Kapuzinerkresse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kapuzinerkresse (Tropaeloum) zählt zur Familie der Kapuzinerkressengewächse und ist eine krautige Pflanze, die sich sehr gut für Salate eignet, aber auch bei Atemwegsinfekten oder Verdauungsstörungen hilft.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Kapuzinerkresse

Die Große Kapuzinerkresse wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und kann somit zur Wundheilung eingesetzt werden.

Vor vielen Jahrhunderten wuchs die Kapuzinerkresse bereits in Kolumbien, Peru und Südamerika. Die spanischen Eroberer brachten sie auch nach Europa, wo sie zunächst in Klostergärten angebaut wurde. Heute wächst die Pflanze vor allem an warmen Plätzen, gedeiht aber auch in nördlichen Regionen, in denen im Sommer milde Temperaturen vorherrschen.

Kapuzinerkrese bevorzugt nährstoffreiche Böden und wird etwa 60 Zentimeter groß. Im Gemüsebeet kann sie Fadenwürmer und Läuse abwehren und somit auch alle anderen Pflanzen schützen. Im späten Frühjahr sprießen aus den Samen runde Stängel, an denen dann kreisrunde Blätter wachsen. Diese Form der Blätter ist etwas sehr Besonderes, denn sie können - wie Lotusblätter - Schmutz abweisen. Dieser wird dann mit dem nächsten Regen einfach abgespült.

Zwischen Juni und Oktober beginnt die Kresse zu blühen, wobei die Blüten eine gelbe, rote oder orange Farbe haben. Sie erreichen eine Größe von etwa fünf Zentimeter und sind äußerst dekorativ. Außerdem verfügen sie über einen Sporn, der Ähnlichkeit mit den Kapuzen von Mönchskutten hat und auch zum Namen "Kapuzinerkresse" führte. Von der Kapuzinerkresse sind unterschiedliche Arten bekannt, darunter beispielsweise die Große Kapuzinerkresse: Diese Art kann verzehrt und arzneilich genutzt werden. Kanarische Kapuzinerkresse: Wird als Zierpflanze verwendet. Knollige Kapuzinerkresse: Die Knolle dieser Pflanze wird in Südamerika als Nahrungsmittel verwendet.

Bedeutung für die Gesundheit

Kapuzinerkresse gilt schon seit vielen Jahrhunderten als Mittel gegen Verbrennungen, Entzündungen und zur Desinfektion von Wunden. Außerdem enthält sie Stoffe, die die Wirkung eines Antibiotikums haben. Gemeinsam mit der Meerrettichwurzel wird die Pflanze daher bei Blasenentzündungen, Bronchitis bzw. Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt. Des Weiteren ist sie ein wirksames Mittel zum Entwässern und Entschlacken und stärkt das Immunsystem. Weitere Heilkräfte der Pflanze sind: Sie senkt erhöhte Cholesterinwerte. Sie wird gegen Verstopfung eingesetzt. Sie hat eine belebende Wirkung bei Müdigkeit. Kapuzinerkresse reinigt Galle und Niere. Sie trägt zum Aufbau der Darmflora bei.


Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Kapuzinerkresse enthält Senföle, die in den Pflanzenzellen als Senfölglycoside vorliegen. Durch das Kauen kommen sie mit dem Enzym Myrosinase in Kontakt und werden in weiterer Folge zu Senfölen gespalten, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind. Die Senföle werden dann über die Atemwege bzw. die Nieren ausgeschieden, wo sie ihre Wirkung entfalten. Des Weiteren versorgt sie den Körper mit Chrom, einem Spurenelement, das für das Sättigungsgefühl verantwortlich ist. Wer abnehmen möchte, sollte daher täglich drei Esslöffel der kleingehackten Blätter verzehren.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 33 kcal/ 138 kj
Eiweiß 4,2 g
Kohlenhydrate 2,5 g
Fett 0,7 g
Wasser 87,2 g
Vitamin A 365 µg

Unverträglichkeiten

Das in der Kapuzinerkresse enthaltene Senföl kann bei manchen Personen zu Hautreizungen oder Magen-Darm-Beschwerden führen. Außerdem sind auch Allergien und Überempfindlichkeiten bekannt. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten ebenfalls keine Kapuzinerkresse zu sich nehmen. Verzichtet werden sollte auf Kapuzinerkresse auch bei Nierenschwäche bzw. Magenempfindlichkeit, für Kleinkinder und Säuglinge ist die Pflanze ebenfalls nicht geeignet.


Einkaufs- und Küchentipps

Kapuzinerkresse kann selten gekauft werden, manchmal wird sie in Gärtnereien oder Blumenläden angeboten. Es ist aber möglich, sie selbst im Garten oder am Balkon anzupflanzen. Die grünen Blätter der Kapuzinerkresse treiben im Mai, die Blüten erscheinen dann Ende Juni. Kapuzinerkresse sollte grundsätzlich frisch gepflückt und nicht gelagert werden. Nach dem Pflücken werden die Blätter abgespült, trockengeschüttelt und dann gehackt oder in Streifen geschnitten.

Wer die Blüten verwenden möchte, taucht diese nur kurz in eine Schale mit lauwarmem Wasser und tupft sie dann mit Küchenpapier trocken. Kapuzinerkresse schmeckt leicht scharf und würzig. Wird Kapuzinerkresse getrocknet, so geht das Aroma schnell verloren, eingefroren werden kann sie nur mit der so genannten "Schockmethode".

Zubereitungstipps

Die Blätter der Kresse eignen sich sehr gut für Salate, können aber auch Kräuterbutter, Kräuterquark oder Rührei einen angenehmen Geschmack verleihen. Die Blüten werden sehr oft als Dekoration für Salate oder belegte Brote verwendet. Außerdem ist es möglich, die noch grünen Knospen zu ernten, sie in Salz und Essig einzulegen und als "falsche Kapern" zu genießen.

Grundsätzlich sollte die Pflanze nur sparsam verwendet werden, dann wirkt die Schärfe sehr erfrischend und übertönt die anderen Zutaten nicht. Die Früchte können außerdem fein gehackt werden und eignen sich dann sehr gut zum Würzen von Kalb- und Schweinefleisch bzw. gegrilltem Fisch.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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