Piment
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Piment besitzt als Küchengewürz vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Daneben verfügen die Beeren der Pfeffermyrthe auch über einen gesundheitlichen Nutzen, der bereits den Azteken bekannt war.
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Allgemeiner Überblick
Piment zählt zu den Myrtengewächsen und ist auch als Nelkenpfeffer bekannt. Die Bezeichnung „Allgewürz“ kann auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hindeuten und lässt sich auch damit erklären, das Piment geschmacklich sowohl an Pfeffer und Zimt, als auch an Nelken und Muskat erinnert. Pimenta officinalis sind immergrüne Bäume, welche mehr als zehn Meter in die Höhe wachsen können. Kennzeichnend für die Pflanze sind die ledrigen Laubblätter.
Die weißen Blüten stehen dicht an dicht und sind etwa einen Zentimeter groß. Die eigentlichen Beeren sind etwas kleiner und werden häufig noch in unreifem Zustand geerntet. Verbleibt Piment bis zur Vollreife am Baum, dann verliert er sehr schnell an Aroma. Die getrockneten Beeren erinnern an Pfefferkörner. In den Handel gelangen ganze Pimentkörner oder auch gemahlener Piment, welcher allerdings baldigst verwendet werden sollte, da er schnell an Aroma verliert.
Vorkommen und Anbau
Die Heimat des Piment liegt in Ostasien. Dort war das Gewürz bereits in vorchristlicher Zeit bekannt. In der Alten Welt wurde das Gewürz erst bekannt, als Christoph Kolumbus von seiner zweiten Reise zurück war. In der Annahme, den damals ausgesprochen wertvollen Pfeffer entdeckt zu haben, bezeichneten die Spanier das unbekannte Gewürz als "pimienta". Im Spanischen steht "Pimenta" für Pfeffer. Als schließlich der echte Pfeffer gefunden war, verlor der Piment an Bedeutung. Erst etwa 200 Jahre nach Kolumbus Tod wurde Piment auch in unseren Breiten populär. Die spanischen Eroberer hatten in ihren Besitzungen in Amerika mit dem Pimentanbau begonnen und exportierten das Gewürz schließlich auch nach Europa.
Als Hauptanbaugebiet für Piment gilt bis heute Jamaika. Daher rührt auch der Beiname Jamaikapfeffer. Auch in Honduras, Mexiko oder Barbados wird das Gewürz angebaut. Die Aufzucht der Piment-Bäume erfolgt aus Samen. Nach etwa sieben Jahren können die ersten Früchte geerntet werden. Die zirka sieben Millimeter großen Beeren werden vor der Reife geerntet und erst nach der Trocknung von den Stielen gelöst. Getrockneter Piment ist rötlich-braungelb bis dunkelbraun und dem Pfefferkorn auch in der Größe sehr ähnlich. Ein Piment Baum kann über 100 Jahre alt werden.
Anwendung und Wirkung
Auch Weihnachtsplätzchen kommen selten ohne Piment aus. Zusammen mit Nelken oder Lorbeer wird Piment als Beize für Wildgerichte oder Sauerbraten genutzt. Interessant im Geschmack sind auch mit Piment gewürzte Obstsalate oder Süßspeisen. Mit Hilfe von Wasserdampf-Destillation wird aus den Samen Pimentöl gewonnen. Das Öl ist ein beliebter Zusatzstoff für Herrendüfte und verleiht den Parfüms eine würzige Note. Piment besitzt verdauungsfördernde Eigenschaften und wird daher bevorzugt deftigen Fleischgerichten oder Wurst zugesetzt. Piment kann dabei durchaus den Pfeffer als herkömmliches Gewürz ersetzen. Zerstoßene Pimentkörner setzen ätherische Öle frei und können bei Rheuma Linderung verschaffen. Die entschlackende Wirkung der ätherischen Öle macht Piment auch zu einer interessanten Möglichkeit, an Gewicht zu verlieren und die Verdauungsarbeit zu unterstützen.
Wogegen hilft Piment?
Bedeutung für die Gesundheit
Bereits die Azteken haben Piment verwendet. Damit würzten sie "Xocolatl" ein verdauungsförderndes Getränk. Die Naturheilkunde knüpft hier an und Piment wird vorwiegend bei Magen- und Darmproblemen eingesetzt. Die beruhigende und wärmende Wirkung des Gewürzes kann man sich auch bei stressbedingter Nervosität zu Nutze machen. Ebenso wird Piment nachgesagt, den Blutdruck senken zu helfen. Die Inhaltsstoffe Phellandren und Cineal können Entzündungen der Schleimhäute zum Abklingen bringen.
Sehr gut wirksam ist das Gewürz auch gegen andere Bakterien, Pilze und Keime. Die harntreibende Wirkung wirkt sich positiv auf die Blasen- und Nierentätigkeit aus. Eine weitere Wirksamkeit kann dem Gewürz bei Hustenreiz oder asthmatischen Beschwerden zugesprochen werden.
Auch zur äußerlichen Anwendung wie der Wundheilung können pimenthaltige Produkte eingesetzt werden. Um allergische Reaktionen zu vermeiden, sollte Piment anfänglich eher sparsam dosiert werden.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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