Blut im Sperma
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Blut im Sperma kann durch unterschiedliche Möglichkeit auftreten. Die mit Abstand häufigste Ursache ist ein geplatztes Äderchen. Eine chronisch erkrankte Prostata oder ein Trauma kann ebenfalls ein Grund für Blut im Sperma sein.
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Blut im Sperma: Beschreibung
Entdeckt der Mann Blut im Sperma, so sieht er diese Veränderung des Ejakulats als Warnzeichen. Aber Blut im Sperma ist kein Garant für eine ernste Erkrankung. Es gibt unterschiedliche Ursachen. Selbst ausgefallene sexuelle Praktiken können ein Grund für Blutbeimischungen im Sperma sein. Die Farbe der Samenflüssigkeit ist von Mann zu Mann unterschiedlich. Zwischen hellgelblich und schneeweiß ist alles möglich.
Bei einer rötlichen Beimischung geht der Patient davon aus, dass Blut im Sperma ist. Wird Blut medizinisch nachgewiesen, ist von einer Hämatospermie die Rede. Die Farbe des Blutes im Sperma ist für die Diagnose von Bedeutung. Dunkelrotes Blut deutet darauf hin, dass das Blut bereits länger in der Samenflüssigkeit ist.
Somit geht man von einer tieferen Ursache (keine Verletzung, sondern ein Ursprung in der Prostata oder Hoden) aus. Sind Blutströpfchen zu erkennen (oder ist das Blut im Sperma hellrot) spricht man im Regelfall von einer Verletzung der Eichel oder einem geplatzten Äderchen.
Ursachen
Auch Verletzungen und traumatische Ursachen können Blut im Sperma auslösen. Harte unkontrollierte Bewegungen während des Geschlechtsverkehrs können den Penis verletzen. Selbst enge Kleidung kann eine Verletzung auslösen.
Blut im Sperma wird durch traumatische Erlebnisse während des Geschlechtsverkehrs wahrgenommen. Andere Ursachen sind chronische Erkrankungen der Prostata. Auch eine Vergrößerung der Prostata kann für Blutbeimengen im Sperma verantwortlich sein.
Selten ist Prostatakrebs für Blut im Sperma verantwortlich. Auch ein Tumor an der Vorsteherdrüse kann für Blutbeimengen im Sperma sorgen. In etwa einem Drittel aller Fälle bleibt das Blut im Sperma jedoch ohne Diagnose.
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Bei Blut im Sperma ist ein Arzt aufzusuchen, sobald der Mann eine Beeinträchtigung seines Wohlbefindens erlebt. Auch bei einer harmlosen Ursache kann es zu seelischen Problemen kommen, die langfristig eine Impotenz oder eine Störung des Selbstbewusstseins auslösen. Das Sehen des Blutes kann eine emotionale Überforderung darstellen.
Tritt das Blut im Sperma in einer geringen Menge auf, kann der Grund bei einem defekten Blutgefäß liegen. Beschädigungen der Blutgefäße können nach anstrengenden körperlichen Aktivitäten auftreten. Das Heben starker Gewichte führt zu einer Anspannung im Organismus, die den Druck auf die Blutgefäße erhöht und Risse in der Gefäßwand verursacht.
Die Läsur der Blutgefäße kann auch nach einem langanhaltendem sexuellen Erlebnis eintreten. Da die Blutgefäße innerhalb weniger Tage bei Schonung ausheilen, ist ein Arztbesuch nur notwendig, wenn das Blut im Sperma wiederholt auftritt.
Befindet sich viel Blut im Sperma, ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren. Es besteht die Gefahr, dass sich ein Tumor gebildet hat, der behandelt werden muss. Bei einer Harnwegsinfektion oder Blasenentzündung kann sich Blut im Sperma befinden. Treten weitere Beschwerden wie Schmerzen, ein brennendes Gefühl oder ein Druck im Unterleib auf, ist ein Arzt aufzusuchen. Die Ursachen müssen abgeklärt werden und medizinische Maßnahmen sind einzuleiten.
Diagnose und Verlauf
Der Arzt erstellt die Anamnese um herauszufinden, ob eventuelle Vorgehensweisen des Patienten in Verbindung mit Blut im Sperma stehen. Vorerkrankungen, Lebensumstände oder weitere Symptome sind bei der Diagnostik hilfreich. Nach der Anamnese werden klinische Untersuchungen durchgeführt. In erster Linie beschränkt sich die klinische Untersuchung auf die Blick- wie Tastkontrolle.
Der Genitalbereich des Mannes wird äußerlich untersucht. Hier achtet der Arzt auf traumatische Erlebnisse, Hämatome oder kleine Einrisse. Nach der Untersuchung wird die Vorsteherdrüse untersucht. Nach der Untersuchung der Vorsteherdrüse werden Hoden wie Nebenhoden abgetastet. Auf Grund der Tastbewegungen kann der Arzt feststellen, ob eine Größenveränderung gegeben ist. Vor allem bei der Prostata bzw. Vorsteherdrüse kann eine Veränderung der Größe für Blut im Sperma sorgen.
In Verbindung mit der Blick- und Tastenkontrolle wird eine Laboruntersuchung durchgeführt. Dieses Blutbild gibt einen Einblick über den Gesundheitszustand des Patienten. Ebenfalls wird von dem Patienten eine Urinuntersuchung durchgeführt. Viele Untersuchungen dienen im Regelfall für das Ausschlussverfahren. Denn die Diagnose Blut im Sperma sorgt für viele Möglichkeiten; diese werden kategorisch von dem behandelnden Arzt ausgeschlossen. Selbst Bakterien können manchmal die Ursache für Blut im Sperma sein.
Komplikationen
Bei den meisten Betroffenen führt Blut im Sperma zu einem starken emotionalen Erleben. Angst, Panik oder ein Schock sind mögliche Reaktionen. Diese können sich erheblich und dauerhaft auf die weiteren sexuellen Aktivitäten auswirken. In den meisten Fällen handelt es sich um als harmlos einzustufende Schädigungen der Blutgefäße. Diese können innerhalb vollzogener Sexpraktiken stattgefunden haben.
Darüber hinaus treten Gefäßverletzungen oftmals nach einem länger anhaltendem Geschlechtsverkehr auf. Bei einer erneuten Ejakulation nach ein paar Tagen ist in diesen Fällen meist kein weiteres Blut im Sperma vorhanden. Dennoch sollten die Praktiken überprüft oder verändert werden, um keine dauerhaften Läsionen oder Einschränkungen zu erleiden.
Zusätzlich ist darauf zu achten, dass einige Zeit vergangen ist, damit die beschädigten Gefäße sich regenerieren können. In schweren Fällen kann das Blut im Sperma auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Eine Entzündung der Prostata führt zu Schmerzen, Fieber, häufiges Wasserlassen oder Potenzproblemen. Vergleichbare Komplikationen treten bei einem Prostatakrebs auf. Darüber hinaus kommt es zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs. Der Tumor wird durch einen operativen Eingriff entfernt. Zusätzlich kann eine Chemotherapie notwendig sein.
Beide Maßnahmen haben Nebenwirkungen. Das Blut im Sperma kann ein Hinweis auf eine Gerinnungsstörung des Blutes sein. Darüber hinaus können Erkrankungen der Leber oder Bluthochdruck weitere Komplikationen darstellen.
Behandlung und Therapie
Je nach Diagnose unterscheidet sich auch der Verlauf der Erkrankung. Während bei Verletzungen nur eine Schonfrist eingehalten wird, kann eine Operation bei einer vergrößerten Prostata Blut im Sperma beheben.
Blut im Sperma betrifft Männer jeglichen Alters. Auch wenn die Ursache im Regelfall harmlos ist, muss eine Abklärung durch den Arzt erfolgen. Vor allem im höheren Alter ist es wichtig, dass Blut im Sperma sofort untersucht wird. Selbst wenn keine begünstigenden Faktoren erkennbar sind, muss Acht gegeben werden.
Aussicht und Prognose
Auch wenn die Ursache zumeist harmlos erscheint, können schwerwiegende Erkrankungen hinter Blut im Sperma stecken. Nahezu die Hälfte aller Betroffenen leiden unter einer Prostataentzündung, die medizinisch behandelt werden muss. Je nach Grad der Erkrankung, kann die Prostataentzündung geheilt werden.
Ferner kann Blut im Sperma auf ein Prostatakarzinom deuten. Bei einem Verdacht auf diese Erkrankung sollte dringend ein Arzt konsultiert werden. Weitere Grunderkrankungen wie zu hoher Blutdruck und Blutgerinnungsstörungen sowie Lebererkrankungen können ebenso Blut im Sperma hervorrufen, was für eine Aussicht auf Heilung eine medizinische Behandlung dringend erforderlich macht. Entdecken Betroffene bei sich einmalig Blut im Sperma, ist der Gang zum Arzt nicht sofort notwendig. Häufig tritt eine Spontanheilung auf und im nächsten Sperma ist kein Blut zu erkennen.
Vorbeugung
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
- Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
- Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
- Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
- Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024
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