Gartenmelde

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gartenmelde zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Sie dient sowohl als Gemüsepflanze als auch als Heilkraut.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Gartenmelde wissen

Als Gartenmelde (Atriplex hortensis) wird eine Pflanzenart bezeichnet, die der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) angehört. Sie stellt eine der ältesten Kulturpflanzen dar und kommt als Gemüsepflanze, Heilpflanze, Zierpflanze und Färberpflanze zur Anwendung. Weitere Bezeichnungen der Gartenmelde sind Orache, Spanischer Spinat und Spanischer Salat. Im Jahr 2000 kürte sie der Naturschutzbund Deutschland zur Nutzpflanze des Jahres.

Die Gartenmelde zählt zu den krautigen einjährigen Pflanzen. Sie kann Wuchshöhen von maximal 2,5 Metern erreichen. In gemäßigten Breitengraden findet die Blütezeit der Pflanze in den Monaten Juli, August und September statt. Die Blüten weisen eine rote oder grüne Färbung auf und können weiblich, männlich oder zwittrig sein. Da die Gartenmelde bevorzugt an Hecken, Mauern oder auf Schuttplätzen wächst, wird sie nicht selten als Unkraut eingestuft. Trotz ihres unscheinbaren Aussehens verfügt die Pflanze jedoch über delikat schmeckende Blätter, die reich an wertvollen Inhaltsstoffen sind.

Große Wertschätzung erfuhr die Gartenmelde bereits in der Antike bei den alten Griechen und Römern. Im Deutschland erlangte das Salatgemüse im Mittelalter Bekanntheit. So wurde die Gartenmelde hierzulande bis ins 19. Jahrhundert als wichtiger Lieferant von Vitaminen angesehen und erhielt die Bezeichnung Spanischer Spinat. Nachdem jedoch der echte Spinat an die Stelle der Gartenmelde trat, geriet sie zunehmend in Vergessenheit.

In einigen Regionen des Rheinlands erfreut sich die Pflanze aber auch heute noch großer Beliebtheit. Dort wird sie als Rheinische Gartenmelde regelmäßig auf den Wochenmärkten angeboten. Ihr Anbau erfolgt sowohl im Freiland als auch in Gewächshäusern. Zu den bekanntesten Sorten der Pflanze gehören u. a. die Blutrote Gartenmelde oder die Grüne Rheinische Kopfmelde.

In Regionen außerhalb des Rheinlands wird die Gartenmelde allerdings kaum im Handel angeboten, sodass der Interessent sie selbst sammeln muss, was jedoch nicht weiter schwierig ist, weil die Pflanze sich leicht erkennen lässt. So sieht die Gartenmelde auf ihrer unteren kahlen Seite so aus, als sei sie mit Mehl bestäubt worden. Auf der oberen Seite sind hingegen feine Härchen vorhanden.

Die Saison der Gartenmelde beginnt im Mai, wodurch sich ab diesem Zeitpunkt die ersten Blätter ernten lassen. Die Heimat der Gartenmelde lag ursprünglich im Südosten von Europa. Sogar in Zentralasien und im fernen Sibirien war die Pflanze bekannt. Dagegen kommt sie in tropischen Gefilden nur selten vor. Geschmacklich lassen sich die Blätter der Gartenmelde mit Spinatblättern vergleichen. Allerdings schmecken sie nicht so bitter und deutlich milder als Spinat.

Bedeutung für die Gesundheit

In früheren Zeiten galt die Gartenmelde als hilfreiche Heilpflanze. So weisen ihre Blätter eine harntreibende Wirkung auf. Zusammen mit den Samen dienten sie zudem als Brech- und Abführmittel. Weiterhin eigneten sie sich als Frühjahrskur zur Behandlung von nervöser Erschöpfung sowie zur Stimulation des Stoffwechsels. Die Volksmedizin setzt die Gartenmelde auch zur Therapie von Lungenleiden ein. Weitere Anwendungsgebiete sind Rachengeschwüre, Hauterkrankungen, Gicht und Gelbsucht.

Der Gesundheitswert der Gartenmelde lässt sich mit dem des Spinats vergleichen. So verfügt die Pflanze ebenfalls über einen hohen Eisengehalt. Darüber hinaus enthält sie reichhaltig Magnesium, welches wichtig für Nerven und Muskeln ist.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den wertvollsten Inhaltsstoffen der Gartenmelde gehören die Vitamine A und C sowie die Mineralien Phosphor, Magnesium, Kalium, Eisen und Kalzium. Des Weiteren kommen Proteine und Oxalsäure in der Pflanze vor. Die Samen der Gartenmelde verfügen über Saponine, die für einen abführenden Effekt sorgen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 26 kcal/107 kj
Eiweiß 2,46 g
Kohlenhydrate 2,61 g
Fett 0,34 g
Wasser 89,79 g
Ballaststoffe 2,98 g
Beta-Carotin 4031 µg
Vitamin E 1866 µg

Unverträglichkeiten

In seltenen Fällen können nach dem Genuss der Gartenmelde Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Meist handelt es sich dabei um Magen-Darm-Beschwerden oder ein orales Allergie-Syndrom.


Einkaufs- und Küchentipps

Wer die Gartenmelde auf dem Wochenmarkt erwirbt oder selbst sammelt, sollte sie rasch verbrauchen. So ist sie für eine längere Lagerung ungeeignet. Grundsätzlich läuft die Vorbereitung des Spanischen Salats so ab wie beim Spinat. Zuerst werden die umfangreicheren Blattstiele abgezupft. Im Anschluss daran erfolgt das Waschen der Blätter. Nach dem Abtropfen in einem Sieb lassen sich die Blätter in einer Salatschleuder trocknen, sofern sie roh genossen werden sollen. Ansonsten gibt man die Blätter tropfnass in den Topf.

Zubereitungstipps

Auch die Zubereitung der Gartenmelde findet ähnlich wie beim Spinat statt. Die zarten Blätter lassen sich aber auch in rohem Zustand genießen. Dabei ist eine Kombination mit anderen Salatsorten möglich. Darüber hinaus kann die Gartenmelde gedünstet werden und als Beilage zu Geflügel, Eiern, Getreide oder Fisch dienen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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