Allergischer Schnupfen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. Dezember 2018Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Beim allergischen Schnupfen handelt es sich um eine allergische Reaktion. Kommt der Patient mit einem Allergen in Kontakt, reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Antikörpern. In der Folge kommt es zur Freisetzung von Botenstoffen, welche für die auftretende Symptomatik verantwortlich sind. Eine Allergie sollte mittels Hyposensibilisierung behandelt werden.
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Was ist ein Allergischer Schnupfen?
Die allergische Rhinitis, auch allergischer Schnupfen genannt, ist eine in Europa häufig auftretende Erscheinung. Etwa 60 Millionen Europäer leiden an allergischem Schnupfen. Es liegt eine Allergie gegen bestimmte Stoffe oder Lebewesen vor.
Die Betroffenen reagieren überempfindlich gegenüber Pollen, Milben oder ähnlichem. Somit liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems vor. Dieses richtet sich gegen eigentlich harmlose Stoffe. In der Folge läuft eine immunologische Reaktion im Körper ab. Die Symptomatik des allergischen Schnupfens gleich weitgehend der der Erkältung. Beim allergischen Schnupfen liegen jedoch keine Erreger vor. Stattdessen liegt eine allergische Reaktion vor. Die allergische Rhinitis betrifft nicht nur die Nase, sondern die gesamten oberen Atemwege.
Ursachen
Besonders im Frühling und im Sommer kommen die Betroffenen mit den jeweiligen Allergenen in Kontakt. Sogenannte „Pollenflugkalender“ geben an, wann welche Pollen in der Umgebung anzutreffen sind. Die Beschwerden treten auf, sobald das jeweilige Allergen anzutreffen ist. Liegt eine Allergie gegen einen Stoff vor, mit dem der Patient ganzjährig in Kontakt kommt, liegt der allergische Schnupfen häufig ganzjährig vor. Dies kann beispielsweise bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben der Fall sein.
In den letzten Jahren ist eine starke Zunahme des allergischen Schnupfens zu beobachten. Diese kann auf die zunehmende Hygiene und die steigende Aggressivität von Allergenen durch Schadstoffe und veränderte Lebensgewohnheiten zurückgeführt werden. Die Aufgabe des Antikörpers „Immunglobulin E“, der bei Allergien eine zentrale Rolle einnimmt, besteht eigentlich in der Bekämpfung von Parasiten. Aufgrund der stetig steigenden Hygiene sind Menschen der ersten Welt in der Regel nicht mehr durch Parasiten bedroht. Die Abwehrkörper haben demnach keine Aufgabe mehr, was dazu führt, dass sie sich „neue Gegner schaffen“ – in diesem Fall Pollen oder Milben. Diese These wird dadurch gestützt, dass Allergien in Ländern der dritten Welt beinahe unbekannt sind.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von allergischem Schnupfen:
Die Symptomatik des allergischen Schnupfens ähnelt der einer Erkältung. Als Folge der allergischen Reaktion auf Pollen oder Milben kann es zum Zuschwellen, zu einer Verstopfung oder zum ständigen „Laufen“ der Nase kommen. Auch ein unangenehmes Jucken in der Nase ist für den allergischen Schnupfen typisch. Weiterhin kann es zu vermehrtem Niesen kommen. Darüber hinaus ist bei vielen Patienten eine Beteiligung der Augen zu bemerken. Diese sind gerötet, jucken und tränen. In einigen Fällen kann es auch zur Beteiligung der unteren Atemwege kommen. Symptome des Asthma bronchiale mit Hustenreiz und Atemnot sind typisch für eine solche Beteiligung. Bei schwerer Symptomatik berichten die Patienten zudem häufig von einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
Besteht kein Kontakt mehr zum Allergen, klingt die allergische Reaktion nach einiger Zeit ab. Wird der Patient erneut mit dem Allergen konfrontiert, kommt es erneut zu einer allergischen Reaktion. In der Pollenflugzeit besteht aus diesem Grund häufig eine „durchgehend vorhandene“ Reaktion, was für den Patienten sehr unangenehm ist.
Wann zum Arzt?
Zur Abklärung der Symptomatik ist bereits beim erstmaligen Auftreten der Besuch eines Arztes anzuraten. Dieser kann einen Allergietest durchführen, um herauszufinden, auf welche Allergene der Körper reagiert. Weiterhin ist die Konsultation eines Arztes sinnvoll, um die Allergie angemessen therapieren zu können. Erfolgt keine Therapie, kann es zu einer Chronifizierung der Symptome kommen. Wird jedoch rechtzeitig eine angemessene Therapie durchgeführt, ist es möglich, nach einiger Zeit eine beinahe vollkommene Freiheit von allergischen Symptomen zu erreichen. Zudem ist es wichtig, abzuklären, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt. Laien verwechseln die Symptome des allergischen Schnupfens häufig mit anderen Erkrankungen der oberen Atemwege.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch die Anamnese und einen anschließenden Allergietest. Der Patient sollte das Auftreten der Symptome protokollieren. Es ist hinsichtlich der Diagnostik wichtig, die Umstände des Auftretens benennen zu können. Häufig kann bereits aufgrund der Anamnese auf eine Allergie geschlossen werden. Berichtet der Patient beispielsweise davon, dass die Symptome nur in einer bestimmten Umgebung auftreten, ist in dieser ein Allergen zu vermuten.
Abgesichert wird die Diagnose des allergischen Schnupfens durch einen Allergietest. Der „Pricktest“ ist das in der Praxis am häufigsten eingesetzte Verfahren zur Allergiediagnostik. Im Rahmen dieses Tests werden verschiedene allergenhaltige Lösungen mit Abwehrzellen der Haut in Kontakt gebracht. Die Verabreichung geschieht am Arm. Ist eine Reaktion zu beobachten, reagiert der Patient allergisch auf das jeweilige Allergen.
Komplikationen
Im Rahmen einer Allergie kann es zu chronischen Entzündungen im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen kommen. Die dortige Schleimhaut wird durch die chronische Entzündung nachhaltig geschädigt und verändert. In der Folge kann die Nasenschleimhaut ihre Aufgaben nicht wahrnehmen, was zur vermehrten Aufnahme von Schadstoffen, zur Wucherung der entzündeten Schleimhaut und zur Beeinträchtigung der Atmung führt. Des Weiteren besteht die Gefahr eines „Etagenwechsels“. Aus einem Heuschnupfen kann sich Asthma bronchiale entwickeln.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung der akuten allergischen Reaktion erfolgt durch Antiallergika. Diese Medikamente hemmen in der Regel die Ausschüttung der Botenstoffe, welche für die allergische Reaktion verantwortlich sind. Die prominentesten Vertreter dieser Gruppe sind die sog. Antihistaminika, welche den Botenstoff Histamin am Andocken an den Immunzellen hindern. Die Gabe dieser Medikamente kann entweder lokal in Form von Nasentropfen oder systemisch erfolgen. Dem Patienten wird darüber hinaus geraten, den Kontakt mit dem Allergen zu meiden.
Die effektivste Möglichkeit, die Symptome der allergischen Rhinitis zu unterdrücken, besteht in der lokalen Gabe von Kortikosteroiden. Diese unterdrücken sämtliche auftretenden Symptome. Um die nasalen Symptome zu unterdrücken, werden Kortikosteroide in Form von Nasensprays verabreicht. Ist auch das Auge von der Symptomatik betroffen, müssen zudem spezielle Augentropfen verabreicht werden, die ebenfalls Kortikosteroide enthalten.
Um die Allergie jedoch langfristig besiegen zu können, muss eine spezifische Immuntherapie durchgeführt werden. Diese Hyposensibilisierung erwirkt langfristig eine Unempfindlichkeit gegenüber dem Allergen. Die Allergie wird also aufgehoben. Hierzu werden über mehrere Jahre hinweg steigende Dosen des Allergens verabreicht. Die SIT sollte so früh wie möglich begonnen werden, wenn sie ihre volle Wirksamkeit entfalten soll.
Aussicht und Prognose
Wird die Allergie mit einer SIT behandelt, sind die Erfolgsaussichten gut. In diesem Fall kann nach etwa drei Jahren mit einer Allergiefreiheit gerechnet werden. Eine weitere Behandlung ist in diesem Fall nicht nötig, da die Allergie komplett aufgehoben wurde. Wird die Allergie jedoch nicht entsprechend behandelt, besteht die Gefahr von Folgeerkrankungen. Vor allem Asthma bronchiale tritt bei Allergikern gehäuft auf.
Vorbeugung
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. Dezember 2018
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