Wasser in der Lunge

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Je nach Ursache und Schweregrad kann sich Wasser in der Lunge (Lungenödem) zur lebensbedrohlichen Situation entwickeln, wenn nicht gehandelt wird. Die Erkrankung kann sowohl chronisch als auch akut auftreten. Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist die Hauptursache für ein Lungenödem.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Wasser in der Lunge?

Schematischer Aufbau (Anatomie) der menschlichen Lunge.

Wasser in der Lunge kann sich unter anderem durch Herzinsuffizienz, Allergien, der Höhenkrankheit und Nierenerkrankungen ansammeln. Hierbei ist es vor allem das Lungengewebe und die Bläschen, die betroffen sind. Die Erkrankung muss ernst genommen werden, da eine direkte medizinische Behandlung notwendig ist.

Wasser in der Lunge kann entweder akut oder chronisch auftreten. Zunächst wird sich Wasser in dem Lungenzwischengewebe ansammeln, welches dann im fortschreitenden Status die Lungenbläschen angreift. Dann wiederum wird die Lunge nicht mehr ausreichend belüftet, wodurch die Durchblutung und der Gasaustausch beeinträchtigt werden. Mit Wasser in der Lunge ist in jedem Falle sehr ernst zu nehmen.

Ursachen

Wasser in der Lunge kann viele Ursachen haben, in den meisten Fällen liegt es jedoch am Herzen oder an den Nieren. Mittlerweile wird von daher zwischen dem kardiogenen und dem nicht-kardiogenen Lungenödem differenziert. Sobald das Herz nicht mehr ausreichend arbeiten kann, wird Blut in die linke Herzkammer fließen, ohne dass das Herz es wieder in den Blutkreislauf zurück pumpen kann. Dann wiederum wird der Druck in den Lungenvenen ansteigen, wodurch sich Wasser in der Lunge ansammelt.

Sollte das Wasser in der Lunge nicht aufgrund eines Herzfehlers verursacht worden sein, kann auch beispielsweise eine Allergie Schuld haben. Aber auch Unterernährung, Nieren- und Lebererkrankungen sowie die Höhenkrankheit können die Ursache sein. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass sich nur dann Wasser in der Lunge ansammelt, wenn eine Störung der Druckverhältnisse innerhalb der Lunge vorliegt.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome bei Wasser in der Lunge:

  • flache Atmung

Je nach Stadium können die Symptome unterschiedlich ausgeprägt auftreten. Eine schnellere Atmung und rasselnde Geräusche werden vor allem dann bemerkt, wenn sich das Wasser in der Lunge noch auf den Bereich des Zwischenlungengewebes beschränkt. Der Atem ist flach und es herrscht eine innere Unruhe. Sollte sich das Wasser in der Lunge allerdings bereits in den Lungenbläschen befinden, treten die Symptome verstärkt ein. Husten, Sekret und ein hoher Puls sind keine Seltenheit. Haut und Lippen verfärben sich womöglich leicht bläulich aufgrund des Sauerstoffmangels.

Wenn Wasser in der Lunge nicht behandelt wird, verschlechtert sich der gesamte Zustand des Erkrankten. Alle anderen Organe werden ebenfalls erkranken, da nichts mehr richtig mit Sauerstoff versorgt wird. Im weiteren Verlauf können eventuell Komplikationen wie eine Lungenentzündung auftreten. Sollte die Ursache für das Wasser in der Lunge das Herz sein, kann sich die gesamte Lage schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln.

Diagnose

Wasser in der Lunge kann erkannt werden, indem eine körperliche Untersuchung in Verbindung mit Röntgenaufnahmen stattfindet. Auch eine Blutanalyse gibt Aufschluss und sorgt für Klarheit. Die Lunge wird mit einem Stethoskop abgehört, um eventuelle Rasselgeräusche zu bemerken. Manchmal wird Wasser in der Lunge aber erst erkannt, wenn eine Röntgenuntersuchung stattgefunden hat. Wenn die Diagnose Wasser in der Lunge gestellt wurde, wird der Arzt den Ursachen auf den Grund gehen. Hierzu sind weitere Untersuchungen wie ein EKG oder Ultraschall notwendig.

Behandlung und Therapie

Sollte es sich bereits um eine akute Situation handeln, ist eine intensive medizinische Therapie notwendig, damit das Wasser in der Lunge nicht lebensbedrohlich wird. Der Betroffene sollte auf jeden Fall den Oberkörper hoch und die Beine tiefer lagern. Sauerstoff kann über eine Gesichtsmaske in den Körper gelangen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es jedoch auch sein, dass eine Überdruckbeatmung notwendig ist.

Die weitere Behandlung bei Wasser in der Lunge hängt immer von der Ursache der Erkrankung ab. Bei einer Linksherzinsuffizienz wird der Erkrankte mit einer Spritze in die Blutgefäße behandelt. Sollte ein toxisches Ödem vorliegen, können Glukokortikoide helfen. Diese werden inhaliert oder in schwerwiegenden Fällen über die Venen verabreicht. Bei Schmerzen, Angst und innerlicher Unruhe infolge von Wasser in der Lunge können Morphine verabreicht werden.

Eine langfristige Therapie richtet sich ebenfalls immer nach der Ursache. Eine adäquate Behandlung wird insbesondere von chronisch Erkrankten mit einer Nieren- oder Herzinsuffizienz benötigt. Bei Nierenerkrankungen muss das Blut gereinigt werden.


Vorbeugung

Wasser in der Lunge kann im Prinzip nur vorgebeugt werden, indem man die Grunderkrankungen vermeidet oder rechtzeitig behandeln lässt. Herzerkrankungen können beispielsweise durch ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung vorgebeugt werden. Obendrein sollte auf Nikotin und Alkohol verzichtet werden. Übergewichtige Personen sollten ihre Ernährung umstellen und Sport treiben, wenn der Hausarzt einverstanden ist. Wer nicht an sportliche Aktivitäten gewohnt ist, sollte langsam anfangen. Obst und Gemüse tragen ebenfalls zu einem gesunden Lebensstil bei und stärken das Immunsystem.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

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