Rotbarsch
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Rotbarsch (Sebastes norvegicus) ist ein Meeresfisch und ein beliebter Speisefisch. Er ist bekannt für sein festes, weißes Fleisch und milden Geschmack. Er ist vielseitig in der Zubereitung und enthält wertvolle Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Proteine und Vitamine. Der Rotbarsch lebt im nördlichen Atlantik. Aufgrund von Überfischung sollte beim Kauf auf nachhaltige Fangmethoden, wie das MSC-Siegel, geachtet werden.
Steckbrief: Rotbarsch (Sebastes marinus)
- Wissenschaftlicher Name: Sebastes marinus
- Familie: Barschartige (Perciformes)
- Lebensraum: Kalte Gewässer des Nordatlantiks, vor allem in den Tiefen von 100 bis 1000 Metern, häufig in der Nähe von Grönland, Norwegen und Island.
- Größe: Bis zu 1 Meter, typischerweise jedoch um die 50 bis 70 cm.
- Gewicht: Bis zu 15 kg, durchschnittlich jedoch 1 bis 5 kg.
- Alter: Kann über 60 Jahre alt werden.
- Aussehen: Rot-orange gefärbter Körper, große Augen, kräftige Rückenflossen mit Stacheln.
- Ernährung: Ernährt sich von Krebstieren, kleinen Fischen und planktonischen Organismen.
- Fortpflanzung: Der Rotbarsch ist lebendgebärend; das Weibchen trägt die befruchteten Eier aus und bringt dann die Larven zur Welt.
- Nutzung: Beliebter Speisefisch, bekannt für sein festes, helles Fleisch. In Europa und Nordamerika ist der Rotbarsch kommerziell wichtig.
- Fangmethoden: Hauptsächlich durch Grundschleppnetzfischerei.
- Bestand: In vielen Gebieten überfischt; nachhaltiger Fang und Schutzmaßnahmen werden empfohlen.
- Besonderheit: Aufgrund seiner langen Lebensdauer und späten Geschlechtsreife ist der Rotbarsch anfällig für Überfischung.
Das sollten Sie über Rotbarsch wissen
Der Rotbarsch kommt im nördlichen Atlantik, in der südlichen Barentssee, an der Küste Norwegens, in der Gegend um Island und an den Küsten Grönlands vor. Der gesellige Rotbarsch lebt in Schwärmen und fühlt sich besonders bei Wassertemperaturen zwischen drei und sieben Grad wohl. Er lebt bodennah in Tiefen von 100 bis 1000 Metern.
Die jungen Rotbarsche leben in der Nähe der Küsten in Fjorden und Buchten. Im Sommer leben die Fische vor allem von Leuchtkrebsen und Krill, im Herbst und Winter fressen sie Heringe.
Der Rotbarsch kann Längen von bis zu einem Meter erreichen. Je tiefer die Fische leben, desto größer werden sie. Sie erreichen ein Maximalgewicht von 15 Kilogramm und werden bis zu 60 Jahre alt. Die Haut des Rotbarschs ist kräftig goldrot gefärbt. Sie weist keinerlei dunkle Markierungen auf. Der Bauch des Rotbarschs ist hingegen rosig oder pink. Die Kiemendeckel sind im hinteren Teil dunkel. Die Stacheln des Vorkiemendeckels zeigen nach schräg unten. Die Rückenflosse ist von Stacheln bedeckt.
Der Rotbarsch wird mit Grundschleppnetzen oder mit Schwimmschleppnetzen gefangen. Der Jahresfang liegt bei 40000 bis 60000 Tonnen. Die Bestände des Rotbarschs gelten als stark überfischt.Das weiße und feste Fleisch des Rotbarschs schmeckt delikat und nussig und verfügt über ein herzhaftes Aroma.
Bedeutung für die Gesundheit
Seefisch und damit auch der Rotbarsch ist eine hervorragende Quelle für die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren wirken sich positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems aus. Sie senken den Triglyzerid- und den Cholesterinspiegel im Blut.
Damit können sie Arteriosklerose vorbeugen und Bluthochdruck lindern. Des Weiteren wirken Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend. Sie können sich positiv auf den Verlauf von entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen auswirken.
Neben den gesunden Omega-3-Fettsäuren enthält Rotbarsch auch das wichtige Spurenelement Selen. Selen ist ein wichtiges Antioxidans. Es schützt den Körper vor freien Radikalen, stärkt das Immunsystem und hat die Fähigkeit Schwermetalle zu binden.
Insbesondere die Schilddrüse ist für die Produktion der Schilddrüsenhormone auf eine ausreichende Zufuhr an Selen angewiesen. Auch die Fortpflanzungsorgane und das Zentralnervensystem benötigen für eine ordnungsgemäße Funktion Selen.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Rotbarsch enthält Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2 und Vitamin B12. Ferner sind Magnesium, Kalzium, Eisen und Selen enthalten.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 107 kcal/ 450 kj | |
Eiweiß | 18,62 g | |
Kohlenhydrate | 0,00 g | |
Fett | 3,61 g | |
Wasser | 76,57 g | |
Ballaststoffe | 0,00 g | |
Vitamin B3 | 2500 µg | |
Vitamin E | 1250 µg |
Unverträglichkeiten
Es gibt Menschen, die allergisch auf Fisch reagieren. Grund ist das Parvalbumin, ein Protein, das in den Muskelzellen im weißen Muskelfleisch von Fischen vorkommt. Paravalbumin wird auch beim Erhitzen nicht zerstört, sodass Allergiker auch auf gekochten oder gebratenen Fisch reagieren.
Bei sehr empfindlichen Menschen reicht bereits der Geruch des Fisches aus, um allergische Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden oder anaphylaktische Reaktionen auszubilden. Bei Kindern und Jugendlichen ist Fisch einer der häufigsten Auslöser für Nahrungsmittelallergien.
Hat der Rotbarsch viele Gräten?
Der Rotbarsch hat verhältnismäßig wenig feine Gräten im Vergleich zu einigen anderen Fischarten. Die Hauptgräten sind relativ groß und leicht zu entfernen, was ihn bei vielen Menschen zu einem beliebten Speisefisch macht. Vor allem das feste, dicke Filet des Rotbarschs lässt sich gut verarbeiten, und beim Kauf von bereits filetiertem Fisch sind die meisten Gräten in der Regel schon entfernt. Deshalb eignet sich Rotbarsch besonders gut für Menschen, die Gräten als störend empfinden, und er ist einfach zuzubereiten.
Ist der Rotbarsch ein guter Speisefisch?
Der Rotbarsch ist ein sehr beliebter und hochwertiger Speisefisch. Sein festes, weißes Fleisch hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der gut zu vielen Gerichten passt. Der Fisch ist vielseitig und kann gebraten, gedünstet, gegrillt oder gebacken werden. Aufgrund seiner festen Konsistenz zerfällt er nicht so leicht, was ihn ideal für viele Zubereitungsarten macht. Zudem ist Rotbarsch reich an wertvollen Nährstoffen wie Proteinen, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen (insbesondere Vitamin D) und Mineralstoffen wie Jod und Selen.
Ein wichtiger Aspekt beim Konsum von Rotbarsch ist jedoch die Nachhaltigkeit. In vielen Regionen sind die Bestände aufgrund von Überfischung stark zurückgegangen. Deshalb ist es ratsam, auf Fischprodukte mit nachhaltigen Siegeln wie MSC (Marine Stewardship Council) zu achten, um den Fortbestand der Art zu unterstützen und umweltbewusst zu konsumieren.
Schadstoffbelastung
Die Schadstoffbelastung beim Rotbarsch kann variieren, hängt jedoch oft mit seinem Lebensraum und der Fangregion zusammen. Rotbarsche leben in den tiefen Gewässern des Nordatlantiks, wo die Belastung durch Umweltgifte tendenziell geringer ist als in stark verschmutzten Küstengebieten. Dennoch kann der Rotbarsch, wie andere größere Raubfische, Schwermetalle wie Quecksilber oder organische Schadstoffe in geringen Mengen anreichern, da er in der Nahrungskette höher steht und sich von kleineren Fischen ernährt.
Insgesamt wird Rotbarsch jedoch häufig als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, solange er in Maßen konsumiert wird. Verbraucher sollten darauf achten, Fisch aus nachhaltiger Fischerei und sauberen Fanggebieten zu wählen, um das Risiko einer höheren Schadstoffbelastung zu minimieren. Prüfsiegel wie das MSC-Zertifikat können hier Hinweise auf verantwortungsvolle Fischerei und bessere Qualität geben.
Einkaufs- und Küchentipps
Rotbarsch ist im Ganzen und als Filet frisch beim Fischhändler erhältlich. Im Supermarkt kann tiefgefrorenes Filet vom Rotbarsch ganzjährig erworben werden. Wenn der Rotbarsch beim Fischhändler gekauft wird, sollte vor allem auf Frische geachtet werden. Frischer Rotbarsch riecht nicht. Fischfilet, das nach Fisch riecht, ist in der Regel nicht mehr frisch.
Frischer Rotbarsch hat eine glänzende goldorangene Haut, die von einer leichten Schleimschicht überzogen ist. Trockene Haut ist ein Zeichen schlechter Qualität. Die Augen des frischen Rotbarschs stehen leicht hervor und glänzen. Die Hornhaut ist durchsichtig und nicht trüb. Die Kiemen sind dunkelrot bis rosa gefärbt. Braune oder graue Kiemen können als Hinweis auf mangelnde Frische gewertet werden.
Zubereitungstipps
Frischer ganzer Rotbarsch sollte beim Fischhändler küchenfertig erworben werden. Andernfalls muss der Fisch noch ausgenommen und entschuppt werden. Die Stacheln des Rotbarschs sind giftig. Auch deshalb sollte die Vorbereitung des Fisches dem erfahrenen Fischhändler überlassen werden. Allerdings ist ein ganzer Rotbarsch in Deutschland sowieso eher selten erhältlich.
Tiefgekühlter Rotbarsch sollte langsam im Kühlschrank aufgetaut werden. Das Auftauwasser sollte direkt entsorgt werden. Frischer Rotbarsch, Filet und tiefgekühlter Rotbarsch sollten vor der Zubereitung kurz abgewaschen und dann trockengetupft werden. Anschließend kann der Rotbarsch gedünstet, gekocht, gegrillt oder gebraten werden.
Da das zarte Fleisch des Rotbarschs beim Braten leicht zerfällt, wird der Rotbarsch gerne in einer Panade zubereitet. Beim Grillen sollte er am besten in einer Schale zubereitet werden, andernfalls fällt das zarte Fleisch schnell durch den Grillrost.
Rezept: Gebratener Rotbarsch mit Zitronen-Knoblauch-Butter
Zutaten (für 2 Personen):
- 2 Rotbarschfilets (ca. 200 g pro Stück)
- 2 EL Olivenöl
- 1 Zitrone (Saft und Schale)
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 50 g Butter
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Frische Petersilie, gehackt (optional)
- Beilage nach Wahl (z. B. Kartoffeln, Reis oder Gemüse)
Zubereitung:
- Vorbereitung:
Die Rotbarschfilets mit kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Leicht salzen und pfeffern. Die Zitrone auspressen und die Schale fein abreiben.
- Fisch braten:
In einer großen Pfanne das Olivenöl bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Rotbarschfilets auf der Hautseite in die Pfanne legen und etwa 3-4 Minuten braten, bis die Haut knusprig ist. Dann die Filets wenden und weitere 2-3 Minuten braten, bis der Fisch durchgegart ist. Aus der Pfanne nehmen und warm halten.
- Zitronen-Knoblauch-Butter:
In derselben Pfanne die Butter bei niedriger Hitze schmelzen. Den gehackten Knoblauch dazugeben und etwa 1-2 Minuten leicht anbraten, bis er goldbraun wird. Zitronensaft und Zitronenschale hinzufügen, kurz aufkochen lassen.
Anrichten:
Die Rotbarschfilets auf Tellern anrichten, die Zitronen-Knoblauch-Butter darüber geben und nach Wunsch mit frischer Petersilie garnieren.
Servieren:
Mit Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder gedünstetem Gemüse servieren.
Guten Appetit!
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024
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