Goldmelisse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Goldmelisse ist hierzulande eine beliebte Gartenpflanze. Sie ist mit ihrem zitronigen Geschmack ausgesprochen wohlschmeckend. Daher wird sie gern zum Würzen von Gemüsegerichten, Rohkost-Salaten und Fleisch verwendet. Die heilende Wirkung der Goldmelisse wurde erstmals 1569 von dem spanischen Botaniker Monardes beschrieben. Auch die Oswego-Indianer nutzten die Goldmelisse als Naturmedizin.

Inhaltsverzeichnis

Definition und Vorkommen

Die Goldmelisse wirkt schleimlösend, schweiß- und harntreibend und hilft somit gegen eine Erkältung.

Die Goldmelisse (Monarda didyma) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die alte Heilpflanze wird auch als Indianer-Nessel, Oswego-Tee, Monarda und Pferdeminze bezeichnet. Die krautige mehrjährige Pflanze kann bis zu 1,50 m hoch werden und hat einen vierkantigen Stängel mit gegenständig stehenden Laubblättern auf kurzem Stiel. Sie werden bis zu 15 cm lang, 5 cm breit und sind leicht gezähnt. Die Pflanze verfügt über einen Wurzelstock. Er kann frühestens nach 2 Jahren durch einfache Teilung vermehrt werden.

Die winterharte und langlebige Goldmelisse hat lippenförmige rote, rosafarbene oder violette Blüten, die von Juni bis September blühen. Während dieser Zeit werden Kraut und Blüten gepflückt und an einem schattigen Ort getrocknet. Ihre Blätter können in frischem oder gekochtem Zustand konsumiert werden. Die Heilpflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und gelangte von dort aus nach Europa. Die Goldmelisse bevorzugt sonnige Standorte mit feuchtem, gut drainiertem Boden, der über ausreichend Humus und Nährstoffe verfügt.

Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung

Die Goldmelisse enthält folgende Inhaltsstoffe: Thymol, Cymen, Carvacrol, Geraniol, Camphene und Linalol. Diese ätherischen Öle haben eine ähnliche Heilwirkung wie Thymian. Außerdem sind noch Gerbstoffe, Bitterstoffe und Anthozyane (Pflanzenfarbstoff) in der Goldmelisse enthalten. Der Patient sollte sich jedoch bei dem Einsatz der Heilpflanze genau an die vorgeschriebene Dosierung halten, da sie in äußerlicher Anwendung sonst Hautreizungen hervorruft.

Die wohlschmeckende Goldmelisse wird innerlich und äußerlich angewandt und kann zu Tee, Tinktur und Öl-Extrakt verarbeitet sowie für Waschungen, Teilbäder und Umschläge eingesetzt werden. Sie wirkt schleimlösend, Harn und schweißtreibend, verdauungsregulierend, nervenstärkend, schmerzlindernd, gemütserhellend und bei Frauen den Hormonhaushalt regulierend.

Äußerlich als verdünnte Tinktur, Tee oder Öl-Extrakt angewandt, ist sie dank ihrer antiseptischen Eigenschaften wundheilend und hautpflegend. Als Öl-Extrakt auf die Haut aufgetragen, wirkt die alte Heilpflanze erfrischend und durchblutungsfördernd. Zur Zubereitung des Tees wird 1 TL frisches oder getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und 5 Minuten ziehen gelassen. Soll der Tee die Nerven beruhigen, empfiehlt es sich, stattdessen dafür die Blütenköpfe zu verwenden.

Der Kalt-Ansatz eignet sich, wenn Wert auf besondere Schonung der medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe gelegt wird. Dazu gießt der Nutzer das Kraut mit 250 ml kaltem Wasser auf und erhitzt es dann abends. Zur Zubereitung der Tinktur wird eine Handvoll Blütenköpfe mit 250 ml Alkohol (40%) aufgegossen und in einem gut verschlossenen Gefäß an einem sonnigen Standort aufbewahrt und 4 Wochen stehen gelassen. Einmal täglich sollte der Behälter geschüttelt werden. Abschließend wird der Inhalt gefiltert und in dunkle Fläschchen abgefüllt. Die Tinktur wird bei der Anwendung so mit abgekochtem Wasser verdünnt, dass sie nur noch 30-prozentig ist. Von ihr werden dann 15 bis 20 Tropfen täglich eingenommen.

Der Öl-Extrakt wird so hergestellt wie die Tinktur. Statt des Alkohols wird einfach Sonnenblumen oder Olivenöl genommen. Zur Herstellung von Goldmelissen-Saft werden 3 Handvoll Blütenblätter, der Saft von 9 Zitronen und jeweils 1,5 kg Wasser und Zucker benötigt. Wasser und Zucker werden aufgekocht und die restlichen Zutaten hinzugefügt. Danach muss der Saft einen ganzen Tag durchziehen, bevor er abgeseiht, abgefüllt und an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahrt wird. Der Goldmelissen Saft eignet sich im Sommer gekühlt als erfrischendes Getränk und ansonsten als probate Einschlaf-Hilfe für Kinder und Erwachsene.

Wogegen hilft Goldmelisse?

Bedeutung für die Gesundheit

Die Goldmelisse hat eine die Atemwege befreiende Wirkung: Sie löst zähen Bronchialschleim und befreit von Husten und Erkältungen, wenn der Erkrankte 2 bis 3 Tassen Tee täglich trinkt. Bei Infektionskrankheiten hat sie schweißtreibende und daher fiebersenkende Eigenschaften. Außerdem hat sie eine Verdauungsstörungen wie Flatulenz, Übelkeit und Magenbeschwerden lindernde Wirkung. Patienten mit Wetterfühligkeit, Kopfschmerzen bis hin zur Migräne und Schlafstörungen kann sie dank ihrer nervenberuhigenden und schmerzlindernden Inhaltsstoffe ebenfalls helfen.

Für unruhige Kinder ist Goldmelissen Tee der ideale Einschlaftee. Wegen der in ihr vorhandenen Pflanzen-Östrogene regelt das alte Heilkraut Wechseljahresbeschwerden und Menstruationsstörungen. Die hocheffizienten Stoffe haben eine ähnliche Wirkung wie die im menschlichen Körper vorkommenden und können daher als Östrogene und Anti-Östrogene eingesetzt werden. Auch Personen mit leichten depressiven Verstimmungen kann mit der Einnahme von Goldmelisse geholfen werden. Äußerlich als verdünnte Tinktur aufgetragen, fördert die Goldmelisse den schnellen Wundheilungsprozess sogar bei schlechter Heilhaut.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Suerbaum, S., Burchard, G.-D., Kaufmann, S.H.E., Schulz, Th.F. (Hrsg.) : Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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