Rosenkohl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Rosenkohl wird eine Variante des Gemüsekohls bezeichnet. Seine Züchtung findet erst seit dem 19. Jahrhundert statt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Rosenkohl wissen

Der Rosenkohl (Brassica oleraceae var. gemmifera) ist auch als Brüsseler Kohl bekannt, weil sein erster Anbau in Belgien erfolgte. In Österreich trägt er zudem die Bezeichnung Sprossenkohl. Beim Rosenkohl handelt es sich um eine Variante des Gemüsekohls, der der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) entstammt. Im Handel als Rosenkohl erhältlich sind die abgeschnittenen Röschen des Kohls. Diese erreichen einen Durchmesser zwischen 10 und 50 Millimetern und haben eine grün-weiße Farbe.

Der Rosenkohl zählt zu den zweijährigen Pflanzen. An seinem Stängel, der eine Höhe von 50 bis 70 Zentimeter erreicht, kommt es zur Entstehung der Knospen, auch Blattröschen genannt. Ohne die Aberntung der Röschen gehen aus ihnen nach dem Überwintern im Frühling Sprossen hervor. In den Sommermonaten tragen sie Blüten aus.

In Mitteleuropa bildet der Rosenkohl einen wichtigen Bestandteil von Herbst- und Winterküche. Allerdings stellt der Rosenkohl eine noch relativ junge Sorte dar, die erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist. Der erste Anbau des Gemüses fand im Jahr 1587 in Belgien statt. Dort erhielt der Kohl die Bezeichnung „Choux de Bruxelles“. Verantwortlich für den Anbau waren belgische Gemüsebauern aus der Umgebung von Brüssel.

In deutschen Regionen fand der Rosenkohl als Brüsseler Kohl oder Brüsseler Sprossen Verbreitung. Doch erst ab dem frühen 19. Jahrhundert konnte der Rosenkohl seinen Triumphzug als Wintergemüse durch das gesamte Europa bis hin in die Vereinigten Staaten von Amerika antreten. Der Anbau des Rosenkohls findet in der heutigen Zeit in erster Linie in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien statt.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das milde atlantische Klima. Damit die Kohlsorte gut gedeihen kann, benötigt sie für ihr Wachstum sandigen Lehmboden, der reich an Nährstoffen ist. Während Spinat, Rote Beete, Erbsen, Kartoffeln und Sellerie als gute Nachbarn des Rosenkohls angesehen werden, gelten andere Kreuzblütler als schlechte Nachbarn.

Als Hauptsaison des Rosenkohls gilt der Zeitraum von September bis Januar. Grundsätzlich ist er jedoch bis ins Frühjahr erhältlich. Der Geschmack des Rosenkohls gilt am besten, wenn seine Ernte nach den ersten Nachtfrösten erfolgt. Am liebsten wird er deshalb in den Monaten Oktober und November genossen.

Geschmacklich weist der Rosenkohl ein leichtes Kohlaroma auf. Durch die Einwirkung des Nachtfrostes fällt der Geschmack noch feiner und süßer aus. Darüber hinaus verfügen die Rosenkohlköpfchen über eine leicht cremige Konsistenz.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Rosenkohl wird zu den gesunden Speisen gezählt. Zum Beispiel gehört er zu den wertvollsten Lieferanten von Vitamin C. So lässt sich der tägliche Bedarf des Menschen von 100 Gramm Rosenkohl vollständig decken.

Studien zufolge gilt der Genuss von Rosenkohl als entgiftend. Auch eine Verringerung des Krebsrisikos wird ihm nachgesagt. So ist der Kohl in der Lage, zellschädlichen Stoffen von stark gegrilltem oder gebratenem Fleisch entgegenzuwirken. Obwohl der Rosenkohl als kalorienreicher eingestuft wird als andere Kohlarten, enthält er fast kaum Fett, wodurch er sich auch für figurbewusste Menschen eignet.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Neben einem hohen Anteil an Vitamin C enthält Rosenkohl außerdem wertvolle Folsäure in reichhaltigem Maße. Weitere gesunde Stoffe sind Zink, Kalium, Eisen, Magnesium, Vitamin B und Vitamin K.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 36 kcal/ 151 kj
Eiweiß 4,45 g
Kohlenhydrate 3,29 g
Fett 0,34 g
Wasser 85,57 g
Ballaststoffe 4,40 g
Beta-Carotin 447 µg
Vitamin E 560 µg

Unverträglichkeiten

Allergien gegen den Rosenkohl treten nur sehr selten auf. Ausgelöst wird die Unverträglichkeit von einem Typ-I-Nahrungsmittelallergien. Als mögliche Beschwerden gelten Nesselsucht, Neurodermitis-Beschwerden sowie das Quincke-Ödem.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Einkauf des Rosenkohls ist auf fest geschlossene Köpfchen zu achten. Die Köpfchen sollten zudem ein frisches Grün aufweisen und keine Blätter besitzen, die gelb verfärbt sind. Wichtig ist außerdem eine feste Konsistenz des Rosenkohls.

Ungewaschen und ungeputzt kann sich der Rosenkohl etwa 4 bis 5 Tage im Kühlschrank halten. Allerdings darf er nicht zusammen mit Tomaten und Äpfeln gelagert werden. Diese enthalten nämlich das Gas Ethylen, wodurch der Rosenkohl an Frische einbüßt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Kohlsorte einzufrieren.

Zubereitungstipps

Für die Vorbereitung des Rosenkohls ist ein wenig Zeit erforderlich. Dabei werden die äußeren Blätter solange entfernt, bis der grüne glatte Kopf zum Vorschein kommt. Größere Köpfchen lassen sich kreuzförmig einschneiden, um die Röschen gleichmäßiger zubereiten zu können. Nach dem Putzen wird der Rosenkohl gewaschen.

Da sich roher Rosenkohl nicht genießen lässt, wird er für einen Zeitraum von 5 bis 7 Minuten gegart. Beim Dämpfen beträgt die Zubereitungsdauer 5 bis 10 Minuten. Besonders beliebt ist der Rosenkohl als Zutat für Geflügel und Wild.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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