Schweinefleisch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Schweinefleisch werden alle Schnitte vom Schwein in jedweder Form der Zubereitung bezeichnet. Schweinefleisch gilt allgemein als sehr fetthaltig.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Schweinefleisch wissen

Schweine werden seit Jahrtausenden als Fleischlieferanten vom Menschen gezüchtet und gehalten. Abgesehen vom Minipig, das seit wenigen Jahren als Haustier gehalten wird und den Stellenwert eines Hundes einnehmen kann, erfüllte das Hausschwein keinen anderen Zweck als die Fleischgewinnung.

Schweinefleisch stammt meistens vom Hausschwein, das die meisten Menschen als großes rosafarbiges und manchmal schwarz gesprenkeltes Schwein kennen. Neben diesem gibt es noch weitere Schweinearten, die wirtschaftlich jedoch keine Bedeutung mehr haben, da sie meist zu wenig Fleisch liefern oder ihr Fleisch anders als das handelsübliche Schweinefleisch schmeckt. Beispiele dafür wären das Schwäbisch-Hällische oder das Iberico-Schwein, bekannter dürfte Wildschwein sein.

Obwohl Schweinefleisch zumindest im westlichen Kulturkreis zu den am häufigsten verzehrten Fleischarten gehört, enthält es wesentlich mehr Fett als etwa Geflügel und gilt somit als vergleichsweise ungesund.

Weiterhin stammt Schweinefleisch meist aus Massentierhaltung, sodass die Gesundheit des Tieres in Frage gestellt werden muss. Im islamischen Kulturkreis gelten Schweine als unrein, weshalb dort auch kein Schweinefleisch gegessen wird.

Bedeutung für die Gesundheit

Unbelastetes Schweinefleisch enthält neben Proteinen einen sehr hohen Fettanteil. Damit wirkt es sich bei großen Verzehrmengen negativ auf den Cholesterinhaushalt aus und kann über Jahre hinweg Erkrankungen wie Arteriosklerose entstehen lassen.

Davon abgesehen enthält jedoch auch Schweinefleisch Proteine, die für die Gewinnung von körpereigenen Aminosäuren verwendet werden. Aus diesen wiederum kann die Muskulatur des Menschen entstehen. Bei heutigem Schweinefleisch spielt die Massentierhaltung eine Rolle, die sich negativ auf die Gesundheit des Schweines auswirken kann.

Gewisse Antibiotika sind heutzutage verboten und kontaminiertes Schweinefleisch darf gar nicht in den Handel gelangen, dennoch wäre Bio-Schweinefleisch die sicherere Variante. Hierbei kann sich der Verbraucher auch sicher sein, dass die Schweine nicht nur artgerecht gehalten, sondern auch nicht mit potenziell gefährlichem Tiermehl gefüttert wurden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Je nach Teilstück enthält Schweinefleisch Proteine und tierisches Fett. Ein Filetstück enthält zwar mehr Fett als etwa Geflügel oder sogar Rind, dagegen sind Speckstücke noch weitaus fettiger.

Je nach Zubereitung des Fleischs können noch weitere Inhaltsstoffe zu finden sein, bei geräuchertem Schweinefleisch etwa sind das Nitrite und Nitrate durch das Räuchersalz. Diese stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, besonders wenn das geräucherte Fleisch dann noch einmal der Hitze ausgesetzt wird - etwa beim Anbraten von Bacon.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 259 kcal/ 1083 kj
Eiweiß 17,80 g
Kohlenhydrate 0,00 g
Fett 21,10 g
Wasser 60,25 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B1 805 µg

Unverträglichkeiten

Eine Fleischallergie existiert zwar, sie ist jedoch extrem selten. Hierzulande reagieren unter 1% der Allergiker auf Fleisch und somit auf Schweinefleisch. Dennoch kann eine Allergie dagegen in seltenen Fällen vorkommen, sie äußert sich durch typische Allergiesymptome. Allgemein wird Schweinefleisch jedoch gut vertragen, ohne dass es zu Allergien oder zu Unverträglichkeiten kommt.

Reaktionen des Körpers rühren wenn, dann meist von einem anderen Inhaltsstoff bei Fleischzubereitungen aus Schweinefleisch her. Bei Wurst aus Schweinefleisch kann es etwa zu einer Reaktion gegen ein enthaltenes Gewürz kommen, mit dem Fleisch hat das jedoch nichts zu tun.


Einkaufs- und Küchentipps

Wie jedes tierische Produkt muss auch Schweinefleisch unbedingt frisch gekauft werden. Frisch ist es, wenn es rosig aussieht, nicht unangenehm riecht oder sich schleimig anfühlt. Schweinefleisch hält sich wenige Tage nach dem Kauf, es sollte so schnell wie möglich aufgebraucht werden.

Anders ist das bei geräuchertem oder gepökeltem Schweinefleisch, dieses kann sich einige Monate halten. Je trockener das Fleisch, desto haltbarer ist es dann in der Regel. Manche Verkaufsformen, etwa der Iberico-Schinken, sind sogar so stark verarbeitet, dass sie nicht einmal gekühlt werden müssen.

Alle anderen Formen von Schweinefleisch sollten jedoch gekühlt im Kühlschrank aufbewahrt werden, in der Tiefkühltruhe halten sie sich dagegen etwas länger. Dies zerstört jedoch auch einige Fleischfasern und beeinträchtigt die Fleischkonsistenz.

Zubereitungstipps

Frisches Schweinefleisch dient als Schnitzel oder Steak, es ist Grundlage von Gerichten wie dem Schnitzel Wiener Art. Gerne wird Schweinefleisch auch als Braten in Scheiben geschnitten serviert. Gewürfelt oder in Streifen geschnitten kommt es auch in Gulasch vor, auch asiatische Gerichte setzen gelegentlich Schweinefleisch ein. Das dient aber eher dem Zweck, dem europäischen Geschmack zu entsprechen.

In verarbeiteter Form kommt Schweinefleisch in Salami, Leberkäse, verschiedenen Aufschnitten und Würsten wie dem Wiener oder der Weißwurst vor. Schwarzwälder Schinken, Speck und Bacon stammen außerdem vom Schwein. Besonders geeignet ist Schweinefleisch zum Braten, da es ohnehin schon recht fetthaltig ist und je nach Teilstück keine lange Garzeit hat. Durch den Fettgehalt kann es als Braten auch in den Ofen gestellt werden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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