Blase (Bulla, Hautblase)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Blase (Bulla, Hautblase) ist ein Hohlraum, welcher mit Gewebsflüssigkeit gefüllt ist. Dieser mit Flüssigkeit gefüllte Raum befindet sich normalerweise innerhalb der unterschiedlichen Hautschichten und verfügt über eine erhabene Optik. Bei Hautbläschen handelt es sich medizinisch um einen Hautausschlag (Exanthem).

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Blase (Bulla, Hautblase)?

Einige Hautblasen deuten auf eine Erkrankung hin. Hier ist Herpes Zoster zu erkennen.

Bei einer Blase (Bulla, Hautblase) handelt es sich um krankhafte, flüssigkeitsgefüllte Veränderungen (Effloreszenzen) über dem Hautniveau, welche eine Größe von mindestens fünf Millimetern aufweisen.

Hautbläschen (Exantheme) können unterschiedliche Ausprägungen haben. Der Hautauschlag kann sich in Form von kleineren oder größeren Flecken, Pusteln, bzw. Quaddeln äußern. Bläschen auf der Haut können lokal begrenzt oder großflächig am gesamten Körper auftreten.

Die Medizin unterscheidet dabei drei Arten der Hautblase. Die subkornealen Blasen liegen unterhalb der Hornschicht, intraepidermale Blasen befinden sich innerhalb der Oberhaut und die subdermale Blase (Bulla, Hautblase) liegt unterhalb der Lederhaut. Die Hautblase kann durch sehr verschiedene Gründe verursacht werden.

Verbrennungen können mit Flüssigkeit gefüllte Hautblasen verursachen.

Ursachen

Manche Infektionen, Allergien sowie Hauterkrankungen und innere Krankheiten verursachen einen Hautausschlag, welcher sich mit Hautbläschen bzw. Exanthemen bemerkbar macht.

Des Weiteren treten Blasen bei Kälteschäden beziehungsweise Erfrierungen, Verbrennungen sowie bei Lichtdermatitis (Lichtschäden auf der Haut) auf. Ebenso kann eine Virusinfektion für Hautbläschen verantwortlich sein.

Einerseits kann es sich speziell um Herpes simplex Typ 1 (Lippenherpes) und Herpes simplex Typ 2 (Genitalherpes) handeln. Weitere virale Infektionen sind beispielsweise Herpes zoster (Gürtelrose) und Windpocken (Varizellen). Andererseits kann eine Blase oder Bläschen durch bakterielle Infektionen wie bullöser Erysipel (Wundrose) verursacht werden.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Im Normalfall muss bei einer Hautblase kein Arzt aufgesucht werden. Sind keine weiteren Beschwerden vorhanden, platzt die Blase nach einigen Tagen von selbst. Mit einer sterilen Nadel kann sie jederzeit auch selbst zum Platzen gebracht werden. Dafür ist kein Besuch beim Arzt notwendig.

Führt das Platzen der Blase zu starken Schmerzen oder der Bildung von Eiter, ist ein Arzt aufzusuchen. Es liegt eine Entzündung vor, die behandelt werden muss, bevor sie sich ausbreitet oder einen chronischen Verlauf nimmt. Befindet sich die Blase an einer Position, die als unangenehm empfunden wird oder starke Schmerzen verursacht, ist es ratsam, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ist diese nicht vorhanden, kann ein Arzt konsultiert werden.

Tritt die Blasenbildung über einen längeren Zeitraum und unabhängig von dem getragenen Schuhwerk auf, kann ein Arzt die näheren Ursachen für die Beschwerden herausfinden. Dahinter können sich Fehlhaltungen des Körpers oder Fehlbildungen verbergen, die ein Arzt abklären kann.

Unter normalen Umständen befindet sich in der Blase eine klare Flüssigkeit, die mit dem Finger verschoben werden kann. Ist durch die Haut erkennbar, dass die Flüssigkeit dunkel verfärbt ist oder fühlt sich die Füllung in der Blase ungewöhnlich hart an, ist es empfehlenswert, einen Arzt für eine nähere Untersuchung aufzusuchen.

Diagnose und Verlauf

Treten urplötzlich Hautbläschen oder eine Blase auf, sollten die Betroffenen einen Facharzt beziehungsweise ihren Hausarzt aufsuchen, um die Ursache exakt klären zu lassen. Um die Ursache der Blase festzustellen, werden Fragen gestellt, welche beispielsweise den Beginn sowie betroffenen Hautbereich so genau wie möglich eingrenzen.

Zusätzlich werden Beschwerden wie beispielsweise Übelkeit und Juckreiz, Schnupfen und Husten sowie Fieber abgefragt. Informationen zu Vorerkrankungen, bestehenden Allergien und eingenommenen Medikamenten sind für den behandelnden Arzt zur Diagnosestellung ebenso wichtig. Bestanden Kontakte zu infizierten Personen (beispielsweise Windpocken) sind weitere entscheidende Informationen.

Wird beim Festellen einer Blase (Bulla) direkt zu entsprechenden Maßnahmen wie zum Beispiel Kühlung oder einer Salbe gegriffen, kann die spätere Größe positiv beeinflusst werden. Ist die Blase jedoch da, benötigt sie eine gewisse Zeit zur Abheilung. Normalerweise hat der Hautbereich sich innerhalb einiger Tage regeneriert.

Ist die Hautblase allerdings aufgeplatzt, bedarf die Heilung etwas länger. Dennoch bilden sich die meisten Hautblasen vollkommen zurück, sodass keinerlei Narben entstehen. Mittels der Untersuchung einer Blase sowie Allergietests und Blutentnahmen kann der Arzt meistens eine Diagnose stellen und somit auch die entsprechende Behandlung einleiten.

Komplikationen

Die Bildung einer Hautblase wird als wenig besorgniserregend eingestuft. Aus diesem Grund kann oftmals abgewartet werden, bis sie von selbst aufplatzt. In diesem Fall tritt klare Flüssigkeit aus, die kurzzeitig als unangenehm empfunden werden kann. Darüber hinaus kann es zu Verunreinigungen kommen, die eine Infektionsgefahr auslösen. Da sich unter der Blase neue Haut bildet, kann diese anfänglich noch schmerzempfindlich bei Druckausübung reagieren. Wird die Blase selbst geöffnet, besteht ein höheres Risiko einer Infektion, die jedoch meist innerhalb weniger Tage abklingt.

In den meisten Haushalten kann die Öffnung der Blase nicht steril erfolgen. Auch wenn der Vorteil darin besteht, dass die austretende Flüssigkeit kontrolliert aufgefangen werden kann, so ist darauf zu achten, dass es sich um eine Wunde handelt, die entsprechend versorgt werden muss. Bei einem selbst herbeigeführten Aufplatzen der Blase ist die darunter befindliche Haut meist noch schmerzempfindlicher.

Abhängig von dem Ort der Blasenbildung kann sie als unangenehm bei der Verrichtung von Tätigkeiten oder der Fortbewegung wahrgenommen werden. Insbesondere bei der Fortbewegung ist darauf zu achten, dass keine Fehlhaltung eintritt, die weitere Verspannungen und unangenehme körperliche Belastungen hervorruft. Unabhängig davon, ob die Blase selbst oder von einem Mediziner geöffnet wird, sollte in den Folgetagen vermehrt auf die Körperhaltung geachtet werden.

Behandlung und Therapie

Etliche Menschen stechen die Blase einfach auf. Es ist jedoch empfehlenswert die Blase in ihrer Form zu belassen, da ihre gespannte Haut vor Bakterien schützt. Im Verlauf der Heilung geht die Blase meistens eigenständig wieder zurück. Der Heilungsprozess einer Blase (Bulla, Hautblase) kann jedoch mithilfe diverser Salben unterstützt und sogar beschleunigt werden.

Das Aufstechen einer Hautblase kann notwendig sein, falls diese sich unterhalb der Fußsohle beziehungsweise an Körperbereichen befindet, an welchen keine Ausheilung in aller Ruhe möglich ist. Hierfür darf grundsätzlich nur ein steriler und spitzer Gegenstand verwendet werden. Ist das Wundwasser aus der Hautblase abgelaufen, wird ein Blasenpflaster darübergeklebt, welches die Blasenhaut ersetzt. Somit werden normalerweise Infektionen vermieden.

Platzt die Blase eigenständig auf, muss nicht immer ein Arzt hinzugezogen werden. Entzündet sie sich allerdings, muss eine medizinische Versorgung stattfinden. Da sich auf der nun freiliegenden Lederhaut (hell und rötlich) Wundwasser bildet, können sich Bakterien jeder Art ungehindert ansiedeln.

Führt der Arzt, aufgrund seiner Diagnose die Hautblase auf eine bakterielle Infektion wie beispielsweise der Wundrose zurück, wird er meistens Antibiotika (Penicillin) verschreiben. Hautblasen, welche auf Erfrierungen oder Verbrennungen zurückgehen, erfordern zudem eine besondere Wundbehandlung. Da eine Blase oftmals Symptome wie Jucken zeigt, können Antihistaminika (Juckreiz stillende Medikamente) ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung sein.


Aussicht und Prognose

Eine Blase hat je nach Ursache eine andere Prognose des Krankheitsverlaufs. Bei unkomplizierten einzelnen Blasen, die zum Beispiel beim Sport oder beim Tragen von unpassenden Schuhen entstehen, ist die Prognose allgemein sehr gut. Die Blase heilt von selbst aus und kann sich im schlimmsten Fall entzünden, was aber sehr gut medikamentös durch verschiedene Cremes behandelt werden kann.

Blasen können auch Folge einer Allergie sein. Durch Kontaktaufnahme mit einem Allergen wird eine Entzündung ausgelöst und die typischen Blasen und Quaddeln entstehen. Eine Allergie besteht meist das gesamte Leben lang und hat einen unterschiedlichen Ausmaß, da die Betroffenen unterschiedlich auf den Stoff reagieren. Normalerweise heilen solche Blasen innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen aus, wenn der Kontakt zum Allergen vermieden wird. Wird der Kontakt die weiteren Jahre vermieden, so ist die weitere Prognose gut.

Neben Allergien können auch Autoimmunerkrankungen eine entzündliche Reaktion mit Blasenentstehung verursachen. Die Prognosen hierbei sind ebenfalls je nach Ausmaß der Erkrankung und Menge der Autoantikörper sehr unterschiedlich.

Es werden zwei große blasenbildende Autoimmunerkrankungen unterschieden: Die Pemphigoid-Erkrankung und die Pemphigus-Erkrankung, wobei die Pemphigoid-Erkrankung schwerwiegender ist und eine schlechtere Prognose hat, da es sich in tieferen Hautschichten abspielt als die Pemphigus-Erkrankung. Beide Krankheiten können unbehandelt bis zum Tod führen. Die Therapie ist jedoch sehr gut ansprechend, sodass beide Krankheiten therapiert eine gute Prognose haben.

Vorbeugung

Bevor eine klassische Blase (Bulla, Hautblase) entsteht, bereitet sie bereits Druckschmerzen. Bei Verbrennungsblasen lässt sich die Größe verringern, wenn die Hautbereiche sofort ausgiebig gekühlt werden. Blasenpflaster eignen sich beispielsweise nicht allein zur Behandlung, sondern auch zur Vorbeugung einer Blase.

Der Blasenbildung kann jedoch nur vollständig entgegen gekommen werden, wenn die Ursachen sich absolut vermeiden lassen. Hierzu zählen zum Beispiel Socken und Schuhe aus Synthetik (vermehrtes Schwitzen der Füße) und schlecht passendes Schuhwerk (Druckstellen).

Feuchtigkeit innerhalb der Schuhe kann zum Beispiel mit Antihidrotika (Apotheke) vermieden werden. Diese werden auf die Haut aufgetragen und reduzieren die Schweißbildung. Um kleinere Verbrennungsblasen zu vermeiden, sind oftmals bereits gefütterte Ofenhandschuhe ausreichend.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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