Pilzinfektion

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Pilzinfektion liegt vor, wenn sich Pilze in den Organismus des Menschen eingenistet haben. Sie führen zu ähnlichen Krankheitsbildern wie Viren und Bakterien und werden mithilfe von Antimykotika behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Pilzinfektion?

Eine Pilzinfektion kann sehr unangenehm sein. Ein Nagelpilz zeichnet sich durch verfärbte und verdickte Nägel aus.

Von einer Pilzinfektion spricht der Mediziner, wenn sich Pilzsporen im menschlichen Organismus befinden und dort zur Entstehung von Krankheitsbildern führen. Besonders gerne treten Pilzinfektionen an Stellen des Körpers auf, an denen sie mit viel Feuchtigkeit versorgt werden; Zwischenräume und Schleimhäute sind besonders häufig von Pilzinfektionen betroffen.

Zu den bekanntesten Pilzinfektionen gehören Fußpilz oder Nagelpilz, aber auch Genitalpilze bedürfen häufig ärztlicher Behandlung. Pilzinfektionen sind nicht harmlos und brauchen selbst in leicht wirkenden Fällen ärztliche Observation, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Ursachen

Pilzinfektionen entstehen, wenn Pilzsporen den Weg in den menschlichen Organismus finden. Sie sind hochansteckend, da sich die Sporen krankheitserregender Pilze genauso verbreiten wie die der Pilzarten, die man aus dem Wald kennt.

Eine Pilzinfektion entsteht beispielsweise durch direkten körperlichen Kontakt mit dem Menschen, der sie bereits hat, etwa durch Geschlechtsverkehr und den Austausch infizierter Körperflüssigkeiten. Genauso können Pilzinfektionen entstehen, wenn ein gesunder Mensch mit Oberflächen und Gegenständen in Kontakt kommt, die eine erkrankte Person vorher berührt hat.

Öffnet ein Mensch mit Hautpilz etwa ungeschützt eine Tür und wird der Türgriff danach von einer gesunden Person berührt, könnte es sein, dass das zur Übertragung der Pilzinfektion ausreicht. Die Pilzinfektion nisten sich anschließend in ihr bevorzugtes Gewebe ein und führen zur Entstehung spezifischer Krankheitsbilder.

Krankheiten

  • Dermatophyten

Symptome und Verlauf

Typische Anzeichen von Pilzinfektion:

Pilzinfektionen weisen unterschiedliche Symptome und Verläufe auf, je nach Erreger und Ort der Einnistung. Meistens aber entwickeln sich Pilzinfektionen schleichend und breiten sich sichtlich immer weiter aus. Äußere Pilzinfektionen kennzeichnen sich durch deutlich erkennbare Symptome.

Bei Hautpilz beispielsweise beginnt nach der erstmaligen Pilzinfektion eine Abblätterung der oberen Hautschichten und die Haut wirkt oberflächlich aufgerissen; schlimmstenfalls kann es sogar zu kleinen offenen Wunden kommen. Fußpilz würde sich durch Jucken kennzeichnen, ähnlich verhalten sich die Symptome auch bei Pilzinfektionen der Schleimhäute.

Formen wie Nagelpilz zerstören sichtlich den betroffenen Nagel und führen zu Verfärbungen und Brüchigkeit. Komplexere Symptome und Verläufe weisen Pilzinfektionen auf, die in unsichtbaren Bereichen des Körpers auftreten.

Diagnose

Die Diagnose einer äußerlichen Pilzinfektion fällt häufig nicht schwer, es reicht der Blick eines Arztes. Blätternde Haut oder verfärbte Nägel sind eindeutige Symptome. Um die Art der Pilzinfektion zu bestimmen, wird womöglich eine Probe des betroffenen Gewebes genommen, was allerdings schmerzlos und unaufwendig geschehen kann.

Ein Stück der betroffenen Haut, die bereits abblättert, oder des befallenen Nagels sind völlig ausreichend. Tritt die Pilzinfektion dagegen innerlich auf, kann sich die Diagnose schwieriger gestalten. Womöglich sind dann Blutuntersuchungen oder Gewebeproben notwendig, die unter lokaler Betäubung entnommen werden müssen. Die mikroskopische Untersuchung des befallenen Gewebes gibt genauen Aufschluss über die Art der Pilzinfektion.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung einer Pilzinfektion geschieht mithilfe von so genannten Antimykotika. Dies sind Medikamente, die die Fortpflanzung und Ausbreitung der Pilze im Körper verhindern. Bei äußerlichen Pilzinfektionen werden geeignete Antimykotika häufig äußerlich aufgetragen, um direkt an der betroffenen Stelle zu wirken.

Bei Nagelpilz beispielsweise gibt es aus der Online-Apotheke spezielle Nagellacke, die antimykotische Wirkstoffe enthalten und die direkt in den betroffenen Nagel einziehen, um die Pilzkulturen abzutöten. Häufig aber werden begleitend dazu Antimykotika zur oralen Einnahme verschrieben, die ins Blut übergehen und den Körper vor der Ausbreitung der Pilze schützen sollen.

Die Behandlung von Pilzinfektionen kann je nach Art der Infektion und Schweregrad mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Manchmal kann auch eine operative Entfernung betroffener Gewebsteile bei einer Pilzinfektion erforderlich sein. Bei Nagelpilz beispielsweise wird der betroffene Nagel komplett entfernt, sollte er bereits zu stark durch die Pilze zerstört worden sein.


Vorbeugung

Zur Vorbeugung von Pilzinfektionen gibt es je nach Art des Befalls etliche funktionelle Möglichkeiten. Es empfiehlt sich in öffentlichen Schwimmbädern, nicht barfuß zu laufen, sondern Badeschlappen anzuziehen - dadurch werden keine Pilzsporen mehr vom Boden übertragen. Auch sollten Zwischenräume wie zwischen den Zehen immer gründlich abgetrocknet werden; dadurch wird Pilzsporen die Lebensgrundlage genommen. Verhütung mit Kondomen schützt gegen geschlechtlich übertragbare Pilzinfektionen.

Wenn bereits eine Pilzinfektion entstanden ist, sollte man diese ärztlich behandeln lassen und auf diese Weise verhindern, dass sie sich weiter ausbreiten und andere Gewebe des Körpers befallen. Pilzinfektionen sind auch dann ernst zu nehmen, wenn sie harmlos und unscheinbar wirken, denn sie können sich im ganzen Körper ausbreiten - spätestens dadurch werden sie tatsächlich sehr gefährlich.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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