Hausmittel gegen Rückenschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Rückenschmerzen können jeden betreffen. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und individuell. Bei einem ist es eine Fehlhaltung, Bandscheibenschäden oder Nervenreizungen, beim anderen kann es eine Abnutzungserscheinung der kleinen Wirbelgelenke sein. Am wichtigsten ist die Stärkung der Rückenmuskulatur, aber auch andere Hausmittel helfen gegen Rückenschmerzen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Leiden des Menschen. In den meisten Fällen sind sie allerdings harmlos. Als Rückenschmerzen werden schmerzhafte Beschwerden am oberen und unteren Rücken bezeichnet. Sie können sowohl einen akuten als auch einen chronischen Verlauf nehmen. Rückenbeschwerden gelten auch als ein Volksleiden der modernen Gesellschaft. Rund 90 Prozent aller Rückenschmerzen lassen sich jedoch selbst behandeln und bilden sich nach einiger Zeit wieder zurück.

Eingeteilt werden Rückenschmerzen aufgrund verschiedener Kriterien. Dazu gehört u. a. die Lokalisation der Beschwerden. So gibt es Schmerzen am oberen Rücken, zu denen auch der Nacken und die obere Wirbelsäule gehören. Oft strahlen sie bis in die Arme, die Schultern oder den Hinterkopf aus. Von Rückenschmerzen am mittleren Rücken ist die Rede, wenn Beschwerden an der Brustwirbelsäule auftreten. Sie entstehen zumeist durch Reizungen von großen Muskelgruppen und selten durch Verletzungen. Besonders häufig von Rückenschmerzen betroffen ist der untere Rücken bzw. die Lendenwirbelsäule. Sie gilt als deutlich anfälliger für Rückenleiden als die Brustwirbelsäule. Nicht selten sind überanstrengte Muskeln oder Bandscheibenvorfälle für die Beschwerden verantwortlich.

Wer ist betroffen?

Rückenschmerzen sind derart verbreitet, dass sie zu den Volkskrankheiten gezählt werden. Allein in Deutschland leiden rund 70 Prozent aller Bundesbürger wenigstens einmal pro Jahr unter Beschwerden am Rücken. Bei etwa 80 Prozent zeigen sie sich mindestens einmal im Leben. Im internationalen Vergleich fällt der Anteil an Rückenleiden in Deutschland höher aus. Nach Atemwegserkrankungen stellen Rückenschmerzen den häufigsten Grund dar, einen Arzt aufzusuchen. Besonders betroffen von den Beschwerden sind Menschen zwischen 50 und 70 Jahren.

Ursachen

Für Rückenschmerzen kommt eine Vielzahl an Ursachen infrage. Nicht bei jedem Patienten kann der Auslöser der Beschwerden festgestellt werden. Zu den häufigsten Gründen gehören muskuläre Verspannungen, die meist akute Schmerzen hervorrufen. Sie werden jedoch als harmlos eingestuft. Weitere Ursachen sind Bandscheibenvorfälle, Übergewicht, eingeklemmte Nerven, Verkühlung durch Zugluft, Bewegungsmangel, schwache Rückenmuskeln, Verschiebungen von Wirbelkörpern, eine Wirbelkörperentzündung, eine Entzündung der Bandscheiben, Gelenkverschleiß (Arthrose), Osteoporose (Knochenschwund) sowie ein Schleudertrauma.

Des Weiteren kommen Wirbelkörperfrakturen, abgerissene Nervenwurzeln, Tumore, Nervenentzündungen bei Diabetikern, Knochenverdickungen, eine versteifte Lenden- oder Wirbelsäule, Morbus Paget (Knochenverdickungen), Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule sowie psychosomatische Leiden als Auslöser der Rückenschmerzen infrage. Nicht selten sind auch Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen für sie verantwortlich.

Was hilft gegen Rückenschmerzen?

  • Eine der hilfreichsten Hausmittel gegen Rückenschmerzen sind Kälte und Wärme. Als erstes erfolgt die Behandlung mit Eis. Durch Eis geht die Schwellung zurück und die Schmerzen werden vorübergehend vermindert. Bis zu 20 Minuten wird die schmerzende Stelle mit Kühlelementen oder Eiswürfeln (beides unbedingt vorher in ein Geschirrhandtuch wickeln!) gekühlt.

Nach der Behandlung mit Eis wird die Wärmebehandlung durchgeführt. Durch feuchte Wärme wird die Durchblutung angeregt und Verkrampfungen gelöst. Um solch eine Behandlung anzuwenden, wird ein Tuch in sehr warmes Wasser getaucht und nach dem Auswringen auf das schmerzende Areal gelegt. Anschließend wird das feuchte Tuch mit Frischhaltefolie bedeckt und ein Heizkissen oben drauf gelegt. Etwa 20 Minuten dauert diese Behandlung und wird bis zu 4 Mal am Tag wiederholt.

  • Ein weiteres Hausmittel gegen Rückenschmerzen ist eine Massage. Speziell für Rückenschmerzen gibt es Salben, die ein Salicylat oder Diethylamin enthalten. Wenn diese Inhaltsstoffe gut in die Haut einmassiert werden, wird vom Inneren Schmerz abgelenkt. Vorsicht nur, wenn danach eine Wärmebehandlung stattfindet, da die Haut dann stärker reizbar ist.
  • Ein gutes Massagemittel gegen Rückenschmerzen sind Tennisbälle in einem Socken. Dieser wird von dem Massierenden über die schmerzenden Stellen mit leichtem Druck gerollt.

Schnelle Hilfe bei Rückenschmerzen

  • Hier sind einige muskelstärkende, orthopädische Übungen gegen Rückenschmerzen zu finden:

1. Auf dem Bauch liegend werden gleichzeitig der rechte Arm und das linke Bein gehoben. Dabei werden Bauch- und Rückenmuskulatur angespannt. 5 Sekunden halten, dann langsam absetzten und den linken Arm und das rechte Bein anheben. Diese Übung 20 Mal wiederholen.

2. Im Vierfüßerstand gehen und die Knie hüftweit auseinander stellen. Als erstes wird ein starker Katzenbuckel ausgeführt, dabei bleiben die Bauchmuskeln unbedingt angespannt. Nach 5 Sekunden wird der Buckel aufgelöst und in die entgegengesetzte Richtung der Rücken zum Boden gebogen. Auch hier wird für 5 Sekunden verharrt. Diese Übung wird 10 Mal wiederholt. Anschließend wird sich auf die Fersen gesetzt und die Arme vorne auf den Boden abgelegt.

3. Auf den Rücken legen, das rechte Knie beugen und die Arme zu beiden Seiten ausstrecken. Als nächstes wird das rechte Knie langsam nach links auf den Boden gelegt. Der Kopf geht gleichzeitig nach rechts. Die Schultern sollten auf dem Boden liegen bleiben. Das gleiche andersherum wiederholen.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Rückenschmerzen ist Bromelain. Dieser Wirkstoff ist ein Enzym der Ananas. Es werden dreimal am Tag 500 mg auf nüchternden Magen eingenommen. Dieses Enzym verringert Schwellungen, fördert die Durchblutung und hilft außerdem Nebenprodukte einer Entzündung abzubauen. Bromelain wirkt blutverdünnend, deswegen sollte es nicht eingenommen werden, wenn gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden.
  • Ein weiteres natürliches Heilmittel gegen Rückenschmerzen ist Baldrian. Es wirkt beruhigend und kann gegen Rückenschmerzen helfen.
  • Vor dem Aufstehen aus dem Bett am morgen ist es hilfreich gegen Rückenschmerzen, wenn man sich auf den Rücken legt und die Arme und Beine so weit wie es nur geht von sich wegstreckt.

Weitere Informationen sind unter Rückenschmerzen zu finden. Rückenschmerzen können ernster Natur sein. Deswegen sollte vor einer Selbstbehandlung mit üblichen Hausmitteln ein Arzt um eine Diagnose gebeten werden. Sobald der Rückenschmerz sehr plötzlich eintritt und bis zu den Beinen hin ausstrahlt oder Luftnot, Brustschmerzen, Fieber oder Magenkrämpfe hinzukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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