Hausmittel gegen Magengeschwür

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Magengeschwüre sind recht verbreitet; im Jahr erkranken etwa 50 von 100.000 Menschen daran, wobei diese in der Regel älter als 50 Jahre sind. Magengeschwüre entstehen, wenn das Magenenzym Pepsin die eigene Schleimhaut verdaut. Gegen die aggressiven Verdauungssäfte schützen normalerweise natürliche Säureblocker und die dicke Schleimschicht den Verdauungstrakt. Doch durch das Bakterium Helicobacter pylori wird diese Schleimschicht zerstört. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Magengeschwüre zur Selbsthilfe.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Magengeschwür?

Bei einem Magengeschwür kommt es zu einer Entzündung der Magenschleimhaut und den tiefer gelegenen Magenwandschichten. Der Bereich der kleinen Kurvatur des Magens ist am häufigsten davon betroffen. Eine andere Bezeichnung für das Magengeschwür ist das Ulcus ventriculi.

Eine ausführliche Anamnese ist infolge der unterschiedlichen Symptomatik äußerst wichtig. Druckgefühl und epigastrische (im Oberbauch) Schmerzen, die in Richtung Rücken und Brustbein ausstrahlen, sind oft die ersten Anzeichen.

Schmerzen können bei der Nahrungsaufnahme oder auch als Nüchternschmerz nachts auftreten. Manchmal lindern sich die Schmerzen mit der Nahrungsaufnahme. Gewichtsverlust tritt als Folge von Erbrechen oder Speisenunverträglichkeit auf. Blutungen fallen durch Teerstuhl auf oder durch Bluterbrechen (Hämatemesis). Es gib! viele Menschen, bei denen das Ulcus ventriculi beschwerdefrei verläuft. Abtasten des Oberbauches. Laborbefunde (Blutbild) und eine Sonografie sind Möglichkeiten der Diagnostik.

Sehr wichtig ist allerdings die Gastroskopie (Magenspiegelung). Dazu muss der Patient nüchtern sein. Er darf davor 6 Std. nichts essen oder trinken. Mit einer lokalen Betäubung wird der Würgereiz beim Einführen des Gastroskops In den Rachen unterdrückt. Zusätzlich erhält der Patient Dlazepam zur Beruhigung. Während der Untersuchung werden Gewebeproben für die feingewebliche Untersuchung (Histologie) entnommen. Nach zwölf Wochen sollte eine Kontroll-Gastruskopie stattfinden. Lehnt der Patient die Magenspiegelung ab oder besteh ein erhöhtes Risiko, wegen einer Störung der Blutgerinnung. Ist als Alternative eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel in Erwägung zu ziehen. Diagnostisch gesehen ist die Gastroskopie jedoch wesentlich aussagekräftiger.

Wer ist betroffen?

Jedes Jahr erkranken etwa 50 Menschen pro 100.000 Einwohner. Vor allem Personen zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr.

Ursachen

Bei einem Magengeschwür ist das Gleichgewicht zwischen aggressiven Einflüssen (z.B.: Magensäure. Gallensäure) und schützenden Faktoren (z. B. Schleimproduktlon, gute Durchblutung) der Schleimhaut gestört. verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung dieses Ungleichgewichts.

Zu den exogenen Faktoren zählen:

  • medikamentöse Faktoren,Nikotin und Alkohol,
  • psychische Faktoren.

Zu den endogenen Fakturen zählt die übermäßige Bildung von Magensäure. Ebenfalls können Störungen der Magenperistaltik bei der Entstehung eines Magengeschwürs eine Rolle spielen. Durch eine verlangsamte Entleerung des Mageninhaltes kommt es zu einem vermehrten Rückstrom von Nahrung aus dem Zwölffingerdarm. Dieser Rückstrom ist mit Gallenflüssigkeit vermischt. Auf lange Sicht schädigt die Gallensäure die Magenschleimhaut.

Was hilft gegen Magengeschwür?

  • Es gibt Studien, die zeigen, dass Honig einen hemmenden Einfluss auf das Wachstum der Helicobacter pylori hat. Einfach jeden Zucker, der sonst im Tee oder im Müsli landet, durch Honig ersetzen.
  • Magengeschwüre wachsen durch Stress schneller, da durch ihn die Säureproduktion angekurbelt wird. Es ist wichtig, dass man mehrmals am Tag Zeit hat, sich richtig zu entspannen. Am besten übt man Atemtechniken, meditieren oder Yoga und praktiziert diese Entspannungsübungen mindestens einmal am Tag.
  • Roher Kohlsaft ist ein wahres Wundermittel gegen Magengeschwüre. Dieses Hausmittel wird höchstwahrscheinlich nicht als Genuss empfunden, doch schon vor 50 Jahren wurde bewiesen, dass durch Kohlsaft Geschwüre besser abheilen. Dies ist dadurch zu erklären, dass die im Kohl enthaltene Aminosäure Glutamin als Nahrung für die Zellen des Magen-Darm-Traktes dient. Kohlsaft gibt es in Reformhäusern und Naturkostläden zu kaufen.

Schnelle Hilfe bei Magengeschwüren

  • Die meisten Schmerzen, die man wegen eines Magengeschwürs hat, sind säurebedingt. Gegen diese Schmerzen gibt es ein schnelles Mittel und zwar frei verkäufliche Antazida. Innerhalb weniger Minuten ist schon eine Erleichterung zu verspüren, da die Antazida die Säure neutralisieren. Es können je 2 Esslöffel zu Beschwerden nach den Mahlzeiten und vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Da Antazida aber die Geschwüre weiter nicht beeinflussen, sollten sie nicht dauerhaft eingesetzt werden.

  • Ein weiteres Mittel gegen Magengeschwüre ist Aloe-vera-Saft. Er verringert die Magensäuresekretion und unterdrückt entzündliche Vorgänge im Magen. Am besten dreimal am Tag eine halbe Tasse trinken.
  • Wer unter Magengeschwüren leidet, sollte auf den Konsum von Kaffee und Tabak verzichten. Durch beide wird die Freisetzung von Magensäure gesteigert und Tabak tritt zusätzlich mit Antibiotika in Wechselwirkung und vermindert dadurch dessen Wirkung.


Alternative Heilmittel

  • Ein sehr gutes alternatives Heilmittel gegen Magengeschwüre ist Ingwer. Diese Wurzel dämpft die Entzündung und verringert die Freisetzung der aggressiven Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt. Es gibt Ingwerkapseln zu kaufen, die einfach geschluckt werden, doch kann man auch das Pulver aus den Kapseln in einem Getränk auflösen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass pro Tag nicht mehr als 1 Teelöffel des Pulvers eingenommen wird, da das den Magen sonst reizen kann. Frische Ingwer hat die gleiche positive Wirkung gegen Magengeschwüre, schmeckt aber sehr scharf! Aber es gibt auch kandierte Ingwerwurzel, die den gleichen Effekt hat.
  • Wer unter Magengeschwüren leidet, sollte reichlich Zwiebeln zu sich nehmen. Zwiebeln enthalten Schwefelbestandteile, die helfen die Bakterien zu vernichten.
  • Ein weiteres alternatives Mittel zur Selbsthilfe sind Leinsamen. Sie bilden eine Schleimschicht im Magen. Außerdem besitzen sie sehr viele Omega-3-Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel als positiven Nebeneffekt senken.
  • Die Süßholzwurzel ist ein altbewährtes Naturheilmittel gegen Säurebeschwerden im Magen-Darm-Trakt. Diese Wurzel enthält Schleimstoffe, welche eine Schutzschicht gegen die Säure ausbilden. Am besten wird Süßholz als Tee eingenommen. Hierfür werden 2 Teelöffel geriebene Süßholzwurzel mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und für 15 Minuten ziehen gelassen. Diesen Tee kann man dreimal am Tag nach jeder Mahlzeit trinken.

Weitere Informationen sind unter Magengeschwür zu finden. Magengeschwüre sind ernst zunehmen. Wenn eines der folgenden Symptome auftritt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden: Blut im Stuhl, Bluterbrechen (braun, schwarz oder rot) oder ein Brennen im Oberbauch.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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