HPV-Test

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der HPV-Test dient dazu, bei Frauen eine HPV-Infektion (humaner Papillomavirus) zu erkennen. Bei diesem Virus handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Der HPV-Test verbessert die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, der zu den häufigsten Krebserkrankungen der Frau gehört. Der bösartige Tumor kann am unteren Teil der weiblichen Gebärmutter entstehen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein HPV-Test?

Der HPV-Test beschreibt ein Verfahren, mit dem es möglich ist, festzustellen, ob eine Infektion mit dem humanen Papilloma Viren vorliegt. Die Infektion kann jedoch auch Jahre zurückliegen, ohne dass sich der krank machende Wirkungsmechanismus entfaltet.

Erst durch eine Schwächung des eigenen Immun- und Abwehrsystems tritt dieser auf. HP-Viren können viele Krankheiten verursachen. Dazu gehören:

  • Gebärmutterhalskrebs und Dysplasien (Vorstufen)
  • Vulva- und Vaginalkrebs sowie deren Vorstufen
  • Analkrebs
  • Feigwarzen (Anogenitalbereich)
  • Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum sowie im Kehlkopfbereich

Anwendungsgebiete

Typische Anwendungsgebiete des HPV-Tests:

  • HPV Virus
  • Dysplasie
  • Analkrebs

Durch den HPV-Test kann im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine Infektion mit dem Virus festgestellt werden, um das Risiko für die eventuelle Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig abschätzen zu können. Es kann ermittelt werden, ob eine Infektion mit dem so genannten High- oder Low-Risk-HP-Virenstamm vorliegt. Auch ist es möglich, mit dem HPV-Test festzustellen, welcher Virentyp es ist. Beim HPV 16 beispielsweise handelt es sich um einen besonders aggressiven Virusstamm, bei dem die Chance auf eine Selbstheilung einer Krebsvorstufe geringer ist als mit einem anderen Virusstamm. Auch zur Verlaufskontrolle dient der HPV-Test. Dadurch wird geprüft, ob die Infektion noch vorhanden und somit das Risiko für ein Wiederauftreten der Krebsvorstufe erhöht ist.

Durch eine HPV-Infektion kommt es zu Gewebeveränderungen der Schleimhaut. Am Muttermund wird ein Abstrich gemacht, um die gewonnenen Zellen auf das Vorhandensein von HP-Viren zu untersuchen.

Welche Methoden und Verfahren gibt es?

Beim HPV-Test wird vom Muttermund ein Abstrich entnommen, der im Labor auf HP-Viren untersucht wird. Für den Test stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

1. Polymerasekettenreaktion (PCR) Hierbei wird das Erbgut (DNA) der HP-Viren, die in einer Zellprobe entdeckt wurden, mit der Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Virustyp zu bestimmen.

2. Hybrid-Capture 2 (HC2) Mit diesem HPV-Test können anhand von Laborverfahren im Abstrich 18 HPV-Typen erkannt werden, 13 High- und 5 Low-Risk-HPV-Typen. Verglichen zu PCR gilt das HC2-Verfahren aufgrund der Sensitivität als die bessere Methode. Mittels PCR können geringste Virusmengen nachgewiesen werden, was allerdings die Gefahr verbirgt, dass auch eigentlich gesunde Frauen wegen weniger HP-Viren als positiv eingestuft werden. Dies geschieht beim HC2-Verfahren nicht, der zudem besser untersucht ist.

3. HPV-Test beim Mann Auch Männer können vom HP-Virus betroffen sein. Sie entwickeln jedoch aus einer chronischen HPV-Infektion viel seltener eine Krebserkrankung. Daher ist eine HPV-Impfung für Männer ebenso sinnvoll.

Was muss der Patient im Vorfeld und bei der Nachsorge beachten?

Damit die Probe für den HPV-Test gut beurteilt werden kann, sollte kein Blut darin enthalten sein und der Test aus diesem Grund nicht während der Menstruation vorgenommen werden. Zudem dürfen schwangere Frauen oder die vor weniger als 3 Monaten ihr Kind entbunden haben, den HPV-Test nicht vornehmen. Wenn der HPV-Test positiv ist, ist dies noch kein Grund zur Sorge, da sich die meisten Frauen irgendwann mit HPV infizieren, doch nur wenige entwickeln daraufhin auch eine Krebserkrankung.

Die meisten HPV-Infektionen sind harmlos und heilen von selber wieder aus. Die Genitalschleimhaut sollte jedoch nach einem Jahr zur Sicherheit durch einen HPV-Test erneut kontrolliert werden, vor allem bei einer steigernden Entartung der Zellen. Lautet das Ergebnis des Tests Hochrisiko-HPV positiv, sollte die nächste Untersuchung bereits nach drei bis sechs Monaten erfolgen. Zudem gilt zu beachten, dass der HPV-Test keine Alternative zur Krebsvorsorge ist. Er zeigt lediglich die Viren an, aber es werden damit keine Tumorzellen erfasst.

Durchführung - Wie läuft die Untersuchung ab?

Für den HPV-Test werden mittels Bürstchen vom Gebärmutterhals Zellen entnommen, im Röhrchen verpackt und in ein Labor geschickt. Hier wird das Material analysiert. Der Test dient dem Ziel, HP-Viren nachzuweisen, von denen es über 200 verschiedene Typen gibt. Es besteht zudem die Möglichkeit eines HPV-Heimtests. Vielen Frauen ist es unangenehm, beim Hausarzt oder Gynäkologen einen Abstrich vornehmen zu lassen. Der Heimtest ist in diesem Fall eine gute Alternative.

Der HPV-Heimtest ist sehr einfach anzuwenden: Im Test-Kit sind ein Brush (Art Pinsel), Codekarte, Verschlusstüte und Rücksendebox enthalten. Mit dem Brush wird etwas Vaginalschleim entnommen. Im Beipackzettel kann nachgelesen werden, wie hierfür genau vorgegangen werden muss. Das Verfahren ist weder schmerzhaft noch kompliziert. In der Rücksendebox wird der Brush mit der entnommenen Schleimprobe im Anschluss an ein Laboratorium geschickt. Das Code-Etikett muss jedoch auf dem Brush geklebt werden. Nach etwa sieben Tagen ist es möglich, sich mit den Inlog-Daten, die auf der Codekarte enthalten sind, das Ergebnis online anzusehen.

Eigenleistung oder Krankenkasse - wer übernimmt die Kosten?

Der HPV-Test wird nicht routinemäßig zur Krebsfrüherkennung eingesetzt, sondern gehört zu den individuellen Gesundheitsleistungen. Der Gynäkologe kann den Test bei den gesetzlich Versicherten lediglich als eine Wunschleistung anbieten, allerdings müssen die Kosten, die etwa 50 bis 80 Euro betragen, von der Patientin selber getragen werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten gewöhnlich nur, wenn der HPV-Test dazu dient, bei bestehenden Gewebeveränderungen oder sonstigen Auffälligkeiten im Gebärmutter-Bereich weitere Klarheit zu schaffen.

Wurde eine Patientin aufgrund einer vorliegenden Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung bzw. dessen Vorstufen bereits operiert, erstatten die Krankenkassen ebenso die Kosten für den Test, um den Behandlungserfolg zu überprüfen. Wenn der HPV-Test lediglich der Vorsorge dient, muss er aus der eigenen Tasche gezahlt werden. Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für den HPV-Test meist.


Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen

Bei einem HPV-Test wird mit einem Bürstchen vom Gebärmutterhals eine Gewebeprobe entnommen. Dieser Test wird von vielen Frauen in diesem Zusammenhang als schmerzhaft empfunden bzw. wahrgenommen.

Ebenso ist es auch möglich, dass die Schmerzen noch einige Stunden nach der Entnahme bestehen können. Ansonsten stellt der HPV-Test kein Risiko für die Behandelnden bei der Untersuchung dar. Auch mit Komplikationen muss bei dieser Behandlung nicht gerechnet werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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