). Weitere volkstümliche Bezeichnungen für die Pflanze sind Aroniabeere und Schwarze Eberesche.

Zwischen Apfelbeere und Apfelbaum besteht eine Verwandtschaft. Allerdings fallen die Früchte der Aronia deutlich kleiner aus. In seinem zweiten Lebensjahr ist der Aroniastrauch in der Lage, Früchte auszutragen, sodass er sich abernten lässt. Insgesamt hat die Apfelbeere eine Lebenserwartung von mindestens 20 Jahren. Der Strauch der Aronia ist mit graubraunen Stämmen ausgestattet, die über eine verhältnismäßig glatte Rinde verfügen. Die elliptischen Blätter, die sich im Frühling zeigen, weisen eine feine Kerbung auf. In den Sommermonaten ist ihre Färbung sattes Grün. Im Herbst kommt es zu einer rötlichen Verfärbung.

Die kleinen weißen Blüten der Apfelbeere erscheinen in den Monaten Mai, Juni und Juli. In ihrer Größe ähneln sie den Weißdorn- oder Schlehdornblüten. Zwischen August und Oktober gehen aus den Blüten die kleinen schwarzblauen Beeren hervor, die Ähnlichkeit mit der Heidelbeere haben. Der Ursprung der Apfelbeere liegt in Nordamerika. Von dort aus brachte der russische Botaniker Iwan Matschurin die Pflanze um 1900 in seine Heimat, wo er ihre gesundheitsfördernden Effekte erforschte. Von Russland aus gelangte die Apfelbeere weiter nach Osteuropa und sogar bis nach Deutschland. Ansprüche an Boden oder Standort stellt die Pflanze nicht.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

In den Apfelbeeren sind wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Vitamin C, Folsäure, Magnesium, Jod, Eisen, Gerbstoffe und Flavonoide enthalten. Außerdem verfügt die Pflanze über Polyphenole und Anthocyanfarbstoffe. Durch ihre zahlreichen Vitalstoffe gelten die Apfelbeeren als sehr gesund und lassen sich auf vielfältige Weise darreichen. Dazu gehört u. a. der Aronia-Tee, für dessen Zubereitung ein bis zwei Teelöffel mit getrockneten Apfelbeeren mit einer Tasse abgekochten Wasser übergossen werden. Die Ziehzeit des Tees liegt bei 15 Minuten. Anschließend können ein bis drei Tassen Aronia-Tee getrunken werden. Nach einer Anwendung von sechs Wochen wird eine vorübergehende Pause empfohlen, um die positiven Aroniaeffekte zu erhalten.

Eine andere Form der Darreichung stellt der Apfelbeeren-Saft dar. Dieser gilt gesundheitlich als besonders wertvoll, weil die Konzentration der Inhaltsstoffe in ihm sehr hoch ausfällt. Der Geschmack des Aronia-Saftes ist säuerlich-herb. Pro Tag wird eine Dosis zwischen 50 und 100 Millilitern empfohlen. Bis sich eine positive Wirkung einstellt, vergeht jedoch mindestens eine Woche. Der Aronia-Saft lässt sich auch eigenständig herstellen, wenn im Garten Apfelbeeren vorhanden sind. Dazu werden die Beeren mit etwas Wasser in einen Topf gegeben und 20 Minuten leicht geköchelt. Im Anschluss daran legt der Zubereiter die Apfelbeeren in ein Tuch über einer Schüssel und drückt sie zusammen. Auf diese Weise kommt es zum Abfluss des Saftes in die Schüssel. Damit sich der Saft ein paar Tage hält, sollte er im Kühlschrank untergebracht werden. Durch Einkochen ist auch eine Haltbarkeit von einigen Monaten möglich.

Die Apfelbeeren lassen sich natürlich auch frisch genießen. Da sie Amygdalin enthalten, haben sie allerdings eine leicht abführende Wirkung. Im Handel sind zudem fertige Präparate der Apfelbeere erhältlich, die deren wertvolle Inhaltsstoffe konzentriert enthalten. Dazu gehören Kapseln, Lutschtabletten und Aroniapulver.

Wogegen helfen Apfelbeeren?

Bedeutung für die Gesundheit

Apfelbeeren schmecken nicht nur gut, sondern wirken sich auch positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. So enthält die Apfelbeere reichlich Anthocyan. Dieses Flavonoid sorgt für die dunkelviolette Färbung der Beeren. Außerdem beugt die Substanz Krankheiten vor. So ließen sich durch verschiedene Studien eine antibakterielle, antivirale, entzündungshemmende und sogar antikanzerogene Wirkung belegen. Anthocyan gehört außerdem zu den Antioxidantien, die freie Radikale binden. Diese wirken sich schädlich auf die Zellen des menschlichen Körpers aus, indem sie den Stoffwechsel des Organismus stören.

Kurartig angewandt gilt der Apfelbeeren-Saft als positives Mittel bei Erkrankungen von Herz und Kreislauf sowie bei Durchblutungsstörungen. So erweist sich der Saft sowohl gegen zu hohen als auch gegen zu niedrigen Blutdruck als hilfreich. Dies wird auf die blutdruckregulierenden Effekte der Apfelbeeren zurückgeführt. Eine weitere positive Eigenschaft besteht in der Förderung der Durchblutung, wodurch sich das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt reduziert.

Empfohlen wird die Einnahme von Apfelbeeren-Saft auch im Rahmen einer Chemotherapie. So bewirkt er, dass der Patient deren Nebenwirkungen besser verkraftet und sich gesünder fühlt. Darüber hinaus verfügen die Apfelbeeren über eine immunstimulierende Wirkung, was sich vorbeugend gegen grippale Infekte auswirkt. Weitere Anwendungsgebiete der Apfelbeere sind Rheuma, Autoimmunkrankheiten und Allergien.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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