Streifen am Bauch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Haut, eines der größten Organe des Menschen, ist zwar sehr widerstandsfähig und von Natur aus raffiniert aufgebaut, dennoch können unter bestimmten Einwirkungen unschöne und anormale Irritationen wie Streifen am Bauch auftreten. Diese Unregelmäßigkeiten der Haut müssen aber nicht bei jedem Menschen in Erscheinung treten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Streifen am Bauch sind meist Mikro-Einrisse der Lederhaut. Sie entstehen durch Dehnung des Gewebes (z.B. durch starke Gewichtsschwankungen).

Die zum Teil recht gut sichtbaren Streifen am Bauch werden im Volksmund häufig als Schwangerschaftsstreifen bezeichnet. In der Medizin sind diese Veränderungen der Haut auch als Dehnungsstreifen bekannt. In Anbetracht der Beschaffenheit der Streifen am Bauch und in Anlehnung an die Ursache der Entstehung ist der Begriff der Dehnungsstreifen besonders zutreffend.

Die Definition für die Streifen am Bauch, die nicht nur bei Frauen, sondern ebenso bei Männern vorkommen können, bezeichnet diese als Anzeichen einer physiologisch verursachten Überdehnung. Andere Synonyme für die Streifen am Bauch, die sich so darstellen, als ob die Unterhaut gerissen ist, sind striae cutis distensae, stria cutis atrophicane oder stretch marks.

Ursachen

Erstaunlicherweise haben die Streifen am Bauch nicht wie üblicherweise angenommen wird, nur eine Schwangerschaft als Auslöser. Die Streifen am Bauch, die bei männlichen und weiblichen betroffenen zu erkennen sind, ergeben sich auch durch eine Überdehnung im Zusammenhang mit einer massiven Zunahme des Körpergewichts einhergeht.

Durch eine vermehrte Einlagerung von fett in die Fettzellen des Bauches kommt es zum Aufbau einer Spannung auf die Unterhaut. Diese kann den Druck nur bis zu einem gewissen Grad entgegenwirken. Wird die Elastizität der Unterhaut überschritten, reißt das Gewebe und es kommt zu einer mehr oder weniger starken Ausprägung der Streifen am Bauch.

Optisch besser sichtbar werden die Streifen am Bauch durch eine typische Färbung. Diese basiert auf den Unter der Unterhaut befindlichen Blutgefäßen. Weil sich die Unterhaut überdehnt, scheinen die Blutgefäße leicht durch und die Streifen am Bauch nehmen eine schwach rötliche Farbe an.

Die Streifen am Bauch können ebenfalls durch verschiedene Erkrankungen, hormonelle Umstellungen oder eine genetisch vorhandene Schwäche des Bindegewebes hervorgerufen werden. Am häufigsten sind die Streifen am Bauch oder striae gravidarum allerdings durch einen auf normalem Wege entstehenden Überdehnungsvorgang. Die Nachgiebigkeit und Spannkraft der Haut ist während einer Schwangerschaft eingeschränkt.

Häufig entstehen Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft, wenn das Baby und der Bauch wachsen.

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose der Streifen am Bauch bezieht sich in der Regel auf eine visuelle Begutachtung durch den Allgemeinmediziner, eine Hebamme oder einen Hautarzt. In der Lederhaut, einer speziellen Hautschicht, welche für die Spannung und die Elastizität der Haut verantwortlich ist, ist Bindegewebe eingelagert. Die anatomischen Voraussetzungen für die Kompaktheit und die natürlichen Eigenschaften des Bindegewebes sind ausreichend Flüssigkeit und die gleichmäßig verteilten kollagenen Gewebefasern.

Diese Areale können bei zu großer und langanhaltender mechanischer Beanspruchung durch ein Dehnen in sich reißen. Diese Risse sind extrem fein, aber nicht mehr rückgängig zu machen. Das Unterhautgewebe wird so beeinflusst, dass sich zarte Narben bilden, welche als Streifen am Bauch durch ihre dezent bläulich-rosa Färbungen darstellen. Im weiteren Verlauf dieses Prozesses bleiben diese Hautirritationen als Streifen am Bauch lebenslang erhalten.

Behandlung und Therapie

Bei der Behandlung der Streifen am Bauch haben die Mediziner und die Betroffenen selbst keine allzu große Auswahl. Im Laufe der Jahre haben sich bei verschiedenen therapeutischen Ansätzen äußerliche Anwendungen für eine Rückbildung der Streifen am Bauch bewährt. In diesem Zusammenhang geht es darum, dass gegen Streifen am Bauch Vitamin A-Säure hilfreich ist. Diese Substanz wird gegen Streifen am Bauch als Salbe oder Creme angewendet.

Es gibt aber auch die orale Darreichungsform der Vitamin-A-Säure in Form von Tabletten oder Dragees gegen Streifen am Bauch. Der Effekt dieser Variante liegt darin, dass es zu einer verbesserten Rückbildung der Narben kommt. Wenn bei betroffenen Frauen oder Männern eine extrem starke Ausprägung der Streifen am Bauch diagnostiziert wurde, empfehlen die Mediziner das Abtragen der Narben.

Um die Streifen am Bauch in diese Richtung behandeln zu können, werden eine sogenannte Kryo- oder Kältetherapie, das äußerliche Anwenden von niedrig konzentrierter Trichloressigsäure oder eine Therapie mit Lasertechnik eingeleitet.


Vorbeugung

Um Streifen am Bauch effizient vorbeugen zu können, gibt es abgesehen von der Prädisposition oder erblichen Veranlagung nur wenige Maßnahmen. Diese basieren wiederum auf einer Vermeidung einer Zunahme des Leibesumfanges durch eine übermäßige Einlagerung von Fettzellen, also einer gesunden Ernährung.

Auch eine Erhöhung der Muskelmasse im Bauch durch ein exzessives Muskeltraining kann zu Streifen am Bauch führen. Schwangere Frauen können die Ausbildung von Streifen am Bauch in einem bestimmten Umfang vermeiden, wenn die Haut mit pflegenden Ölen oder [Urea|Cremes]] und/oder Hautmassagen geschmeidig und elastisch gehalten wird.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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