Kreuz- und Gesäßschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Über eine kurze Zeitspanne hinweg oder über einen längeren Zeitraum anhaltende Kreuz- und Gesäßschmerzen plagen immer mehr Menschen. Nicht immer sind die Auslöser für die Kreuz- und Gesäßschmerzen bei diversen Erkrankungen zu suchen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kreuz- und Gesäßschmerzen?

Die Kreuz- und Gesäßschmerzen werden im Allgemeinen in die Sparte der Rückenschmerzen eingeordnet. Je nachdem, welche ursächlichen Zusammenhänge mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorliegen, werden diese entsprechend differenziert.

In diesem Zusammenhang werden die Kreuz- und Gesäßschmerzen der Spondylitis ankylosans, einem Ischias oder einer Sakroiliitis zugeordnet. In solchen Fällen, bei denen der Kreuz- und Gesäßschmerz länger als 3 Monate besteht, wird dieser zu den entzündlichen Vorgängen gezählt.

Ursachen

Die Ursachen, welche bei Kreuz- und Gesäßschmerzen beobachtet werden, ähneln häufig einem Ischias und werden daher nicht immer richtig zugeordnet. Durch eine übermäßige Beanspruchung des Piroformis-Muskels kommt es überwiegend zu Kreuz- und Gesäßschmerzen. Da die Schmerzen im Gesäß meist in das Kreuz ausstrahlen, werden diese oft den Rückenschmerzen zugeordnet.

Der genannte Muskel kann anschwellen und dadurch einen Druck auf den Ischiasnerv ausüben, sodass Kreuz- und Gesäßschmerzen wahrgenommen werden. Die Ursachen, welche zu den typischen Kreuz- und Gesäßschmerzen führen, liegen außerdem in einer Verletzung des Gesäßmuskels, der Hüfte oder des Steißbeins.

Kommt es durch eine einseitige Körperhaltung zu einer ungesunden Mehrbelastung des Hüftknochens, die bei verschiedenen sportlichen Aktivitäten oder bei langem Sitzen auftritt, können die klassischen Kreuz- und Gesäßschmerzen nicht ausgeschlossen werden.

Wann zum Arzt?

Bei starken Kreuz- und Gesäßschmerzen ist grundsätzlich ein Arzt aufzusuchen. Über verschiedene Untersuchungen und bildgebende Verfahren wird die Ursache ermittelt und Gegenmaßnahmen werden eingeleitet. Halten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen an, ist ebenfalls ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Erkrankungen liegen vor, die behandelt werden müssen.

Nehmen die Schmerzen an Intensität zu oder kommt es zu einer Ausweitung der betroffenen Region, ist ein Arztbesuch notwendig. Chronische Erkrankungen oder Entzündungen sind mögliche Ursachen. Unbehandelt breiten sich die Beschwerden in der kommenden Zeit weiter ungehindert aus.

Kreuz- und Gesäßschmerzen führen zu einer Minderung der Lebensqualität. Das Wohlbefinden ist herabgesetzt, da durch die Schmerzen die Ausübung alltäglicher Aufgaben erschwert wird. Die emotionalen Belastungen führen in vielen Fällen zu psychischen Störungen. Daher ist ein Arzt aufzusuchen, sobald die Schmerzen zu einer andauernden Beeinträchtigung der allgemeinen Stimmung oder einer Verhaltensänderung beitragen.

Treten die Schmerzen nach einer intensiven körperlichen Tätigkeit auf, handelt es sich in den meisten Fällen um eine Überlastungsreaktion des Körpers. Ein Arztbesuch ist nicht notwendig, da es genügt, wenn sich der Betroffene ausreichend schont. Dies ist insbesondere der Fall, wenn zuvor schwere Gewichte gehoben wurden oder außergewöhnlich intensiv sportlichen Aktivitäten nachgegangen wurde.

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose des anhaltenden Kreuz- und Gesäßschmerzen wird aufgrund der Schilderung der Beschwerden und des Krankheitsverlaufs sowie anhand von bildgebenden Verfahren durchgeführt. Dazu gehören regulär das MRT oder das CT. Eine reine röntgenologische Untersuchung bei bestehenden Kreuz- und Gesäßschmerzen ist nicht in jedem Fall aussagekräftig genug.

Die von einem Kreuz- und Gesäßschmerz geplagten Patientinnen und Patienten schildern beim Verlauf zunächst nur einen vorübergehenden, nur hin und wieder auftretenden Schmerz unterschiedlicher Ausmaße. Der Kreuz- und Gesäßschmerz kann sowohl stechend als auch muskelkaterähnlich sein.

Zu Beginn macht sich der Kreuz- und Gesäßschmerz nur bei Bewegungen bemerkbar. Im weiteren Verlauf der gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist der Kreuz- und Gesäßschmerz auch in Ruhestadien vorhanden. Die Schmerzen treten oftmals ausstrahlend auf den gesamten Kreuz- und Rückenbereich auf und ähneln manchmal dem klassischen Ischiasschmerz.

Komplikationen

Bei Kreuz- und Gesäßschmerzen kann es zu einer Fehlhaltung des Körpers kommen. Durch eine Schiefhaltung sind dauerhafte Schäden der Knochen und der Skelettmuskulatur möglich. Eine Fortbewegung ohne Gehhilfen kann die Folge sein. Die Entstehung chronischer Schmerzen ist begünstigt. Diese führen zu einer dauerhaften Belastung des Beckens. Alltägliche Abläufe müssen unterbrochen werden. Das Sitzen, Gehen oder Stehen ist beschwerdefrei nicht mehr möglich. Das allgemeine Wohlbefinden sinkt und psychische Störungen treten auf. Veränderungen der Persönlichkeit haben Auswirkungen auf das soziale Umfeld und zwischenmenschliche Beziehungen.

Die Schmerzen lösen eine Störung des Nachtschlafes aus. Eine regelmäßige Unterbrechung der Ruhephase führt zu einer dauerhaften Belastung aller Organe. Es kommt zu Ausfallerscheinungen oder einem Organversagen. Das Risiko eines Herzinfarkts ist deutlich erhöht, da der Herzmuskel durch eine Zunahme der Herztätigkeit bei wiederkehrenden Unterbrechungen des Schlafes überbeansprucht wird.

Werden die Kreuz- und Gesäßschmerzen mit einer Injektion behandelt, besteht die Gefahr einer Infektion. Die Bildung eines Abszesses ist möglich. Damit treten Gewebsschädigungen auf, die Entzündungen verursachen können. Schwellungen im Becken und der Leistengegend bilden sich aus. Die Behandlung der Schmerzen mit Medikamenten löst Nebenwirkungen aus. Die Schleimhäute im Magen und Darm werden angegriffen. Darüber hinaus besteht bei einer längeren Einnahme das Risiko einer Suchtentwicklung.

Behandlung und Therapie

Da zu Beginn der Kreuz- und Rückenschmerzen die Beschwerden noch nicht allzu heftig werden und nicht regelmäßig von anhaltender Dauer sind, behandeln sich die Patienten selbst mit frei verkäuflichen Schmerzmedikamenten. Wenn die Ursachen für den Kreuz- und Gesäßschmerzen jedoch nicht abgestellt werden, ist im fortschreitenden Verlauf eine Konsultation beim Facharzt unumgänglich.

Wurde nach einer eingehenden Diagnostik der Kreuz- und Gesäßschmerzen erkannt, dass der Gesäßmuskel minimale Verletzungen aufweist, können Entspannung und kühlende Anwendungen die Schmerzen schnell lindern. Der Muskel erholt sich recht schnelle und die schmerzhaften Auffälligkeiten lassen nach.

Eine höhere Stufe der Verletzungen des Gesäßmuskels kann die Zerrung darstellen. Wenn eine Zerrung dieses Muskels nachgewiesen wurde, können die Kreuz- und Gesäßschmerzen durch krankengymnastische Übungen und Schmerzmittel gelindert werden. Das Training im Rahmen einer professionell angeleiteten Krankengymnastik führt zu einem Nachlassen der Kreuz- und Gesäßschmerzen und stärkt den Gesäßmuskel zusätzlich.

Das ist unbedingt und möglichst zeitnah erforderlich, weil es sonst durch die permanenten Kreuz- und Gesäßschmerzen zu Fehlhaltungen kommen kann. Recht häufig von den Ärzten empfohlene Hilfen gegen die Kreuz-und Gesäßschmerzen können äußere Anwendungen in Form von Salben oder Gels als Einreibungen sein. Durch die vorhandenen Inhaltsstoffe entsteht eine Wärmeentwicklung, die sich positiv auf die Heilung der Kreuz- und Gesäßschmerzen auswirkt.

Neben den Einreibungen gelten ebenfalls die Wärmepflaster zum Aufkleben auf die Haut als sinnvolle Rezeptur gegen die Kreuz- und Gesäßschmerzen. Bei einer sehr heftigen Intensität der Kreuz- und Gesäßschmerzen kann auch eine Injektion von Schmerzmitteln helfen. Es gibt zudem eine ganze Reihe an rezeptfreien Medikamenten, die auf rein pflanzlicher Basis hergestellt sind und zu einer Beruhigung der Kreuz- und Gesäßschmerzen beitragen.


Aussicht und Prognose

Kreuz und Gesäßschmerzen liegen verschiedene Ursachen zugrunde und die Prognose ist hier nicht eindeutig stellbar. Die Schmerzen lassen sich in der Regel gut behandeln, es stehen vielfältige Möglichkeiten in der Medizin zur Verfügung, um den Betroffenen bestmöglich zu helfen und einen weitgehend unbeschwerten Alltag sowie die Berufsausübung zu ermöglichen. Wie lange ein Patient durch die Kreuz- und Gesäßschmerzen eingeschränkt ist und nicht voll am Gesellschaftsleben teilnehmen kann, ist sehr unterschiedlich.

Bei manchen Ursachen reicht eine reine Schmerztherapie nicht aus, um eine nachhaltige und dauerhafte Schmerzfreiheit zu erzielen. In bestimmten Fällen sind Maßnahmen wie krankengymnastische Behandlungen, Operation oder spezifische regelmäßige Therapien erforderlich. Es können im individuellen Einzelfall eine wiederholte und lebenslange Therapie erforderlich sein.

Die ärztliche Behandlung von länger anhaltenden Kreuz - und Gesäßschmerzen ist erforderlich. Kurzfristige Schmerzen durch eventuelle Fehl- oder Überbelastung können von den Betroffenen durch eine schmerzlindernde Methode behandelt werden und es ist nach dem Verschwinden keine weitere Einschränkung und somit ein positiver Krankheitsverlauf zu erwarten.

Vorbeugung

Um Kreuz- und Gesäßschmerzen präventiv entgegen zu wirken, ist es sinnvoll, sich ergonomische Sitzmöglichkeiten zu schaffen und eine einseitige Sitzhaltung zu vermeiden. Bei einem lang andauernden Sitzen ist es günstig, ab und zu aufzustehen und sich zu bewegen. Eine körperliche, sportliche Aktivität wie Ausdauersport oder eine Kräftigung der Gesäß- und Rückenmuskulatur im Lendenbereich können gleichermaßen für eine Vermeidung von Kreuz- und Rückenschmerzen effizient sein.

Durch die Stärkung der Muskulatur, welche durch eine regelmäßige Bewegung erfolgt, können eine Dauerbelastung durch Sitzen und ein Kreuz- und Gesäßschmerz nicht mehr so schnell auftreten. Darüber hinaus ist es wichtig, alltägliche falsche Gewohnheiten beim Heben von Lasten aufzugeben, damit der unangenehme Kreuz- und Gesäßschmerz ausbleibt.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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