Zitrusfrüchteallergie

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Zitrusfrüchteallergie beschreibt eine allergische Reaktion auf Zitrusfrüchte. Betroffene reagieren unterschiedlich stark auf den Kontakt bzw. das Einatmen der ätherische Ölen von Zitrusfrüchten wie Zitronen, Limetten, Grapefruits oder Orangen.
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Was ist eine Zitrusfrüchteallergie?
Es gibt grob unterteilt zwei verschiedene Arten der Zitrusfrüchteallergie. Bei der ersten Form handelt es sich um die Lebensmittelallergie, bei der zweiten um eine Kontaktallergie. In letzterem Fall können Zitrusfrüchte nicht einmal berührt oder ihre ätherischen Öle eingeatmet werden. Bei der Lebensmittelallergie wäre all das kein Problem, jedoch führt der Verzehr einer Zitrusfrucht zu Symptomen. Dabei reagieren Allergiker bei einer Zitrusfrüchteallergie unterschiedlich heftig und vertragen manche Früchte besser als andere.
Bei einer Zitrusfrüchteallergie sind Reaktionen von leichten bis hin zu schweren Symptomen möglich, in sehr seltenen Fällen bei besonders sensibilisierten Allergikern kann die Zitrusfrüchteallergie natürlich auch lebensbedrohlich werden. Als Option bleibt nur der vollständige Verzicht auf Lebensmittel mit Zitrusfruchtanteil, bei einer Kontaktallergie geht der Verzicht noch weiter. Das größte Problem an der Zitrusfrüchteallergie besteht darin, dass gerade diese Früchte hohe Anteile an Vitamin C enthalten und Allergiker oft darauf angewiesen sind, das Vitamin dann anderweitig aufzunehmen.
Ursachen
Die Zitrusfrüchteallergie kann allerdings auch an den Konservierungsstoffen liegen, mit denen die Frucht behandelt wurde. Bei Zitronen sind das häufig Biphenyl oder Thiabendazol. In diesen Fällen läge streng genommen gar keine echte Zitrusfrüchteallergie vor, denn eine Bio-Zitrusfrucht könnte ohne Probleme verzehrt werden, solange gewährleistet werden kann, dass sie ungespritzt ist und keinerlei Konservierungsstoffe enthält.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Zitrusfrüchteallergie:
- orales Allergiesyndrom
Bei der Zitrusfrüchteallergie gibt es leichte und schwere Formen. Im Falle einer Kontaktallergie treten die Symptome äußerlich an der Haut auf. Es kommt zu den typischen roten Quaddeln, starkem Juckreiz und Bildung von Bläschen auf der Hautoberfläche. Es dauert bis zu zwei Tage, bis sich diese Symptome wieder zurückbilden. Handelt es sich dagegen um die Erscheinungsform der Lebensmittelallergie, so kommt es zum oralen Allergiesyndrom.
Es entsteht nach dem Verzehr einer Zitrusfrucht ein unangenehmes pelziges Gefühl auf der Zunge, Mund- und Rachenschleimhäute schwellen mehr oder weniger stark an, die Lippen können ebenfalls davon betroffen sein und es entstehen wie beim Kontaktekzem an der Haut an der Innenseite der Wangen Bläschen. Typisch für die Zitrusfrüchteallergie ist auch ein Juckreiz im Rachen. In leichten Fällen bleibt es bei diesen Symptomen und sie stellen keine große Belastung dar. In schweren Fällen kommt es durch die Schwellung der Schleimhäute zu Atemnot bis hin zum Atemstillstand.
Diagnose
Die Diagnose der Zitrusfrüchteallergie ist relativ einfach. Es wird ein klassischer Allergietest mit Blutbild und Hauttest durchgeführt. Meistens wird der Patient im gleichen Zuge auf eine Fruktoseintoleranz hin untersucht und es werden mehrere potenzielle Auslöser der allergischen Reaktion getestet. Hierzu wird eine kleine Hautstelle markiert, angeritzt und mit dem Saft der Zitrusfrucht in Berührung gebracht.
Sie darf jetzt nach Anweisung des Allergologen für einige Zeit nicht mehr gewaschen werden. Es folgt ein zweiter Termin beim Arzt, bei dem untersucht wird, ob die Haut an dieser Stelle allergische Reaktionen gezeigt hat. Dort, wo es zu Symptomen kommt, liegt eine Allergie gegen den getesteten Stoff vor. Da meist auf mehrere Substanzen getestet wird, können im gleichen Diagnoseverfahren auch andere mögliche Allergien aufgedeckt werden, sodass der Patient rundum informiert wird.
Behandlung und Therapie
Die einzige Möglichkeit der Behandlung einer Zitrusfrüchteallergie besteht im lebenslangen Verzicht auf alle Zitrusfrüchte. Das ist tatsächlich aber leichter gesagt als getan, denn die Früchte sind nicht nur in sehr vielen Lebensmitteln enthalten - sie versorgen den gesunden Menschen auch mit hohen Mengen Vitamin C. Aus diesem Grund wird ein diagnostizierter Patient bei Zitrusfrüchteallergie auch nicht einfach nach Hause geschickt, sondern braucht eine Ernährungsberatung, um nicht in eine Mangelernährung zu geraten.
Selbst bei nur leichten Symptomen ist es bei einer Zitrusfrüchteallergie absolut nicht empfehlenswert, diejenigen Zitrusfrüchte zu essen, die besser vertragen werden. Wie bei jeder Allergie kann es selbst bei leichten Formen unerwartet auch zu schweren Verläufen kommen, die im Ernstfall lebensbedrohlich enden. Zitrusallergiker müssen nicht nur auf den Saft von Zitrusfrüchten verzichten, sondern auch auf eine Vielzahl an Erfrischungsgetränken, Gebäcksorten, Marmeladen und Süßigkeiten.
Vorbeugung
Bei einer bestehenden Zitrusfrüchteallergie sollten sich Allergiker jedoch sehr genau darüber informieren, welche Lebensmittel für sie zum Risiko werden können, um diesen aus dem Weg zu gehen. Insbesondere Zitronen und Orangen sind in vielen ganz alltäglichen Lebensmitteln enthalten, sei es als Saft oder in Zestenform fürs Aroma. Wenn es sich bei der Zitrusfrüchteallergie um eine Kontaktallergie handelt, sollten in diesem Zusammenhang zitrusfruchthaltige Kosmetika gemieden werden.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
- Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
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