Grieß
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Grieß handelt es sich um ein Getreideerzeugnis. Dabei werden Getreidekörner, die zumeist aus Weizen bestehen, aufwendig vermahlen.
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Das sollten Sie über Grieß wissen
Unter Grieß werden kleine Teilstückchen von Getreidekörnern wie Weizenkörnern verstanden, die eine Größe zwischen 0,3 und 1,0 Millimetern erreichen. Sie weisen eine kantige oder runde Form auf und haben eine weiße oder gelblich-braune Färbung.
Die Herstellung des Grießes findet auf ähnliche Weise statt wie die von Mehl. Allerdings erhält die Mühle eine andere Einstellung. Bei diesem Vorgang kommt es auch zur Erzeugung einer feinen Mehlfraktion, welche im Anschluss ausgesiebt wird und als Mehl verwendbar ist. Für die Produktion von Grieß oder Mehl kann der Müller den Walzenstuhl entsprechend einstellen. Auf diese Weise entstehen mehrheitlich entweder mehr Mehlpartikel oder Grießpartikel.
Die Herstellung von Grieß gilt als verhältnismäßig aufwendig. So müssen die Getreidekörner, bei denen es sich zumeist um Weizenkörner handelt, gereinigt, von Hand verlesen und geschält werden, bevor ihr mehrmaliges Vermahlen stattfinden kann. Das Endresultat wird nach dem Grad seiner Ausmahlung in grob, mittel und fein unterteilt. Der Mehlanteil im Grieß muss nach gesetzlichen Vorgaben bei weniger als einem Prozent liegen. Vorgeschrieben ist außerdem eine gleichmäßige Körnung.
In den meisten Fällen erfolgt die Produktion von Grieß aus Weichweizen oder Hartweizen. Hartweizen ist sehr beliebt zur Teigwarenherstellung, weil er beim Kochen fest bleibt. Dagegen sorgt Weichweizen für eine gewisse Sämigkeit. Zu den bekanntesten Grießgerichten mit ihm zählen Grießflammerl und Grießbrei. In Italien kommt häufig Mais zur Herstellung von Grieß zur Anwendung. Aber auch hierzulande erfreut er sich zunehmender Beliebtheit. Grieß aus Mais trägt oftmals die Bezeichnung Polenta.
In Naturkostläden wird häufig auch Dinkelgrieß angeboten, der ebenfalls unterschiedliche Verarbeitungsgrade aufweist. Mitunter gibt es auch Dreikorngrieß, der sich aus Dinkel, Weizen und Roggen zusammensetzt. Am häufigsten verwenden die Hersteller jedoch Weizen oder Mais für die Produktion.
Im Rahmen der Grießherstellung werden die Getreidekörner auf Stahlwalzen mehrmals zermahlen. Anschließend erfolgt ihr Durchsieben. Dieser Vorgang findet solange statt, bis der Grieß schließlich seine Wunschgröße aufweist. Das Klebereiweiß, das sich in den Körnern befindet, entfaltet sich durch den Zerkleinerungsprozess besonders gut. Bereits kurz nach dem Aufkochen mit Wasser, Brühe oder Milch kommt es zur Bindung in Grießbrei. Durch das Vermahlen verliert das Getreide rund 70 Prozent seiner Inhaltsstoffe.
Der größte Griesproduzent der Welt ist China vor Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika. So entstehen in China jedes Jahr ca. 110 Millionen Tonnen. Eine spezielle Grießsaison gibt es nicht. Der Geschmack des Getreideprodukts gilt als angenehm mild.
Bedeutung für die Gesundheit
Allerdings erfreut sich der Grieß nicht bei allen Menschen großer Beliebtheit. So wird er nicht selten als „ekelhaft“ empfunden und mit unangenehmen Kindheitserinnerungen verbunden. Dennoch gilt der Grieß ernährungsphysiologisch als wertvoll, weil er reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren ist.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Zu den Inhaltsstoffen von Grieß zählen verschiedene Vitamine und Mineralien. Dazu gehören Vitamin B1, Vitamin B2, Niacin, Vitamin E und Pyridoxin. Wichtige Mineralstoffe sind Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Natrium und Eisen. 100 Gramm Grieß enthalten 328 Kalorien. Weitere Nährwerte sind je 100 Gramm 70 Gramm Kohlenhydrate, 12 Gramm Eiweiß, 7 Gramm Ballaststoffe sowie 1 Gramm Fett.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 339 kcal/ 1420 kj | |
Eiweiß | 7,54 g | |
Kohlenhydrate | 72,63 g | |
Fett | 1,55 g | |
Wasser | 13,20 g | |
Ballaststoffe | 3,22 g | |
Vitamin B5 | 1450 µg | |
Vitamin B3 | 2800 µg |
Unverträglichkeiten
Menschen, die unter einer Weizenallergie leiden, können auch empfindlich auf Grieß reagieren, der aus Weizenkörnern hergestellt wurde. So zählt die Weizenallergie zu den häufigsten Allergien bei erwachsenen Personen. Die allergischen Reaktionen machen sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar.
Dazu gehören u. a. eine verstopfte Nase, Heuschnupfen, rheumatoide Arthritis, Durchfall, Verstopfung, Übergewicht, Husten, Muskelschmerzen und Herzrhythmusstörungen. In solchen Fällen sollte besser Grieß aus Mais oder Dinkel verzehrt werden.
Einkaufs- und Küchentipps
Für die Lagerung wird empfohlen, den Grieß kühl und trocken aufzubewahren. Zu diesem Zweck lässt er sich am besten im Vorratsschrank oder in der Speisekammer unterbringen.
Zubereitungstipps
Die Zubereitung von Grieß kann entweder auf die Mittelmeerart oder auf die klassische deutsche Art erfolgen. So lassen sich die Grießspeisen sowohl herzhaft als auch süß zubereiten. Für Grießbrei, lockere Grießklößchen, Grießflammerl oder gebackene Speisen eignet sich am besten Weichweizen-Grieß.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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